DE850398C

DE850398C - Druckluft-hydraulisch-betaetigte Bremse, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE850398C
Application number: DET1898A
Authority: DE
Inventors: Max Schlechta
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1950-07-22
Filing date: 1950-07-22
Publication date: 1952-09-25

Description

Druckluft-hydraulisch-betätigte Bremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung bezieht sich auf eine Drucklufthydraulisch-betätigte Bremse, die insbesondere für Kraftfahrzeuge bestimmt ist, und zwar vorzugsweise für Kraftfahrzeuge mit Anhänger.
Es ist bekannt, derartige Vorrichtungen zu verwenden, bei denen die Druckluftbehälter, die Steuerventile für den Zugwagen bzw. für die Anhänger, die Arbeitszylinder und der hydraulische Hauptzylinder getrennt voneinander angeordnet und durch Leitungen miteinander verbunden sind. Derartige Anlagen sind teuer, beanspruchen viel Raum, Montagekosten und sind insbesondere wegen der vielen Rohrverschraubungen und Dichtstellen schwer zu montieren und störungsanfällig.
Die Erfindung betrifft demgegenüber eine Drucklufthydraulisch-betätigte Bremse, die insbesondere dadurch gekennzeichnet ist, daß der vorzugsweise im Druckluftbehälter selbst angeordnete Arbeitskolben über eine Kolbenstange auf einen hydraulischen Hauptzylinder wirkt, wobei die Teile eines an sich bekannten Steuerventils, wie die Steuerfeder, der Steuerkolben und das Doppelventil in der Kolbenstange des Arbeitskolbens angeordnet sind, und wobei das Einlaßventil des Doppelventils eine Öffnung im Arbeitskolben steuert. Erfindungsgemäß wirkt die Pedalkraft über den Steuerkolben, die Steuerfeder und die Kolbenstange des Arbeitskolbens auf den hydraulischen Hauptzylinder.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Abbildung dargestellt.
In einem Druckluftbehälter Z ist ein Arbeitskolben oder eine Biegehaut 2 angeordnet, die durch den Behälterdeckel 3 festgehalten wird, in dessen Mitte eine Führung 4 für die Kolbenstange 5 angeordnet ist.
Die Kolbenstange 5 ist rohrförmig ausgebildet und dient als Gehäuse für das Steuerventil. Dieses besteht aus einem Steuerkolben 6, der mit einer rohrförmigen Kolbenstange 7 versehen ist. Die Kolbenstange 7 des Steuerventils dient als Sitz für das Auslaßventil 8 des Doppelventils 9, dessen Einlaßventil io die Öffnung ii in der Arbeitsbiegehaut 2 steuert. Das Doppelventil 9 steht unter Wirkung einer Ventilfeder 12, welche sich auf einen Bügel 13 abstützt. Die Kolbenstange 7 des Steuerventils ist über eine Zugstange 14 mit dem Bremspedal 15 verbunden.
Die Arbeitsbiegehaut 2 steht über ihre Kolbenstange 5 mit dem Kolben 16 des hydraulischen Hauptzylinders 17 in Verbindung, von welchem aus über Druckleitungen 18 in bekannter Weise die Radbremszylinder i9 betätigt werden. Der Behälter i wird von einem Kompressor 2o in bekannter Weise über einen Regler 21 unter Druck gehalten. Aus dem Raum zwischen dem Behälterdeckel 3 und der Biegehaut 2 zweigt die Anhängerbremsleitung 22 ab.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Bei Betätigen des Fußhebels 15 wird zunächst über die Zugstange 14 und die Kolbenstange 7 des Steuerventils der Steuerkolben 6 verschoben und dabei die zwischen dem Steuerkolben 6 und der Stange 5 des Arbeitskolbens angeordnete Feder 23 zusammengedrückt; gleichzeitig wird das Doppelventil 9 unter der Wirkung der Feder 13 verschoben, bis das Einlaßventil io die Öffnung ii in der Biegehaut 2 verschließt. Beim Weiterbewegen des Pedals 15 wird die Kolbenstange 7 vom Auslaßventil 8 abgehoben, und die im Raum 24 zwischen dem Behälterdeckel 3 und der Biegehaut 2 befindliche Luft kann durch die hohle Kolbenstange 7 und deren Öffnung 25 ins Freie entweichen. Der im Behälter i gegenüber dem Raum 24 entstehende Überdruck verschiebt die Biegehaut 2 und damit deren Kolbenstange 5, wodurch auch der Kolben 16 des hydraulischen Hauptzylinders 17 verschoben wird und eine Bremskraft in den Bremszylindern i9 erzeugt. Durch die Druckminderung in Raum 24 wird auch der Druck in der Anhängerleitung 22 vermindert, wodurch die Anhängerbremse in bekannter Weise zum Ansprechen kommt.
Die Verminderung der Bremskraft bzw. das Lösen der Bremse erfolgt in umgekehrter Weise, wie dies aus der Wirkungsweise der Steuerventile bekannt ist. Die Druckluft gelangt vom Kompressor 20 über einen Druckregler 21 in den Druckbehälter i und weiter über die Öffnung ii in der Biegehaut in den Raum 24, wodurch beim Lösen der Bremse ein sofortiger Druckausgleich zwischen dem Raum i und dem Raum 24 erzielt wird. Die Bewegung der Zugstange 14 bzw. der Kolbenstange 7 ist erfindungsgemäß gleichgerichtet mit der Bewegung des Arbeitskolbens oder der Arbeitsbiegehaut 2, die auf den hydraulischen Teil der Bremse wirkt, indem der mit der Zugstange 14 über die Kolbenstange 7 in Verbindung stehende Steuerkolben 6 über die Feder 23 und die Kolbenstange 5 der Biegehaut 2 bzw. des an Stelle der Biegehaut angeordneten Arbeitskolbens auf den hydraulischen Kolben 16 wirkt. Die Fußkraft und die Kraft der Druckluft unterstützen sich somit gegenseitig. Bei entsprechender Auslegung der einzelnen Teile ist es also möglich, bei Ausfallen der Druckluft auf mechanisch-hydraulischem Wege das Fahrzeug abzubremsen.
An Stelle der Biegehaut 2 kann mit der gleichen Wirkung ein entsprechender Arbeitskolben im Behälter i Verwendung finden. Ferner kann beispielsweise die Kolbenstange 5 des Arbeitskolbens oder der Arbeitsbiegehaut statt auf einen hydraulischen Hauptzylinder auf eine mechanische Bremsvorrichtung wirken, ohne daß sich damit am Wesen der Erfindung etwas verändert. Es liegt im Ermessen des Konstrukteurs, den hydraulischen Hauptzylinder 17 axial zum Druckluftbehälter i anzuordnen oder beispielsweise die Zugstange 14 in anderer geeigneter Weise mit der , Kolbenstange 7 zu verbinden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Druckluft-hydraulisch-betätigte Bremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß der vorzugsweise im Druckluftbehälter (i) angeordnete Arbeitskolben oder die vorzugsweise im Druckluftbehälter angeordnete Arbeitsbiegehaut (2) über eine Kolbenstange (5) auf einen hydraulischen Hauptzylinder (17) wirkt, wobei die Teile eines an sich bekannten Steuerventils, nämlich die Steuerfeder (23), der Steuerkolben (6) und das Doppelventil (9) in der Kolbenstange (5) des Arbeitskolbens (i) angeordnet sind und das Einlaßventil (io) des Doppelventils (9) eine Öffnung (ii) im Arbeitskolben bzw. in der Arbeitsbiegehaut (2) steuert.
2. Druckluft-hydraulisch-betätigte Bremse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Pedalkraft über den Steuerkolben (6), die Steuerfeder (23) und die Kolbenstange (5) des Arbeitskolbens bzw. der Arbeitsbiegehaut (2) auf den hydraulischen Hauptzylinder (i7) wirkt.