AT73001B - Verfahren zur Herstellung von plastischen und elastischen Massen, künstlichen Fäden und Gespinsten, Films, künstlichem Haar, Überzügen jeder Art und dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von plastischen und elastischen Massen, künstlichen Fäden und Gespinsten, Films, künstlichem Haar, Überzügen jeder Art und dgl.

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AT73001B
AT73001B AT73001DA AT73001B AT 73001 B AT73001 B AT 73001B AT 73001D A AT73001D A AT 73001DA AT 73001 B AT73001 B AT 73001B
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AT
Austria
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cellulose
artificial
plastic
films
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Leon Dr Lilienfeld
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Leon Dr Lilienfeld
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  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description


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   Die   aus Kupferoxydammoniak   und aus den Zellulosexanthogenaten (Viskose) hergestellten Produkte zeigen insgesamt den Fehler der Hygroskopizität. In beiden Fällen resultiert hydratisierte Zellulose, welche wohl in Wasser unlöslich ist, aber das Wasser begierig anzieht, bei der   Berührung   mit Wasser aufquillt und hiebei ihre ursprüngliche Festigkeit verliert. 



   Die Fehler der Nitrozellulose bestehen in ihrer   ausserordentlich   leichten Brennbarkeit, Verseifbarkeit und Unbeständigkeit. 



    Die Folge dieser Eigenschaften der Nitrozellulose ist, dass die aus ihr hergestellten Produkte mit folgenden Fehlern behaftet sind : li  
1. Sie sind ausserordentlich leicht brennbar. Wenn man ihnen aber, wie dies bei der Herstellung der Nitrozellulose-Kunstseide geschieht, die Brennbarkeit dadurch benimmt, dass man sie einem Denitrierungsprozesse unterwirft, so hat man bekanntlich schliesslich keine Nitrozellulose mehr in der Hand, sondern ein aus hygroskopischer hydratisierter Zellulose bestehendes Produkt. 
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 (Sulfide, Sulfhydrate, Matalloxydulsaze. Aluminate, Arsenate, Cyanide, Silikate der Alkalien   und dgl. ) verseifend bzw. reduzierend wirken und tiefgreifende Zersetzungen und Zerstörungen   verursachen. 



   3. Sie sind hohen Temperaturen gegenüber vollkommen unbeständig. Wenn man aus Nitrozellulose hergestellte Produkte, wie Films, Kunstseide, Kunstleder, plastische Massen oder dgl. 



    Wärmegraden   von nur 100 C aussetzt, so zersetzen sie sich   in verhältnismässig kurzer   Zeit. 



   4. Sie erleiden schon durch Lagern bei   Zimmertemperatur   eine. wenn auch lagsame Zersetzung. 



   Schliesslich sei noch   erwähnt,   dass
5. aus Nitrozellulose hergestellte Industrieprodukte im allgemeinen eine unangenehme Weichheit und damit verbundene Kratzbarkeit der Oberfläche aufweisen. Dies gilt insbesondere von Films, Schichten und Anstrichen und plastischen Massen. 



   Die restlichen, in der Technik verwendeten sogenannten Zelluloseester (Zelluloseacetate. 



  Zelluloseformiate und   dgl.)   leiden gleichfalls an dem höchst störenden Missstande derVerseifbarkeit. 



  Infolgedessen sind die daraus hergestellten Produkte gegen Verseifungsmittel, insbesondere Alkalien, nicht widerstandsfähig. 



   Dazu gesellt sich der äusserst wichtige Umstand, dass auch die Widerstandsfähigkeit der aus   Zelluloseacetaten   und Zelluloseformaten hergestellten Produkte gegen Wasser keine absolut tadellose ist. 



   Die aus Zelluloseacetaten oder Zelluloseformiaten oder dgl. hergestellten Produkte sind ferner nicht genügend hart und infolgedessen an der Oberfläche kratzbar. Schliesslich muss noch erwähnt werden, dass die Löslichkeit dei Zelluloseazetate und Zelluloseformiate in den organischen   Lösungsmitteln   nur eine beschränkte ist und dass demzufolge die Auswahl der für industrielle
Zwecke brauchbaren   Lösungsmittel eine recht enge   ist. 



   Die vorstehend auseinandergesetzten Fehler und   Missstände haben   den Ersatz der bisher verwendeten Zellulosederivate bzw. Zelluloseumwandlungsprodukte durch neue, mit diesen
Fehlern nicht behaftete Zelluloseabkömmlinge zu einem   dringenden Bedürfnisse gestaltet.   



   In den Äthern der Zellulose bzw. ihrer   Umwandlungsprodukte   und Abkömmlinge, d. h. Ver- bindungen der Zellulose bzw. ihrer Umwandlungsprodukte oder Abkömmlinge, in denen eine oder mehrere Hydroxylwasserstoffe der   Zellulose durch Alkoholradikale ersetzt   sind, hat der Erfinder
Mittel gefunden, welche sowohl für sich als auch im Gemisch mit hiezu geeigneten Substanzen zur Herstellung von plastischen und elastischen Massen, Zelluloidersatz,   künstlichen Fäden   und Gespinsten (insbesondere Kunstseide), künstlichem Haar, Films, photographischen Artikeln jeder Art, Lacken, Firnissen und   Anstrichen, Isolierungsgegenständen, Appreturmassen für Ge-   webe, Leder, Pappe und dgl., Schlichtmassen für Gespinste, Überzugsmassen jeder Art, Druck- massen bzw.

   Verdickungsmitteln für dieselben, Fixiermitteln für Pigmente, Klebstoffen, Kitten 
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 Zwecke ganz besonders geeignet ;
1. Ihre ausserordentliche Beständigkeit und   Indifferenz. Sie   vertragen Erhitzen auf hohe Temperaturen bei An- oder Abwesenheit von Wasser und sind auch heissen Alkalien und Säuren 

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   2. Die grosse Geschmeidigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen chemische und physikalische Einflüsse und bemerkenswerte Zähigkeit sowie Härte der aus ihren   Lösungen   oder Gallerten ge- 
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4. Ihre Unverbrennbarkeit. 



   5. Ihr niedriges spezifisches Gewicht. 



   6. Ihre Ausgiebigkeit. 



   Da eine Anzahl der Äther der Zellulose in kaltem Wasser   löslich   ist, während wieder andere Äther der Zellulose in Wasser   unlöslich,   dagegen in einer grossen Anzahl von Lösungsmitteln   löslich   sind, so ist man in der Lage, die Äther der Zellulose mit einer viel grösseren Anzahl von weichmachenden und gelatinierenden Agentien zu kombinieren, als dies bei den bisher bekannten Zellulosederivaten oder ähnlichen plastischen Mitteln der Fall war. 
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 mit vielen Kolloiden bzw. Bindemitteln und plastischen Körpern zu kombinieren, mit denen die   Mäher   bekannten und verwendeten   Zelluloseabkömmlinge   nicht vereinigt werden konnten. 



     Die wasserlöslichen   Äther der Zellulose kann man mit allen wasserlöslichen und die wasserunlöslichen Äther der Zellulose mit wohl allen   wasserunlöslichen   Kolloiden. Bindemitteln, Verdickungsmitteln, plastischen Kölpein und weichmachenden Mitteln kombinieren. Beispielsweise   werden folgende genannt:  
Zellulose (Oxyzellulose, Hydrozellulose, Acidzellulose und dgl.), rohe oder (mit Hilfe von Salzen, Alkoholen, schwachen Säuren, Bisulfit, Säuren und Salzen.

   Kohlensäure und dgl.) gereinigte Viskose (Zellulosexanthogenat) und ihre Salze und Derivate, Zellulosenitrate (Nitrozellulosen), Zellulosefonniate, Zelluloseacetate   (Acetylzellulosen)   und   dgl..   Eiweisskörper und 
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 stellung von Ersatz für Kautschuk, Guttapercha und Balata und tür die Herstellung von photo-' graphischen Artikeln jeder Art usw. 



   Die Herstellung erfolgt in der gleichen Weise, wie sie bei der Zellulose bzw. ihren   bekannten   
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   Infolgedessen können die Abweichungen von den bisher für die bekannten Zellulosederivate üblichen Verfahren nur zum Teil in der Wahl des   Lösungsmittels,   zum Teil in dem Zusatz an weichmachenden Mitteln oder Bindemitteln oder Kolloiden oder plastischen Körpern bestehen, deren Anzahl mit   Rücksicht   auf den Reichtum an Lösungsmitteln bei den Zelluloseäthern schier unbegrenzt ist, während sie bei den bekannten Zellulosederivaten eine begrenzte ist. 



   Ausführungsbeispiele :
1. Darstellung von Films. 



   Beispiel I. 



   Ein   Zelluloseäther, z.   B. Äthylzellulose, wird in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, z. B. Alkohol oder Benzol oder dgl., oder in einem Gemisch von organischen Lösungsmitteln, z. B. einem Gemisch von Alkohol und Benzol oder Toluol oder Alkohol und   rather oser   dgl., aufgelöst und die Lösung, wenn nötig, nach vorheriger Filtration. auf geeigneten Giesstischen oder mittels geeigneter Giessmaschinen in bekannter Weise, z. B. durch Trocknen und nachträgliches Ablösen von der Unterlage, auf Films verarbeitet. 



   Beispiel II. 



   Dieses unterscheidet sich von   Beispiel l dadurch, dass   den Lösungen noch geschmeidigmachende Mittel, wie   Phosphorsäureester   der Phenole, z. B. Trikresylphosphat oder Triphenylphosphat oder Kampfer oder dgl., beigegeben werden. 



   Die Films können selbstverständlich auch so dargestellt werden, dass sie von Blöcken, welche aus Zelluloseäthern bestehen bzw. Zelluloseäther enthalten. abgeholt oder abgeschnitten werden. 
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 Pigmenten oder Bronzepulver oder Glimmer oder dgl. in der Weise verarbeitet, wie das Zellulold mit Hilfe von Nitrozellulose oder Acetylzellulose hergestellt wird. 
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    21. Ü b e r z u g e j e d e r A r t. L a c k e, F i r n i s s e u n d A n s t r i c h e.   



   Die Zellulo. seäther werden in einem   neeigneten Lösungsmittel gelöst und entweder {ür sich   oder im Gemisch mit anderen   geeigneten Zellulosederivaten   oder mit weichmachenden Mitteln oder mit   trocknenden   Ölen oder Harzen und dgl. oder mit Farbstoffen, Pigmenten, Bronzepulvern und Glimmer oder dgl. dazu verwendet, um   Gegenstände   jeder Art zu überziehen, zu streichen oder zu firnissen. 
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Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Herstellung von plastischen und elastischen Massen ; künstlichen Fäden und Gespinsten, künstlichem Haar, Films. Überzügen jeder Art. Lacken, Firnissen und Anstrichen, Appretur- EMI3.5
AT73001D 1912-03-16 1912-03-16 Verfahren zur Herstellung von plastischen und elastischen Massen, künstlichen Fäden und Gespinsten, Films, künstlichem Haar, Überzügen jeder Art und dgl. AT73001B (de)

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AT73001D AT73001B (de) 1912-03-16 1912-03-16 Verfahren zur Herstellung von plastischen und elastischen Massen, künstlichen Fäden und Gespinsten, Films, künstlichem Haar, Überzügen jeder Art und dgl.

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE753233C (de) * 1937-07-01 1953-04-09 Kalle & Co Ag Anstrichmasse
DE875798C (de) * 1950-08-01 1953-05-07 Henkel & Cie Gmbh Faerbepraeparat
DE955630C (de) * 1952-11-21 1957-01-03 Mo Och Domsjoe Ab Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffdispersionen auf Zellulosederivaten

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE753233C (de) * 1937-07-01 1953-04-09 Kalle & Co Ag Anstrichmasse
DE875798C (de) * 1950-08-01 1953-05-07 Henkel & Cie Gmbh Faerbepraeparat
DE955630C (de) * 1952-11-21 1957-01-03 Mo Och Domsjoe Ab Verfahren zur Herstellung von Wirkstoffdispersionen auf Zellulosederivaten

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