DE79680C - - Google Patents

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DE79680C
DE79680C DENDAT79680D DE79680DA DE79680C DE 79680 C DE79680 C DE 79680C DE NDAT79680 D DENDAT79680 D DE NDAT79680D DE 79680D A DE79680D A DE 79680DA DE 79680 C DE79680 C DE 79680C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
    • C09B1/50Amino-hydroxy-anthraquinones; Ethers and esters thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In der Patentschrift Nr. 68112 (dritter Zusatz zum Patente Nr. 62019) ist ein Verfahren zur Darstellung von stickstoffhaltigen Alizarinfarbstoffen beschrieben, welches darin besteht, dafs man gewisse Polyoxyanthrachinone bei Gegenwart von Ammoniak mit Oxydationsmitteln behandelt. Als Polyoxyanthrachinone sind in jener Patentschrift Alizarinpentacyanin, Alizarinhexacyanin und das letzterem isomere Hexaoxyanthrachinon erwähnt, als Oxydationsmittel wird daselbst einfach der Luftsauerstoff verwendet.
Ein neues und sehr einfaches Verfahren, welches zu ähnlichen Resultaten führt, dabei aber einer viel allgemeineren Anwendung fähig ist, besteht darin,, dafs man Oxyanthrachinone bei Gegenwart von Ammoniak mit überschwefelsaurem Ammoniak oder anderen Salzen der Ueberschwefelsäure behandelt. Die Reaction geht in verdünnter wässeriger Lösung bei niedriger Temperatur sehr leicht von Statten und ist in kurzer Zeit beendet. Auf 1 Mol. Oxyanthrachinon verwendet man im allgemeinen 2 Mol. Uberschwefelsaures Ammoniak; der Umstand, dafs so die Menge des anzuwendenden Sauerstoffes leicht bemessen werden kann, ist für die praktische Ausführung des Verfahrens ein Vortheil gegenüber demjenigen der Patentschrift Nr. 6811 2.
Beispiel 1.
50 kg einer 2oproc. Alizarinbordeauxpaste werden in circa 500 1 Wasser und 100 1 Ammoniak von 20 pCt. gelöst. In diese Lösung läfst man nach und nach unter gutem Umrühren eine Lösung von 8,5 kg überschwefelsaurem Ammoniak in 50 bis 100 1 Wasser einlaufen. Die eintretende Reaction giebt sich durch Steigen der Temperatur zu erkennen und wird zweckmäfsig durch Einwerfen von Eis gemäfsigt. Sie ist beendet, wenn eine mit Säure ausgefällte Probe sich in concentrirter Schwefelsäure mit kirschrother Farbe auflöst. Man fällt alsdann das Ganze mit Salz- oder Schwefelsäure aus, filtrirt den als dunkel purpurfarbigen Niederschlag abgeschiedenen Farbstoff ab und wäscht mit Wasser neutral.
Derselbe ist wesentlich verschieden von dem in der Patentschrift Nr. 72204 beschriebenen, durch blofses Erhitzen von Alizarinbordeaux mit Ammoniak erhaltenen Producte. Letzeres löst sich in concentrirter Schwefelsäure mit blaurother, das neue Product im reinen Zustande mit gelblich rother Farbe. Die Absorptionsspectren dieser Lösungen zeigen die gleichen Bänder, . jedoch sind die mit dem neuen Producte erhaltenen Bänder um ein Wesentliches nach dem violetten Ende des
Spectrums hin verschoben. Der neue Farbstoff löst sich in Natronlauge mit violetter Farbe und giebt auf mit Kaliumbichromat vorgebeizter Wolle stark grünstichig blaue Nuancen, welche noch dadurch besonders werthvoll sind, dafs sie ihre Farbe bei -künstlichem (z. B. Gas-) Licht nicht ändern.
In analoger Weise werden" die entsprechenden Farbstoffe aus anderen Oxyanthrachinonen, sowie deren Sulfosäuren dargestellt. Desgleichen ist die Reaction anwendbar auf Oxyanthrachinolinchinone und deren Sulfosäuren.
Bis jetzt wurde in dieser Richtung das Verhalten von Alizarinbordeaux, von Alizarinpentacyanin, von Alizarinhexacyanin (Patentschrift Nr. 66153), von Hexaoxyanthrachinon der Patentschrift Nr. 64418 und von Alizarinblau untersucht. Hierbei hat sich herausgestellt, dafs aus Alizarinbordeaux, wie bereits oben erwähnt und beschrieben, ein neuer Farbstoff entsteht. Aus Alizarinpentacyanin, Alizarinhexacyanin und Hexaoxyanthrachinon erhält man Farbstoffe, welche im wesentlichen gleiche Eigenschaften zeigen, wie die aus denselben Polyoxyanthrachinonen nach dem Verfahren der Patentschrift Nr. 68112 durch Einwirkung von Ammoniak auf die betreffenden Anthradichinone erhaltenen Producte, und mit denselben jedenfalls identisch sind. Ein ganz neuer Farbstoff hingegen entsteht aus Alizarinblau.
100 kg
Beispiel 2.
einer 2oproc. Alizarinblaupaste werden vermischt mit 1000 1 Wasser und 400 1 Ammoniakflüssigkeit (2oproc). Dazu giebt man eine Lösung von 16 kg überschwefelsaurem Ammoniak in 400 1 Wasser. Unter zeitweiligem Umrühren läfst man ca. 12 Stunden stehen und filtrirt dann ab. Das unveränderte Alizarinblau bleibt als schwerlöslicher Niederschlag zurück; der neue Farbstoff befindet sich in der Lösung und wird daraus durch Salzoder Schwefelsäure ausgefällt. Man erhält so den Farbstoff in Form eines dunkel grünblauen Niederschlages, welcher sich in Ammoniak mit grünblauer, in Natronlauge schwer mit grüner Farbe löst. Die Lösung in concentrirter Schwefelsäure ist — im Gegensatz zu derjenigen des Alizarinblaus — braungelb. Mit Alkalibisulfit geht der Farbstoff, ähnlich wie das Alizarinblau, wasserlösliche Verbindungen ein. Auf Chrombeizen liefert das neue Product schöne grünblaue Nuancen.
Die aus den Sulfosäuren von Alizarinbordeaux , Alizarinpentacyanin, Alizarinhexacyanin und Hexaoxyanthrachinon durch Ammoniak und überschwefelsaures Ammoniak erhaltenen amidirten Sulfosäuren zeigen ähnliche Eigenschaften wie die Farbstoffe aus den betreffenden nicht sulfirten Farbstoffen, von welchen sie sich hauptsächlich nur durch ihre Wasserlöslichkeit unterscheiden.,
Es ist· selbstverständlich, dafs an Stelle der einheitlichen, im vorstehenden Verfahren benutzten Oxyanthrachinone auch Gemenge derselben mit einander oder mit anderen Anthrachinonderivaten benutzt werden können, wie sie z. B. nach den Verfahren der Patentschrift Nr. 62018 und einzelner Zusätze zu derselben, sowie durch Einwirkung von concentrirter oder rauchender Schwefelsäure auf Dinitroanthrachinone, mit oder ohne Zusatz von Schwefel, Borsäure oder anderen, den Verlauf der Reaction beeinflussenden Mitteln erhalten werden können.
In nachstehender Tabelle findet sich eine Charakteristik der nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhaltenen Producte.
Farbstoff aus Lösung in concentrirter
Schwefel
säure
Natronlauge Sodalösung Ammoniak
flüssigkeit
Färbung auf Thonerde-
beize
Alizarinbordeaux kirschroth;
braunrothe
Fluorescenz
rothviolett blauviolett blau bis
blauviolett
Chrombeize violettroth
Alizarinpentacyanin blauroth;
braunrothe
Fluorescenz
blau violettroth violettblau blau bis
grünblau
blau
Alizarinhexacyanin blauroth;
braunrothe
Fluorescenz
grünblau blau blau1 bis
grünblau
grünblau graublau
Hexaoxyanthrachinon
(Patent Nr. 64418)
schmutzig
violett;
braunrothe
Fluorescenz
blau bis
grünblau
rothviolett violettblau blau violett
blauviolett

Claims (2)

  1. Farbstoff aus Lösung in concentrirter
    Schwefel
    säure
    Natronlauge Sodalösung Ammoniak
    flüssigkeit
    Färbung auf Thonerde-
    beize
    Alizarinblau braun grün schwer
    löslich mit
    blaugrüiier
    Farbe
    blaugrün Chrombeize
    Alizarinbordeauxsulfo-
    siäure
    violettroth;
    braunrothe
    Fluorescenz
    blau violettblau blau blaugrün roth bis
    violettroth
    Alizarinpentacyaninsulfo-
    säure
    blauviolett violett bis
    blauviolett
    violett bis
    blauviolett
    violettblau blau bis
    graublau
    blauviolett
    Alizarinhexacyaninsulfo-
    säure
    rothviolett grünblau blau blau grünblau graublau
    Hexapxyanthrachinon-
    sulfosäure.
    blau mit
    schwacher
    braunrother
    Fluorescenz
    blau bis
    grünblau
    blau blauviolett grünblau roth violett.
    blau
    Patenτ-Ansprüche:
    Verfahren zur Darstellung von stickstoffhaltigen Anthrachinonfarbstoffen, darin bestehend, dafs man, anstatt nach dem Verfahren des Patentes Nr. 68112 Ammoniak und Luftsauerstoff auf Polyöxyanthrachinone einwirken zu lassen, Oxyanthrachinone, Oxyanthrachiriolinchinone und deren Sulfosäuren, sowie die aus Dinitroanthrachinon und Schwefelsäure, Schwefelsesquioxyd und
    dergleichen erhältlichen Farbstoffe bei Gegenwart von Ammoniak mit überschwefelsauren Salzen behandelt.
  2. 2. Die besonderen Ausführungsformen des durch Anspruch 1. geschützten Verfahrens unter Verwendung von Alizarinbordeaux, AIizarinpentacyanin, Alizarinhexacyanin, Hexaoxyanthrachinon (Patent Nr. 64418), den Sulfosäuren dieser Körper, sowie von Alizarinblau.
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