CH640284A5 - Formiersieb fuer papier- und zellstoffmaschinen. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Formiersieb für Papier- und Zellstoffmaschinen, bestehend aus einem ersten Satz von Kettfäden und einem ersten Satz von Schussfäden, die mit-60 einander zu einem ersten Gewebe zusammengewebt sind, und aus einem zweiten Satz von Kettfäden und einem zweiten Satz von Schussfäden, die miteinander zu einem zweiten kompletten Gewebe zusammengewebt sind. Kennzeichnend für die Erfindung ist, dass das erste und zweite 65 Gewebe miteinander durch separate, zwischen den Geweben gelegene Bindeschussfäden zusammengebunden sind, die mit Fäden aus dem ersten und zweiten Satz von Kettfäden binden.
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Durch den obengenannten Umstand, dass die Kettfäden nach dem Weben ziemlich gerade im Gewebekörper liegen, werden auch die Bindeschussfäden sich in derselben Lage befinden, und die wellenförmigen Kettfäden an beiden Seiten des Siebes werden diese Bindefäden umschlingen. Die Bindepunkte als solche sind dadurch im Gewebekörper und nicht, wie in kettfadenangebundenen Konstruktionen, an dessen Aussenfläche gelegt. Die Aussenflächen des Gewebes und besonders diejenige Fläche, die gegen die Papierbahn, die geformt werden soll, gewandt ist, wird nicht von den Anbindepunkten beeinflusst. Es hat sich auch gezeigt, dass, wenn die Siebfläche gegen die Papierbahn schon im Rohgewebe eben und ohne Störungen von Anbindepunkten ist, dies zu einer ebeneren Fläche führt, auch nachdem das Sieb einer Ausdehnung bei der Wärmefixierung ausgesetzt worden ist. Die Funktion der Anbindefäden im Sieb besteht nur darin, das untere Gewebe mit dem oberen Gewebe zu verbinden. Die Abmessungen und das Material der Anbindefäden können daher vom übrigen Fadenmaterial abweichend sein. Vorzugsweise werden feinere und weichere Fadenwerkstoffe für die Anbindefäden verwendet.
Im folgenden wird die Erfindung mit Hinweis auf die beigefügte schematische Zeichnung verdeutlicht, die in den Figuren 1-5 einen Schnitt längs der Kettfäden eines Formiersiebes verschiedener Anbindemuster darstellt.
Das Formiersieb nach der Erfindung ist, wie üblich, entweder endlos gewebt oder an den Enden zu einer endlosen Bahn verbunden. In der endlos gewebten Konstruktion bestehen die Maschinenlängsrichtungsfäden aus den Schussfäden der Gewebe, während die Kettfäden das quergehende Fadensystem bei der Anwendung des Siebes bilden. In der zweiten Konstruktion, bei der das Sieb durch Verbinden der Siebenden endlos ist, ist das Verhältnis umgekehrt.
Die Ausführungen nach den Figuren 1-3 zeigen ein ziemlich feinmaschiges Gewebe 1, das bei der Verwendung des Siebes gegen das zu formierende Material gekehrt ist.
Dieses Gewebe - unten «oberes Gewebe» genannt - ist in einem Zweischaftsmuster hergestellt, was bedeutet, dass jeder Kettfaden 2 über jeden zweiten Schussfaden 3a und unter jeden zweiten Schussfaden 3b bindet. Ein zweites und grobmaschigeres Gewebe 4 - unten «unteres Gewebe» genannt -ist in Vierschaft-Kypertmuster gewebt. Dieses untere Gewebe 4 hat auch zwei vollständige Fadensysteme, nämlich einen Kettfaden 5, der über drei aufeinanderfolgende Schussfäden s 6a und unter einen vierten Schussfaden 6b webt. Zwischen diesen beiden Geweben 1,4 sind Schussfäden 3 eingewebt, die mit den Kettfäden 2,5 von sowohl dem oberen als auch dem unteren Gewebe 1,4 eingebunden sind. Diese Bindeschussfäden 7 können auf Wunsch dichter oder undichter io angebracht werden. In Fig. 1 sind die Bindeschussfäden ziemlich spärlich angebracht und binden mit nur jedem zwölften Schussfaden im oberen Gewebe 1 ein.
Fig. 2 zeigt ein Beispiel einer etwas dichteren Anbringung und Fig. 3 eine noch grössere Dichte der Bindeschussfäden 7.
15 Das Muster der beiden Gewebe 1 und 2 kann in verschiedener Weise verändert werden, wie die in Fig. 4 und 5 dargestellten Beispiele zeigen. In Fig. 4 sind die beiden Gewebe 1 und 4 in Vierschaftsmuster gewebt. Die Ausführung nach Fig. 5 unterscheidet sich von dem vorangehenden Beispiel 20 dadurch, dass beide Gewebe 1,4 in Dreischaftsmuster gewebt sind und dass das Verhältnis zwischen der Dichte der Schussfäden in dem oberen Gewebe 1 und derjenigen des unteren Gewebes 4 3:1 statt 2:1 beträgt.
25 Anbindemuster und Dichteverhältnisse in dem oberen Gewebe 1 und dem unteren Gewebe 4 können somit in verschiedener Weise abgeändert werden, und verschiedene Dichteverhältnisse zwischen den Geweben 1,4 sind denkbar. Gemeinsam für alle ist, dass die beiden Gewebe in einem 30 System von Bindeschussfäden 7 verankert sind, die zwischen den beiden Geweben eingewebt sind. Da diese Bindeschussfäden 7 wie auch die übrigen Schussfäden 3a, 3b, 6a, 6b, im Sieb ziemlich gerade sind, während die Kettfäden 2,5 wellenförmig sind, liegen die Bindeschussfäden 7 nach dem Weben 35 ganz innerhalb des Siebkörpers. Diese Bindeschussfäden 7 kommen somit nicht mit den äusseren Teilen des Siebes in Berührung und können auch nicht, wie es mit Bindekettfäden der Fall ist, die Regelmässigkeit beim Zusammenweben der beiden Fadensysteme 2 und 3a, 3b des oberen Gewebes 1 40 stören.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Formiersieb für Papier- und Zellstoffmaschinen, bestehend aus einem ersten Satz von Kettfäden und einem ersten Satz von Schussfäden, die miteinander zu einem ersten Gewebe zusammengewebt sind, und aus einem zweiten Satz von Kettfäden und einem zweiten Satz von Schussfäden, die miteinander zu einem zweiten Gewebe zusammengewebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Gewebe (1,4) miteinander durch separate, zwischen den Geweben gelegene Bindeschussfäden (7) zusammengebunden sind, die mit Fäden aus dem ersten und zweiten Satz von Kettfäden (2,5) binden.
2. Sieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bindeschussfäden (7) einen Durchmesser haben, der kleiner als derjenige der übrigen Fäden ist.
Bei der Herstellung von Papier in einer Papiermaschine Iässt man eine Aufschlämmung von Fasern auf ein netzförmiges Sieb ausströmen. Das Wasser läuft von der Fasermasse durch die Öffnungen des Siebes ab. An der oberen Seite des Siebes werden die Fasern zu einer Papierbahn geformt. Da das Wasser die freien Stellen des Siebes durchströmt, ist es äusserst wichtig, dass diese Durchströmungsstellen über die ganze Siebfläche gleichmässig verteilt sind. Die Permeabilität des Formiersiebes muss in einer bestimmten Grössenordnung liegen, und ausserdem muss das Sieb, um Siebmarkierungen und Faserverluste zu vermeiden, sehr feinmaschig sein. Ein feinmaschiges Sieb, bestehend aus dünnen Fäden, ist aber nicht verschleissfest und auch nicht stabil. Die Lebenslänge des Siebes wird infolgedessen stark begrenzt. Bis Anfang der 60er Jahre wurden für die Formierung von Papierbahnen. ausschliesslich einfachlagige Siebe aus Metall verwendet. Die Metallsiebe wurden in gewissem Umfange durch die ver-schleissfesteren, aber weniger stabilen einfachlagigen Siebe aus Kunststoffäden ersetzt. Zufolge ihrer geringen Stabilität konnten einlagige Kunststoffsiebe nicht in grossen, schnelllaufenden Maschinen verwendet werden. Erst durch die Herstellung von doppellagigen Formiersieben erhielten Kunststoffsiebe grössere Verwendung für grosse und schnellaufende Papiermaschinen. Das Formiersieb in solchen Maschinen wird einer bedeutenden Zugspannung ausgesetzt, die das Sieb aushalten soll, ohne dass seine Ausdehnung in der Längsrichtung und sein Zusammenziehen in der Querrichtung ein Ausmass erreichen, durch das es nicht länger zweckmässig verwendet werden kann. Die doppellagigen Formiersiebe bestehen aus zwei Lagen synthetischer Schussfäden sowie die beiden Lagen miteinander verbindenden synthetischen Kettfäden. Durch diese Siebe können die einander entgegenstehenden Forderungen an eine feinmaschige Formierfläche, bestehend aus feinen Fäden, und an eine Ver-schleissfläche, in der die Fäden dicker und damit verschleiss-fester sind, in gewissem Masse erfüllt werden. Dies kann dadurch erreicht werden, dass verschiedene Fadenabmessungen und/oder verschiedenes Fasermaterial in den beiden Schussfadenlagen verwendet werden. Diese einander entge-' genstehenden Forderungen können aber nicht durch eine einzige vorkommende Fadenlage in einer Richtung, d.h. durch die die Lagen miteinander verbindenden Kettfäden, erfüllt werden. Vom Gesichtspunkt der Formierung sollen diese Kettfäden am besten so dünn wie möglich sein, aber in der Eigenschaft als Maschinenlaufrichtungsfäden müssen sie imstande sein, die vorkommenden Zugspannungen auszuhalten, ohne dass deren Verlängerung zu hoch wird.
Jeder Fachmann hat den Wunsch, ein Formiersieb zu schaffen, das aus zwei Lagen von kompletten Geweben mit je einem Satz von Kettfäden und Schussfäden, die miteinander verbunden sind, besteht. Der Siebteil, der demjenigen Material, das geformt werden soll, zugewandt ist, besteht gewöhnlich aus dünnen Fäden in einem feinmaschigen s Gewebemuster, während der Bodenteil aus dickeren und ver-schleissfesteren Fäden in einem grobmaschigeren Gewebe besteht. Dass dieser Wunsch nicht erfüllt werden konnte, hängt ab von der Schwierigkeit, die beiden Siebteile miteinander zu verbinden, ohne dass eine Störung am feinma-lo schigen Siebteil in einem solchen Ausmass entsteht, dass diese Störung in der Papierbahn in der Form einer Siebmarkierung sichtbar wird.
Durch die US-Patentschrift 3 127 308 ist ein Formiersieb bekannt, das eine feinmaschige Seite nahe der Papierbahn 15 und eine grobmaschige Seite als Verschleisseite hat. Diese beiden Seiten sind in der Form von kompletten Geweben, die miteinander zusammengewebt sind. In der Patentschrift ist auch eine Zusammenbindung vorgeschlagen, derart, dass der grobe Kettfaden 61 a mit den Siebteilen 61 und 62 zusammen-20 bindet.
Es wurde auch vorgeschlagen, die kompletten Gewebe mit besonderen Bindekettfäden zusammenzubinden.
In vorbekannten Konstruktionen wurden somit die beiden Gewebe entweder durch einen Kettfaden einer der beiden 25 Gewebe oder durch besondere Bindekettfäden zusammengebunden. Bei der Herstellung von siebähnlichen Geweben ist es üblich, dass die Schussfäden nach der Herstellung des Gewebes ziemlich gerade im Gewebekörper liegen, während die Kettfäden wellenförmig sind und die Aussenfläche des 30 Siebes bilden. Zwar kann man durch Ausdehnung diese Wellenförmigkeit bei einer nachfolgenden Wärmefixierung ändern, so dass die Wellen der Kettfäden kleiner werden, während die Schussfäden grössere Wellen erhalten. Dieses Verfahren kann aber nur wenig die Unebenheiten der Kett-35 fäden, die beim Weben entstehen, beseitigen. Wird ein Kettfaden in dem feinmaschigen Siebteil als Bindefaden verwendet, entsteht eine Unebenheit an der empfindlichen Papierseite des Siebes, wenn dieser Kettfaden mit gleichen Abständen an der Oberseite des Siebes anbindet. Wenn ein 40 Kettfaden im grobmaschigen Siebteil oder ein separater Kettfaden als Bindefaden verwendet wird, entsteht eine Unebenheit an der Papierseite des Siebes, wenn dieser Faden in das feinmaschige Siebteil, das gegen die Papierbahn gewandt ist, einbinden soll. Diese Unebenheiten, die durch die Zusam-45 menbindung mit Hilfe der Kettfäden zustandegekommen sind, sind ausreichend, um eine Markierung an empfindlichen Papierqualitäten, wie beispielsweise Zeitschriftenpapier, zu erzeugen.
Die Einbindung mit Kettfäden ist auch herstellungstech-50 nisch bedeutend komplizierter, weil die Bindefäden eine andere Einwebgrösse als die übrigen Kettfäden aufgrund ihrer verschiedenen geometrischen Konfiguration haben. Bindekettfäden müssen deshalb auf einen besonderen Kettenbaum aufgelegt werden und auch mit einer anderen 55 Geschwindigkeit als die übrigen Kettfäden eingezogen werden.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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PL | Patent ceased |