DE3903198C2 - Mehrlagiges Siebgewebe einer Papiermaschine - Google Patents

Mehrlagiges Siebgewebe einer Papiermaschine

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    • D21F1/0027Screen-cloths
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Description

Die Erfindung betrifft ein mehrlagiges Siebgewebe gemäß dem Ober­ begriff von Anspruch 1.
Die EP 0126943 B1 und die EP 0141791 A1 beschreiben für Papierma­ schinen dienende Verbundgewebe mit einem Untergewebe in Form eines doppellagigen Standardgewebes und einem einlagigen Oberge­ webe. Das letztere ist mit dem Untergewebe über Binde quer fäden verbunden, die die normalen oberen Querfäden des doppellagigen Untergewebes bilden und für einen Rapport in der Abbindefolge des Untergewebes aussetzen, um die notwendige Flottierungslänge für die Anbindung an das Obergewebe zu erzielen. Diese normalen obe­ ren Querfäden des doppellagigen Untergewebes bilden somit gleich­ zeitig die Bindeschußfäden. Bei einer Ausführungsform der EP-B1- 0126943 werden die Bindeschußfäden nicht von einem normalen obe­ ren Querfaden des doppellagigen Untergewebes, sondern von einem separaten dünneren Bindequerfaden gebildet, der nicht unmittelba­ rer Bestandteil der Ober- sowie Untergewebe ist.
Die erstgenannte Verbindungsart hat den wesentlichen Nachteil, daß durch das Anbinden des normalen Querfadens des Untergewebes an das Obergewebe die Homogenität des Untergewebes zerstört wird. Dieses führt zwangsläufig zu starken Inhomogenitäten im transver­ salen Entwässerungsprofil des Gewebes. Dieses führt zu einer in­ tensiven hydraulischen Markierung, die die Verwendung eines sol­ chen Siebes problematisch erscheinen läßt. Auch ist ein solches Gewebe nur mit erheblichem Maschinenaufwand zu fertigen.
Die zweite Verbindungsart, die grundsätzlich auch gemäß der DE 29 17 694 C2 für ein Verbundgewebe aus zwei einlagigen Geweben vorge­ schlagen wird, hat den wesentlichen Nachteil, daß die langen Fa­ denflottierungen des normalerweise sehr dünn ausgeführten separa­ ten Bindeschußdrahtes innere Scherbewegungen und Friktionen zwi­ schen den papierseitigen und laufseitigen Geweben nicht unterdrüc­ ken können. Erfahrungsgemäß führt dieses in der Regel zum vorzei­ tigen Bespannungswechsel aufgrund der Abspaltung der oberen von der unteren Gewebelage. Dieser Nachteil kann jedoch durch einen integralen Binde querfaden der unteren Gewebelage vermieden wer­ den, da hierbei die Fadenflottierungslängen des Bindequerdrahtes deutlich reduziert sind.
Aus der DE 32 24 187 C2 ist es ferner bekannt, bei einem Verbund­ gewebe mit einem einlagigen Obergewebe und einem doppellagigen Un­ tergewebe einen integralen Querfaden des letzteren als Bindequer­ faden vorzusehen und hierbei einen sogenannten Querfadenaustausch durchzuführen. Hierbei ersetzt der obere Querfaden des doppellagi­ gen Untergewebes rapportweise den Querfaden des Obergewebes, der an diesen Steilen ins Untergewebe einbindet oder zwischen den Ge­ weben geführt wird. Dieses bedingt jedoch eine starke Störung der Webungshomogenität des papierseitigen Obergewebes und damit eine starke Gefahr einer Papiermarkierung.
Die DE 33 27 241 A1 beschreibt ein mehrlagiges Entwässerungssieb mit einem einlagigen Füll­ querfadengewebe an der Sieboberseite. Das oberseitige Füllquerfadengewebe ist mit einem verstärkenden Unterschuß in Form von Querfäden ausgebildet, die für eine Anbindung der obe­ ren Gewebelage an die untere Gewebelage sorgen. Alle Fäden des oberseitigen einlagigen Füllquerfadengewebes haben den gleichen Durchmesser, der kleiner ist als der Durchmesser des anzubindenden Untergewebes.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein mehrlagiges Siebgewebe der im Oberbegriff genannten Art mit einfa­ chen Maßnahmen so auszubilden, daß sich hinsichtlich der Reduzie­ rung der Markierungswirkung und hinsichtlich der Laufstabilität optimale Verhältnisse ergeben.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe zeichnet sich ein mehrlagiges Siebgewebe der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art erfin­ dungsgemäß durch die im Kennzeichen dieses Anspruchs aufgeführten Merkmale aus. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß diese an der Oberseite flottierenden Füllquerfäden die idealen Bindequerfäden für das Verbinden der Ober- sowie Untergewebe sind. Die frei flot­ tierende Lage der Füllquerfäden garantiert eine optimale Bindefe­ stigkeit, ohne die Webungshomogenität im Obergewebe und im Unter­ gewebe negativ zu beeinflussen. Bei einem solchen Füllquerfaden­ sieb sind die Bindungsrapporte für alle Querfäden gleich. Demge­ genüber ergibt sich beim separaten Einweben eines Bindequerfadens ein unstetiger Webvorgang, da der Bindungswechsel des Bindequer­ fadens nicht zum Gewebe paßt - die Rapporte sind unterschiedlich. Optimale Verhältnisse hinsichtlich der Herstellung und des Ein­ satzes ergeben sich gerade dadurch, daß das Füllquerfadengewebe als Untergewebe eingesetzt wird, wobei die Füllquerfäden an der dem Obergewebe zugewandten Oberseite des Untergewebes angeordnet sind.
Die Relation der Fadendurchmesser im Obergewebe hat den Vorteil, daß die gewebeverbinden­ den Füllquerfäden des Untergewebes nicht zu Markierungen an der Oberseite des Papiersiebes führen können. Demgegenüber hat die Relation der Fadendurchmesser im Untergewebe den Vorteil, daß eine gute Laufstabilität sowie Langlebigkeit des Papiersiebes erzielt werden.
Füllquerfadengewebe wurden bisher vielfach so eingesetzt, daß die Zusatz- bzw. Füllquerfäden an der Oberseite des Obergewebes verliefen. Somit dienten diese Fäden hierbei nicht zum Ver­ binden der Ober- sowie Untergewebe, sondern lediglich zum Verdichten der Papierseite des Siebes.
Die Weiterbildung von Anspruch 2 ermöglicht ein besonders einfa­ ches Verbinden der Ober- sowie Untergewebe durch Ausnutzen der längeren Flottierungen der Füllquerfäden an der Oberseite des Un­ tergewebes.
Die Weiterbildung von Anspruch 3 ermöglicht ein besonders einfa­ ches Verbinden der Ober- sowie Untergewebe, da nur die einander benachbarten Lagen beider Gewebe durch die Füllquerfäden verbun­ den werden. Grundsätzlich können diese auch an weiter abliegende Lagen, zum Beispiel bei einem mehrlagigen Obergewebe, anbinden.
Die Weiterbildung von Anspruch 4 hat sich in der Praxis als zweck­ mäßig erwiesen.
Die Weiterbildung von Anspruch 5 ist besonders einfach und ausrei­ chend, da es genügt, wenn das Füllschußgewebe nur an seiner Ober­ seite flottierende Füllquerfäden aufweist, die zumindest teilwei­ se zum Verbinden der Ober- sowie Untergewebe genutzt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend an zeichnerisch dargestellten Aus­ führungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 - in einem vergrößerten Schnitt in Schußrichtung ein mehr­ lagiges Siebgewebe nach der vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 - in einem vergrößerten Schnitt in Kettrichtung das mehr­ lagige Siebgewebe aus Fig. 1 und
Fig. 3 - das Prinzip der vorliegenden Erfindung in einem schema­ tischen Schnitt.
Das Ausführungsbeispiel aus den Fig. 1 und 2 beinhaltet ein Verbundgewebe mit einem papierseitigen einlagigen Obergewebe 10, das Längsfäden 12 sowie Querfäden 14 aufweist, und mit einem dop­ pellagigen, maschinenseitigen Untergewebe 16, das Längsfäden 18 und Querfäden 20 aufweist.
Das Untergewebe 16, dessen Längs- sowie Querfäden 18, 20 dicker als die Längs- sowie Querfäden 12, 14 des Obergewebes 10 sind, ist als doppellagiges Füllquerfadengewebe ausgebildet, an dessen dem Obergewebe 10 zugewandten Oberseite zwischen den entsprechenden Querfäden 20 zusätzliche dünnere Füllquerfäden 22 eingewebt sind. Diese an der Oberseite des Untergewebes 16 frei flottierenden Füllquerfäden 22 werden zumindest teilweise dazu benutzt, das Obergewebe 10 mit dem Untergewebe 16 zu verbinden, indem diese Füllquerfäden 22 Längsfäden 12 des Obergewebes 10 überkreuzen, was aus den Fig. 1 und 2 klar ersichtlich ist.
In Fig. 3 ist schematisch dargestellt, daß ein beliebiges Ober­ gewebe 10, welches ein- oder mehrlagig sein kann, mit einem be­ liebigen Untergewebe 16 in Form eines Füllquerfadengewebes ver­ bunden ist, und zwar über die an der Oberseite des Untergewebes 16 frei flottierenden Füllquerfäden 22 des Füllquerfadengewebes. Normalerweise genügt es, wenn die Füllquerfäden 22 des Untergewe­ bes 16 direkt an die angrenzende untere Lage des Obergewebes 10 anbinden. Bei einem mehrlagigen Obergewebe 10 können die Füllquer­ fäden 22 auch an tiefer gelegene Bereiche des Obergewebes 10 an­ binden, sofern dieses erwünscht ist.
Beim Weben können die Querfäden Schußdrähte und die Längsfäden Kettdrähte sein.

Claims (6)

1. Mehrlagiges Siebgewebe zur Bespannung in der Siebpartie einer Papiermaschine mit einem der oberseitigen Papierseite zugewandten, zumindest einlagigen Obergewebe und einem der unterseitigen Maschinenseite zugewandten, zumindest einlagigen Untergewebe, das mit dem Obergewebe durch Längsfäden überkreuzende Bindequerfäden verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Untergewebe (16) als ein doppellagiges Füllquerfadengewebe ausgebildet ist,
daß das Obergewebe (10) einlagig ausgebildet ist,
daß das Füllquerfadengewebe an seiner dem Obergewebe zugewandten Oberseite flottierend geführte Füllquerfäden (22) aufweist,
daß ausschließlich zumindest einige dieser Füllquerfäden die Bindequerfäden für die Verbindung von Ober- und Untergewebe (10, 16) bilden,
daß der Durchmesser der die Ober- sowie Untergewebe (10, 16) verbindenden Füllquerfäden (22) etwa dem Durchmesser der Quer- sowie Längsfäden (14, 12) des einlagigen Obergewebes (10) entspricht und daß die übrigen Quer- sowie Längsfäden (20, 18) des doppellagigen Untergewebes (16) mit größerem Durchmesser ausgebildet sind.
2. Siebgewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ober- sowie Untergewebe (10, 16) verbindenden Füllquerfäden (22) diejenigen Querfäden des Füllquerfadengewebes sind, die an der dem Obergewebe (10) zugewandten Oberseite des Untergewebes (16) eine längere Flottierung aufweisen.
3. Siebgewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verbindenden Füllquerfäden (22) einander benachbarte Lagen der Ober- sowie Untergewebe (10, 16) verbinden.
4. Siebgewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtzahl der Querfäden (20) im Untergewebe (16) mindestens der Gesamtzahl der der Querfäden (14) im Obergewebe (10) entspricht.
5. Siebgewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllquerfadengewebe ausschließlich an seiner dem Obergewebe (10) zugewandten Oberseite flottierende Füllquerfäden (22) aufweist.
6. Siebgewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Weben die Querfäden (14, 20, 22) Schußdrähte und die Längsfäden (12, 18) Kettdrähte sind.
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