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Verfahren zur Darstellung von Komplexverbindungen sekundärer oder tertiärer Oxyalkylamine.
Es wurde gefunden, dass Alkali-oder Erdalkalihalogenide mit sekundären oder tertiären Oxyalkylaminen Komplexverbindungen bilden, die im Gegensatz zu den meist öligen oder niedrig schmelzenden basischen Einzelbestandteilen gut kristallisieren und nicht hygroskopisch sind, wie manche Erdalkalihalogenide.
Zur Darstellung der neuen Verbindungen lässt man die Oxyalkylamine zweckmässig in Gegenwart eines Losungs-oder Verdünnungsmittels, z. B. Äthyl- bzw. Methylalkohol oder Wasser, auf die Halogenide der Alkali-oder Erdalkalimetalle einwirken. Man kann aber auch die Oxyalkylamine bzw. ihre halogenwasserstoffsauren Salze auf Alkali-oder Erdalkalihydroxyde, nötigenfalls unter Zusatz von Halogenwasserstoffsäure, zur Einwirkung bringen.
Kristallinische Verbindungen von Alkali-oder Erdalkalihalogeniden mit stickstoffhaltigen organischen Verbindungen, wie Harnstoffen, Thioharnstoffen, Urethanen, Pyrazolonen, Hexamethylentetramin usw., sind schon dargestellt worden (C. 1930, I, 3832 ; 1929, II, 2344 ; ferner Patentschriften Nr. 39611, 120431, deutsche Patentschrift Nr. 544389). Die nach vorliegendem Verfahren erhältlichen kristallinischen Produkte weichen in ihrem chemischen Aufbau und in ihren Eigenschaften von den bisher bekannten, durch Vereinigung von Alkali-oder Erdalkalihalogeniden mit stickstoffhaltigen organischen Verbindungen erhältlichen kristallinischen Verbindungen erheblich ab.
Auf Grund des Bekannten war nicht vorauszusehen, dass gerade die meist öligen oder niedrig schmelzenden sekundären und tertiären Oxyalkylamine mit Alkali-oder Erdalkalihalogeniden gut kristallisierende, nicht hygroskopisch Verbindungen bilden.
Die neuen Verbindungen können infolge ihrer basischen Eigenschaften unter Salzbildung zur Lösung saurer Stoffe dienen und in der Pharmazie sowie als Zwischenprodukte Verwendung finden. Sie unterscheiden sich von den bekannten Verbindungen besonders dadurch, dass ihre stickstoffhaltigen Komponenten viel stärker basischen Charakter haben als die in den bekannten Verbindungen enthaltenen Stickstoffkomponenten. Infolgedessen können die neuen Verbindungen auch für mancherlei Zwecke Verwendung finden, für die die bekannten Produkte ungeeignet sind.
Beispiel 1 : 10 Gewichtsteile Caleiumbromid (wasserfrei) werden in etwa 40 Gewichtsteilen Alkohol gelöst und noch warm mit 15 Gewichtsteilen Triäthylolamin versetzt. Beim Abkühlen und Anreiben kristallisiert die neue Verbindung aus, die nach dem Abfiltrieren mit wenig eiskaltem Alkohol und Äther gewaschen und im Trockenkasten getrocknet wird. Sie enthält auf 2 Mol. Base 1 Mol. Calciumbromid und ist in Wasser mit alkalischer Reaktion leicht löslich.
Durch Vereinigung der so erhältlichen Verbindung mit schwerlöslichen Stoffen von sauren Eigenschaften, wie z. B. mit Barbitursäuren oder 2-Phenylehinolincarbonsäure- (4), kommt man zu wasserlöslichen, gut verträglichen Präparaten.
Beispiel 2 : 10 Gewichtsteile Jodnatrium werden in wenig Alkohol gelöst und 10 Gewichtsteile Triäthylolamin zugegeben. Beim Anreiben kristallisiert die neue Verbindung aus, die nach dem Absaugen mit wenig eiskaltem Alkohol und Äther gewaschen wird. Die Verbindung besteht aus 1 Mol. Triäthylolamin und 1 Mol. Jodnatrium.
An Stelle des Äthylalkohols können auch andere Alkohole, wie z. B. Methylalkohol, als Lösungsmittel verwendet werden.
Beispiel 3 : In eine filtrierte Lösung von 20 Gewichtsteilen Caleiumbromid (wasserfrei) in 65 Gewichtsteilen Alkohol werden 20 Gewichtsteile Diäthylolamin zugegeben. Die beim Kühlen mit Eiswasser
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auskristallisierende Verbindung wird abgesaugt, mit wenig Alkohol gewaschen und getrocknet. Beim Einengen der Mutterlauge erhält man weitere Mengen des Salzes.
Verwendet man an Stelle von Caleiumbromid wasserfreies Strontiumbromid, so erhält man die entsprechende Strontiumverbindung.
Bei der Verwendung wasserhaltiger Salze, z. B., 90%igen Calciumbromids, trocknet man die erhaltene Verbindung zur vollständigen Entfernung des Wassers bei etwa 120 im Vakuum.
Beispiel 4 : 11 Gewichtsteile Calciumchlorid (wasserfrei) werden in 40 Gewichtsteilen Wasser gelöst und 15 Gewichtsteile Triäthylolamin zugegeben. Sodann engt man die Flüssigkeit fast bis zur Trockne ein und versetzt mit wenig Alkohol, Die hiebei ausfallende Verbindung enthält 2 Mol. Tri- äthylolamin auf 1 Mol. Calciumchlorid.
In ähnlicher Weise kann man eine Verbindung aus Natriumbromid und Triäthylolamin erhalten.
Beispiel 5 : 23 Gewichtsteile Triäthylolaminhydrobromid werden in 20 Gewichtsteilen Wasser gelöst und mit einer Aufschwemmung von 2'8 Gewichtsteilen Caleiumoxyd in 20-30 Gewichtsteilen Wasser versetzt. Man kocht auf, filtriert, dämpft zur Trockne und nimmt den Rückstand mit siedend heissem Alkohol auf. Nach allfälligem neuerlichem Filtrieren und Abkühlen des Filtrats kristallisiert die neue Verbindung aus, die abgesaugt und bei 1000 getrocknet wird. Sie ist in Wasser mit alkalischer Reaktion leicht löslich. Durch Einengen der alkoholischen Mutterlauge kann man noch weitere Mengen der Komplexverbindung gewinnen.
An Stelle des Triäthylolaminhydrobromids kann man auch die freie Base in entsprechender Menge (14'9 Gewichtsteile) und die äquivalente Menge Bromwasserstoffsäure (z. B. 16'2 Gewichtsteile 50%ige Bromwasserstoffsäure) verwenden.
Die in gleicher Weise hergestellte gut kristallisierende Verbindung aus Triäthylolamin und Jodcalcium ist in Wasser leicht löslich.
Verwendet man an Stelle des Triäthylolamins Tris-[ï-oxypropyl]-amin, so erhält man ebenfalls farblose kristallisierte wasserlösliche Verbindungen mit Caleiumbromid oder-jodid.
Beispiel 6 : 10 Gewichtsteile Benzyl-bis- [ss-oxyäthyl]-amin werden in 3 Gewichtsteilen Alkohol gelöst und mit einer Lösung von 5 Gewichtsteilen Caleiumbromid in 5 Gewichtsteilen Alkohol vereinigt, wobei Erwärmung eintritt. Beim Abkühlen mit Eiswasser kristallisiert die neue Verbindung aus, die abgesaugt, mit Äther gewaschen und bei 1000 getrocknet wird. Sie löst sich in Wasser mit alkalischer Reaktion ; auch in Alkohol ist sie löslich.
In ähnlicher Weise erhält man eine farblose Verbindung aus n-Butyl-bis-ss-oxyäthylj-amin und Strontiumbromid, die in Wasser mit alkalischer Reaktion löslich ist.
Beispiel ? : 33 gBariumbromidwerdeninMethylalkoholgelöstund30 gTriäthylolaminzugegeben.
Man engt ein und saugt die neue Verbindung ab.
Beispiel 8 : 289 Gewichtsteile Triäthylolamin werden mit 200 Gewichtsteilen wasserfreiem Caleiumbromid verrührt. Das zunächst flüssige Gemenge verdickt sich allmählich unter Erwärmung ; bei weiterem Reiben verwandelt sich die Masse in ein feines Pulver.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von Komplexverbindungen sekundärer oder tertiärer Oxyalkylamine, dadurch gekennzeichnet, dass man dieselben gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungs-oder Verdünnungsmittels mit Alkali-oder Erdalkalihalogeniden umsetzt.