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Verfahren zur Darstellung von violetten bis blauen Azifarbtoffen.
In der deutschen Patentschrift Nr. 86224 ist die Darstellung wertvoller violetter bis blauer Azinfarbstoffe beschrieben, die man dadurch erhält, dass man p-Diamine, die eine freie Aminogruppe enthalten, zusammen mit substituierten 1. 3-Naphtylendiaminen und deren Derivaten mit Oxydationsmitteln, wie Bichromat, Eisenchlorid, Superoxyden, behandelt. Die danach erhältliche Farbstoffausbeute ist jedoch keine gute, und es findet bei der erforderlichen Entfernung der als Oxydationsmittel verwendeten Metallverbindungen auch teilweise Farbstoffzersetzung statt.
Es wurde nun die überraschende und technisch äusserst wichtige Beobachtung gemacht, dass man die Farbstoffbildung in äusserst glatter und nahezu quantitativer Weise ausführen kann, wenn man statt der in dem obigen Patent speziell erwähnten Oxydationsmittel die Oxydation mit Sauerstoff oder Luft in Gegenwart von Kupferoxydammouiak vornimmt. Das Kupferoxydammoniak wirkt dabei lediglich als Kontaktsubstanz und kann infolgedessen in ganz minimalen Mengen zur Anwendung gelangen, so dass auch ein nachheriges Entfernen der kleinen Kupfermcnge ans den gebildeten Farbstoffen ganz überflüssig ist.
Das neue Oxydationsverfahren bedeutet also gegenüber demjenigen der deutschen Patentschrift Nr. 86224 einen erheblichen technischen Fortschritt. Das Verfahren ist ausserdem ganz allgemeiner Anwendung fähig, indem beliebige p-Diamino und substituierte p-Diamine mit einer freien Aminogruppe, wie z. B, p-Phenylendiamin und dessen Sulfo-
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säurc, p-Methoxy-p'-aminodiphenylaminsulfosäure, o-Methoxy-p'-aminodiphenylaminsulfosäure, Phenyl-1, 4-naphtylendiamin und dessen 8-Stilfosäure und Benzidin usw. verwendet werden können.
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zugesetzt, welche etwa 2 kg Kupfervitriol entspricht.
Darauf leitet man bei 30 bis 500 so lange Luft durch die Masse, bis keine Diphenylnaphtylendiaminsulfosäure mehr nachzuweisen ist. Fällt der Farbstoff beim Erkalten nicht direkt aus, so gibt man noch etwas
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Beispiel 2.
39 kg Diphenyl-1.3-naphtylendiamin-8-sulfosäure und 26#4 kg p-Aminodiphenylamin- o-sulfosaure werden in etwa 300 1 Alkohol und 300 1 Wasser mit 20 li Soda gelöst und hiezu 5 1 einer konzentrierten Lösung von schwefelsaurem Kupferoxydammoniak zugefügt.
In die auf 30 bis ä () efwärmte Lösung leitet man so lange Luft ein, bis die Diphenylnaphtylendiaminsulfosäure verschwunden ist. Beim Erkalten scheidet sich der Farbstoff meist vollständig aus und wird von der Mutterlauge durch Abpressen getrennt. Er färbt Wolle in rötlich blauen Tönen an
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Beispiel 3.
51#4 kg diphenyl-1.3-naphtylendiamin-6.8-disulfosaures Natrium und 10'8 kg p. Phenylen- diamin werden in etwa 1600 l Wasser gelöst und mit 5 l einer konzentrierten Lösung von schwefelsaurem Kupferoxydammoniak versetzt. In diese auf 30 bis 50"erwärmte Lösung leitet man so lange Luft, bis keine Farbstoffbildung mehr erfolgt. Man saugt dann den beim Erkalten ausgeschiedenen Farbstoff ab. Er färbt Wolle in saurem Bade violett an.
Beispiel 4.
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wird, Luft geleitet, bis keine unveränderte Diphenylsäure mehr nachzuweisen ist. Der Farbstoff fällt zum grössten Teil direkt aus und wird nach Zusatz von etwas liochsalz und Abpressen isoliert. Die Färbung auf Wolle ist ein grünstichiges Blau.
Beispiel 6.
39 kg Diphenyl-1. 3-naphtylendiamin-5-sulfosäure und 26'4 kg p-AmiDodiphenylamin- sulfosäure werden in 1600 l Wasser mit 20 kg Soda zur Lösung gebracht und mit 5 l schwefelsaurem Kupferoxydammoniak versetzt. Man leitet bei 30 bis 500 so lange Luft durch, bis die Farbstoffbildung vollendet ist. Durch Zusatz von Kochsalz fällt der Farbstoff aus und wird durch Filtration von der Mutterlauge getrennt. Beim Färben auf Wolle erhält man violette Töne.
Bei s pie 1 6.
41#8 kg Di-p-tolyl-1.3-naphtylendiamin-8-sulfosäure und 29#9 kg Phenyl-1.4-naphtylen- diarein-8-sulfos ure werden in 300 1 Alkohol und 300 l Wasser mit 20 kg Soda gelöst und mit 5 l schwefelsaurem Kupferoxydammoniak versetzt. Man leitet dann bei 30 bis 500 so lange Luft durch, bis die Farbstoffbildung vollendet ist. Durch Absaugen trennt man den ausgeschiedenen Farbstoff von der Mutterlauge. Er färbt Wolle in saurem Bade grünstichig blau an.
In analoger Weise verfährt man bei Anwendung anderer p-Diamine bezw. anderer Naphtylendiaminderivate. Bei Benutzung unsulfierter Naphtylendiaminderivate ist es zwecks Gewinnung löslicher Produkte nötig, die erhaltenen Azine noch zu sulfieren,
In der folgenden Tabelle sind die Färbeeigenschaften einer Anzahl dieser Azinfarbstoffe aufgeführt :
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<tb>
<tb> Farbstoff <SEP> a, <SEP> n <SEP> a <SEP> färbt <SEP> Wolle
<tb> 1. <SEP> Diphenyl-1.3 <SEP> naphtylendiamin-8-sulfosäure <SEP> + <SEP> p-Amino-o' <SEP> methoxyaminodiphenylaminosulfosäure <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> grünstichig <SEP> blau
<tb> 2. <SEP> Diphenyl-1. <SEP> 3-naphtyleodiamin-6. <SEP> 8-disulfosäure <SEP> + <SEP> fosäure <SEP> + <SEP> p-Phenylendiamin <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> violett
<tb> 3 <SEP> Di-p-tolyl-1.3-naphtylendiamin-8-sulfosäure <SEP> + <SEP> Phenyl-1.4-naphtylendiamin-
<tb> 8-sulfosäure <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> grünblau
<tb> 4.
<SEP> Diphenyl-1.3-naphtylendiamin-8-sulfosäure <SEP> + <SEP> p-Aminodiäthylanilin-m-sulfosäure.... <SEP> blau
<tb> 5. <SEP> Diphenyl-1.3 <SEP> naphtylendiamin-8-sulfosäure <SEP> + <SEP> p-Aminodiphenylamino-o-sulforötlich <SEP> blau
<tb> 6. <SEP> Diphenyl-1. <SEP> 3-naphtylendiamin-8-sulfosäure <SEP> + <SEP> p-Aminodimethylanilinm-sulfosäure <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> blau
<tb> 7. <SEP> Diphenyl-1. <SEP> 3-naphtylendiamin-6.8-disulfosäure <SEP> + <SEP> p-Aminophenyl-α
-naphtylamin-8-sulfosäure <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> blau
<tb> 8. <SEP> Diphenyl-1. <SEP> 3-naphthylendiamin-6.8-disulfosäure <SEP> + <SEP> p-Aminomethylbenzylanilinsulfosäure. <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> rötlich <SEP> blau
<tb> 9. <SEP> Diphenyl <SEP> 1.3-naphtylendiamin-5-sulfosäure <SEP> + <SEP> p-Aminophenyl-α
-naphtylamin-
<tb> 5-sulfosäure <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> violett
<tb> 10. <SEP> Diphenyl-l. <SEP> 3-naphtylendiamin-8-sul <SEP> fosäure <SEP> + <SEP> p-Aminophenyl-α-naphtylamin-
<tb> 8-sulfosäure <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> grünstichig <SEP> blau
<tb> H. <SEP> Diphenyl-1. <SEP> 3-naphtylendiamin-6. <SEP> 8-disulfosäure <SEP> + <SEP> p-Aminophenyl-α
-naphtylamin-5-sulfosäure <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> rötlich <SEP> blau
<tb> 12. <SEP> Diphenyl-1.3-naphtylendiamin-8-sulfosäure <SEP> + <SEP> p-Aminophenyl-o-tolyaminsulfosäure <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> rötlick <SEP> blau
<tb> 13. <SEP> Diphenyl-1.3-naphtylendiamin-8-sulfosäure <SEP> + <SEP> p-Aminophenyl-α
-naphtylamin-
<tb> 5-sulfosäure <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> rötlich <SEP> blau
<tb> 14. <SEP> Diphenyl-1.3-naphtylendiamin-5-sulfosäyure <SEP> + <SEP> p-Aminodiphenylamino-o-sulfosäure <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> violett
<tb> 15. <SEP> Diphenyl-1.3-napthylendiamin-6.8-disulfosäure <SEP> + <SEP> Monoacetyl-p-p'-diaminodiphenylamin-o-sulfosäure <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> grünstichig <SEP> blau
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