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Verfahren zur Polymerisation von gasförmigem Äthylen in Lösung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Polymerisation von Äthylen in Lösung in Gegen- wart von Katalysatoren.
Das Verfahren zur Polymerisation von Äthylen in Lösung, welches als Katalysatoren Molybdän- oder
Chromoxyde auf Trägern aus Silizium-Tonerde verwendet, ist bekannt.
Dieses Verfahren weist jedoch den Nachteil auf, dass es die Anwendung von Temperaturen von 2000c und Drücken von 50 atü voraussetzt.
Das erfindungsgemässe Verfahren beseitigt diese Nachteile dadurch, dass die Polymerisation bei Temperaturen zwischen 130 und 1500C und bei Drücken von 0,5 bis 10 atü In Gegenwart eines Katalysators aus Amylnatrium und TiCl4, durchgeführt wird, wobei die Polymerkonzentration auf maximal 5 % beschränkt wird.
In der österr. Patentschrift Nr. 194608 ist bereits vorgeschlagen worden, bei der Polymerisation von gasförmigem Äthylen als Katalysator organische Alkaliverbindungen, komplexiert mit organischen Verbindungen des Aluminiums, zu verwenden. Zur Herstellung solcher Katalysatoren auf Natriumbasis ist jedoch stets eine Umsetzung mit einer organischen Aluminiumverbindung erforderlich. Die Brauchbarkeit von organischen Alkaliverbindungen als Katalysator bei der Polymerisation von gasförmigem Äthylen ist in der österr. Patentschrift Nr. 194608 nicht zum Ausdruck gebracht. In der genannten Patentschrift wird zwar die Verwendung von Propyllithium vorgeschlagen, jedoch ist der daraus hergestellte Katalysator sehr wenig aktiv, wie sich aus der eingehaltenen Arbeitstemperatur von 100 bis 110 C und dem erforderlichen Anfangsdruck von 80 at bei der Polymerisation ergibt.
Beim Arbeiten nach dem erfindungsgemässen Verfahren kann jedoch bei gewöhnlichem Druck oder einem leichten Überdruck und bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und ungef hr 800C gearbeitet werden. Dies wird dadurch ermöglicht, dass im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens als Katalysatoren organische Natriumverbindungen, hauptsächlich Amylnatrium, verwendet werden, welche mit keiner andern organischen Metallverbindung komplexiert sind und welche auf einfachste Weise bei Raumtemperatur durch Umsetzung zwischen dem entsprechenden organischen Chlorid und metallischem Natrium und nachfolgender Umsetzung mit Titantetrachlorid gebildet werden.
Nachstehend folgen zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Verfahrens.
Beispiel 1: In einer gewöhnlichen Polymerisationsanlage, die vorher mit Äthylen durchgesptilt wurde, wird als Lösungsmittel ein Benzin mit einem Siedepunkt zwischen 160 und 1800C eingeführt.
Unter einem Äthylenstrom wird der Reaktor auf 1450C erhitzt und der aus Amylnatrium und Titan-
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tetrachlorid gebildete Katalysator eingeführt, worauf die Umsetzung solange fortgeführt wird, bis die Polymerkonzentration maximal 5 % beträgt. In diesem Augenblick wird der Äthylenstrom unterbrochen und die Reaktionsmasse bei 1450C filtriert, um die Polymerlösung vom Katalysator zu trennen. Das Filtrieren wird in einer inerten Gasatmosphäre durchgeführt, um eine ungestüme Zersetzung des Katalysators, welcher gegenüber Feuchtigkeitsspuren und Sauerstoff empfindlich ist, zu vermeiden.
Die erhaltene Polymerlösung kann nach einer Verdünnung bis zu einer Konzentration von 0,5 bis 1 % verwendet werden, wobei eventuell Farbstoffe oder Pigmente hinzugefügt werden.
B eisp i el 2: Es wird in gleicher Weise wie in Beispiel 1 beschrieben, gearbeitet,jedochmit dem Unterschied, dass die nach der Polymerisation erhaltene Lösung nach der Filtration mit einem Alkohol behandelt wird, z. B. mit Butylalkohol, welcher das gebildete Polymer abscheidet. DiesesPolymerkann leicht zu Folien verarbeitet werden.
Abgesehen davon, dass man beim Arbeiten nach dem erfindungsgemässen Verfahren Polyäthylenlösungen durch Polymerisation von gasförmigem Äthylen bei niedrigen Temperaturen und Drücken erhält, kann das erhaltene Polyäthylen sehr leicht gelöst und zur Herstellung von Lacken, Farben und Folien benutzt werden.