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Verfahren zur Darstellung von Salzen der Orthophosphorsäure mit Aminosäureestern.
Bei Einwirkung starker Mineralsäuren auf Aminosäureester erfolgt schon bei gewöhnlicher Temperatur Verseifung ; ausserdem werden die freien Säuren in anhydridartige Verbindungen übergeführt.
Überraschenderweise entstehen, wie gefunden wurde, bei der Umsetzung ungefähr einfach molekularer Mengen Orthophosphorsäure mit einem Aminosäurealkylester der allgemeinen Formel X2N. R'. COOR (worin Wasserstoff, einen unsubstituierten oder durch Amino-bzw. Amino-und Iminogruppen substituierten Alkylrest, R'eine unsubstituierte oder durch einen armatischen bzw. aromatischheterocyclischen Rest substituierte Alkylengruppe und R einen Alkylrest bedeutet), wie z. B. GlykokollSarkosin-, Tyrosin-, Tryptophan-oder Kreatinalkylester, in quantitativer Ausbeute phosphorsaure Salze der Ester. Zweckmässig arbeitet man in Gegenwart von Lösungsmitteln, wie z. B. Methyl-oder Äthylalkohol, da sich hiebei die phosphorsauren Salze sofort als gut kristallisierte Verbindungen abscheiden.
Die Reaktionstemperatur wird vorteilhaft niedrig gehalten, vorzugsweise unter 50 ; doch kann man unter geeigneten Versuchsbedingungen auch bei gewöhnlicher oder sogar erhöhter Temperatur arbeiten.
Die durch Addition des basischen und sauren Bestandteils nach dem Schema
X, N. R'. COOR + HaP04 = (X, N. R'. COOR). I-I, PO, entstehenden kristallisierten Verbindungen sind gut wasserlöslich und sollen in der Therapie u. a. als Roburantia Verwendung finden. Der Vorteil dieser Verbindungen gegenüber den bisher für diesen Zweck gebräuchlichen Alkalisalzen der Phosphorsäure besteht darin, dass der menschliche Körper nicht mit Alkali überschwemmt wird und dass die beim Abbau sich bildenden Aminosäuren dem Muskelaufbau förderlich sind.
Es sind bereits Phosphorsäureesterverbindungen bekannt, die durch Umsetzung von aus Phenol und Phosphoroxychlorid erhaltenen halogenierten Phosphorsäureestern mit Aminosäureestern gewonnen werden und die ihrer Konstitution nach Stoffen nahestehen, welche wie die Kreatininphosphorsäure im Muskelstoffwechsel eine grosse Rolle spielen (deutsche Patentschrift Nr. 556145). Diese Verbindungen sind im Gegensatz zu den nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Verbindungen in Wasser unlöslich, was ihrer Verwendung abträglich ist. Es sind ferner therapeutisch verwendbare Verbindungen der Orthophosphorsäure bekannt, welche durch Umsetzung von Metaphosphorsäureestern mit organischen Derivaten des Ammoniaks, z. B. Leucin, hergestellt werden (deutsche Patentschrift Nr. 248956).
In beiden Fällen werden keine salzartigen Verbindungen, sondern dickflüssige Sirupe erhalten, die nicht oder nur schwer kristallisieren ; ausserdem sind die bekannten Verbindungen unbeständig, da sie sich verhältnismässig leicht verseifen lassen.
Beispiel 1 : Eine Lösung von 1 Gew. Teil Orthophosphorsäure in eiskaltem Alkohol wird unter Kühlung und Rühren langsam zu einer alkoholischen Lösung von 1 Gew. Teil Glykokolläthylester gegeben. Das sich sofort in farblosen Kristallblättchen abscheidende phosphorsaure Salz wird abgesaugt, mit Alkohol gewaschen und getrocknet ; es ist in Wasser sehr leicht löslich und schmilzt bei 134-135 .
Beispiel 2 : 12 Gew. Teile Orthophosphorsäure werden in Äther gelöst und unter Kühlung zu einer ätherischen Lösung von 12 Gew. Teilen Sarkosinmethylester gegeben. Das sich abscheidende phosphorsaure Salz wird abgesaugt, mit Äther gewaschen und getrocknet ; es bildet ein farbloses Kristallpulver, das in Wasser leicht, in Alkohol ziemlich löslich ist.
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Beispiel 3 : 1 Gew. Teil Orthophosphorsäure wird in der zehnfachen Menge Methylalkohol gelöst und unter kräftigem Rühren in eine auf 400 erwärmte Lösung von 1 Gew. Teil Glykokollmethylester in 20 Vol. Teilen Methylalkohol gegeben. Das sich abscheidende phosphorsaure Salz wird abgesaugt und mit Alkohol gewaschen.
Beispiel 4 : 9-8 Gew. Teile Orthophosphorsäure werden in einer gut gekühlten Schale mit 20-9 Gew. Teilen Tyrosinäthylester zusammengerieben, bis die Masse zu einem festen Kuchen erstarrt.
Dann wird mehrmals mit Alkohol verrührt, das entstandene phosphorsaure Salz abgesaugt und getrocknet.