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Auspuffmotorbremse
Die Erfindung bezieht sich auf eine Auspuffmotorbremse, bei der das Gaspedal in Richtung von seiner Vollaststellung weg über seine Leerlaufstellung hinaus in eine Motorbremsstellung schwenkbar ist und fest mit derGaspedalwelle und mit einem die Verstellung eines Drosselorgans in der Auspuffleitung des Motors vermittelnden Hebel verbunden ist.
Die bekannten Auspuffmotorbremsen dieser Art weisen eine Mehrzahl von Hilfswellen, Zwischenhebeln, Mitnehmervorrichtungen u. dgl. auf, so dass die Betriebssicherheit der Rückführvorrichtung für das Gaspedal nicht immer gewährleistet ist.
Um diesen Nachteil zu beheben und die Rückführvorrichtung für das Gaspedal bei einer versehentlichen Betätigung des Kupplungspedales bei eingeschalteter Motorbremse möglichst einfach zu gestalten und dadurch die Betriebssicherheit zu heben, wird erfindungsgemäss ein auf der Gaspedalwelle lose sitzender Rückführhebel, der zwischen zwei ortsfesten, aber einstellbaren Anschlägen schwenkbar ist, durch eine Mitnehmervorrichtung mit der Gaspedalwelle im Sinne ihrer Verdrehung aus der Motorbremsstellung in die Leerlaufstellung gekuppelt, wobei diese Welle zwischen der Leerlauf- und der Vollaststellung unbeeinflusst vom Rückführhebel drehbar ist und der letztere mit dem Kupplungshebel durch eine weitere Mitnehmervorrichtung verbunden ist,
die ihn beim Betätigen des Kupplungspedals durch Kraftschluss aus seiner der Motorbremsstellung des Gaspedals zugeordneten und durch den einen Anschlag festgelegten Stellung in die durch den zweiten Anschlag bestimmte Stellung mitnimmt, hingegen bei dem durch eine Rückzugfeder bewirkten Rückgang des Knpplungspedals zwangsläufig in die der Motorbremsstellung der Gaspedalwelle zugeordnete Stellung zurückführt, wobei das weitere Durchtreten des Kupplungspedals nach Anliegen des Rückführhebels am zweiten Anschlag durch ein elastisches Glied dieser Mitnehmervorrichtung ermöglicht ist.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Hiebei zeigen : Fig. 1 eine schräge Draufsicht auf die Betätigungseinrichtung der Auspuffmotorbremse, Fig. 2 eine Einzelheit der Einrichtung im Grundriss, die Fig. 3 - 6 verschiedene Einstellungen des Rückführhebels und des mit ihm zusammenarbeitenden Zwischenhebels sowie Fig. 7 und 8 verschiedene Einstellungen des Drehschiebers zur Betätigung des Drosselorganes in der Auspuffleitung der Brennkraftmaschine.
Auf der Gaspedalwelle 1 ist das Gaspedal 2 und ein Betätigungshebel 3 befestigt. An dem letzteren sind die Verbindungsstangen 4 und 5 angelenkt. Die Verbindungsstange 4 dient zur Verstellung des am Vergaser oder an der Einspritzpumpe angeordneten Steuerteils, durch den die Zuführung der Frischluft bzw. des Brennstoffes zur Brennkraftmaschine beeinflusst wird, wogegen die Verbindungsstange 5 zur mittelbaren oder unmittelbaren Verstellung des zur Einschaltung der Motorbremse dienenden Drosselorgans in der Auspuffleitung der Brennkraftmaschine bestimmt ist.
Auf der Gaspedalwelle 1 sitzt ferner lose drehbar der Rückführhebel 6, dessen Schwenkbereich durch ortsfeste, aber gewünschtenfalls einstellbare Anschläge 7 und 8 begrenzt ist. Im Bereich des Rückführhebels 6 ist auf der Gaspedalwelle l ein Mitnehmer 9, z. B. in Form eines in die Gaspedalwelle radial eingesetzten Bolzens, angeordnet. Der Mitnehmer 9 reicht in eine Aussparung 10 der Nabe des Rückführhebels 6 hinein. Diese Aussparung 10 erstreckt sich über einen ebenso grossen Winkelbereich für den Mitnehmer 9, wie ihn das Gaspedal 2 zur Verstellung von der Nullstellung bis zur Vollaststellung benötigt.
Auf der der Aussparung 10 gegenüberliegenden Seite des Rückführhebels 6 besitzt dieser eine weitere
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Aussparung 12, in die die Nase 13 eingreift, die an einem Hilfshebel 14 vorgesehen ist. Dieser wird durch eine Feder 15 an den Rückführhebel 6 angedrückt, wobei sich das freie Ende der Feder 15 an einer Scheibe 16 abstützt, die ihrerseits auf einem in das Ende der Gaspedalwelle 1 eingeschraubten Gewindebolzen 17 mittels der Mutter 18 zwecks Änderung der Spannung der Feder 15 verstellbar ist. Die Nase 13 und ebenso die Aussparung 12 des Rückführhebels 6 haben die aus Fig. 2 ersichtliche Sägezahnform, die es
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bei seiner Aufwärtsbewegung, sobald die Nase 13 sich wieder voll in dessen Aussparung 12 eingelegt hat, den Rückführhebel 6 zwangsläufig mitnimmt.
An dem Hilfshebel 14 ist eine Verbindungsstange 19 angelenkt, deren anderes Ende an dem Kupplungshebel 20 angreift, das auf der Kupplungshebelwelle 21 sitzt und unter dem Einfluss einer Rückzugfeder 22 steht.
Das Spiel des Mitnehmers 9 in der Aussparung 10 ermöglicht die normale Betätigung des Gaspedals 2, ohne dass dadurch die Einstellung des Rückführhebels 6, ferner des Hilfshebels 14 und des Kupplungshebels 20 beeinflusst wird. Wenn jedoch das Gaspedal 2 über die Leerlaufstellung hinaus zurückbewegt wird, bleibt der Hilfshebel 14 unter dem Einfluss desKupplungshebels 20 und der Rückzugfeder 22 in seiner Stellung stehen.
Wenn bei eingeschalteter Motorbremse, also dann, wenn der Rückführhebel 6 und der Hilfshebel 14 die in Fig. 3 dargestellte Stellung einnehmen, versehentlich das Kupplungspedal durchgetreten wird, zieht dieses mittels der Verbindungsstange 19 den Hilfshebel 14 abwärts, in die aus Fig. 4 ersichtliche Stellung, wobei auch die Gaspedalwelle 1 in die Leerlaufstellung gedreht wird. Beim weiteren Durchtretendes Kupp- lungshebels 20 hindert der Anschlag 8 gemäss Fig. 5 eine weitere Drehbewegung des Rückführhebels 6. Es wird dann der Hilfshebel 14, ohne den Rückführhebel 6 mitzunehmen, in die aus Fig. 5 ersichtliche Stellung gedreht, wobei die Nase 13 aus der Aussparung 12 herausgleitet und der Hilfshebel 14 um die Höhe der Nase 13 von dem Rückführhebel 6 weggedrückt wird.
Beim Wiedereinkuppeln des Motors bewegt sich der Kupplungshebel 20 langsam in die Ausgangsstellung und dreht dabei mittels der Verbindungsstange 19 den Hilfshebel 14 in die in Fig. 6 gezeichnete Stellung, wobei auch der Rückführhebel 6 so weit mitgenommen wird, dass er sich an den Anschlag 7 anlegt, aber die Gaspedalwelle 1 in der Leerlaufstellung stehenbleibt. Ausserdem gelangt während dieser Bewegung die Nase 13 wieder in die Aussparung 12 des Rückführhebels 6, so dass dann alle Teile sich in der Stellung befinden, in der durch eine Vorwärtsbewegung des Gaspedals die Drehzahl der Brennkraftmaschine gesteigert oder durch Rückbewegen des Gaspedals die Motorbremse eingeschaltet werden kann.
Die Verstellung des Drosselorgans 23 in der Auspuffleitung 24 der Brennkraftmaschine kann von dem Betätigungshebel 3 aus unmittelbar erfolgen. Da aber an diesem auch die Verbindungsstange 4 zur Regelung der Brennstoffzuleitung zur Brennkraftmaschine angelenkt und daher der Betätigungshebel 3 durch das Gaspedal 2 während der Fahrt entsprechend dem jeweiligen Brennstoffbedarf einzustellen ist, so würde das Drosselorgan 23 ständig mehr oder weniger schräg zur Achse der Auspuffleitung 24 stehen und den Auslass der Abgase aus der Brennkraftmaschine behindern. Zur Vermeidung dieses Nachteils könnte man in bekannter Weise eine mechanische Umstellvorrichtung an dem mit dem Drosselorgan 23 fest verbundenen Stellhebel 25 vorsehen, um das Drosselorgan unter Vermeidung von Zwischenstellungen stets entweder in der Offenstellung oder in der Schliessstellung festzuhalten.
Statt einer mechanischen Umstellvorrichtung kann man aber auch eine pneumatische verwenden, wie sie in den Fig. 1,7 und 8 dargestellt ist.
Hiebei wird von dem Betätigungshebel 3 mittels der Verbindungsstange 5 und eines Stellhebels 26 ein Drehschieber 27 in dem Gehäuse 28 verstellt. Dieses besitzt an seinem Aussenrand drei Durchlochungen, von denen eine mittels der Rohrleitung 29 an einen Druckluftbehälter 30 und eine zweite durch die Rohrleitung 31 an das eine Ende eines Druckzylinders 32 angeschlossen ist, während die dritte Durchlochung 33 offen in den Raum ausmündet. Dem Druckluftbehälter 30 wird Druckluft von einer Luftpumpe zugeführt. Auf vielen Fahrzeugen, insbesondere Lastkraftwagen, sind ein Drucldufthehälter und eine Luftpumpe vorhanden und können neben ihren sonstigen Aufgaben auch zur Verstellung des Drosselorgans 23 verwendet werden.
In dem Druckzylinder 32 ist ein Kolben verschiebbar angeordnet, der durch die in den Zylinder 32 eingeleitete Druckluft entgegen einer auf ihn einwirkenden Feder verschoben werden kann. Seine Verstellung wird durch die Kolbenstange 34 und eine Verbindungsstange 35 auf den Stellhebel 25 des Drosselorgans 23 übertragen. Durch die in dem Druckzylinder 32 angeordnete Feder wird das Drosselorgan 23 in die Offenstellung gedrängt und in dieser festgehalten, falls die Zuleitung von Druckluft in den Druckzylin-
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der 32 abgesperrt ist. Wenn dagegen Druckluft in den Druckzylinder 32 eingeleitet wird, so wird das Drosselorgan 23 in die Schliessstellung gedreht.
Um die Druckluft in den Druckzylinder 32 hinein oder aus diesem herausleiten zu können, besitzt der Drehschieber 27 eine Aussparung 36. Wird der Drehschieber 27 in die in Fig. 7 dargestellte Lage eingestellt, in der die Leitung 29 mit der Leitung 31 durch die Aussparung 36 des Drehschiebers 27 verbunden ist, so strömt Druckluft in die Druckzylinder 32 ein, was die bereits angegebene Folgewirkung hat.
Wenn dagegen der Drehschieber 27 in die Stellung nach Fig. 8 gedreht wird, in der die Leitung 29 abgesperrt und dafür die Leitung 31 mit der Auslassöffnung 33 verbunden wird, so entweicht die im Druckzylinder 32 vorhandene Druckluft unter dem Einfluss der in diesem Zylinder vorhandenen, auf den Kolben einwirkenden Feder ins Freie und das Drosselorgan 23 gelangt dabei in die Offenstellung.
Die pneumatische Verstellung des Drosselorgans ist besonders dann vorzusehen, wenn die Anwendung einer mechanischen Verstellung des Drosselorgans 23 auf Schwierigkeiten stösst, z. B. dann, wenn die Auspuffleitung 24 und das Gaspedal 2 auf verschiedenen Seiten der Brennkraftmaschine liegen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Auspuffmotorbremse, bei der das Gaspedal in Richtung von seiner Vollaststellung weg über seine Leerlaufstellung hinaus in eine Motorbremsstellung schwenkbar ist und fest mit der Gaspedalwelle und mit einem die Verstellung eines Drosselorgans in der Auspuffleitung des Motors vermittelnden Hebel verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein auf der Gaspedalwelle (1) lose sitzender Rückführhebel (6), der zwischen zwei ortsfesten, aber einstellbaren Anschlägen (7, 8) schwenkbar ist, durch eine Mitnehmervorrichtung (9, 10) mit derGaspedalwelle (1) im Sinne ihrer Verdrehung aus der Motorbremsstellung in die Leerlaufstellung gekuppelt ist, wobei diese Welle zwischen der Leerlauf- und der Vollaststellung unbeeinflusst vom Rückführhebel (6)
drehbar ist und der letztere mit dem Kupplungshebel (20) durch eine weitere Mitnehmervorrichtung (19, 15, 14, 13, 12) verbunden ist, die ihn beim Betätigen des Kupplungspedals durch Kraftschluss aus seiner, der Motorbremsstellung des Gaspedals zugeordneten und durch den einen Anschlag (7) festgelegten Stellung in die durch den zweitenAnschlag (8) bestimmte Stellung mitnimmt, hingegen bei dem durch eineRückzugfeder (22) bewirkten Rückgang des Kupplungspedals zwangsläufig in die derMotorbremsstellung derGaspedalwelle zugeordnete Stellung zurückführt, wobei das weitere Durchtreten des Kupplungspedals nach Anliegen des Rückführhebels (6) am zweiten Anschlag (8) durch ein elastisches Glied (15) dieser Mitnehmervorrichtung ermöglicht ist.