DE566749C - Schaltvorrichtung fuer die durch ein Druckmittel verstellbaren Brems- und Kupplungs-vorrichtungen von Kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Schaltvorrichtung für die durch ein Druckmittel (Überoder Unterdruck) verstellbaren Brems- und Kupplungsvorrichtungen von Kraftfahrzeugen. Es ist bereits bekannt, Bremse und Kupplung durch einen gemeinsamen Hebel auf mechanischem Wege zu verstellen. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, mit Hilfe eines Druckmittels beide Einrichtungen nacheinander zu verstellen und den Druckmittelzu- und -abfluß durch einen gemeinsamen Fußhebel zu steuern.

Bei allen diesen Einrichtungen erfolgen die

Arbeitsvorgänge zwangsläufig aufeinander, was zeitweise unerwünscht ist. Durch den verschieden starken Verschleiß der Vorrichtungsteile wird zudem nach kurzer Zeit die richtige Folge der Bewegungen gestört.

Um diese Mängel zu beheben, werden gemäß der Erfindung zum Verstellen der unter Federwirkung stehenden, aus drehbaren entlasteten Drehkörpern bestehenden Ventile, die zum Steuern der auf die Brems- und Kupplungsfußhebel einwirkenden Verstellzylinder dienen, zwei Hilfsfußhebel unmittelbar nebeneinander derart angeordnet, daß sie einzeln oder gemeinsam durch ein und denselben Fuß bedient werden können.

Da die Steuerventile fast keinem Verschleiß unterliegen, so kann man die besonderen Hilfsfußhebel nebeneinanderlegen, so daß sie mit einem Fuß gleichzeitig bedient werden können und erzielt dabei den Vorteil, daß sie ständig genau in der erstmals festgestellten Folge Bremse und Kupplung in oder außer Tätigkeit setzen.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι eine Ansicht einer neben dem Kraftfahrzeugmotor angeordneten Brems- und Kupplungsvorrichtung,

Abb. 2 einen Grundriß zu Abb. 1,

Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie 4-4 der Abb. 4 und

Abb. 4 einen Schnitt nach der Linie 6-6 der Abb. 3.

Neben dem Motor oder einer sonst geeigneten Stelle ist eine Druckmittelkammer 12 angeordnet, die zwei Zylinder 13 und 14 und eine Pumpe 15 trägt.

Diese Einheit ist am Fahrzeugrahmen 16 mittels eines Fußes Vj und des Kolbens 20 durch Schrauben 19 befestigt. Die Pumpe 15 wird mittels des Rades 21 von der Motorwelle (Abb. 2) angetrieben. Von der Pumpe 15 führt ein Rohr 22 zur Druckmittelkammer 12 (Abb. 3 und 4).

Oberhalb der Zylinder 13 und 14 sind zwei Ventile 23 und 24 vorgesehen, die durch Kanäle 25 bzw. 26 mit der Druckmittelkammer 12 verbunden sind. Von den Ventilen 23 und 24 führen Bohrungen 27 und 28 ins Freie. Die

Ventile 23 oder 24 können einzeln oder gemeinsam gedreht werden, um ihren Durchlaßkanal entweder mit den Kanälen 25 und 26 oder 27 und 28 in Verbindung zu bringen. Der Axialkanal der Ventile 23 und 24 führt zu den Zylindern 13 und 14.

Die Ventile 23 bzw. 24 haben je einen Hebelarm 29 bzw. 30, die unter Wirkung von Federn 31 und 32 stehen, welche bestrebt sind, die Ventile 23 und 24 in der Stellung zu halten, in der die Ventile die Zylinder mit der freien Luft verbinden (Abb. 2).

In den Zylindern 13 und 14 ist je ein Kolben 33 bzw. 34 mit Kolbenringen 39 angeordnet, deren Kolbenstangen 35 bzw. 36 durch die Zylinderköpfe 37 und 38 gehen. Die Kolben 33 und 34 werden gegen die Zylinderköpfe 37 und 38 durch Federn 40 gedrückt.

Die Bremse kann in der üblichen Weise durch den Bremshebel 41 mit Trittplatte 42 und die Kupplung durch den üblichen Kupplungshebel 43 mit Trittplatte 44 betätigt werden; die Kolbenstange 36 ist mit dem Bremshebel 41 durch ein Seil 45 o. dgl. verbunden, so daß der Bremshebel durch die Kolbenstange 36 bewegt werden kann oder aber auch unabhängig von der Kolbenstange 36 bewegbar bleibt. Die Kolbenstange 35 ist auf die gleiche Weise mit dem Kupplungshebel 43 durch ein Seil 46 0. dgl. verbunden, um den Kupplungshebel 43 zu bewegen, der seinerseits ebenfalls unabhängig vom Kolben und der Kolbenstange 35 betätigt werden kann. Neben den Brems- bzw. Kupplungspedalen ist je ein Hilfsbremshebel 51 mit Trittplatte 47 und ein Hilfskupplungspedal 52 mit Trittplatte 48 vorgesehen, deren Trittplatten so dicht nebeneinander angeordnet und so schmal sind, daß es möglich ist, die beiden Pedale 47 und 48 mit einem Fuß gleichzeitig zu betätigen, oder daß, falls erforderlich, jedes für sich betätigt werden kann. Zweckmäßig sind Anschläge vorgesehen, welche die Bewegungen des Fußes des Fahrers nach außen begrenzen.

Hebel 51 ist mittels eines Seiles 53 o.dgl. mit dem Ventilhebel 30 und Hebel 52 durch ein Seil 54 mit dem Ventilhebel 29 verbunden. Beim Fahren hält der Fahrer seinen rechten Fuß stets auf dem Gaspedal (nicht dargestellt) und mit dem linken Fuß betätigt er die Hebel 51 und 52, die so angeordnet sind, daß keines derselben eine größere Bewegung als 50 mm hat. Durch geringes Herabdrücken des Hebels 51 wird das Ventil 24 gedreht, so daß der Zylinder 14 zunächst nicht mehr mit der freien Luft durch die Auslaßöffnung 28 in Verbindung steht. Bei weiterer Bewegung des Ventils verbindet dieses durch den Kanal 26 den Zylinder 14 mit der Druckmittelkammer 12. Damit kann das Druckmittel auf den Kolben34 wirken und diesen entgegen der Wirkung der Feder 40 bewegen, wodurch die Kolbenstange 36 vermittels des Seiles 45 auf den Bremshebel 41 einwirkt. Die Bewegung des Bremshebels 41 durch das Druckmittel tritt nur ein, wenn das Ventil 24 die Druckmittelkammer 12 mit dem Zylinder 14 verbindet. Bei weiterem Niederdrücken der Trittplatte 47 wird das Ventil 24 so weit bewegt, daß jede Verbindung des Zylinders 14 mit der Außenluft sowohl als auch mit der Druckmittelkammer aufgehoben ist. Daher darf die Trittplatte 47 nur ein wenig niedergedrückt und in dieser Stellung gehalten werden, bis die gewünschte Bremswirkung erreicht ist. Das Aufrechterhalten der Bremswirkung ohne neue Zufuhr des Druckmittels kann also durch vollständiges Niederdrücken der Trittplatte 47 erreicht werden.

Soll die Bremse ausgelöst werden, so läßt man die Trittplatte 47 los, wodurch das Ventil 24 zurückgeht, so daß sich vorstehender Arbeitsgang im umgekehrten Sinne abspielt. Ist die Bremse angezogen und läßt etwas nach, so kann man die Bremse nur stärker anziehen, indem man die Trittplatte 47 etwas löst, um der Feder 32 zu gestatten, das Ventil 24 so zu 8g bewegen, daß es die Verbindung zwischen der Druckmittelkammer 12 und dem Zylinder 14 aufs neue herstellt.

Soll die Kupplung ausgerückt werden, so wird das Hilfskupplungspedal 52 ein wenig niedergedrückt, so daß es das Ventil 23 verstellt in der gleichen Weise, wie dies bei Ventil 24 beschrieben ist, um die Verbindung zwischen der Druckmittelkammer 12 und dem Zylinder 13 herzustellen, wodurch der Kolben 33 und die Kolbenstange 35 vermittels des Seiles 46 den Kupplungshebel 43 verstellen. Wenn genügend Luft in den Zylinder 13 eingetreten ist und diese den Kolben 33 beeinflußt hat, kann man ebenfalls das Hilfskupplungspedal 52 vollkommen niedertreten, um die Verbindung zwischen der Druckmittelkammer 12 und dem Zylinder 13 aufzuheben.

Die Kupplung wird ausgelöst durch Freigeben der Trittplatte 48, wodurch Ventil«23 den Zylinder 13 mit der Außenluft verbindet, so daß die Feder 40 den Kolben 37 zurückbewegt, wodurch der Kupplungshebel 43 in seine Anfangsstellung zurückkehrt.

An der Steuersäule 6o^a kann bei 63 ein besonderer Bremshandhebel 6x^ä mit Welle 64 in Lagern 62^ und 65 drehbar angeordnet sein. Der Handhebel 6i^a dient unter Vermittlung eines Armes 66 und eines Seiles 67 zum Drehen des Ventils 24 und damit zum Betätigen der Bremsen.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Schaltvorrichtung für die durch ein Druckmittel verstellbaren Brems- und Kupplungsvorrichtungen von Kraftfahrzeugen, dadurch

   gekennzeichnet, daß zum Verstellen der unter Federwirkung stehenden, aus drehbaren entlasteten Drehkörpern bestehenden Ventile, die zum Steuern der auf die Brems- und Kupplungsfußhebel einwirkenden Ver

   stellzylinder dienen, zwei Hilfsfußhebel unmittelbar nebeneinander derart angeordnet sind, daß sie einzeln oder gemeinsam durch ein und denselben Fuß bedient werden können.

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   Hierzu ι Blatt Zeichnungen