DE848309C

DE848309C - Vorrichtung an Kraftfahrzeugen zum Betaetigen einer hydraulischen Fahrzeugbremse und zur Regulierung der Kraftstoffzufuhr zum Motor vermittels eines einzigen Pedals

Info

Publication number: DE848309C
Application number: DEG877A
Authority: DE
Inventors: Jakob Gossweiler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-01-21
Filing date: 1950-01-22
Publication date: 1952-09-01
Also published as: CH273577A; BE486916A; FR979336A

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 1. SEPTEMBER 1952

(/' (V/7 // / 63 c

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung an Kraftfahrzeugen zum Betätigen einer hydraulischen Fahrzeugbremse und zur Regulierung der Kraftstoffzufuhr zum Motor vermittels eines einzigen Pedals.

Die Vorrichtung bezweckt, eine einfache und relativ rasch wirkende gleichzeitige Betätigung von Fußbremse und Kraftstoffzufuhrsteuerung bei Kraftfahrzeugen zu ermöglichen, um beispielsweise beim Krkennen einer Gefahr die Bremse möglichst rasch wirken lassen zu können, wobei vorgesehen ist, da ti während des Bremsens die Kraftstoffzufuhr zum Motor automatisch gedrosselt ist, weil ein gleichzeitiges Betätigen von Fußbremsen und Beschleunigen t\v> Motors nicht erwünscht ist. Die Vorrichtung, an deren Pedal zwei in getrennten hydraulischen Zylindern befindliche, durch den Fahrzeugführer zu betätigende Kolben angeschlossen sind, von welchen der eine hydraulisch mit Mitteln zur Kraftstoffzufuhrregelung und der andere hydraulisch mit den Bremsen verbunden ist, und wobei an das hydraulische System für die Kraftstoffzufuhrregelung ein Zylinder, in den eine Abzweigung des Bremssystems mündet, mit einem Steuerkolben angeschlossen ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben in diesem Zylinder in allen Stellungen eine Trennung zwischen dem hydraulischen Bremssystem und dem System für die Kraftstoffzufuhrregelung herstellt, wobei der Kaum über dem einen Ende des Steuerkolbens mit

dem Bremssystem und eine im Steuerkolben vorhandene Ausnehmung, \velche in bestimmten Stellungen des Steuerkolbens zusätzlich mit einem Flüssigkeitsbehälter in Verbindung steht, mit dem hydraulischen System für die Kraftstoffzufulirregelung verbunden ist.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt:

Abb. ι zeigt ein Beispiel, bei welchem die Fußplatte des Pedals kippbar montiert ist,

AIjI). 2 zeigt im Detail den Kippmechanismus der Fußplatte.

In den Abbildungen sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Gemäß Abb. 1 ist der Pedalhebel 1 auf übliche W eise mit einem Hauptbremszylinder 2 der hydraulischen Fahrzeugbremse verbunden. Der Pedalhebel ι ist vermittels des Gelenks 3 mit dem Fahrzeug verbunden. Der vom Kolben 4 beim Bremsen auf die Flüssigkeit ausgeübte Druck pflanzt sich durch die Bremsdruckleitung 5 bis zu den Bremsirommeln der Laufräder des Fahrzeugs fort.

An dem um das Gelenk 3 drehbaren Pedalhebel 1 i.-t konzentrisch zu diesem Gelenk ein bogenf(inniger hydraulischer Hauptzylinder 6 für die Ivraftstoffzufuhrsteuerung montiert, in welchem sich ein durch die Feder 7 belasteter Kolljen 8 befindet, der mechanisch mit dem Kippmechanismus der Fußplatte 9 verbunden ist.

In Abb. 2 ist die Fußplatte 9 und der Zylinder 6 in größerem Maßstab dargestellt, so daß das Funktionieren des Kippmechanismus ersichtlich ist. Durch ein Kippen der Fußplatte in Pfeilrichtung wird über den Lenker 10 der Hebel 11 im gleichen Sinn gedreht, so daß dadurch die Kolbenstange 12 in den Zylinder 6 hineingeschoben wird. Durch ein derartiges Kippen der Fußplatte wird somit auf die im Hauptzylinder 6 vorhandene Flüssigkeit vermittels des Kolbens 8 ein Druck ausgeübt. Die ^o Feder 7 wirkt in entgegengesetzter Richtung, so daß beim Loslassen der Fußplatte diese automatisch in ihre Ausgangslage zurückgedreht und das hydraulische Steuerungssystem für die Kraftstoffzufuhr entlastet wird.

Zwischen dem Hauptzylinder 6 und einer am Fahrzeug fest montierten Flüssigkeitsleitung 13 befindet sich eine flexible Schlauchverbindung, z. B. ein Gummischlauch 14, um im Fall des Bremsens die relative Bewegung zwischen dem Zylinder 6 und der Leitung 13 ermöglichen zu können. Die Leitung ist an einen Zylinder 15 angeschlossen, in welchem sich ein hydraulischer Steuerkolben 16 befindet, der, im Axialschnitt gesehen, I-förmig ist. Hei der Fahrstellung des Pedals, d.h. bei unbelasteter Bremsdruckleitung und belastetem Gaszufuhrsteuerungssystem, befindet sich der Steuerkolben in der unteren, in Abb. 1 dargestellten Lage. Die Leitung 13 mündet in diesem Fall zwischen den beiden Flanschen 17 und 18 des Steuerkolbens in den Zylinderraum 28. Eine Leitung 19 führt von da zum Servomotor 20, an dessen Kolben 21 z. B. das Vergasergestänge 22 angeschlossen ist. Die Überströmöffnung 23 am Zylinder 15 ist dabei durch den oberen Flansch 17 des Steuerungskolbens 16 verschlossen. Ein Kippen der Fußplatte 9 bewirkt somit ein entsprechendes Verschieben des Vergasergestänges 22 und damit eine Steuerung der Gaszufuhr.

Beim Bremsen wird der Pedalhebel ι um das Gelenk 3, in Abb. 1 gesehen, im Uhrzeigersinn gedreht, so daß in der Bremsdruckleitung der Druck erhöht wird. Dadurch werden die Bremsen betätigt. Vorher pflanzt sich aber der Druck durch die Verbindungsleitung 24 in den Zylinder 15 an die Unterseite des Steuerkolbens 16 fort, so daß dieser angehoben wird. Die Überströmöffnung 23 wird dabei geöffnet, so daß sich der Druck zwischen dem Kraftstoffzufuhrsteuerungssystem und dem Flüssigkeitsbehälter 25 ausgleichen kann und die Kraftstoffzufuhr infolge der Wirkung der am Servomotor 20 angebrachten Zugfedern 26 automatisch gedrosselt wird. Durch den Steuerkolben 16 hindurch führt eine Öffnung 27, die den Behälter 25 mit dem Zylinderraum 28 verbindet. In diese Verbindung ist ein Schwimnierplattenventil 33 derart eingebaut, daß Flüssigkeit nur vom Behälter 25 in den Zylinderraum 28 strömen kann, nicht aber umgekehrt. Dieses Nachströmen von Flüssigkeit vom Behälter in den Zylinderraum und damit in das Steuerungssystem für die Kraftstoffzufuhr kann nur bei entlastetem Steuerungssystem erfolgen. Der Behälter 25 ist ferner über die Leitung 29 mit dem Hauptbremszylinder 2 verbunden, so daß im hydraulischen Bremssystem fehlende Flüssigkeit durch diese Leitung vom Behälter her ersetzt wird. DieLeitung29 mündet derart in den Zylinder 2 ein, daß diese Mündung beim Bremsen durch den Kolben 4 abgesperrt wird, so daß sich der Bremsdruck nur durch die Leitung 5 fortpflanzt. Der Steuerkolben 16 wird durch die Wirkung der Feder 30 bei entlastetem Bremssystem nach unten gedrückt, so daß die LJberströmöffnung 23 wieder geschlossen wird. Die Feder 30 ist dabei gegen den Verschlußdeckel 31 abgestützt und umgibt einen Anschlagbolzen 32, der zur Hubbegrenzung des Kolbens 16 dient.

Es ist aus Abb. 1 ersichtlich, daß die Rücklauföffnungen 37 für die Flüssigkeit zum Kraftstoftzufuhrsteuerungssystem auf einem höheren Niveau angeordnet sind als die Einmündung 38 der Leitung 29. Dadurch wird erreicht, daß ein etwaiger Flüssigkeitsverlust im System vorerst bei der Steuerung der Kraftstoffzufuhr fühlbar wird. Das Fahrzeug kann in diesem Fall also nicht mehr beschleunigt werden, dagegen können die Bremsen noch funktionieren. Auf diese Weise wird der Fahrzeugführer automatisch auf einen zu tiefen ölstand des Bremssystems aufmerksam gemacht, wodurch L^Tnfalle infolge Nichtfunktionierens der Bremsen vermieden werden können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

i. Vorrichtung an Kraftfahrzeugen zum Betätigen einer hydraulischen Fahrzeugbremse und zum Steuern der Kraftstoffzufuhr zum

Motor vermittels eines einzigen Pedals, an welches zwei in getrennten hydraulischen Zylindern befindliche, durch den Fahrzeugführer zu betätigende Kolben angeschlossen sind, von welchen der eine hydraulisch mit Mitteln zur Kraftstoffzufuhrregelung und der andere hydraulisch mit den Bremsen verbunden ist, und wobei an das hydraulische System für die Kraftstoffzufuhrregelung ein Zylinder, in welchen auch eine Abzweigung des Brennsystems mündet, mit einem Steuerkoll>en angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (i6) in allen Stellungen eine Trennung zwischen dem hydraulischen Bremssystem und dem System für die Kraftstoffzufuhrregelung herstellt, wobei der Raum über dem einen Ende des Steuerkolbens mit dem Bremssystem und eine im Steuerkolben vorhandene Ausnehmung, welche in bestimmten Stellungen des Steuerkolbens zusätzlich mit einem Flüssigkeitsbehälter in Verbindung steht, mit dem hydraulischen System für die Kraftstoffzufuhrregelung verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kraftstoffzufuhrsteuerungssystem und dem Behälter (25) eine weitere Verbindung vermittels einer durch den Steuerkolben hindurchführenden öffnung (27) hergestellt ist, in welcher ein Schwimmerplattenventil (33) derart angeordnet ist, daß bei entlastetem Kraftstoffzufuhrsteuerungssystem Flüssigkeit vom Behälter in dieses System nach-Hießen kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (25) durch eine Leitung (29) mit einem Hauptbremszylinder (2) in Verbindung steht, und daß die Rücklauföffnung (37) für die Flüssigkeit zum Kraftstoffzufuhrsteuerungssystem auf einem höheren Niveau angeordnet ist als die Einmündung (38) der Leitung in den Behälter.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

® 5325 8.