DE3318990C2 - Mehrlagiges Papiermaschinensieb - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein mehrlagiges Papiermaschinensieb, dessen Lagen in Kettrichtung oder in Schußrichtung verwebt sind.

Es sind bereits zweilagige Gewebe bekannt, die auf der Papierseite ein sehr feines Gewebe, vorzugsweise in Leinwandbindung, und auf ihrer Laufseite ein sehr grobes Gewebe, vorzugsweise in Kreuzkörperbindung, aufweisen. Bei der Herstellung und im Betrieb solcher Papiermaschinensiebe können sich zahlreiche Schwierigkeiten wegen der verschiedenen Spannungen in den beiden Gewebelagen einstellen. Die unterschiedlichen Spannungen können schon beim Weben, aber auch beim anschließenden Fixieren beobachtet werden und auf Grund des allmählichen Verschleißes der Laufseite während des Betriebs zu Faltenbildungen und Verschiebungen der beiden Gewebelagen wegen der dann einseitig frei werdenden Spannungen führen. Ferner sind auch bei stark unterschiedlichen Kettfadenstärken in der Webmaschine zwei Zettelwalzen erforderlich.

Ein Papiermaschinensieb der eingangs erwähnten Art ist aus der FR 24 32 575 A1 bekannt. Bei diesem Papiermaschinensieb ist die untere Gewebelage wegen der reinen Verschleiß- und Stabilitätsfunktion möglichst grob und robust ausgebildet, während die der oberen Gewebelage zugewiesene Formationsfunktion zur Bildung des Papierblattes eine möglichst feine Ausführung verlangt. Daraus können sich die zuvor angegebenen Nachteile ergeben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mehrlagiges Papiermaschinensieb der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das einfacher herstellbar und im Einsatz formbeständiger ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein mehrlagiges Papiermaschinensieb mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Da bei gleichen Geweben die Kräfte gleich groß sind, kann das erfindungsgemäße Gewebe in der Webmaschine von einer Zettelwalze gewebt werden. Bei Verwendung gleicher oder ähnlicher Bindungen in der oberen und unteren Gewebelage haben diese gleiches Kraft-Dehnungs- Verhalten in Längsrichtung und gleiches Schrumpfverhalten in Querrichtung, so daß sowohl während der Herstellung des Papiermaschinensiebes als auch unter Betriebsbedingungen die Belastung des Bindeschusses minimal ist und dadurch Markierungen durch den Bindeschuß in einem auf dem Papiermaschinensieb hergestellten Papier kaum auftreten. Ferner sind Überlagerungen der Strukturen von Unter- und Oberlage, welche Markierungen verursachen würden, bei den erfindungsgemäß gleichen Kettfadenzahlen nicht möglich.

Dies gilt auch für eine bevorzugte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes, gemäß der die Zahl der Schußfäden pro cm in der einen Gewebelage der Zahl der Schußfäden pro cm in der anderen Gewebelage entspricht.

Im Einsatz günstig ist ferner, beide Gewebelagen als Dreikörpergewebe zu weben und mit Bindeschuß miteinander zu verbinden und in der oberen Gewebelage die Kettseite und in der unteren Gewebelage die Schußseite zur Siebaußenseite zu richten. Dadurch erhält man ein Gewebe, das bei sehr guter Schußläuferqualität der Laufseite auf der Papierseite hervorragende Formiereigenschaften besitzt.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Oberseite der oberen Gewebelage,

Fig. 2 eine Ansicht der unteren Gewebelage, und

Fig. 3 einen Schnitt durch das zweilagige Gewebe in vertikaler Richtung und parallel zum Schuß.

In den Figuren sind die Kettfäden der Oberlage mit 11, die Kettfäden der Unterlage mit 12, die Schußfäden der Oberlage mit 13, die Schußfäden der Unterlage mit 14 und der Bindeschuß mit 15 bezeichnet.

Claims (3)

1. Mehrlagiges Papiermaschinensieb, dessen Lagen in Kettrichtung oder in Schußrichtung verwebt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der Kettfäden (11) pro Zentimeter in der einen Gewebelage der Zahl der Kettfäden (12) pro Zentimeter in der anderen Gewebelage entspricht.

2. Papiermaschinensieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der Schußfäden (13) pro Zentimeter in der einen Gewebelage der Zahl der Schußfäden (14) pro Zentimeter in der anderen Gewebelage entspricht.

3. Papiermaschinensieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Gewebelagen als Dreikörpergewebe gewebt und mit Bindeschuß (15) miteinander verbunden sind und daß in der oberen Gewebelage die Kettseite und in der unteren Gewebelage die Schußseite zur Siebaußenseite gerichtet sind.