DE938702C

DE938702C - Einrichtung an Kraftfahrzeugen mit Motorbremse

Info

Publication number: DE938702C
Application number: DEW12731A
Authority: DE
Inventors: Ewald Pekrul
Original assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Current assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Priority date: 1953-12-05
Filing date: 1953-12-05
Publication date: 1956-02-02

Description

Einrichtung an Kraftfahrzeugen mit Motorbremse Kraftfahrzeuge, insbesondere Omnibusse und schwere Lastkraftwagen, sind häufig mit einer Motorbremse ausgerüstet, um ihre Druckluftbremseinrichtung beim Befahren längerer Gefällestrecken zu schonen und in betriebsbereitem Zustand zu erhalten. Die Motorbremse wird durch Verstellen der Nockenwelle oder durch Verschließen des Auspuffsammelrohres bei gleichzeitiger Unterbrechung der Brennstoffzufuhr wirksam, so daß der dann als Luftverdichter arbeitende Motor entsprechend seiner Leistungsaufnahme das Fahrzeug verzögert. Unter diesen Bedingungen würde ein Betätigen des Kupplungspedals bei eingelegter Motorbremse ein sofortiges Stehenbleiben des Motors zur Folge haben. Wurde nach dem Auskuppeln auch der vorher eingeschaltete Gang des Wechselgetriebes herausgenommen, so kann die kraftschlüssige Verbindung zwischen Antriebsrädern und Motor nicht eher wiederhergestellt werden, als bis die Motorbremse ausgeschaltet und der Motor erneut angelassen worden ist. In der Zwischenzeit rollt das Fahrzeug im Leerlauf bergab, wenn es nicht durch Betätigen der Druckluftbremse zum Halten gebracht werden konnte.
Um diese gefährlichen Betriebszustände zu verhindern, hat man bereits eine Verriegelung vorgeschlagen, die ein Betätigen des Kupplungspedals bei eingelegter Motorbremse unmöglich macht. Solche Verriegelungen haben jedoch- den Nachteil, daß sieden Fahrer in seiner Handlungsfreiheit beschränken. Nach einem anderen bekannten Vorschlag wird die Motorbremse mittels eines mechanischen Gestänges derart mit dem Kupplungspedal gekoppelt, daB sie durch Niedertreten des Kupplungspedals zwangläufig wieder gelöst wird. Schwierigkeiten bereitet hierbei die Führung des Gestänges von dem unten befindlichen Kupplungspedal zu dem meist am Armaturenbrett oder an der Lenksäule angeordneten Betätigungsorgan der Motorbremse.
Aufgabe der Erfindung ist, die Kopplung des Betätigungsorgans der Motorbremse mit dem Kupplungspedal zu vereinfachen und gegen Störungen unempfindlich zu machen. Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Bedienungshebel der Kupplung über ein hydraulisches Druckmittel auf einen Kolben einwirkt, der bei Beaufschlagung den Bedienungshebel der Motorbremse in der Lösestellung hält bzw. diesen Bedienungshebel in die Lösestellung bewegt.
Bei Kraftfahrzeugen mit pneumatisch gesteuerter Motorbremse wird der erwähnte hydraulisch betätigte Kolben an das Anstellventil der Motorbremse derart angebaut, daß der Kolben auf -den das kombinierte Ein- und Auglaßventil betätigenden Stellhebel einwirkt.
Zum Stand der Technik gehört eine Motorbremse, bei der; wenn die Motorbremse eingeschaltet wird, zunächst die Kraftstoffzufuhr, dann die Kupplung gesperrt und anschließend .die Motorbremse in Wirksamkeit gesetzt wird. In dieser Schaltvorrichtung ist die Motorbremse das beherrschende Element. Durch ihr Einschalten wird die Kupplung in der eingerückten Stellung verriegelt. Der Kupplungshebel selbst kann die Motorbremse nicht beeinflussen.
Über den Inhalt der Ansprüche hinausgehende Teile der nachfolgenden Beschreibung dienen nur der Erläuterung und sind nicht Gegenstand der Erfindung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes für eine pneumatisch betätigte Motorbremse und eine hydraulisch betätigte Kupplung schematisch dargestellt.
Das Anstellventil der Motorbremse ist mit I bezeichnet. Es ist bei 2 an eine Drucklüftleitung angeschlossen und hält in der gezeichneten Stellung des Handhebels 3 den Arbeitszylinder 4 der Motorbremse über den hohlgebohrten Stößel s und die Entlüftungsbohrung 6 entlüftet. Durch Umlegen des Handhebels 3 in die strichpunktiert gezeichnete Stellung wird in an sich. bekannter Weise zunächst die Entlüftung des Arbeitszylinders 4 durch Aufsetzen des Stößels 5 auf. den Ventilteller 7 unterbrochen und darauf durch Abheben des Ventiltellers 7 von seinem Sitz Druckluft in den Arbeitszylinder 4 geleitet, so daß der Kolben 8 sich nach rechts bewegt und die Motorbremse einlegt.
Das Kupplungspedal g ist bei Io drehbar gelagert und- wirkt über ein Gestänge II auf den Kolben 12 eines Öldruckzylinders I3, dem in der gezeichneten Endstellung des Kolbens durch die Bohrung 14 Öl aus .dem Behälter 15 zufließt. Durch Niedertreten des Pedals g in Richtung der strichpunktiert gezeichneten Stellung wird der Kolben 12 nach links verschoben, so daß zunächst die Verbindung mit dem Behälter, 15 unterbrochen und darauf Öl über den Anschluß I6 und die Leitung I7 in den nicht gezeichneten Arbeitszylinder der Kupplang gedrückt wird. Am Zylinderausgang ist ein an sich bekanntes; doppelt wirkendes Rückschlagventil 18 vorgesehen, das dem abströmenden Öl nur geringen, dem zurückströmenden Öl dagegen größeren Widerstand entgegensetzt. und dazu dient, in der Ruhestellung des Kolbens I2 einen bestimmten Mindestdruck in dem angeschlossenen Öldrucksystem aufrechtzuerhalten.
An dem Anstellventil I der Motorbremse ist ein kleiner Zusatzzylinder I9 angeordnet, der über eine Leitung 2o und den Anschluß 21 mit dem Öldruck-Hauptzylinder 13 der Kupplung in Verbindung steht und in dem ein Kolben 22 gleitet. - Wird bei eingelegter Motorbremse - Handhebel 3 in strichpunktierter Stellung - das Kupplungspedal g niedergetreten, so bewegt sich der Kolben 22 nach rechts und stößt den Handhebel 3 wieder in die gezeichnete Stellung zurück, in der der Arbeitszylinder 4 der Motorbremse entlüftet ist. Umgekehrt läßt sich der Handhebel 3 gegen den Widerstand des hydraulisch beaufschlagten Kolbens 22 nicht in die Bremsstellung legen, solange das Kupplungspedal g niedergetreten ist.
Der Arbeitszylinder des Brennstoffregelorgans ist in der Zeichnung mit 23 bezeichnet. -Er wird beim Einlegen der Motorbremse gleichzeitig mit' dem Arbeitszylinder 4 über das in den Deckel des Zylinders 4 eingebaute, mit einer leichten Feder belastete Rückschlagventil 24 belüftet. Beim Lösen der Motorbremse wird zunächst nur der Zylinder 4 entlüftet, da das Rückschlagventi1 24 ein Abströmen der Druckluft aus dem Zylinder 23 verhindert. Erst wenn der Kolben 8 seine Ruhestellung erreicht, in welcher der volle Auspuffquerschnitt wieder freigegeben ist, wird das Ventil 24 aufgestoßen, und die Entlüftung des Zylinders 23 setzt ein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Einrichtung an Kraftfahrzeugen mit Motorbremse, die mit der Kupplung des Kraftfahrzeuges derart gekoppelt ist, daß durch das AusrÜcken der Kupplung selbsttätig die Motorbremse gelöst wird, dadurch gekennzeichnet, ,daß der Bedienungshebel (g) der Kupplung über ein hydraulisches Druckmittel auf einen Kolben (22) einwirkt, der bei Beaufschlagung den Bedienungshebel (3) der Motorbremse in der Lösestellung hält bzw. diesen Bedienungshebel in die Lösestellung bewegt.
2. Einrichtung nach Anspruch i, mit pneumatisch gesteuerter Motorbremse, dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulisch betätigte Kolben (22) an das Anstellventil (i) - der Motorbremse derart angebaut ist, daß der Kolben ,(22) -auf den das kombinierte Ein- und Auslaßventil (5, 7) betätigenden Stellhebel (3) einwirkt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 698 448, 566 74g.