DE69934C - Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen aus der Klasse der Alizarin-Cyanine bezw. Oxyanthradichinone. (10 - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen aus der Klasse der Alizarin-Cyanine bezw. Oxyanthradichinone. (10

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DE69934C
DE69934C DENDAT69934D DE69934DA DE69934C DE 69934 C DE69934 C DE 69934C DE NDAT69934 D DENDAT69934 D DE NDAT69934D DE 69934D A DE69934D A DE 69934DA DE 69934 C DE69934 C DE 69934C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
    • C09B1/02Hydroxy-anthraquinones; Ethers or esters thereof
    • C09B1/06Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
    • C09B1/12Dyes containing sulfonic acid groups

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Oxyanthradichinone.
In dem Patent Nr. 62505 ist ein wasserlöslicher Farbstoff beschrieben, der durch Sulfiren des Alizarincyanins R des Patentes Nr. 62018 entsteht.
Aehnliche . werthvolle blaue Wollfarbstoffe erhält man, wenn diesem Sulfurirungsprocefs das Alizarinpentacyanin und Alizarinhexacyanin des Patentes Nr. 66153, sowie das zuerst im Patent Nr. 64418 beschriebene, dem letzteren isomere Hexaoxyanthrachiaon unterworfen werden. Als Sulfurirungsmittel dienen rauchende Schwefelsäure, Schwefelsäuremonochlorhydrin, ein Gemisch von Schwefelsäure und Metaphosphorsäure u. s. w.
Beispiel: 50 kg trockenes Hexaoxyanthrachinon des Patentes Nr. 64418 werden in .125 kg rauchende Schwefelsäure von 20 pCt.
Anhydridgehalt eingetragen; die erhaltene Lösung wird auf ioo° so lange erhitzt, bis eine in Wasser gegossene Probe sich darin klar auflöst. Man giefst hierauf in 2000 1 Wasser, salzt den Farbstoff aus, filtrirt, prefst und trocknet.
Der so erhaltene Farbstoff bildet ein dunkles Pulver, welches sich in Wasser mit rother, in Natronlauge mit violettblauer Farbe löst. Auf Wolle giebt er mit Thonerdebeizen violette, mit Chrombeizen blaue Töne.
In genau gleicher Weise werden die Sulfosäuren des Alizarinpentacyanins Und Alizarinhexacyanins des Patentes Nr. 661 53 dargestellt.
Die Eigenschaften dieser drei Sulfosäuren sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt :
Sulfosäure des Alizarin
pentacyanins
(Patent Nr. 66153)
Sulfosäure des Alizarin-
hexacyanins
(Patent Nr. 66153)
Sulfosäure des Hexaoxy-
anthrachinons
(Patent Nr. 64418)
Lösung in angesäuertem .
Wasser:
gelblich roth blauroth lebhaft gelblich rosa
Lösung in Natrium
carbonat :
violett blau,
bei Ueberschufs des
Reagens: blaue Fällung
bläulich violett,
bei Ueberschufs des
Reagens: violette Fällung
Lösung in Ammoniak: violett reinblau,
bei Luftzutritt grünblau
blauviolett,
bei Luftzutritt blauer
Lösung in Natronlauge: violettblau,
bei Ueberschufs: violett
blaue Fällung
grünblau,
bei Ueberschufs des
Reagens: blaugrüne
Fällung
violettblau,
bei Ueberschufs des
Reagens: violette Fällung
SulfosMure des Alizarin-
pentacyanins
(Patent Nr. 66153)
Sulfosäure des Alizarin-
hexacyanins
(Patent Nr. 66153)
Sulfosäure des Hexaoxy-
anthrachinons
(Patent Nr. 64418)
Lösung in concentrirter
Schwefelsäure:
blau violett in dicken Schichten roth,
in dünnen Schichten
violettblau
Färbung auf mit Thon-
erde vorgebeizter Wolle:
violett blau violett
Färbung auf mit Chrom
vorgebeizter Wolle:
blau grünblau blau.
Statt die niedrig hydroxylirten Oxyanthrachinone erst durch Oxydation (mittelst Schwefelsäureanhydrid, Braunstein u. s. w.) in höher hydroxylirte Oxyanthrachinone überzuführen und diese dann zu sulfiren, kann man auch umgekehrt die niedrig hydroxylirten Oxyanthrachinone erst sulfiren und dann oxydiren, wie schon in der Patentschrift Nr. 63692 durch die Ueberführung der Alizarinsulfosäure in Alizarinbordeauxsulfosäure nachgewiesen ist. Die nach beiden Methoden erhaltenen Sulfosäuren sind identisch.
Als niedrig hydroxylirte Oxyanthrachinone kommen hier zunächst in Betracht:
1. Alizarinbordeaux als Ausgangsproduct für die Darstellung von Alizarinpentacyanin,
2. Oxyflavopurpurin und Flavopurpurin als Ausgangsproducte für die Gewinnung von Hexaoxyanthrachinon des Patentes Nr. 64418 und
3. Alizarinpentacyanin, Oxyanthrapurpurin und Anthrapurpurin als Ausgangsproducte für die Bereitung von Alizarinhexacyanin des Patentes Nr. 66153.
Dem Verfahren werden diejenigen Sulfosäuren unterworfen, welche durch gelinde Sulfurirung der aufgezählten Farbstoffe entstehen, und in welchen sämmtlich die Sulfogruppe höchst wahrscheinlich benachbart zu den beiden Alizarinhydroxylen sich befindet.
Es ist nicht nothwendig, die Sulfosäuren der oben erwähnten Farbstoffe erst in fester Form zu isoliren, sondern man kann direct die fertige Sulfurirungsschmelze nach geeigneter Verdünnung mit concentrirter Schwefelsäure verwenden.
Bezüglich der Oxydation selbst, insbesondere was die anzuwendende Menge des Oxydationsmittels, speciell des Braunsteins, anbelangt, können die in den Patentschriften Nr. 66153 und Nr. 69842 angegebenen Verhältnisse als Norm zu Grunde gelegt werden.
Wird die Oxydation bei relativ niedriger Temperatur z. B. mit Braunstein ausgeführt, so finden sich die Farbstoffe im Reactionsgemisch in Form ihrer Chinone (Anthradichinone) vor, also in diesem Falle als Körper, welche allgemein als Oxyanthradichinonsulfosäuren zu bezeichnen sind. Diese Oxyanthradichinonsulfosäuren sind äufserst unbeständig; schon beim Stehen ihrer wässerigen Lösung, momentan beim Behandeln mit Reductionsmitteln, gehen sie in ihre Hydrochinone, d. h. in die entsprechenden Oxyanthrachinonsulfosäuren über.
Beispiel I. Darstellung der Sulfosäure des Alizarinpentacyanins aus Alizarinbordeauxsulfosäure.
10 kg Alizarinbordeaux werden mit 25 kg rauchender Schwefelsäure von 20 pCt. Anhydridgehalt auf ioo° erhitzt, bis eine Probe sich in Wasser klar löst. Man verdünnt -hierauf mit 175 kg Schwefelsäure von 66° B. und trägt unter gutem Umrühren und indem man die Temperatur nicht über 20 ° steigen läfst 10 kg fein gepulverten Braunstein von 90° Mn O2-Gehalt ein. Die Umwandlung der Alizarinbordeauxsulfosäure in die Sulfosäure des Pentacyaninchinons giebt sich durch den Uebergang der violetten Farbe der Schwefelsäurelösung in Blau zu erkennen. Eine in Wasser gegossene Probe löst sich mit violetter Farbe, welche der Lösung der Pentacyaninchinonsulfosäure eigen ist. Durch längeres Stehen, durch Erhitzen oder durch Zusatz von schwefliger Säure geht diese Farbe in die rothe der Pentacyaninsulfosäure über. Man giefst nun die Schmelze in Wasser, giebt so lange Natriumbisulfit hinzu, . bis man an dem eben erwähnten Farbenumschlag die vollständige Reduction der Pentacyaninchinonsulfosäure in die Pentacyaninsulfosäure erkennt. Man salzt dann aus und filtrirt den abgeschiedenen Farbstoff ab. Durch nochmaliges Lösen in Wasser und Aussalzen wird er gereinigt.
Durch Vermehrung der im obigen Beispiel angegebenen Braunsteinmenge, verbunden mit einer etwas höheren Oxydationstemperatur, ger langt man zu einem Product, welches wesentlich aus einem Gemenge der Sulfosäuren des Hexacyanins und des Hexaoxyanthrachinons besteht. Zum gleichen Resultat gelangt man, wenn man Pentacyanin sulfirt und dann mit Braunstein weiter oxydirt.

Claims (4)

  1. Beispiel II. Darstellung der Sulfosäure des
    Alizarinhexacyanins aus Anthrapurpurinsulfo-
    säure.
    io kg Anthrapurpurin werden mit 25 kg rauchender Schwefelsäure von 2opCt. Anhydridgehalt bei ioo°sulfirt, d.h. so lange auf diese Temperatur erhitzt, bis eine Probe sich in Wasser klar löst. Man verdünnt hierauf mit 300 kg Schwefelsäure von 66° B. und oxydirt mit 19 kg Braunstein von go pCt. bei einer Temperatur . von 30 bis 40 °. - Die Reaction verläuft unter ganz ähnlichen Erscheinungen, wie im vorigen Beispiel angegeben, und die weitere Aufarbeitung geschieht in genau derselben Weise.
    Genau so gestaltet sich auch die Darstellung der Sulfosäure des- Hexaoxyanthrachinons aus Flavopurpurinsulfosäure.
    Ausgehend von den Sulfosäuren des Anthrapurpurins und des Flavopurpurins, des Oxyflavopurpurins und des Oxyanthrapurpurins, kann man nun zu dem Hexacyanin des Patentes Nr. 66153 und zu dem Hexaoxyanthrachinon des Patentes Nr. 64418 gelangen, indem man, wie oben beschrieben, die Sulfosäuren dieser Farbstoffe darstellt und dann die Sulfogruppe nach bekannten Methoden, z.B. vortheilhaft durch Erhitzen mit wasserhaltigen Säuren, abspaltet. - .
    Beispiel III.
    Die nach Beispiel II. erhaltene Hexacyaninsulfosäure wird mit 100 kg Schwefelsäure von 6o° B. ca. 6 Stunden auf i8o° erhitzt. Man giefst hierauf in Wasser, fjltrirt das ausgeschiedene Alizarinhexacyanin ab und reinigt dasselbe durch Lösen in Alkali, Filtriren der alkalischen Lösung und Ausfällen mit Säure.
    Pateνt-AnSprüche:
    ι. Neuerung in dem Verfahren des Patentes Nr. 62505 zur Darstellung .von Cyaninsulfosäuren, darin bestehend, dafs man an Stelle der dort angewendeten Farbstoffe hier die . reinen Farbstoffe, das Alizarin pentacyanin und Alizarinhexacyanin, des: Patentes Nr. 66153, sowie das Hexaoxyanthrachinon .des Patentes Nr. 64418 mit rauchender Schwefelsäure oder deren Ersatzmitteln behandelt.
  2. 2. Verfahren zur Darstellung von Sulfosäuren von Farbstoffen der Klasse der Oxyanthradichinone, darin bestehend, dafs man die Sulfosäuren von Alizarinbordeaux, Alizarinpentacyanin, Anthrapurpurin, Flavopurpürin, Oxyanthrapurpurin oder Oxyflavopufpurin in Schwefelsäurelösung mit Oxydationsmitteln, wie Braunstein, behandelt.
  3. 3. Ueberführung der nach dem durch Anspruch 2. geschützten Verfahren erhaltenen Oxyanthradichinonsulfosäuren in die entsprechenden Oxyanthrachinonsulfosäuren durch längeres Stehenlassen bezw. durch Erhitzen mit Wasser oder Säuren oder durch Behandeln mit Reductionsmitteln.
  4. 4. Ueberführung der nach dem durch Anspruch 3. geschützten Verfahren erhaltenen Oxyanthrachinonsulfosäuren in die Oxyanthrachinone selbst durch Erhitzen mit wasserhaltigen Säuren auf Temperaturen von 100 bis 220°.
DENDAT69934D Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen aus der Klasse der Alizarin-Cyanine bezw. Oxyanthradichinone. (10 Expired - Lifetime DE69934C (de)

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