Metallkomplexe
Die vorliegende Erfindung betrifft Metallkomplexe, welche sich für den Einsatz als Emitter in organischen Elektrolumineszenzvorrichtungen eignen.
Gemäß dem Stand der Technik werden in phosphoreszierenden organischen Elektrolumineszenzvorrichtungen (OLEDs) als Triplettemitter vor allem Iridiumkomplexe eingesetzt, insbesondere bis- und tris-ortho- metallierte Komplexe mit aromatischen Liganden, wobei die Liganden über ein negativ geladenes Kohlenstoffatom und ein neutrales Stickstoff- atom oder über ein negativ geladenes Kohlenstoffatom und ein neutrales Carben-Kohlenstoffatom an das Metall binden. Beispiele für solche Komplexe sind Tris(phenylpyridyl)iridium(lll) und Derivate davon. Weiterhin ist eine Vielzahl verwandter Liganden und Iridiumkomplexe bekannt, wie beispielsweise Komplexe mit 1- oder 3-Phenylisochinolinliganden, mit 2- Phenyl-chinolinen oder mit Phenyl-carbenen.
Eine Verbesserung der Stabilität der Komplexe konnte durch die Verwendung polypodaler Liganden erreicht werden, wie beispielsweise in WO 2004/081017, WO 2006/008069 oder US 7,332,232 beschrieben. Auch wenn diese Komplexe mit polypodalen Liganden Vorteile gegenüber den Komplexen zeigen, die ansonsten die gleiche Ligandenstruktur aufweisen, deren einzelne Liganden jedoch nicht polypodal verbrückt sind, gibt es jedoch auch noch Verbesserungsbedarf. Dieser liegt insbesondere in der aufwändigeren Synthese der Verbindungen, so dass beispielsweise die Komplexierungsreaktion sehr lange Reaktionszeiten und hohe Reaktionstemperaturen erfordert. Weiterhin sind auch bei den Komplexen mit polypodalen Liganden noch Verbesserungen in Bezug auf die Eigenschaften bei Verwendung in einer organischen Elektrolumineszenzvorrichtung, insbesondere in Bezug auf Effizienz, Spannung und/oder Lebensdauer, wünschenswert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung neuer Metallkomplexe, welche sich als Emitter für die Verwendung in OLEDs eignen. Insbesondere ist die Aufgabe, Emitter bereitzustellen, welche
verbesserte Eigenschaften in Bezug auf Effizienz, Betriebsspannung und/oder Lebensdauer zeigen. Weiterhin ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Metallkomplexe bereitzustellen, deren Synthese bei milderen Synthesebedingungen, insbesondere in Bezug auf Reaktionsdauer und Reaktionstemperatur, durchgeführt werden kann, jeweils verglichen mit Komplexen, die strukturell vergleichbare Liganden aufweisen. Weiterhin ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Metallkomplexe bereitzustellen, die keine facial-meridional-lsomerisierung zeigen, was bei Komplexen gemäß dem Stand der Technik ein Problem darstellen kann.
Überraschend wurde gefunden, dass Metallkomplexe mit einem hexadentaten tripodalen Liganden, wobei die Brücke des Liganden, die die einzelnen Teilliganden verknüpft, die nachfolgend beschriebene Struktur aufweist, diese Aufgabe lösen und sich sehr gut für die Verwendung in einer organischen Elektrolumineszenzvorrichtung eignen. Diese Metallkomplexe und organische Elektrolumineszenzvornchtungen, welche diese Komplexe enthalten, sind daher der Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein monometallischer Metallkomplex enthaltend einen hexadentaten tripodalen Liganden, in dem drei bidentate Teilliganden, die gleich oder verschieden sein können, an ein Metall koordinieren und die drei bidentaten Teilliganden über eine Brücke der folgenden Formel (1) verknüpft sind:
wobei die gestrichelte Bindung die Bindung der bidentaten Teilliganden diese Struktur darstellt und für die verwendeten Symbole gilt:
X1 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden CR oder N;
X2 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden -CR -CR'-,
-CR'=N-, -C(=O)-O-, -C(=O)-NR"-, -C(=O)-S-, -C(=S)-O-, -C(=S)-NR"- oder -C(=S)-S-; X3 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden X2 oder eine Gruppe -CR=CR-;
R,R' ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F, Cl, Br, I, N(R1)2, CN, NO2, OR1, SR1, COOH, C(=O)N(R1)2, Si(R1)3, B(OR1)2, C(=O)R\ P(=O)(R1)2, S(=O)R1, S(=O)2R1, OS02R1, eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder eine Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 2 bis 20 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 20 C-Atomen, wobei die Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R1 substituiert sein kann, wobei eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen durch R1C=CR1, C=C, Si(R1)2, C=O, NR1, O, S oder CONR1 ersetzt sein können, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 40 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R1 substituiert sein kann; dabei können die zwei Reste R' für X2 =
-CR -CR'- auch miteinander ein aliphatisches oder heteroaliphatisches Ringsystem bilden; weiterhin können zwei Reste R für X3 = -CR=CR- auch miteinander ein aliphatisches, heteroaliphatisches, aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem bilden; R" ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 20 C-Atomen, wobei die Alkylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R1 substituiert sein kann und wobei eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen durch Si(R1)2 ersetzt sein können, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 40 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R1 substituiert sein kann;
R1 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F, Cl, Br, I, N(R2)2, CN, NO2, OR2, SR2, Si(R2)3, B(OR )2, C(=O)R2, P(=O)(R )2, S(=O)R2, S(=O)2R2, OSO2R2, eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 20 C-Atomen oder eine Alkenyl- oder Alkinylgruppe mit 2 bis 20 C- Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 20 C-Atomen, wobei die Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann, wobei eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen durch R2C=CR2, C=C, Si(R2)2, C=O, NR2, O, S oder CONR2 ersetzt sein können, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 40 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere
Reste R2 substituiert sein kann; dabei können mehrere Substituenten R auch miteinander ein aliphatisches, heteroaliphatisches, aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem bilden; R2 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F oder ein aliphatischer, aromatischer und/oder heteroaromatischer organischer Rest, insbesondere ein Kohlenwasserstoff rest, mit 1 bis 20
C-Atomen, in dem auch ein oder mehrere H-Atome durch F ersetzt sein können; dabei können die drei bidentaten Liganden außer durch die Brücke der Formel (1 ) auch noch durch eine weitere Brücke zu einem Kryptat geschlossen sein. Bei dem Liganden handelt es sich erfindungsgemäß somit um einen hexadentaten, tripodalen Liganden mit drei bidentaten Teilliganden. Die
Struktur des hexadentaten, tripodalen Liganden wird schematisch durch die folgende Formel (Lig) dargestellt:
wobei V die Brücke gemäß Formel (1) darstellt und L1 , L2 und L3 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten jeweils bidentate Teilliganden darstellen. Dabei bedeutet bidentat, dass der jeweilige Teilligand im Komplex über zwei Koordinationsstellen an das Metall koordiniert bzw. bindet. Tripodal bedeutet, dass der Ligand drei Teilliganden aufweist, die an die Brücke V bzw. die Brücke der Formel (1) gebunden sind. Da der Ligand drei bidentate Teilliganden aufweist, ergibt sich insgesamt ein hexaden- tater Ligand, also ein Ligand, der über sechs Koordinationsstellen an das Metall koordiniert bzw. bindet. Der Begriff„bidentater Teilligand" bedeutet im Sinne dieser Anmeldung, dass es sich bei dieser Einheit um einen bi- dentaten Liganden handeln würde, wenn die Brücke der Formel (1) nicht vorhanden wäre. Durch die formale Abstraktion eines Wasserstoffatoms an diesem bidentaten Liganden und die Anknüpfung an die Brücke der Formel (1) ist dieser jedoch kein separater Ligand mehr, sondern ein Teil des so entstehenden hexadentaten Liganden, so dass hierfür der Begriff „Teilligand" verwendet wird.
Der mit diesem Liganden der Formel (Lig) gebildete Metallkomplex M(Lig) kann somit schematisch durch die folgende Formel dargestellt werden:
wobei V die Brücke gemäß Formel (1) darstellt, L1 , L2 und L3 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten jeweils bidentate Teilliganden darstellen und M für ein Metall steht. Wie man der Schemazeichnung entnehmen kann, koordinieren alle drei bidentaten Teilliganden über jeweils beide Koordinationsstellen in den erfindungsgemäßen Verbindungen an das Metall.
Monometallisch im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass der Metallkomplex nur ein einziges Metallatom enthält, wie auch durch M(Lig) schematisch dargestellt. Metallkomplexe, in denen beispielsweise jeder
der drei bidentaten Teilliganden an ein anderes Metallatom koordiniert ist, sind somit nicht von der Erfindung umfasst.
Die Bindung des Liganden an das Metall kann sowohl eine Koordinationsbindung als auch eine kovalente Bindung sein bzw. der kovalente Anteil an der Bindung kann je nach Ligand und Metall variieren. Wenn in der vorliegenden Anmeldung die Rede davon ist, dass der Ligand bzw. der Teil- ligand an das Metall koordiniert oder bindet, so bezeichnet dies im Sinne der vorliegenden Anmeldung jede Art der Bindung des Liganden bzw. Teilliganden an das Metall, unabhängig vom kovalenten Anteil der Bindung.
Bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Verbindungen dadurch gekennzeichnet, dass diese nicht geladen, d. h. elektrisch neutral, sind. Dies wird auf einfache Weise dadurch erreicht, dass die Ladungen der drei bidentaten Teilliganden so gewählt werden, dass sie die Ladung des
komplexierten Metallatoms kompensieren. Wenn also beispielsweise ein Metallatom in der Oxidationsstufe +3 verwendet wird, kann
Ladungsneutralität erreicht werden, indem jeder der drei bidentaten Teilliganden monoanionisch ist. im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Gruppe der Formel (1) ausgeführt. Die Gruppe X2 kann eine Alkenylgruppe, eine Imingruppe, eine Amidgruppe, eine Estergruppe oder die entsprechenden Schwefelanaloga von Amid- oder Estergruppen darstellen. Die Gruppe X3 kann, wenn X3 für -CR=CR- steht und die Reste R miteinander ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem bilden, auch für eine ortho-verknüpfte Aryl- oder Heteroarylgruppe stehen. Bei unsymmetrischen Gruppen X2 bzw. X3 ist jede Orientierung der Gruppen möglich. Dies ist nachfolgend schematisch am Beispiel von X2 = X3 = -C(=O)-O- erläutert. Hieraus ergeben sich die folgenden möglichen Orientierungen von X2 und X3, die alle von der vorliegenden Erfindung umfasst sind:
Wenn X2 bzw. X3 für eine Alkenylgruppe bzw. eine Imingruppe stehen, dann handelt es sich um cis-verknüpfte Alkenyl- bzw. Imingruppen.
Unter der Formulierung, dass zwei oder mehr Reste miteinander einen Ring bilden können, soll im Rahmen der vorliegenden Beschreibung unter anderem verstanden werden, dass die beiden Reste miteinander durch eine chemische Bindung unter formaler Abspaltung von zwei Wasserstoffatomen verknüpft sind. Dies wird durch das folgende Schema verdeutlicht:
Weiterhin soll unter der oben genannten Formulierung auch verstanden werden, dass für den Fall, dass einer der beiden Reste Wasserstoff darstellt, der zweite Rest unter Bildung eines Rings an die Position, an die das Wasserstoffatom gebunden war, bindet. Dies wird durch das folgende Schema verdeutlicht:
Eine Arylgruppe im Sinne dieser Erfindung enthält 6 bis 40 C-Atome; eine Heteroarylgruppe im Sinne dieser Erfindung enthält 2 bis 40 C-Atome und mindestens ein Heteroatom, mit der Maßgabe, dass die Summe aus
C-Atomen und Heteroatomen mindestens 5 ergibt. Die Heteroatome sind bevorzugt ausgewählt aus N, O und/oder S. Dabei wird unter einer Aryl- gruppe bzw. Heteroarylgruppe entweder ein einfacher aromatischer Cyclus, also Benzol, bzw. ein einfacher heteroaromatischer Cyclus, beispielsweise Pyridin, Pyrimidin, Thiophen, etc., oder eine kondensierte Aryl- oder Heteroarylgruppe, beispielsweise Naphthalin, Anthracen, Phenan- thren, Chinolin, Isochinolin, etc., verstanden.
Ein aromatisches Ringsystem im Sinne dieser Erfindung enthält 6 bis 40 C-Atome im Ringsystem. Ein heteroaromatisches Ringsystem im Sinne dieser Erfindung enthält 1 bis 40 C-Atome und mindestens ein Heteroatom im Ringsystem, mit der Maßgabe, dass die Summe aus C-Atomen und Heteroatomen mindestens 5 ergibt. Die Heteroatome sind bevorzugt ausgewählt aus N, O und/oder S. Unter einem aromatischen oder heteroaromatischen Ringsystem im Sinne dieser Erfindung soll ein System verstanden werden, das nicht notwendigerweise nur Aryl- oder Heteroarylgruppen enthält, sondern in dem auch mehrere Aryl- oder Heteroarylgruppen durch eine nicht-aromatische Einheit (bevorzugt weniger als 10 % der von H verschiedenen Atome), wie z. B. ein C-, N- oder O-Atom oder eine Carbonylgruppe, unterbrochen sein können. So sollen beispielsweise auch Systeme wie 9,9'-Spirobifluoren, 9,9-Diarylfluoren, Triarylamin, Di- arylether, Stilben, etc. als aromatische Ringsysteme im Sinne dieser Erfindung verstanden werden, und ebenso Systeme, in denen zwei oder mehrere Arylgruppen beispielsweise durch eine lineare oder cyclische Alkylgruppe oder durch eine Silylgruppe unterbrochen sind. Weiterhin sollen Systeme, in denen zwei oder mehrere Aryl- oder Heteroarylgruppen direkt aneinander gebunden sind, wie z. B. Biphenyl, Terphenyl, Quater- phenyl oder Bipyridin, ebenfalls als aromatisches bzw. heteroaromatisches Ringsystem verstanden werden.
Unter einer cyclischen Alkyl-, Alkoxy- oder Thioalkoxygruppe im Sinne dieser Erfindung wird eine monocyclische, eine bicyclische oder eine polycyclische Gruppe verstanden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter einer C-i- bis C20- Alkylgruppe, in der auch einzelne H-Atome oder CH2-Gruppen durch die
oben genannten Gruppen substituiert sein können, beispielsweise die Reste Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, Cyclopropyl, n-Butyl, i-Butyl, s-Butyl, t-Butyl, Cyclobutyl, 2-Methylbutyl, n-Pentyl, s-Pentyl, t-Pentyl, 2- Pentyl, neo-Pentyl, Cyclopentyl, n-Hexyl, s-Hexyl, t-Hexyl, 2-Hexyl, 3- Hexyl, neo-Hexyl, Cyclohexyl, 1 -Methylcyclopentyl, 2-Methylpentyl, n-Heptyl, 2-Heptyl, 3-Heptyl, 4-Heptyl, Cycloheptyl, 1-Methylcyclohexyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, Cyclooctyl, 1 -Bicyclo[2,2,2]octyl, 2-Bicyclo[2,2,2]- octyl, 2-(2,6-Dimethyl)octyl, 3-(3,7-Dimethyl)octyl, Adamantyl, Trifluor- methyl, Pentafluorethyl, 2,2,2-Trifluorethyl, 1 , 1 -Dimethyl-n-hex-1 -yl-, 1 , 1 - Dimethyl-n-hept-1 -yl-, 1 , 1 -Dimethyl-n-oct-1 -yl-, 1 , 1 -Dimethyl-n-dec-1 -yl-, 1 ,1 -Dimethyl-n-dodec-1-yl-, 1 ,1-Dimethyl-n-tetradec-1-yl-, 1 ,1-Dimethyl-n- hexadec-1-yl-, 1 ,1 -Dimethyl-n-octadec-1-yl-, 1 , 1-Diethyl-n-hex-1 -yl-, 1 ,1- Diethyl-n-hept-1-yl-, 1 ,1-Diethyl-n-oct-1-yl-, 1 ,1-Diethyl-n-dec-1-yl-, 1 ,1 - Diethyl-n-dodec-1 -yl-, 1 , 1 -Diethyl-n-tetradec-1 -yl-, 1 , 1 -Diethyln-n-hexadec- 1 -yl-, 1 ,1 -Diethyl-n-octadec-1-yl-, 1 -(n-Propyl)-cyclohex-1-yl-, l-(n-Butyl)- cyclohex-1-yl-, 1 -(n-Hexyl)-cyclohex-1 -yl-, 1-(n-Octyl)-cyclohex-1 -yl- und 1- (n-Decyl)-cyclohex-l -yl- verstanden. Unter einer Alkenylgruppe werden beispielsweise Ethenyl, Propenyl, Butenyl, Pentenyl, Cyclopentenyl, Hexenyl, Cyclohexenyl, Heptenyl, Cycloheptenyl, Octenyl, Cyclooctenyl oder Cyclooctadienyl verstanden. Unter einer Alkinylgruppe werden bei- spielsweise Ethinyl, Propinyl, Butinyl, Pentinyl, Hexinyl, Heptinyl oder Octinyl verstanden. Unter einer Ci- bis C4o-Alkoxygruppe werden beispielsweise Methoxy, Trifluormethoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy, i-Butoxy, s-Butoxy, t-Butoxy oder 2-Methylbutoxy verstanden. Unter einem aromatischen oder heteroaromatischen Ringsystem mit 5 - 40 aromatischen Ringatomen, welches noch jeweils mit den oben genannten Resten substituiert sein kann und welches über beliebige Positionen am Aromaten bzw. Heteroaromaten verknüpft sein kann, werden beispielsweise Gruppen verstanden, die abgeleitet sind von Benzol, Naphthalin, Anthracen, Benzanthracen, Phenanthren, Benzophenanthren, Pyren,
Chrysen, Perylen, Fluoranthen, Benzfluoranthen, Naphthacen, Pentacen, Benzpyren, Biphenyl, Biphenylen, Terphenyl, Terphenylen, Fluoren, Spiro- bifluoren, Dihydrophenanthren, Dihydropyren, Tetrahydropyren, eis- oder trans-lndenofluoren, eis- oder trans-Monobenzoindenofluoren, eis- oder
trans-Dibenzoindenofluoren, Truxen, Isotruxen, Spirotruxen, Spiroiso- truxen, Furan, Benzofuran, Isobenzofuran, Dibenzofuran, Thiophen, Benzothiophen, Isobenzothiophen, Dibenzothiophen, Pyrrol, Indol, Iso- indol, Carbazol, Indolocarbazol, Indenocarbazol, Pyridin, Chinolin, Iso- chinolin, Acridin, Phenanthridin, Benzo-5,6-chinolin, Benzo-6,7-chinolin, Benzo-7,8-chinolin, Phenothiazin, Phenoxazin, Pyrazol, Indazol, Imidazol, Benzimidazol, Naphthimidazol, Phenanthrimidazol, Pyridimidazol, Pyrazin- imidazol, Chinoxalinimidazol, Oxazol, Benzoxazol, Naphthoxazol,
Anthroxazol, Phenanthroxazol, Isoxazol, 1 ,2-Thiazol, 1 ,3-Thiazol, Benzo- thiazol, Pyridazin, Benzopyridazin, Pyrimidin, Benzpyrimidin, Chinoxalin, 1 ,5-Diazaanthracen, 2,7-Diazapyren, 2,3-Diazapyren, 1 ,6-Diazapyren, 1 ,8-Diazapyren, 4,5-Diazapyren, 4,5,9, 10-Tetraazaperylen, Pyrazin, Phenazin, Phenoxazin, Phenothiazin, Fluorubin, Naphthyridin, Aza- carbazol, Benzocarbolin, Phenanthrolin, 1 ,2,3-Triazol, 1 ,2,4-Triazol, Benzotriazol, 1 ,2,3-Oxadiazol, 1 ,2,4-Oxadiazol, 1 ,2,5-Oxadiazol, 1 ,3,4- Oxadiazol, 1 ,2,3-Thiadiazol, 1 ,2,4-Thiadiazol, 1 ,2,5-Thiadiazol, 1 ,3,4-Thia- diazol, 1 ,3,5-Triazin, 1 ,2,4-Triazin, 1 ,2,3-Triazin, Tetrazol, 1 ,2,4,5-Tetrazin, 1 ,2,3,4-Tetrazin, 1 ,2,3,5-Tetrazin, Purin, Pteridin, Indolizin und Benzo- thiadiazol. Geeignete Ausführungsformen der Gruppe der Formel (1) sind die
Strukturen der folgenden Formeln (2) bis (5),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung stehen alle Gruppen X1 in der Gruppe der Formel (1) für CR, so dass der zentrale trivalente Cyclus der Formel (1) ein optional substituiertes Benzol darstellt. Besonders bevorzugt stehen alle Gruppen X1 für CH. In einer weiteren bevor- zugten Ausführungsform der Erfindung stehen alle Gruppen X1 für ein Stickstoffatom, so dass der zentrale trivalente Cyclus der Formel (1) ein Triazin darstellt. Bevorzugte Ausführungsformen der Formel (1) sind somit die Strukturen der Formeln (2) und (3).
Für bevorzugte Reste R an X1 und insbesondere am trivalenten zentralen Benzolring der Formel (2) gilt: ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F, CN, OR\ eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 10 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 10 C-Atomen, die jeweils mit einem oder mehreren Resten R1 substituiert sein kann, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 24 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R1 substituiert sein kann; ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F, CN, OR2, eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 10 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 10 C-Atomen, die jeweils mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 24 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R2 substituiert sein kann; ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F oder ein aliphatischer, aromatischer und/oder heteroaromatischer organischer Rest mit 1 bis 20 C-Atomen, in dem auch ein oder mehrere H-Atome durch F ersetzt sein können.
Für besonders bevorzugte Reste R an X1 und insbesondere am trivalenten zentralen Benzolring der Formel (2) gilt:
R ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F, CN, eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 6 C-Atomen, die jeweils mit einem oder mehreren Resten R substituiert sein kann, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 6 bis 12 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R substituiert sein kann;
R1 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F, CN, eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 6 C-Atomen, die jeweils mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 6 bis 12 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R2 substituiert sein kann;
R2 ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F oder ein
aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12 C-Atomen.
Besonders bevorzugt ist die Struktur der Formel (2), insbesondere eine Struktur der folgenden Formel (2'),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.
Im Folgenden werden bevorzugte bivalente Gruppen X2 bzw. X3 beschrieben, wie sie in den Strukturen der Formeln (1) bis (5) vorkommen.
ln einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steht das Symbol X2 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für -CR -CR'-, -C(=O)-O- oder -C(=O)-NR"-. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steht das Symbol X3 gleich oder verschieden bei jedem
Auftreten für -CR=CR-, -C(=O)-O- oder -C(=O)-NR"-. Bevorzugte Kombinationen für X2 und X3 sind:
Die Gruppe der Formel (1) kann bevorzugt durch die folgenden Formeln (1a) bis (1m) dargestellt werden:
wobei die Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen. Dabei bilden die Reste R in den Formeln (1f) bis (1m) bevorzugt ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem miteinander.
Die Gruppen der Formeln (2) bis (5) sind entsprechend bevorzugt ausgewählt aus den Gruppen der folgenden Formeln (2a) bis (5e):
Formel (2a) Fo Formel (2c)
wobei die Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen. Dabei bilden die Reste R in den Formeln (2f) bis (2m) und (3f) bis (3m) bevorzugt ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem miteinander.
Besonders bevorzugt sind die Gruppen der folgenden Formeln (2a') bis (2m1),
wobei die Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen. Dabei bilden die Reste R in den Formeln (2f ) bis (2m') bevorzugt ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem miteinander.
Wenn X2 bzw. X3 für -C(=O)-NR"- steht, dann steht R" bevorzugt gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe
mit 3 bis 10 C-Atomen oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 6 bis 24 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R1 substituiert sein kann. Besonders bevorzugt steht R" gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 6 C-Atomen oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 6 bis 12 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R1 substituiert sein kann, bevorzugt aber unsubstituiert ist. Wenn die Gruppe X2 für eine cis-verknüpfte Alkenylgruppe -CR -CR'- steht, kann es bevorzugt sein, wenn die Reste R' miteinander ein aliphatisches oder heteroaliphatisches Ringsystem bilden. Wie ein solche Ringbildung der Substituenten aussieht, wird weiter unten ausführlich
beschrieben.
Wenn die Gruppe X3 eine Alkenylgruppe -CR=CR- darstellt und die Reste R kein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem miteinander bilden, dann sind bevorzugte Ausführungsformen der Gruppe die gleichen, wie oben und nachfolgend für X2 dargestellt.
Wenn X3 für -CR=CR- steht und die Substituenten R miteinander ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem bilden, handelt es sich dabei bevorzugt um eine Aryl- oder Heteroarylgruppe mit 5 bis 13 aromatischen Ringatomen, die bevorzugt maximal zwei Heteroatome enthält, besonders bevorzugt maximal ein Heteroatom, wobei die Heteroatome ausgewählt sind aus N, O oder S, bevorzugt N oder O, besonders bevorzugt N. Dies schließt nicht aus, dass Substituenten, die gegebenenfalls an dieser Gruppe gebunden sind, auch Heteroatome enthalten können. Bevorzugte Ausführungsformen für X3 = -CR=CR-, bei der die Substituenten ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem bilden, sind die Strukturen der folgenden Formeln (6) bis (22),
wobei die gestrichelte Bindung jeweils die Position der Bindung der bi- dentaten Teilliganden and diese Struktur darstellt, * die Position der Verknüpfung der Einheit der Formel (6) bis (22) mit der zentralen trivalenten Aryl- bzw. Heteroarylgruppe darstellt und die weiteren verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.
Besonders bevorzugt sind die gegebenenfalls substituierten Sechsring- Aromaten und Sechsring-Heteroaromaten der oben abgebildeten Formeln (6) bis (10). Ganz besonders bevorzugt ist ortho-Phenylen, also eine Gruppe der oben genannten Formel (6).
Dabei können, wie auch oben beschrieben, auch benachbarte Substitu- enten miteinander ein Ringsystem bilden, so dass kondensierte Strukturen, auch kondensierte Aryl- und Heteroarylgruppen, wie beispielsweise Naphthalin, Chinolin, Benzimidazol, Carbazol, Dibenzofuran oder Di- benzothiophen, entstehen können. Eine solche Ringbildung ist im
Folgenden schematisch an Gruppen der oben genannten Formel (6) aufgeführt, was zu Gruppen der folgenden Formeln (6a) bis (6j) führt:
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.
Generell können die drei Gruppen X2 und X3, die in der Einheit der Formeln (1) bis (5) vorhanden sind, gleich oder verschieden sein. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind alle drei Gruppen X2 und X3 gleich und sind auch gleich substituiert. Diese Bevorzugung wird durch die bessere synthetische Zugänglichkeit begründet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Gruppen X2 und X3 unterschiedlich, wobei die beiden Gruppen X3 ebenfalls gleich oder unterschiedlich sein können. Diese Bevorzugung wird durch eine bessere
Löslichkeit sowie im Allgemeinen geringere Sublimationstemperatur der Verbindungen begründet.
Im Folgenden werden die bevorzugten Metalle des erfindungsgemäßen Metallkomplexes beschrieben. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Metall ein Übergangsmetall, wobei Übergangsmetalle im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht die Lanthanide und Actinide umfassen, oder für ein Hauptgruppenmetall. Wenn das Metall für ein Hauptgruppenmetall steht, dann ist es bevorzugt ausgewählt aus Metallen der dritten oder vierten Hauptgruppe, bevorzugt Al(lll), In(lll), Ga(lll) oder Sn(IV), insbesondere Al(lll). Wenn das Metall für ein Übergangsmetall steht, dann ist es bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Chrom, Molybdän, Wolfram, Rhenium, Ruthenium, Osmium, Rhodium, Iridium, Eisen, Cobalt, Nickel, Palladium, Platin, Kupfer, Silber und Gold, insbesondere Molybdän, Wolfram, Rhenium, Ruthenium, Osmium, Iridium, Kupfer, Platin und Gold. Ganz besonders bevorzugt ist Iridium. Die Metalle können dabei in verschiedenen Oxidationsstufen vorliegen. Bevorzugt sind dabei die oben genannten Metalle in den Oxidationsstufen Cr(0), Cr(lll), Cr(VI), Mo(0), Mo(lll), Mo(VI), W(0), W(lll), W(VI), Re(l), Re(lll), Re(IV), Ru(ll), Ru(lll), Os(ll), Os(lll), Os(IV), Rh(lll), Ir(lll), Ir(IV), Fe(ll), Fe(lll), Co(ll), Co(lll), Ni(ll), Ni(IV), Pt(IV), Cu(ll), Cu(lll), Au(lll) und Au(V). Besonders bevorzugt sind Mo(0), W(0), Re(l), Ru(ll), Os(ll), Rh(lll) und Ir(lll). Ganz besonders bevorzugt ist Ir(lll). Insbesondere bei Verwendung von schweren Übergangsmetallen, wie zum Beispiele Ir(lll), handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Verbindungen um phosphoreszierende Verbindungen.
Es ist besonders bevorzugt, wenn die bevorzugten Ausführungsformen der Teilliganden, wie sie unten genauer ausgeführt werden, und der Brücke der Formel (1) mit den bevorzugten Ausführungsformen des Metalls kombiniert werden. Besonders bevorzugt sind also Metallkomplexe, bei denen das Metall Ir(lll) ist und die eine Brücke der Formel (2) bis (5) bzw. (2a) bis (5e) aufweisen und die Gruppe X2 bzw. X3 in Formel (2) bis (5) bzw. den bevorzugten Ausführungsformen die oben aufgeführten bevorzugten Ausführungsformen aufweisen.
lm Folgenden werden die bidentaten Teilliganden beschrieben, die mit der Brücke der Formel (1 ) bzw. den oben genannten bevorzugten Ausführungsformen verknüpft sind. Die bevorzugten Ausführungsformen der bidentaten Teilliganden hängen insbesondere von dem jeweiligen verwendeten Metall ab. Die drei bidentaten Teilliganden können gleich oder ver- schieden sein. Wenn alle drei bidentaten Teilliganden gleich gewählt sind, entstehen dadurch C3-symmetrische Metallkomplexe, wenn auch die Einheit der Formel (1 ) C3-symmetrisch ist, was vorteilhaft bezüglich der Synthese der Liganden ist. Es kann aber auch vorteilhaft sein, die drei bidentaten Teilliganden unterschiedlich zu wählen bzw. zwei Teilliganden gleich und den dritten Teilliganden davon verschieden zu wählen, so dass Ci- symmetrische Metallkomplexe entstehen, weil dies größere Variationsmöglichkeiten der Liganden zulässt, so dass sich die gewünschten Eigenschaften des Komplexes, wie beispielsweise die Lage von HOMO und LUMO bzw. die Emissionsfarbe leichter variieren lassen. Außerdem lässt sich so auch die Löslichkeit der Komplexe verbessern, ohne lange aliphatische oder aromatische, löslichkeitsvermittelnde Gruppen verwenden zu müssen. Weiterhin weisen unsymmetrische Komplexe häufig eine geringere Sublimationstemperatur auf als ähnliche symmetrische Komplexe. in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die drei bidentaten Teilliganden entweder gleich gewählt oder zwei der bidentaten Teilliganden sind gleich gewählt und der dritte bidentate Teilligand ist unterschiedlich von den ersten beiden bidentaten Teilliganden. Dabei bedeutet „gleiche Teilliganden", dass zum einen die Ligandenstruktur selber gleich gewählt ist und zum anderen, dass diese Strukturen auch gleich substituiert sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jeder der bidentaten Teilliganden gleich oder verschieden entweder monoanionisch oder neutral. Besonders bevorzugt ist jeder der bidentaten Teilliganden monoanionisch.
ln einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die koordinierenden Atome der bidentaten Teilliganden gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ausgewählt aus C, N, P, O, S und/oder B, besonders bevorzugt C, N und/oder O. Wenn das Metall ausgewählt ist aus den Hauptgruppenmetallen, dann sind die koordinierenden Atome der bidentaten Teilliganden bevorzugt gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ausgewählt aus N, O und/oder S. Besonders bevorzugt weisen die bidentaten Teilliganden zwei Stickstoffatome oder zwei Sauerstoffatome oder ein Stickstoffatom und ein Sauerstoffatom pro Teilligand als koordinierende Atome auf. Dabei können die koordinierenden Atome von jedem der drei Teilliganden gleich sein, oder sie können unterschiedlich sein.
Wenn das Metall ausgewählt ist aus den Übergangsmetallen, dann sind die koordinierenden Atome der bidentaten Teilliganden bevorzugt gleich oder verschieden bei jedem Auftreten ausgewählt aus C, N, O und/oder S, besonders bevorzugt C, N und/oder O und ganz besonders bevorzugt C und/oder N. Dabei weisen die bidentaten Teilliganden bevorzugt ein Kohlenstoff atom und ein Stickstoffatom oder zwei Kohlenstoffatome oder zwei Stickstoffatome oder zwei Sauerstoffatome oder ein Sauerstoffatom und ein Stickstoffatom pro Teilligand als koordinierende Atome auf. Dabei können die koordinierenden Atome von jedem der drei Teilliganden gleich sein, oder sie können unterschiedlich sein. Besonders bevorzugt weist mindestens einer der bidentaten Teilliganden ein Kohlenstoffatom und ein Stickstoffatom oder zwei Kohlenstoffatome als koordinierende Atome auf, insbesondere ein Kohlenstoffatom und ein Stickstoffatom. Ganz besonders bevorzugt weisen mindestens zwei der bidentaten Teilliganden und insbesondere alle drei bidentaten Teilliganden ein Kohlenstoffatom und ein Stickstoffatom oder zwei Kohlenstoffatome als koordinierende Atome auf, insbesondere ein Kohlenstoffatom und ein Stickstoffatom. Dies gilt insbesondere, wenn das Metall Ir(lll) ist. Wenn das Metall Ru, Co, Fe, Os, Cu oder Ag ist, sind als koordinierende Atome der bidentaten Teilliganden auch zwei Stickstoffatome besonders bevorzugt.
ln einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Metall Ir(lll) und zwei der bidentaten Teilliganden koordinieren an das Iridium über jeweils ein Kohlenstoffatom und ein Stickstoffatom und der dritte der bidentaten Teilliganden koordiniert an das Iridium über ein Kohlenstoffatom und ein Stickstoffatom oder über zwei Stickstoffatome oder über ein Stickstoffatom und ein Sauerstoffatom oder über zwei Sauerstoffatome, insbesondere über ein ein Kohlenstoffatom und ein Stickstoffatom. Besonders bevorzugt handelt es sich somit um einen Iridiumkomplex, in dem alle drei bidentaten Teilliganden ortho-metalliert sind, d. h. mit dem Iridium einen Metallacyclus bilden, in dem eine Metall- Kohlenstoff-Bindung vorliegt.
Es ist weiterhin bevorzugt, wenn es sich bei dem Metallacyclus, der aus dem Metall und dem bidentaten Teilliganden aufgespannt wird, um einen Fünfring handelt, der vor allem dann bevorzugt ist, wenn die koordinierenden Atome C und N, N und N oder N und O sind. Wenn es sich bei den koordinierenden Atomen um O handelt, kann auch ein Metallasechsring bevorzugt sein. Dies wird im Folgenden schematisch dargestellt:
wobei M das Metall, N ein koordinierendes Stickstoffatom, C ein koordinierendes Kohlenstoffatom und O koordinierende Sauerstoffatome darstellen und die eingezeichneten Kohlenstoffatome Atome des bidentaten Liganden darstellen.
Im Folgenden werden die Strukturen der bidentaten Teilliganden beschrieben, die bevorzugt sind, wenn das Metall ein Übergangsmetall ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steht mindestens einer der bidentaten Teilliganden, besonders bevorzugt mindestens zwei der bidentaten Teilliganden, ganz besonders bevorzugt alle drei der bidentaten Teilliganden gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für eine Struktur gemäß den folgenden Formeln (L-1), (L-2), (L-3) oder (L-4),
wobei die gestrichelte Bindung die Bindung des Teilliganden an die
Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen darstellt und für die weiteren verwendeten Symbole gilt:
CyC ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten eine optional substituierte Aryl- oder Heteroarylgruppe mit 5 bis 14 aromatischen Ringatomen, welche jeweils über ein Kohlenstoffatom an das Metall koordiniert und welche jeweils über eine kovalente Bindung mit CyD verbunden ist;
CyD ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten eine optional substituierte Heteroarylgruppe mit 5 bis 14 aromatischen Ringatomen, welche über ein Stickstoffatom oder über ein Carben-Kohlenstoff- atom an das Metall koordiniert und welche über eine kovalente Bindung mit CyC verbunden ist; dabei können mehrere der optionalen Substituenten miteinander ein Ringsystem bilden; weiterhin sind die optionalen Reste bevorzugt ausgewählt aus den oben genannten Resten R.
Dabei koordiniert CyD in den Teilliganden der Formeln (L-1) und (L-2) bevorzugt über ein neutrales Stickstoffatom oder über ein Carben-Kohlen- stoffatom. Weiterhin bevorzugt koordiniert eine der beiden Gruppen CyD in dem Liganden der Formel (L-3) über ein neutrales Stickstoffatom und die andere der beiden Gruppen CyD über ein anionisches Stickstoffatom. Weiterhin bevorzugt koordiniert CyC in den Teilliganden der Formeln (L-1), (L-2) und (L-4) über anionische Kohlenstoffatome.
Besonders bevorzugt sind die bidentaten Teilliganden der Formeln (L-1) und (L-2).
Wenn mehrere der Substituenten, insbesondere mehrere Reste R, miteinander ein Ringsystem bilden, so ist die Bildung eines Ringsystems aus Substituenten, die an direkt benachbarten Kohlenstoffatomen gebunden sind, möglich. Weiterhin ist es auch möglich, dass die Substituenten an CyC und CyD in den Formeln (L-1) und (L-2) bzw. die Substituenten an den beiden Gruppen CyD in Formel (L-3) bzw. die Substituenten an den beiden Gruppen CyC in Formel (L-4) miteinander einen Ring bilden, wodurch CyC und CyD bzw. die beiden Gruppen CyD bzw. die beiden Gruppen CyC auch zusammen eine einzige kondensierte Aryl- bzw.
Heteroarylgruppe als bidentaten Liganden bilden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist CyC eine Aryl- oder Heteroarylgruppe mit 6 bis 13 aromatischen Ringatomen, besonders bevorzugt mit 6 bis 10 aromatischen Ringatomen, ganz besonders bevorzugt mit 6 aromatischen Ringatomen, welche über ein Kohlenstoffatom an das Metall koordiniert, welche mit einem oder mehreren Resten R substituiert sein kann und welche über eine kovalente Bindung mit CyD verbunden ist.
Bevorzugte Ausführungsformen der Gruppe CyC sind die Strukturen der folgenden Formeln (CyC-1) k Dis (CyC-20),
wobei die Gruppe jeweils an der durch # gekennzeichneten Position an CyD in (L-1) bzw. (L-2) bzw. an CyC in (L-4) bindet und an der durch * gekennzeichneten Position an das Metall koordiniert, R die oben genannten Bedeutungen aufweist und für die weiteren verwendeten Symbole gilt:
X ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden CR oder N mit der Maßgabe, dass maximal zwei Symbole X pro Cyclus für N stehen;
W ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden NR, O oder S; mit der Maßgabe, dass, wenn die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an CyC gebunden ist, ein Symbol X für C steht und die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an dieses Kohlenstoffatom gebunden ist. Wenn die Gruppe CyC an die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten
Ausführungsformen gebunden ist, so erfolgt die Bindung bevorzugt über die mit„o" markierte Position der oben abgebildeten Formeln, so dass dann bevorzugt das mit„o" markierte Symbol X für C steht. Die oben abgebildeten Strukturen, die kein mit„o" markiertes Symbol X enthalten, sind bevorzugt nicht direkt an die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen gebunden, da eine solche Bindung an die Brücke aus sterischen Gründen nicht vorteilhaft ist. Solche Gruppen CyC sind bevorzugt nur in Formel (L-1) bzw. als untere Gruppe in Formel (L-4) gebunden.
Bevorzugt stehen insgesamt maximal zwei Symbole X in CyC für N, besonders bevorzugt steht maximal ein Symbol X in CyC für N, ganz besonders bevorzugt stehen alle Symbole X für CR, mit der Maßgabe, dass, wenn die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an CyC gebunden ist, ein Symbol X für C steht und die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an dieses Kohlenstoffatom gebunden ist.
Besonders bevorzugte Gruppen CyC sind die Gruppen der folgenden Formeln (CyC-1a) bis (CyC-20a),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen und, wenn die Brücke der Formel (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an CyC gebunden ist, ein Rest R nicht vorhanden ist und die Brücke der Formel (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an das entsprechende Kohlenstoffatom gebunden ist. Wenn die
Gruppe CyC an die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen gebunden ist, so erfolgt die Bindung bevorzugt über die mit„o" markierte Position der oben abgebildeten Formeln, so dass dann bevorzugt in dieser Position der Rest R nicht vorhanden ist. Die oben abgebildeten Strukturen, die kein mit„o" markiertes Kohlenstoffatom enthalten, sind bevorzugt nicht direkt an die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen gebunden.
Bevorzugte Gruppen unter den Gruppen (CyC-1) bis (CyC-19) sind die Gruppen (CyC-1), (CyC-3), (CyC-8), (CyC-10), (CyC-12), (CyC-13) und (CyC-16), und besonders bevorzugt sind die Gruppen (CyC-1a), (CyC-3a), (CyC-8a), (CyC-10a), (CyC-12a), (CyC-13a) und (CyC-16a).
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist CyD eine Heteroarylgruppe 5 bis 13 aromatischen Ringatomen, besonders bevorzugt mit 6 bis 10 aromatischen Ringatomen, welche über ein neutrales Stickstoffatom oder über ein Carben-Kohlenstoffatom an das Metall koordiniert und welche mit einem oder mehreren Resten R substituiert sein kann und welche über eine kovalente Bindung mit CyC verbunden ist. Bevorzugte Ausführungsformen der Gruppe CyD sind die Strukturen der folgenden Formeln (CyD-1) bis (CyD-14),
wobei die Gruppe jeweils an der durch # gekennzeichneten Position an CyC in (L-1) bzw. (L-2) bzw. an CyD in (L-3) bindet und an der durch * gekennzeichneten Position an das Metall koordiniert, wobei X, W und R die oben genannten Bedeutungen aufweisen, mit der Maßgabe, dass, wenn die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an CyD gebunden ist, ein Symbol X für C steht und die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an dieses Kohlenstoffatom gebunden ist. Wenn die Gruppe CyD an die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen gebunden ist, so erfolgt die Bindung bevorzugt über die mit„o" markierte Position der oben abgebildeten Formeln, so dass dann bevorzugt das mit „o" markierte Symbol X für C steht. Die oben abgebildeten Strukturen, die kein mit„o" markiertes Symbol X enthalten, sind bevorzugt nicht direkt an die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen gebunden, da eine solche Bindung an die Brücke aus sterischen Gründen nicht vorteilhaft ist. Solche Gruppen CyD sind bevorzugt nur in Formel (L-2) bzw. als untere Gruppe in Formel (L-3) gebunden.
Dabei koordinieren die Gruppen (CyD-1) bis (CyD-4), (CyD-7) bis
(CyD-10), (CyD-13) und (CyD-14) über ein neutrales Stickstoff atom, (CyD-5) und (CyD-6) über ein Carben-Kohlenstoffatom und (CyD-11) und (CyD-12) über ein anionisches Stickstoffatom an das Metall.
Bevorzugt stehen insgesamt maximal zwei Symbole X in CyD für N, besonders bevorzugt steht maximal ein Symbol X in CyD für N, insbesondere bevorzugt stehen alle Symbole X für CR, mit der Maßgabe, dass, wenn die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an CyD gebunden ist, ein Symbol X für C steht und die
Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an dieses Kohlenstoffatom gebunden ist.
Besonders bevorzugte Gruppen CyD sind die Gruppen der folgenden Formeln (CyD-1a) bis (CyD-14b),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen und, wenn die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an CyD gebunden ist, ein Rest R nicht vorhanden ist und die Brücke der Formel (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen an das entsprechende Kohlenstoffatom gebunden ist. Wenn die
Gruppe CyD an die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen gebunden ist, so erfolgt die Bindung bevorzugt über die mit„o" markierte Position der oben abgebildeten Formeln, so dass dann bevorzugt in dieser Position der Rest R nicht vorhanden ist. Die oben abgebildeten Strukturen, die kein mit„o" markiertes Kohlenstoffatom enthalten, sind bevorzugt nicht direkt an die Brücke der Formeln (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen gebunden.
Bevorzugte Gruppen unter den Gruppen (CyD-1) bis (CyD-10) sind die Gruppen (CyD-1), (CyD-2), (CyD-3), (CyD-4), (CyD-5) und (CyD-6), insbesondere (CyD-1), (CyD-2) und (CyD-3), und besonders bevorzugt sind die Gruppen (CyD-1 a), (CyD-2a), (CyD-3a), (CyD-4a), (CyD-5a) und (CyD-6a), insbesondere (CyD-1 a), (CyD-2a) und (CyD-3a).
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist CyC eine Aryl- oder Heteroarylgruppe mit 6 bis 13 aromatischen Ringatomen, und gleichzeitig ist CyD eine Heteroarylgruppe mit 5 bis 13 aromatischen Ringatomen. Besonders bevorzugt ist CyC eine Aryl- oder Heteroarylgruppe mit 6 bis 10 aromatischen Ringatomen, und gleichzeitig ist CyD eine Heteroarylgruppe mit 5 bis 10 aromatischen Ringatomen. Ganz besonders bevorzugt ist CyC eine Aryl- oder Heteroarylgruppe mit 6 aromatischen Ringatomen und CyD eine Heteroarylgruppe mit 6 bis 10 aromatischen Ringatomen. Dabei können CyC und CyD mit einem oder mehreren Resten R substituiert sein. Die oben genannten bevorzugten Gruppen (CyC-1) bis (CyC-20) und (CyD-1) bis (CyD-14) können in den Teilliganden der Formeln (L-1) und (L-2) beliebig miteinander kombiniert werden, sofern mindestens eine der Gruppen CyC bzw. CyD eine geeignete Anknüpfungsstelle an die Brücke der Formel (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen aufweist, wobei geeignete Anknüpfungsstellen in den oben genannten Formeln mit „o" gekennzeichnet sind.
Insbesondere bevorzugt ist es, wenn die oben als besonders bevorzugt genannten Gruppen CyC und CyD, also die Gruppen der Formeln
(CyC-1 a) bis (CyC-20a) und die Gruppen der Formeln (CyD1-a) bis
(CyD-14b) miteinander kombiniert werden, sofern mindestens eine dieser Gruppen eine geeignete Anknüpfungsstelle an die Brücke der Formel (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen aufweist, wobei geeignete Anknüpfungsstellen in den oben genannten Formeln mit„o" gekennzeichnet sind. Kombinationen, in denen weder CyC noch CyD eine solche geeignete Anknüpfungsstelle für die Brücke der Formel (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen aufweist, sind daher nicht bevorzugt.
Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn eine der Gruppen (CyC-1), (CyC- 3), (CyC-8), (CyC-10), (CyC-12), (CyC-13) und (CyC-16), und insbesondere die Gruppen (CyC-1a), (CyC-3a), (CyC-8a), (CyC-10a), (CyC-12a), (CyC-13a) und (CyC-16a), mit einer der Gruppen (CyD-1), (CyD-2) und (CyD-3), und insbesondere mit einer der Gruppen (CyD-1 a), (CyD-2a) und (CyD-3a), kombiniert wird.
Bevorzugte Teilliganden (L-1) sind die Strukturen der folgenden Formeln (L-1-1) und (L-1 -2), und bevorzugte Teilliganden (L-2) sind die Strukturen der folgenden Formeln (L-2-1) bis (L-2-3),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen und„o" die Position der Bindung an die Brücke der Formel (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen darstellt.
Besonders bevorzugte Teilliganden (L-1) sind die Strukturen der folgenden Formeln (L-1 -1a) und (L-1 -2b), und besonders bevorzugte Teilliganden (L-2) sind die Strukturen der folgenden Formeln (L-2-1 a) bis (L-2- 3a),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen und„o" die Position der Bindung an die Brücke der Formel (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen darstellt.
Ebenso können die oben genannten bevorzugten Gruppen CyD in den Teilliganden der Formel (L-3) beliebig miteinander kombiniert werden, wobei es bevorzugt ist, eine neutrale Gruppe CyD, also eine Gruppe (CyD-1) bis (CyD-10), (CyD-13) oder (CyD-14), mit einer anionischen Gruppe CyD, also einer Gruppe (CyD-11) oder CyD-12), zu kombinieren, sofern mindestens eine der bevorzugten Gruppen CyD eine geeignete Anknüpfungsstelle an die Brücke der Formel (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen aufweist, wobei geeignete Anknüpfungsstellen in den oben genannten Formeln mit„o" gekennzeichnet sind.
Ebenso können die oben genannten bevorzugten Gruppen CyC in den Teilliganden der Formel (L-4) beliebig miteinander kombiniert werden, sofern mindestens eine der bevorzugten Gruppen CyC eine geeignete Anknüpfungsstelle an die Brücke der Formel (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen aufweist, wobei geeignete Anknüpfungsstellen in den oben genannten Formeln mit„o" gekennzeichnet sind.
Wenn zwei Reste R, von denen einer an CyC und der andere an CyD in den Formeln (L-1) und (L-2) gebunden sind bzw. von denen einer an die eine Gruppe CyD und der andere an die andere Gruppe CyD in Formel (L-3) gebunden sind bzw. von denen einer an die eine Gruppe CyC und der andere an die andere Gruppe CyC in Formel (L-4) gebunden sind, miteinander ein Ringsystem bilden, können sich überbrückte Teilliganden und beispielsweise auch Teilliganden ergeben, die insgesamt eine einzige größere Heteroarylgruppe darstellen, wie beispielsweise Benzo[h]chinolin, etc.. Die Ringbildung zwischen den Substituenten an CyC und CyD in den Formeln (L-1) und (L-2) bzw. zwischen den Substituenten an den beiden Gruppen CyD in Formel (L-3) bzw. zwischen den Substituenten an den beiden Gruppen (CyC) in Formel (L-4) erfolgt dabei bevorzugt durch eine Gruppe gemäß einer der folgenden Formeln (23) bis (32),
wobei R1 die oben genannten Bedeutungen aufweist und die gestrichelten Bindungen die Bindungen an CyC bzw. CyD andeuten. Dabei können die unsymmetrischen der oben genannten Gruppen in jeder der beiden Möglichkeiten eingebaut werden, beispielsweise kann bei der Gruppe der Formel (32) das Sauerstoffatom an die Gruppe CyC und die Carbonyl- gruppe an die Gruppe CyD binden, oder das Sauerstoffatom kann an die Gruppe CyD und die Carbonylgruppe an die Gruppe CyC binden.
Dabei ist die Gruppe der Formel (29) besonders dann bevorzugt, wenn sich dadurch die Ringbildung zu einem Sechsring ergibt, wie beispielsweise unten durch die Formeln (L-23) und (L-24) dargestellt.
Bevorzugte Liganden, die durch Ringbildung zweier Reste R an den unterschiedlichen Cyclen entstehen, sind die im Folgenden aufgeführten Strukturen der Formeln (L-5) bis (L-32),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen und„o" die Position angibt, an denen dieser Teilligand mit der Gruppe der Formel (1) bis (5) bzw. den bevorzugten Ausführungsformen verknüpft ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Teilliganden der Formeln (L-5) bis (L-32) steht insgesamt ein Symbol X für N und die anderen Symbole X stehen für CR, oder alle Symbole X stehen für CR. Besonders bevorzugt stehen alle Symbole X für CR.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es bevorzugt, falls in den Gruppen (CyC-1) bis (CyC-20) oder (CyD-1) bis (CyD-14) oder in den Teilliganden (L-5) bis (L-32) eines der Atome X für N steht, wenn benachbart zu diesem Stickstoffatom eine Gruppe R als Substituent gebunden ist, welche ungleich Wasserstoff oder Deuterium ist. Dies gilt analog für die
bevorzugten Strukturen (CyC-1a) bis (CyC-20a) oder (CyD-1a) bis (CyD- 14b), in denen bevorzugt benachbart zu einem nicht koordinierenden Stickstoffatom eine Gruppe R als Substituent gebunden ist, welche ungleich Wasserstoff oder Deuterium ist Dabei ist dieser Substituent R bevorzugt eine Gruppe, ausgewählt aus CF3, OCF3, Alkyl- oder Alkoxygruppen mit 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere verzweigten oder cyclischen Alkyl- oder Alkoxygruppen mit 3 bis 10 C-Atomen, einer Dialkylaminogruppe mit 2 bis 10 C-Atomen, aromatischen bzw. heteroaromatischen Ringsystemen oder Aralkyl- bzw. Heteroaralkyl- gruppen. Es handelt sich bei diesen Gruppen um sterisch anspruchsvolle Gruppen. Weiterhin bevorzugt kann dieser Rest R auch mit einem benachbarten Rest R einen Cyclus bilden.
Ein weiterer geeigneter bidentater Teilligand für Metallkomplexe, in denen das Metall ein Übergangsmetall ist, ist ein Teilligand der folgenden Formel (L-33) oder (L-34),
wobei R die oben genannten Bedeutungen aufweist, * die Position der
Koordination an das Metall darstellt,„o" die Position der Verknüpfung des Teilliganden mit der Gruppe der Formeln (1) bis (5) bzw. den bevorzugten Ausführungsformen darstellt und für die weiteren verwendeten Symbole gilt:
X ist bei jedem Auftreten gleich oder verschieden CR oder N mit der Maßgabe, dass maximal ein Symbol X pro Cyclus für N steht und weiterhin mit der Maßgabe, dass ein Symbol X für C steht und an dieses Kohlenstoff atom die Gruppe der Formel (1) bis (5) bzw. die bevorzugten Ausführungsformen gebunden sind.
Wenn zwei Reste R, die in den Teilliganden (L-33) bzw. (L-34) an benachbarten Kohlenstoffatomen gebunden sind, miteinander einen aromatischen Cyclus bilden, so ist dieser zusammen mit den beiden benachbarten Kohlenstoffatomen bevorzugt eine Struktur der folgenden Formel
(33)
wobei die gestrichelten Bindungen die Verknüpfung dieser Gruppe im Teilliganden symbolisieren und Y gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für CR1 oder N steht und bevorzugt maximal ein Symbol Y für N steht.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Teilliganden (L-33) bzw. (L-34) ist maximal eine Gruppe der Formel (33) vorhanden. Es handelt sich also bevorzugt um Teilliganden der folgenden Formeln (L-35) bis (L-40),
wobei X bei jedem Auftreten gleich oder verschieden für CR oder N steht, jedoch die Reste R nicht miteinander ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem bilden und die weiteren Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung stehen im Teilliganden der Formel (L-33) bis (L-40) insgesamt 0, 1 oder 2 der Symbole X und, falls vorhanden, Y für N. Besonders bevorzugt stehen insgesamt 0 oder 1 der Symbole X und, falls vorhanden, Y für N. Bevorzugte Ausführungsformen der Formeln (L-35) bis (L-40) sind die Strukturen der folgenden Formeln (L-35a) bis (L-40f),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen und„o" die Position der Verknüpfung mit der Gruppe der Formeln (1) bis (5) bzw. den bevorzugten Ausführungsformen anzeigt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steht die Gruppe X, die in ortho-Position zur Koordination an das Metall vorliegt, für CR. Dabei ist in dieser Rest R, der in ortho-Position zur Koordination an das Metall gebunden ist, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus H, D, F und Methyl.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es bevorzugt, falls eines der Atome X oder, wenn vorhanden, Y für N steht, wenn benachbart zu diesem Stickstoffatom eine Gruppe R als Substituent gebunden ist, welche ungleich Wasserstoff oder Deuterium ist.
Dabei ist dieser Substituent R bevorzugt eine Gruppe, ausgewählt aus CF3, OCF3, Alkyl- oder Alkoxygruppen mit 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere verzweigten oder cyclischen Alkyl- oder Alkoxygruppen mit 3 bis 10 C-Atomen, einer Dialkylaminogruppe mit 2 bis 10 C-Atomen, aromatischen bzw. heteroaromatischen Ringsystemen oder Aralkyl- bzw. Heteroaralkyl- gruppen. Es handelt sich bei diesen Gruppen um sterisch anspruchsvolle Gruppen. Weiterhin bevorzugt kann dieser Rest R auch mit einem benachbarten Rest R einen Cyclus bilden. Wenn das Metall des erfindungsgemäßen Komplexes für ein Hauptgruppenmetall, insbesondere für AI oder Ga, steht, so ist bevorzugt mindestens einer der bidentaten Teilliganden bei jedem Auftreten, bevorzugt mindestens zwei der bidentaten Teilliganden, besonders bevorzugt alle drei bidentaten Teilliganden, gleich oder verschieden ausgewählt aus den Teilliganden der folgenden Formeln (L-41) bis (L-44),
wobei die Teilliganden (L-41) bis (L-43) jeweils über das explizit eingezeichnete Stickstoffatom und das negativ geladene Sauerstoffatom und der Teilligand (L-44) über die beiden Sauerstoffatome an das Metall koordinieren, X die oben genannten Bedeutungen aufweist und„o" die Position angibt, über die der Teilligand mit der Gruppe der Formel (1) bis (5) bzw. den bevorzugten Ausführungsformen verknüpft ist.
Diese Teilliganden können auch bevorzugt sein für Übergangsmetalle in Kombination mit zwei Teillilganden, welche über ein Kohlenstoffatom und ein Stickstoffatom oder über zwei Kohlenstoffatome an das Metall koordinieren, insbesondere die Teilliganden (L-1) bis (L-40).
In den Teilliganden der Formeln (L-41) bis (L-43) stehen bevorzugt maximal zwei Symbole X für N, besonders bevorzugt maximal ein Symbol X. Ganz besonders bevorzugt stehen alls Symbole X für CR. Bevorzugte Teilliganden der Formeln (L-41) bis (L-43) sind daher die Teilliganden der folgenden Formeln (L-41a) bis (L-43a),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen und„o" die Position angibt, über die der Teilligand mit der Gruppe
der Formel (1) bis (5) bzw. den bevorzugten Ausführungsformen verknüpft ist.
Besonders bevorzugt steht in diesen Formeln R für Wasserstoff, wobei„o" die Position angibt, über die der Teilligand mit der Gruppe der Formel (1) bis (5) bzw. den bevorzugten Ausführungsformen verknüpft ist, so dass es sich um die Strukturen der folgenden Formeln (L-41b) bis (L-43b) handelt,
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.
Im Folgenden werden bevorzugte Substituenten beschrieben, wie sie an den oben beschriebenen Teilliganden vorliegen können. Diese Substituenten können weiterhin auch als Substituenten an der Gruppe X2 bzw. X3 vorliegen. Insbesondere ist es auch bevorzugt, wenn die nachfolgend beschriebenen aliphatischen bzw. heteroaliphatischen Ringstrukturen an den Gruppen X2 und/oder X3 vorliegen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der erfindungsgemäße Metallkomplex zwei Substituenten R bzw. R', die an benachbarte Kohlenstoffatome gebunden sind und die miteinander einen aliphatischen oder heteroaliphatischen Ring gemäß einer der nachfolgend beschriebenen Formeln bilden. Dabei können die beiden Substituenten R, die diesen aliphatischen Ring bilden, an einem oder mehreren der biden- taten Teilliganden vorliegen. Ebenso können die beiden Substituenten R bzw. R' an einer oder an mehreren der Gruppen X2 und/oder X3 vorliegen. Der aliphatische bzw. heteroaliphatische Ring, der durch die Ringbildung von zwei Substituenten R miteinander bzw. zwei Substituenten R'
miteinander gebildet wird, wird bevorzugt durch eine der folgenden Formeln (34) bis (40) beschrieben,
wobei R1 und R2 die oben genannten Bedeutungen aufweisen, die gestrichelten Bindungen die Verknüpfung der beiden Kohlenstoffatome im Liganden andeuten und weiterhin gilt:
A , A3 ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten C(R3)2, O, S, NR3 oder C(=O);
A2 ist C(R1)2, O, S, NR3 oder C(=O);
G ist eine Alkylengruppe mit 1 , 2 oder 3 C-Atomen, welche mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann, -CR2=CR2- oder eine ortho-verknüpfte Arylen- oder Heteroarylengruppe mit 5 bis 14 aromatischen Ringatomen, welche durch einen oder mehrere Reste R2 substituiert sein kann;
R3 ist gleich oder verschieden bei jedem Auftreten H, D, F, eine geradkettige Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 10 C-Atomen, eine verzweigte oder cyclische Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 3 bis 10 C- Atomen, wobei die Alkyl- oder Alkoxygruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann, wobei eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen durch R2C=CR2, C=C, Si(R2)2, C=0, NR2, O, S oder CONR2 ersetzt sein können, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 24 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere
Reste R2 substituiert sein kann, oder eine Aryloxy- oder Heteroaryl- oxygruppe mit 5 bis 24 aromatischen Ringatomen, die durch einen oder mehrere Reste R2 substituiert sein kann; dabei können zwei Reste R3, welche an dasselbe Kohlenstoffatom gebunden sind, miteinander ein aliphatisches oder aromatisches Ringsystem bilden und so ein Spirosystem aufspannen; weiterhin kann R3 mit einem benachbarten Rest R oder R1 ein aliphatisches Ringsystem bilden; mit der Maßgabe, dass in diesen Gruppen nicht zwei Heteroatome direkt aneinander gebunden sind und nicht zwei Gruppen C=O direkt aneinander gebunden sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist R3 ungleich H oder D. in den oben abgebildeten Strukturen der Formeln (34) bis (40) sowie den weiteren als bevorzugt genannten Ausführungsformen dieser Strukturen wird formal eine Doppelbindung zwischen den zwei Kohlenstoffatomen abgebildet. Dies stellt eine Vereinfachung der chemischen Struktur dar, wenn diese beiden Kohlenstoffatome in ein aromatisches oder hetero- aromatisches System eingebunden sind und somit die Bindung zwischen diesen beiden Kohlenstoffatomen formal zwischen dem Bindungsgrad einer Einfachbindung und dem einer Doppelbindung liegt. Das Einzeichnen der formalen Doppelbindung ist somit nicht limitierend für die Struktur auszulegen, sondern es ist für den Fachmann offensichtlich, dass es sich hier um eine aromatische Bindung handelt.
Wenn benachbarte Reste in den erfindungsgemäßen Strukturen ein aliphatisches Ringsystem bilden, dann ist es bevorzugt, wenn dieses keine aziden benzylischen Protonen aufweist. Unter benzylischen Protonen werden Protonen verstanden, die an ein Kohlenstoffatom binden, welches direkt an den Liganden gebunden sind. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Kohlenstoffatome des aliphatischen Ringsystems, die direkt an eine Aryl- oder Heteroarylgruppe binden, vollständig substituiert sind und keine Wasserstoffatome gebunden enthalten. So wird die Abwesen-
heit von aziden benzylischen Protonen in den Formeln (34) bis (36) dadurch erreicht, dass A1 und A3, wenn diese für C(R3)2 stehen, so definiert sind, dass R3 ungleich Wasserstoff ist. Dies kann weiterhin auch dadurch erreicht werden, dass die Kohlenstoffatome des aliphatischen Ringsystems, die direkt an eine Aryl- oder Heteroarylgruppe binden, die Brückenköpfe einer bi- oder polycyclischen Struktur sind. Die an Brücken- kopfkohlenstoffatome gebundenen Protonen sind aufgrund der räumlichen Struktur des Bi- oder Polycyclus wesentlich weniger azide als benzylische Protonen an Kohlenstoffatomen, die nicht in einer bi- oder polycyclischen Struktur gebunden sind, und werden im Sinne der vorliegenden Erfindung als nicht-azide Protonen angesehen. So wird die Abwesenheit von aziden benzylischen Protonen ist in Formeln (37) bis (40) dadurch erreicht, dass es sich dabei um eine bicyclische Struktur handelt, wodurch R1, wenn es für H steht, deutlich weniger azide als benzylische Protonen, da das korrespondierende Anion der bicyclischen Struktur nicht mesomeriestabili- siert ist. Auch wenn R1 in Formeln (37) bis (40) für H steht, handelt es sich dabei daher um ein nicht-azides Proton im Sinne der vorliegenden Anmeldung.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Struktur gemäß Formel (34) bis (40) steht maximal eine der Gruppen A\ A2 und A3 für ein Heteroatom, insbesondere für O oder NR3, und die anderen Gruppen stehen für C(R3)2 bzw. C(R )2 oder A1 und A3 stehen gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für O oder NR3 und A2 steht für C(R1)2. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung stehen A und A3 gleich oder ver- schieden bei jedem Auftreten für C(R3)2 und A2 steht für C(R1)2 und besonders bevorzugt für C(R3)2 oder CH2.
Bevorzugte Ausführungsformen der Formel (34) sind somit die Strukturen der Formel (34-A), (34-B), (34-C) und (34-D), und eine besonders bevor- zugte Ausführungsform der Formel (34-A) sind die Strukturen der Formel (34-E) und (34-F),
wobei R1 und R3 die oben genannten Bedeutungen aufweisen und A1, A2 und A3 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für O oder NR3 steht.
Bevorzugte Ausführungsformen der Formel (35) sind die Strukturen der folgenden Formeln (35-A) bis (35-F),
wobei R1 und R3 die oben genannten Bedeutungen aufweisen und A1, A2 und A3 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für O oder NR3 steht.
Bevorzugte Ausführungsformen der Formel (36) sind die Strukturen der folgenden Formeln (36-A) bis (36-E),
wobei R1 und R3 die oben genannten Bedeutungen aufweisen und A1, A2 und A3 gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für O oder NR3 steht.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Struktur gemäß Formel (37) stehen die Reste R1, die an den Brückenkopf gebunden sind, für H, D, F oder Chb. Weiterhin bevorzugt steht A2 für C(R1)2 oder O, und besonders bevorzugt für C(R3)2. Bevorzugte Ausführungsformen der Formel (37) sind somit eine Strukturen der Formel (37-A) und (37-B), und eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Formel (37-A) ist eine Struktur der Formel (37-C),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Struktur gemäß Formel (38), (39) und (40) stehen die Reste R , die an den Brückenkopf gebunden sind, für H, D, F oder Chb. Weiterhin bevorzugt steht A
2 für C(R
1 )2. Bevorzugte Ausführungsformen der Formel (38), (39) und (40) sind somit die Strukturen der Formeln (38-A), (39-A) und (40-A),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen.
Weiterhin bevorzugt steht die Gruppe G in den Formeln (37), (37-A), (37-B), (37-C), (38), (38-A), (39), (39-A), (40) und (40-A) für eine 1 ,2- Ethylengruppe, welche mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann, wobei R2 bevorzugt gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für H oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen steht, oder eine ortho-Arylengruppe mit 6 bis 10 C-Atomen, welche mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann, bevorzugt aber unsubstituiert ist, insbesondere eine ortho-Phenylengruppe, welche mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann, bevorzugt aber unsubstituiert ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steht R3 in den Gruppen der Formel (34) bis (40) und in den bevorzugten Ausführungsformen gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für F, eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 20 C-Atomen, wobei jeweils eine oder mehrere nicht benachbarte Chb-Gruppen durch R2C=CR2 ersetzt sein können und ein oder mehrere H-Atome durch D oder F ersetzt sein können, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 14 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R2 substituiert sein kann; dabei können zwei Reste R3, welche an dasselbe Kohlenstoffatom gebunden sind, miteinander ein aliphatisches oder aromatisches Ringsystem bilden und so ein Spirosystem aufspannen; weiterhin kann R3 mit einem benachbarten Rest R oder R ein aliphatisches Ringsystem bilden.
ln einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung steht R3 in den Gruppen der Formeln (34) bis (40) und in den bevorzugten Ausführungsformen gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für F, eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 3 C-Atomen, insbesondere Methyl, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 12 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R2 substituiert sein kann, bevorzugt aber unsubstituiert ist; dabei können zwei Reste R3, welche an dasselbe Kohlenstoffatom gebunden sind, miteinander ein aliphatisches oder aromatisches Ringsystem bilden und so ein Spirosystem aufspannen; weiterhin kann R3 mit einem benachbarten Rest R oder R1 ein aliphatisches Ringsystem bilden.
Beispiele für besonders geeignete Gruppen der Formel (34) sind die im Folgenden aufgeführten Strukturen:
Beispiele für besonders geeignete Gruppen der Formel (34) sind die im Folgenden aufgeführten Strukturen:
Beispiele für besonders geeignete Gruppen der Formel (36), (39) sind die im Folgenden aufgeführten Strukturen:
Beispiele für besonders geeignete Gruppen der Formel (37) sind die im Folgenden aufgeführten Strukturen:
Beispiele für besonders geeignete Gruppen der Formel (38) sind die im Folgenden aufgeführten Strukturen:
Wenn in den bidentaten Teilliganden Reste R gebunden sind, so sind diese Reste R bei jedem Auftreten gleich oder verschieden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus H, D, F, Br, I, N(R1)2, CN, Si(R )3, B(OR1 )2, C(=O)R1, einer geradkettigen Alkylgruppe mit 1 bis 10 C-Atomen oder einer Alkenylgruppe mit 2 bis 10 C-Atomen oder einer verzweigten oder cyclischen Alkylgruppe mit 3 bis 10 C-Atomen, wobei die Alkyl oder Alkenylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R1 substituiert sein kann, oder einem aromatischen oder heteroaromatischen Ringsystem mit 5 bis 30 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R1 substituiert sein kann; dabei können zwei benachbarte Rest R oder R mit R1 auch miteinander ein mono- oder polycyclisches, aliphatisches oder aromatisches Ringsystem bilden. Besonders bevorzugt sind diese Reste R bei jedem Auftreten gleich oder verschieden ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus H, D, F, N(R1)2, einer geradkettigen Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen oder einer verzweigten oder cyclischen Alkylgruppe mit 3 bis 10 C-Atomen, wobei ein oder mehrere H-Atome durch D oder F ersetzt sein können, oder einem aromatischen oder heteroaromatischen Ringsystem mit 5 bis 24 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R1 substituiert sein kann; dabei können zwei benachbarte Reste R oder R mit R auch miteinander
ein mono- oder polycyclisches, aliphatisches oder aromatisches Ringsystem bilden.
Bevorzugte Reste R1, die an R gebunden sind, sind bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, D, F, N(R2)2, CN, eine geradkettige Alkyl- gruppe mit 1 bis 10 C-Atomen oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 10 C- Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 10 C- Atomen, wobei die Alkylgruppe jeweils mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 24 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R2 substituiert sein kann; dabei können zwei oder mehrere benachbarte Reste R miteinander ein mono- oder polycyclisches, aliphatisches Ringsystem bilden. Besonders bevorzugte Reste R1, die an R gebunden sind, sind bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, F, CN, eine geradkettige Alkylgruppe mit 1 bis 5 C-Atomen oder eine verzweigte oder cyclische Alkylgruppe mit 3 bis 5 C-Atomen, die jeweils mit einem oder mehreren Resten R2 substituiert sein kann, oder ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem mit 5 bis 13 aromatischen Ringatomen, das jeweils durch einen oder mehrere Reste R2 substituiert sein kann; dabei können zwei oder mehrere benachbarte Reste R miteinander ein mono- oder polycyclisches, aliphatisches
Ringsystem bilden.
Bevorzugte Reste R2 sind bei jedem Auftreten gleich oder verschieden H, F oder ein aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 5 C-Atomen oder ein aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 12 C-Atomen; dabei können zwei oder mehrere Substituenten R2 auch miteinander ein mono- oder polycyclisches, aliphatisches Ringsystem bilden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch durch einen zweite verbrückende Einheit zu Kryptaten geschlossen sein. Dabei bindet die zweite verbrückende Einheit an jeden der drei bidentaten Teilliganden. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei der zweiten verbrückenden Einheit, die die Verbindung zum Kryptat schließt, um eine Gruppe der folgenden Formel (41),
wobei die verwendeten Symbole die oben genannten Bedeutungen aufweisen. Bevorzugt steht X1 in Formel (41) für CR, besonders bevorzugt für CH. Bevorzugt steht weiterhin X3 in Formel (41) gleich oder verschieden bei jedem Auftreten für -CR=CR-, wobei die Reste R miteinander ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem bilden, -C(=O)-0- oder -C(=O)-NR"-.
Bei den erfindungsgemäßen Metallkomplexen handelt es sich um chirale Strukturen. Wenn zusätzlich auch der tripodale Ligand der Komplexe chiral ist, ist die Bildung von Diastereomeren und mehreren Enantio- merenpaaren möglich. Die erfindungsgemäßen Komplexe umfassen dann sowohl die Mischungen der verschiedenen Diastereomere bzw. die entsprechenden Racemate wie auch die einzelnen isolierten Diastereomere bzw. Enantiomere.
Werden in der ortho-Metallierung C3- bzw. C3v-symmetrische Liganden eingesetzt fällt üblicherweise ein racemisches Gemisch der C3-symme- trischen Komplexe, also des Δ- und des Λ-Enantiomers, an. Diese können durch gängige Methoden (Chromatographie an chiralen Materialien / Säulen oder Racemattrennung durch Kristallisation) getrennt werden. Dies ist im folgenden Schema am Beispiel eines C3-symmetrischen Liganden, der drei Phenylpyridin-Teilliganden trägt, gezeigt und gilt in analoger Form auch für alle anderen C3- bzw. C3v-symmetrischen Liganden.
Die Racemattrennung via fraktionierter Kristallisation von diastereomeren Salzpaaren kann nach üblichen Methoden erfolgen. Hierzu bietet es sich an, die neutralen lr(lll)-Komplexe zu oxidieren (z. B. mit Peroxiden, H2O2 oder elektrochemisch), die so erzeugten kationischen lr(IV)-Komplexe mit dem Salz einer enantiomerenreinen, monoanionischen Base (chirale Base) zu versetzen, die so erzeugten diasteromeren Salze durch fraktionierte Kristallisation zu trennen und diese dann mit Hilfe eines Reduktionsmittels (z. B. Zink, Hydrazinhydrat, Ascorbinsäure, etc.) zu den enantiomerenreinen neutralen Komplex zu reduzieren, wie im Folgenden schematisch dargestellt.
Daneben ist eine enantiomerenreine bzw. enantiomerenanreichernde Synthese durch Komplexierung in einem chiralen Medium (z. B. R- oder S- 1 ,1-Binaphthol) möglich.
Analoge Verfahren können auch mit Komplexen Cs-symmetrischer
Liganden durchgeführt werden.
Werden in der Komplexierung C1- symmetrische Liganden eingesetzt, fällt üblicherweise ein Diastereomerengemisch der Komplexe an, das durch gängige Methoden (Chromatographie, Kristallisation) getrennt werden kann.
Enantiomerenreine C3-symmetrische Komplexe können auch gezielt synthetisiert werden, wie im folgenden Schema dargestellt. Dazu wird ein enantiomerenreiner, C3-symmetrischer Ligand dargestellt, komplexiert, das erhaltene Diasteroemerengemisch wird getrennt und anschließend wird die chirale Gruppe abgespalten.
Diastereomerengemisch
Die oben genannten bevorzugten Ausführungsformen sind beliebig miteinander kombinierbar. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gelten die oben genannten bevorzugten Ausführungsformen gleichzeitig.
Im Folgenden sind Beispiele für geeignete erfindungsgemäße Metallkomplexe aufgeführt.
Die erfindungsgemäßen Metallkomplexe sind prinzipiell durch verschiedene Verfahren darstellbar. Generell wird hierzu ein Metallsalz bzw. eine Metallverbindung mit dem entsprechenden freien Liganden umgesetzt. Daher ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Metallkomplexe durch Umsetzung der entsprechenden freien Liganden mit Metallalkoholaten der Formel (42), mit Metallketoketonaten der Formel (43), mit Metallhaloge- niden der Formel (44) oder mit Metallcarboxylaten der Formel (45),
wobei M für das Metall des erfindungsgemäßen Metallkomplexes, der synthetisiert wird, steht, n für die Wertigkeit des Metalls M steht, R die oben angegebenen Bedeutungen hat, Hai = F, Cl, Br oder I ist und die Metalledukte auch als die entsprechenden Hydrate vorliegen können. Dabei steht R bevorzugt für eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen.
Es können ebenfalls Metallverbindungen, insbesondere Iridiumverbindungen, die sowohl Alkoholat- und/oder Halogenid- und/oder Hydroxy-
auch Ketoketonatreste tragen, verwendet werden. Diese Verbindungen können auch geladen sein. Entsprechende Iridiumverbindungen, die als Edukte besonders geeignet sind, sind in WO 2004/085449 offenbart. Besonders geeignet sind [lrCl2(acac)2]~, beispielsweise Na[lrCl2(acac)2], Metallkomplexe mit Acetylacetonat-Derivaten als Ligand, beispielsweise lr(acac)3 oder Tris(2,2,6,6-Tetramethylheptan-3,5-dionato)iridium, und IrC xh O, wobei x üblicherweise für eine Zahl zwischen 2 und 4 steht.
Die Synthese der Komplexe wird bevorzugt durchgeführt wie in WO 2002/060910 und in WO 2004/085449 beschrieben. Dabei kann die Synthese beispielsweise auch thermisch, photochemisch und/oder durch Mikrowellenstrahlung aktiviert werden. Weiterhin kann die Synthese auch im Autoklaven bei erhöhtem Druck und/oder erhöhter Temperatur durchgeführt werden. Die Reaktionen können ohne Zusatz von Lösemitteln oder Schmelzhilfen in einer Schmelze der entsprechenden zu o-metallierenden Liganden durchgeführt werden. Gegebenenfalls können Lösemittel oder Schmelzhilfen zugesetzt werden. Geeignete Lösemittel sind protische oder aprotische Lösemittel, wie aliphatische und / oder aromatische Alkohle (Methanol, Ethanol, iso-Propanol, t-Butanol, etc.), Oligo- und Polyalkohole (Ethylenglykol, 1 ,2-Propandiol, Glycerin, etc.), Alkoholether (Ethoxy- ethanol, Diethylenglykol, Triethylenglycol, Polyethylenglykol, etc.), Ether (Di- und Triethylenglykoldimethylether, Diphenylether, etc.), aromatische, heteroaromatische und oder aliphatische Kohlenwasserstoffe (Toluol, Xylol, Mesitylen, Chlorbenzol, Pyridin, Lutidin, Chinolin, iso-Chinolin,
Tridecan, Hexadecan, etc.), Amide (DMF, DMAC, etc.), Lactame (NMP), Sulfoxide (DMSO) oder Sulfone (Dimethylsulfon, Sulfolan, etc.). Geeignete Schmelzhilfen sind Verbindungen, die bei Rautemperatur fest vorliegen, jedoch beim Erwärmen der Reaktionsmischung schmelzen und die Reak- fanden lösen, so dass eine homogene Schmelze entsteht. Besonders geeignet sind Biphenyl, m-Terphenyl, Triphenylen, R- oder S-Binaphthol oder auch das entsprechende Racemat, 1 ,2-, 1 ,3-, 1 ,4-Bis-phenoxy- benzol, Triphenylphosphinoxid, 18-Krone-6, Phenol, 1-Naphthol, Hydro- chinon, etc.. Dabei ist die Verwendung von Hydrochinon besonders bevorzugt.
Durch diese Verfahren, gegebenenfalls gefolgt von Aufreinigung, wie z. B. Umkristallisation oder Sublimation, lassen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen gemäß Formel (1) in hoher Reinheit, bevorzugt mehr als 99 % (bestimmt mittels 1H-NMR und/oder HPLC) erhalten.
Die erfindungsgemäßen Metallkomplexe können auch durch geeignete Substitution, beispielsweise durch längere Alkylgruppen (ca. 4 bis 20 C- Atome), insbesondere verzweigte Alkylgruppen, oder gegebenenfalls substituierte Arylgruppen, beispielsweise Xylyl-, Mesityl- oder verzweigte Ter- phenyl- oder Quaterphenylgruppen, löslich gemacht werden. Insbesondere auch die Verwendung von ankondensierten aliphatischen Gruppen, wie sie beispielsweise durch die oben offenbarten Formeln (34) bis (40) dargestellt werden, führt zu einer deutlichen Verbesserung der Löslichkeit der Metallkomplexe. Solche Verbindungen sind dann in gängigen orga- nischen Lösemitteln, wie beispielsweise Toluol oder Xylol bei Raumtemperatur in ausreichender Konzentration löslich, um die Komplexe aus Lösung verarbeiten zu können. Diese löslichen Verbindungen eignen sich besonders gut für die Verarbeitung aus Lösung, beispielsweise durch Druckverfahren.
Die erfindungsgemäßen Metallkomplexe können auch mit einem Polymer gemischt werden. Ebenso ist es möglich, diese Metallkomplexe kovalent in ein Polymer einzubauen. Dies ist insbesondere möglich mit Verbindungen, welche mit reaktiven Abgangsgruppen, wie Brom, lod, Chlor, Boronsäure oder Boronsäureester, oder mit reaktiven, polymerisierbaren Gruppen, wie Olefinen oder Oxetanen, substituiert sind. Diese können als Monomere zur Erzeugung entsprechender Oligomere, Dendrimere oder Polymere Verwendung finden. Die Oligomerisation bzw. Polymerisation erfolgt dabei bevorzugt über die Halogenfunktionalität bzw. die Boron- Säurefunktionalität bzw. über die polymerisierbare Gruppe. Es ist weiterhin möglich, die Polymere über derartige Gruppen zu vernetzen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen und Polymere können als vernetzte oder unvernetzte Schicht eingesetzt werden.
Weiterer Gegenstand der Erfindung sind daher Oligomere, Polymere oder Dendrimere enthaltend eine oder mehrere der oben aufgeführten erfindungsgemäßen Metallkomplexe, wobei statt eines oder mehrerer Wasserstoffatome und/oder Substituenten ein oder mehrere Bindungen des erfindungsgemäßen Metallkomplexes zum Polymer, Oligomer oder Dendrimer vorhanden sind. Je nach Verknüpfung des erfindungsgemäßen Metallkomplexes bildet diese daher eine Seitenkette des Oligomers oder Polymers oder ist in der Hauptkette verknüpft. Die Polymere, Oligomere oder Dendrimere können konjugiert, teilkonjugiert oder nicht-konjugiert sein. Die Oligomere oder Polymere können linear, verzweigt oder dendritisch sein. Für die Wiederholeinheiten der erfindungsgemäßen Metallkomplexe in Oligomeren, Dendrimeren und Polymeren gelten dieselben Bevorzugungen, wie oben beschrieben.
Zur Herstellung der Oligomere oder Polymere werden die erfindungs- gemäßen Monomere homopolymerisiert oder mit weiteren Monomeren copolymerisiert. Bevorzugt sind Copolymere, wobei die erfindungsgemäßen Metallkomplexe zu 0.01 bis 99.9 mol%, bevorzugt 5 bis 90 mol%, besonders bevorzugt 5 bis 50 mol% vorhanden sind. Geeignete und bevorzugte Comonomere, welche das Polymergrundgerüst bilden, sind gewählt aus Fluorenen (z. B. gemäß EP 842208 oder WO 2000/022026), Spirobifluorenen (z. B. gemäß EP 707020, EP 894107 oder WO
2006/061181), Para-phenylenen (z. B. gemäß WO 92/18552), Carbazolen (z. B. gemäß WO 2004/070772 oder WO 2004/113468), Thiophenen (z. B. gemäß EP 1028136), Dihydrophenanthrenen (z. B. gemäß WO
2005/014689), eis- und trans-lndenofluorenen (z. B. gemäß WO
2004/041901 oder WO 2004/113412), Ketonen (z. B. gemäß WO
2005/040302), Phenanthrenen (z. B. gemäß WO 2005/104264 oder WO 2007/017066) oder auch mehreren dieser Einheiten. Die Polymere, Oligomere und Dendrimere können noch weitere Einheiten enthalten, beispiels- weise Lochtransporteinheiten, insbesondere solche basierend auf Triaryl- aminen, und/oder Elektronentransporteinheiten.
Für die Verarbeitung der erfindungsgemäßen Metallkomplexe aus flüssiger Phase, beispielsweise durch Spin-Coating oder durch Druck- verfahren, sind Formulierungen der erfindungsgemäßen Metallkomplexe
erforderlich. Diese Formulierungen können beispielsweise Lösungen, Dispersionen oder Emulsionen sein. Es kann bevorzugt sein, hierfür
Mischungen aus zwei oder mehr Lösemitteln zu verwenden. Geeignete und bevorzugte Lösemittel sind beispielsweise Toluol, Anisol, o-, m- oder p-Xylol, Methylbenzoat, Mesitylen, Tetralin, Veratrol, THF, Methyl-THF, THP, Chlorbenzol, Dioxan, Phenoxytoluol, insbesondere 3-Phenoxytoluol, (-)-Fenchon, 1 ,2,3,5-Tetramethylbenzol, 1 ,2,4,5-Tetramethylbenzol, 1- Methylnaphthalin, 2-Methylbenzothiazol, 2-Phenoxyethanol, 2-Pyrrolidi- non, 3-Methylanisol, 4-Methylanisol, 3,4-Dimethylanisol, 3,5-Dimethyl- anisol, Acetophenon, α-Terpineol, Benzothiazol, Butylbenzoat, Cumol, Cyclohexanol, Cyclohexanon, Cyclohexylbenzol, Decalin, Dodecylbenzol, Ethylbenzoat, Indan, Methylbenzoat, NMP, p-Cymol, Phenetol, 1 ,4-Diiso- propylbenzol, Dibenzylether, Diethylenglycolbutylmethylether, Triethylen- glycolbutylmethylether, Diethylenglycoldibutylether, Triethylenglycoldi- methylether, Diethylenglycolmonobutylether, Tripropyleneglycoldimethyl- ether, Tetraethylenglycoldimethylether, 2-lsopropylnaphthalin, Pentyl- benzol, Hexylbenzol, Heptylbenzol, Octylbenzol, 1 ,1-Bis(3,4-dimethyl- phenyl)ethan, Hexamethylindan oder Mischungen dieser Lösemittel.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine For- mulierung, enthaltend mindestens einen erfindungsgemäßen Metallkomplex bzw. mindestens ein erfindungsgemäßes Oligomer, Polymer oder Dendrimer und mindestens eine weitere Verbindung. Die weitere Verbindung kann beispielsweise ein Lösemittel sein, insbesondere eines der oben genannten Lösemittel oder eine Mischung dieser Lösemittel. Die weitere Verbindung kann aber auch eine weitere organische oder anorganische Verbindung sein, die ebenfalls in der elektronischen Vorrichtung eingesetzt wird, beispielsweise ein Matrixmaterial. Diese weitere Verbindung kann auch polymer sein. Der oben beschriebene erfindungsgemäße Metallkomplex bzw. die oben aufgeführten bevorzugten Ausführungsformen können in einer elektronischen Vorrichtung als aktive Komponente verwendet werden oder können als Photokatalysatoren oder als Sauerstoff-Sensibilisatoren verwendet werden. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit die Verwendung einer erfindungsgemäßen Verbindung in einer elektronischen
Vorrichtung oder als Photokatalysator oder als Sauerstoff-Sensibilisator. Nochmals ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine elektronische Vorrichtung enthaltend mindestens eine erfindungsgemäße Verbindung. Unter einer elektronischen Vorrichtung wird eine Vorrichtung verstanden, welche Anode, Kathode und mindestens eine Schicht enthält, wobei diese Schicht mindestens eine organische bzw. metallorganische Verbindung enthält. Die erfindungsgemäße elektronische Vorrichtung enthält also Anode, Kathode und mindestens eine Schicht, welche mindestens einen erfindungsgemäßen Metallkomplex enthält. Dabei sind bevorzugte elektronische Vorrichtungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus organischen Elektrolumineszenzvorrichtungen (OLEDs, PLEDs), organischen integrierten Schaltungen (O-ICs), organischen Feld-Effekt-Transistoren (O-FETs), organischen Dünnfilmtransistoren (O-TFTs), organischen licht- emittierenden Transistoren (O-LETs), organischen Solarzellen (O-SCs), wobei hierunter sowohl rein organische Solarzellen wie auch farbstoff- sensibilisierte Solarzellen verstanden werden, organischen optischen Detektoren, organischen Photorezeptoren, organischen Feld-Quench- Devices (O-FQDs), lichtemittierenden elektrochemischen Zellen (LECs), Sauerstoff-Sensoren oder organischen Laserdioden (O-Laser), enthaltend in mindestens einer Schicht mindestens einen erfindungsgemäßen Metallkomplex. Besonders bevorzugt sind organische Elektrolumineszenzvor- richtungen. Dies gilt insbesondere, wenn das Metall Iridium oder
Aluminium ist. Aktive Komponenten sind generell die organischen oder anorganischen Materialien, welche zwischen Anode und Kathode eingebracht sind, beispielsweise Ladungsinjektions-, Ladungstransport- oder Ladungsblockiermaterialien, insbesondere aber Emissionsmaterialien und Matrixmaterialien. Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen besonders gute Eigenschaften als Emissionsmaterial in organischen Elektro- lumineszenzvorrichtungen. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sind daher organische Elektrolumineszenzvorrichtungen. Weiterhin können die erfindungsgemäßen Verbindungen zur Erzeugung von
Singulett-Sauerstoff oder in der Photokatalyse eingesetzt werden. Insbe-
sondere wenn das Metall Ruthenium ist, ist der Einsatz als Photosensibili- sator in einer farbstoffsensibilisierten Solarzelle („Grätzel-Zelle") bevorzugt.
Die organische Elektrolumineszenzvorrichtung enthält Kathode, Anode und mindestens eine emittierende Schicht. Außer diesen Schichten kann sie noch weitere Schichten enthalten, beispielsweise jeweils eine oder mehrere Lochinjektionsschichten, Lochtransportschichten, Lochblockierschichten, Elektronentransportschichten, Elektroneninjektionsschichten, Exzitonenblockierschichten, Elektronenblockierschichten, Ladungs- erzeugungsschichten und/oder organische oder anorganische p/n-Über- gänge. Dabei ist es möglich, dass eine oder mehrere Lochtransportschichten p-dotiert sind, beispielsweise mit Metalloxiden, wie M0O3 oder WO3 oder mit (per)fluorierten elektronenarmen Aromaten, und/oder dass eine oder mehrere Elektronentransportschichten n-dotiert sind. Ebenso können zwischen zwei emittierende Schichten Interlayers eingebracht sein, welche beispielsweise eine Exzitonen-blockierende Funktion aufweisen und/oder die Ladungsbalance in der Elektrolumineszenzvorrichtung steuern. Es sei aber darauf hingewiesen, dass nicht notwendigerweise jede dieser Schichten vorhanden sein muss.
Dabei kann die organische Elektrolumineszenzvorrichtung eine emittierende Schicht enthalten, oder sie kann mehrere emittierende Schichten enthalten. Wenn mehrere Emissionsschichten vorhanden sind, weisen diese bevorzugt insgesamt mehrere Emissionsmaxima zwischen 380 nm und 750 nm auf, so dass insgesamt weiße Emission resultiert, d. h. in den emittierenden Schichten werden verschiedene emittierende Verbindungen verwendet, die fluoreszieren oder phosphoreszieren können. Insbesondere bevorzugt sind Dreischichtsysteme, wobei die drei Schichten blaue, grüne und orange oder rote Emission zeigen (für den prinzipiellen Aufbau siehe z. B. WO 2005/011013) bzw. Systeme, welche mehr als drei emittierende Schichten aufweisen. Es kann sich auch um ein Hybrid- System handeln, wobei eine oder mehrere Schichten fluoreszieren und eine oder mehrere andere Schichten phosphoreszieren. Weiß
emittierende organische Elektrolumineszenzvorrichtungen können für
Beleuchtungsanwendungen oder mit Farbfilter auch für Vollfarb-Displays verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die organische Elektrolumineszenzvorrichtung den erfindungsgemäßen Metall- komplex als emittierende Verbindung in einer oder mehreren emittierenden Schichten.
Wenn der erfindungsgemäße Metallkomplex als emittierende Verbindung in einer emittierenden Schicht eingesetzt wird, wird er bevorzugt in Kombi- nation mit einem oder mehreren Matrixmaterialien eingesetzt. Die
Mischung aus dem erfindungsgemäßen Metallkomplex und dem Matrixmaterial enthält zwischen 0.1 und 99 Vol.-%, vorzugsweise zwischen 1 und 90 Vol.-%, besonders bevorzugt zwischen 3 und 40 Vol.-%, insbesondere zwischen 5 und 15 Vol.-% des erfindungsgemäßen Metallkom- plexes bezogen auf die Gesamtmischung aus Emitter und Matrixmaterial. Entsprechend enthält die Mischung zwischen 99.9 und 1 Vol.-%, vorzugsweise zwischen 99 und 10 Vol.-%, besonders bevorzugt zwischen 97 und 60 Vol.-%, insbesondere zwischen 95 und 85 Vol.-% des Matrixmaterials bezogen auf die Gesamtmischung aus Emitter und Matrixmaterial.
Als Matrixmaterial können generell alle Materialien eingesetzt werden, die gemäß dem Stand der Technik hierfür bekannt sind. Bevorzugt ist das Triplett-Niveau des Matrixmaterials höher als das Triplett-Niveau des Emitters.
Geeignete Matrixmaterialien für die erfindungsgemäßen Verbindungen sind Ketone, Phosphinoxide, Sulfoxide und Sulfone, z. B. gemäß WO 2004/013080, WO 2004/093207, WO 2006/005627 oder WO
2010/006680, Triarylamine, Carbazolderivate, z. B. CBP (N.N-Bis- carbazolylbiphenyl), m-CBP oder die in WO 2005/039246, US
2005/0069729, JP 2004/288381 , EP 1205527, WO 2008/086851 oder US 2009/0134784 offenbarten Carbazolderivate, Indolocarbazolderivate, z. B. gemäß WO 2007/063754 oder WO 2008/056746, Indenocarbazolderivate, z. B. gemäß WO 2010/136109 oder WO 2011/000455, Azacarbazole, z. B. gemäß EP 1617710, EP 1617711 , EP 1731584, JP 2005/347160,
bipolare Matrixmaterialien, z. B. gemäß WO 2007/137725, Silane, z. B. gemäß WO 2005/111172, Azaborole oder Boronester, z. B. gemäß WO 2006/ 17052, Diazasilolderivate, z. B. gemäß WO 2010/054729, Diaza- phospholderivate, z. B. gemäß WO 2010/054730, Triazinderivate, z. B. gemäß WO 2010/015306, WO 2007/063754 oder WO 2008/056746, Zink- komplexe, z. B. gemäß EP 652273 oder WO 2009/062578, Dibenzofuran- derivate, z. B. gemäß WO 2009/148015 oder WO 2015/169412, oder verbrückte Carbazolderivate, z. B. gemäß US 2009/0136779, WO
2010/050778, WO 2011/042107 oder WO 2011/088877. Es kann auch bevorzugt sein, mehrere verschiedene Matrixmaterialien als Mischung einzusetzen, insbesondere mindestens ein elektronenleitendes Matrixmaterial und mindestens ein lochleitendes Matrixmaterial. Eine bevorzugte Kombination ist beispielsweise die Verwendung eines aromatischen Ketons, eines Triazin-Derivats oder eines Phosphinoxid-Derivats mit einem Triarylamin-Derivat oder einem Carbazol-Derivat als gemischte Matrix für den erfindungsgemäßen Metallkomplex. Ebenso bevorzugt ist die Verwendung einer Mischung aus einem ladungstransportierenden Matrixmaterial und einem elektrisch inerten Matrixmaterial, welches nicht bzw. nicht in wesentlichem Maße am Ladungstransport beteiligt ist, wie z. B. in WO 2010/108579 beschrieben. Ebenso bevorzugt ist die Verwendung von zwei elektronentransportierenden Matrixmaterialien, beispielsweise Triazinderivaten und Lactamderivaten, wie z. B. in WO
2014/094964 beschrieben. Weiterhin bevorzugt ist es, eine Mischung aus zwei oder mehr Triplett-
Emittern zusammen mit einer Matrix einzusetzen. Dabei dient der Triplett- Emitter mit dem kürzerwelligen Emissionsspektrum als Co-Matrix für den Triplett-Emitter mit dem längerwelligen Emissionsspektrum. So können beispielsweise die erfindungsgemäßen Metallkomplexe als Co-Matrix für längerwellig emittierende Triplettemitter, beispielsweise für grün oder rot emittierende Triplettemitter, eingesetzt werden. Dabei kann es auch bevorzugt sein, wenn sowohl der kürzerwellig wie auch der längerwellig emittierende Metallkomplex eine erfindungsgemäße Verbindung ist.
Die erfindungsgemäßen Metallkomplexe lassen sich auch in anderen Funktionen in der elektronischen Vorrichtung einsetzen, beispielsweise als Lochtransportmaterial in einer Lochinjektions- oder -transportschicht, als Ladungserzeugungsmaterial, als Elektronenblockiermaterial, als Lochblockiermaterial oder als Elektronentransportmaterial, beispielsweise in einer Elektronentransportschicht, je nach Wahl des Metalls und genauer Struktur des Liganden. Wenn es sich bei dem erfindungsgemäßen Metallkomplex um einen Aluminiumkomplex handelt, so wird dieser bevorzugt in einer Elektronentransportschicht eingesetzt. Ebenso lassen sich die erfindungsgemäßen Metallkomplexe als Matrixmaterial für andere phosphores- zierende Metallkomplexe in einer emittierenden Schicht einsetzen.
Als Kathode sind Metalle mit geringer Austrittsarbeit, Metalllegierungen oder mehrlagige Strukturen aus verschiedenen Metallen bevorzugt, wie beispielsweise Erdalkalimetalle, Alkalimetalle, Hauptgruppenmetalle oder Lanthanoide (z. B. Ca, Ba, Mg, AI, In, Mg, Yb, Sm, etc.). Weiterhin eignen sich Legierungen aus einem Alkali- oder Erdalkalimetall und Silber, beispielsweise eine Legierung aus Magnesium und Silber. Bei mehrlagigen Strukturen können auch zusätzlich zu den genannten Metallen weitere Metalle verwendet werden, die eine relativ hohe Austrittsarbeit aufweisen, wie z. B. Ag, wobei dann in der Regel Kombinationen der
Metalle, wie beispielsweise Mg/Ag, Ca/Ag oder Ba/Ag verwendet werden. Es kann auch bevorzugt sein, zwischen einer metallischen Kathode und dem organischen Halbleiter eine dünne Zwischenschicht eines Materials mit einer hohen Dielektrizitätskonstante einzubringen. Hierfür kommen beispielsweise Alkalimetall- oder Erdalkalimetallfluoride, aber auch die entsprechenden Oxide oder Carbonate in Frage (z. B. LiF, L12O, BaF2, MgO, NaF, CsF, CS2CO3, etc.). Ebenso kommen hierfür organische Alkalimetallkomplexe in Frage, z. B. Liq (Lithiumchinolinat). Die Schichtdicke dieser Schicht beträgt bevorzugt zwischen 0.5 und 5 nm.
Als Anode sind Materialien mit hoher Austrittsarbeit bevorzugt. Bevorzugt weist die Anode eine Austrittsarbeit größer 4.5 eV vs. Vakuum auf. Hierfür sind einerseits Metalle mit hohem Redoxpotential geeignet, wie beispielsweise Ag, Pt oder Au. Es können andererseits auch Metall/Metalloxid-
Elektroden (z. B. AI/Ni/NiOx, Al/PtOx) bevorzugt sein. Für einige Anwendungen muss mindestens eine der Elektroden transparent oder teiltransparent sein, um entweder die Bestrahlung des organischen Materials (O- SC) oder die Auskopplung von Licht (OLED/PLED, O-LASER) zu ermöglichen. Bevorzugte Anodenmaterialien sind hier leitfähige gemischte Metalloxide. Besonders bevorzugt sind Indium-Zinn-Oxid (ITO) oder
Indium-Zink-Oxid (IZO). Bevorzugt sind weiterhin leitfähige, dotierte organische Materialien, insbesondere leitfähige dotierte Polymere, z. B.
PEDOT, PANI oder Derivate dieser Polymere. Bevorzugt ist weiterhin, wenn auf die Anode ein p-dotiertes Lochtransportmaterial als Loch- injektionsschicht aufgebracht wird, wobei sich als p-Dotanden Metalloxide, beispielsweise M0O3 oder WO3, oder (per)fluorierte elektronenarme Aromaten eignen. Weitere geeignete p-Dotanden sind HAT-CN (Hexa- cyano-hexaazatriphenylen) oder die Verbindung NPD9 von Novaled. Eine solche Schicht vereinfacht die Lochinjektion in Materialien mit einem tiefen HOMO, also einem betragsmäßig großen HOMO.
In den weiteren Schichten können generell alle Materialien verwendet werden, wie sie gemäß dem Stand der Technik für die Schichten verwendet werden, und der Fachmann kann ohne erfinderisches Zutun jedes dieser Materialien in einer elektronischen Vorrichtung mit den erfindungsgemäßen Materialien kombinieren.
Die Vorrichtung wird entsprechend (je nach Anwendung) strukturiert, kontaktiert und schließlich hermetisch versiegelt, da sich die Lebensdauer derartiger Vorrichtungen bei Anwesenheit von Wasser und/oder Luft drastisch verkürzt.
Weiterhin bevorzugt ist eine organische Elektrolumineszenzvörrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Schichten mit einem Sublimationsverfahren beschichtet werden. Dabei werden die Materialien in Vakuum-Sublimationsanlagen bei einem Anfangsdruck von üblicherweise kleiner 10"5 mbar, bevorzugt kleiner 10-6 mbar aufgedampft. Es ist auch möglich, dass der Anfangsdruck noch geringer oder noch höher ist, beispielsweise kleiner 10"7 mbar.
Bevorzugt ist ebenfalls eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Schichten mit dem OVPD (Organic Vapour Phase Deposition) Verfahren oder mit Hilfe einer Trägergassublimation beschichtet werden. Dabei werden die Materialien bei einem Druck zwischen 105 mbar und 1 bar aufgebracht. Ein Spezialfall dieses Verfahrens ist das OVJP (Organic Vapour Jet Printing) Verfahren, bei dem die Materialien direkt durch eine Düse aufgebracht und so strukturiert werden (z. B. M. S. Arnold et al., Appl. Phys. Lett. 2008, 92, 053301). Weiterhin bevorzugt ist eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Schichten aus Lösung, wie z. B. durch Spincoating, oder mit einem beliebigen Druckverfahren, wie z. B. Siebdruck, Flexodruck, Offsetdruck oder Nozzle-Printing, besonders bevorzugt aber LITI (Light Induced Thermal Imaging, Thermo- transferdruck) oder Ink-Jet Druck (Tintenstrahldruck), hergestellt werden. Hierfür sind lösliche Verbindungen nötig, welche beispielsweise durch geeignete Substitution erhalten werden.
Die organische Elektrolumineszenzvorrichtung kann auch als Hybrid- system hergestellt werden, indem eine oder mehrere Schichten aus
Lösung aufgebracht werden und eine oder mehrere andere Schichten aufgedampft werden. So ist es beispielsweise möglich, eine emittierende Schicht enthaltend einen erfindungsgemäßen Metallkomplex und ein Matrixmaterial aus Lösung aufzubringen und darauf eine Lochblockier- schicht und/oder eine Elektronentransportschicht im Vakuum aufzudampfen.
Diese Verfahren sind dem Fachmann generell bekannt und können von ihm ohne Probleme auf organische Elektrolumineszenzvorrichtungen enthaltend Verbindungen gemäß Formel (1) bzw. die oben aufgeführten bevorzugten Ausführungsformen angewandt werden.
Die erfindungsgemäßen elektronischen Vorrichtungen, insbesondere organische Elektrolumineszenzvorrichtungen, zeichnen sich durch einen
oder mehrere der folgenden überraschenden Vorteile gegenüber dem Stand der Technik aus:
1. Die erfindungsgemäßen Metallkomplexe lassen sich in sehr hoher Ausbeute und sehr hoher Reinheit bei außergewöhnlich kurzen Reaktionszeiten und vergleichsweise geringen Reaktionstemperaturen synthetisieren.
2. Die erfindungsgemäßen Metallkomplexe, insbesondere solche, in denen X2 für eine Amidgruppe oder eine Estergruppe steht, weisen eine sehr gute Löslichkeit in polaren Lösemitteln, wie Estern, z. B. Ethyl-, Butyl- oder Hexylacetat oder Benzoesäureester, Amiden, z. B. DMF oder DMAC, Lactonen oder Lactamen, z. B. NMP, auf.
3. Die erfindungsgemäßen Metallkomplexe weisen eine hervorragende thermische Stabilität auf, was sich auch bei der Sublimation der Komplexe zeigt.
4. Die erfindungsgemäßen Metallkomplexe zeigen weder thermisch noch photochemisch fac/mer- bzw. mer/fac-lsomerisierung, was zu Vorteilen in der Anwedung dieser Komplexe führt.
5. Die erfindungsgemäßen Metallkomplexe weisen teilweise ein sehr schmales Emissionsspektrum auf, was zu einer hohen Farbreinheit der Emission führt, wie sie insbesondere für Displayanwendungen wünschenswert ist.
6. Organische Elektrolumineszenzvorrichtungen enthaltend die
erfindungsgemäßen Metallkomplexe als emittierende Materialien weisen eine sehr gute Lebensdauer auf.
Organische Elektrolumineszenzvorrichtungen enthaltend die erfindungsgemäßen Metallkomplexe als emittierende Materialien weisen eine hervorragende Effizienz auf.
Diese oben genannten Vorteile gehen nicht mit einer Verschlechterung der weiteren elektronischen Eigenschaften einher.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert, ohne sie dadurch einschränken zu wollen. Der Fachmann kann aus den Schilderungen ohne erfinderisches Zutun weitere erfindungsgemäße elektronische Vorrichtungen herstellen und somit die Erfindung im gesamten beanspruchten Bereich ausführen.
Beispiele:
Die nachfolgenden Synthesen werden, sofern nicht anders angegeben, unter einer Schutzgasatmosphäre in getrockneten Lösungsmitteln durchgeführt. Die Metallkomplexe werden zusätzlich unter Ausschluss von Licht bzw. unter Gelblicht gehandhabt. Die Lösungsmittel und Reagenzien können z. B. von Sigma-ALDRICH bzw. ABCR bezogen werden. Die jeweiligen Angaben in eckigen Klammern bzw. die zu einzelnen Verbindungen angegebenen Nummern beziehen sich auf die CAS-Nummern der literaturbekannten Verbindungen. Liganden werden nachfolgend so bildlich bezüglich ihrere Konformation an der Olefin- bzw. Iminbindung dargestellt, wie sie im Metallkomplex vorliegen, unabhängig davon, ob sie aus der Synthese als E-Form, Z-Form oder als Gemisch anfallen.
Ein Gemisch aus 28.1 g (100 mmol) 2-Phenyl-5-[4,4,5,5-tetramethyl-1 ,3,2- dioxaborolan-2-yl)pyridin [879291-27-7], 28.2 g (100 mmol) 1-Brom-2-iod- benzol [583-55-1], 31.8 g (300 mmol) Natriumcarbonat, 787 mg (3 mmol) Triphenylphosphin, 225 mg (1 mmol) Palladium(ll)acetat, 300 ml Toluol, 150 ml Ethanol und 300 ml Wasser wird 24 h unter Rückfluss erhitzt. Nach Erkalten wird mit 500 ml Toluol erweitert, die organische Phase wird abgetrennt, einmal mit 500 ml Wasser, einmal mit 500 ml gesättigter Kochsalzlösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach Entfernen
das Lösungsmittels wird der Rückstand aus Ethylacetat/n-Heptan um kristallisiert oder an Kieselgel (Toluol/Ethylacetat, 9:1 v) chromato- graphiert. Ausbeute: 22.7 g (73 mmol), 73 %. Reinheit: ca. 97 %-ig n NMR.
Analo können die fol enden Verbindun en s nthetisiert werden:
Ein Gemisch aus 36.4 g (100 mmol) 2,2,-(5-chloro-1 ,3-phenylen)bis[4,4,5, 5-tetramethyl-1 ,3,2-dioxaborolane [1417036-49-7], 65.2 g (210 mmol) S1 , 42.4 g (400 mmol) Natriumcarbonat, 1.57 g (6 mmol) Triphenylphosphin, 500 mg (2 mmol) Palladium(ll)acetat, 500 ml Toluol, 200 ml Ethanol und 500 ml Wasser wird 48 h unter Rückfluss erhitzt. Nach Erkalten wird mit 500 ml Toluol erweitert, die organische Phase wird abgetrennt, einmal mit 500 ml Wasser, einmal mit 500 ml gesättigter Kochsalzlösung gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels wird der Rückstand an Kieselgel (n-Heptan/Ethylacetat 2:1 vv)
chromatographiert. Ausbeute: 41.4 g (68 mmol), 68 %. Reinheit 95 %ig nach 1H-NMR.
Beispiel S20:
Ein Gemisch aus 28.6 g (50 mmol) S5, 7.2 g (80 mmol) Kupfer(l)cyanid [544-92-3], 30 g Glaskugeln (3 mm Durchmesser) und 150 ml NMP wird unter gutem Rühren 24 h auf 190 °C erhitzt. Nach Erkalten gibt man 300 ml Dichlormethan zu, saugt von den Salzen über ein mit Dichlormethan vorgeschlämmtes Celite-Bett ab. Man wäscht das Filtrat fünfmal mit je 200 ml 5 % iger Ammoniak-Lösung, einmal mit 200 ml gesättigter Kochsalzlösung, entfernt das Dichlrmethan im Vakuum und rührt den Rückstand mit einem Gemisch aus 50 ml Ethylacetat und 100 ml Methanol heiß aus. Ausbeute: 19.9 g (36 mmol), 71 %. Reinheit: ca. 95 %ig nach
1H-NMR. Analog können die folgenden Verbindungen synthetisiert werden:
Ein Gemisch aus 28.1 g (50 mmol) S20, 8.0 g (200 mmol) NaOH, 20 ml Wasser und 100 ml Ethanaol wird 16 h unter Rückfluss erhitzt. Nach Erkalten stellt man durch Zugabe von 10 % iger Salzsäure auf pH = 7 ein, entfernt das Ethanol im Vakuum, saugt von der ausgefallenen Carbonsäure ab und wäscht diese einmal mit wenig kaltem Wasser. Nach
Trockensaugen wird die Carbonsäure in 300 ml Toluol suspensiert, das Toluol wird im Vakuum abgezogen. Dieser Azeotroptrocknungsprozess wird noch zweimal wiederholt. Die getrocknete Carbonsäure wird in 300 ml Dichlormethan suspendiert und dann tropfenweise mit 5.2 ml (60 mmol) Oxylyichlorid versetzt. Nach beendeter Gasentwicklung wird noch 30 min. unter Rückfluss erhitzt. Der nach Entfernen des Dichlormathans erhaltene Rückstand wird ohne weitere Reinigung umgesetzt. Ausbeute: 20.7 g (33 mmol), 65 %. Reinheit: ca. 95 %ig nach 1H-NMR.
Analog können die folgenden Verbindungen synthetisiert werden:
Ein Gemisch von 24.9 g (100 mmol) 2(4-Aminophenyl)-5-brompyridin [1264652-77-8], 26.7 g (105 mmol) Bis(pinacolato)diboran [73183-34-3], 29.5 g (300) mmol Kaliumacetat, wasserfrei, 561 mg (2 mmol) Tricyclo- hexylphosphin, 224 mg (1 mmol) Palladium(ll)acetat und 500 ml Dioxan 16 h bei 90 °C gerührt. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Vakuum wird der Rückstand in 500 ml Ethylacetat aufgenommen, über ein Celite- Bett filtriert, das Filtrat wird bis zur beginnenden Kristallisation im Vakuum eingeengt und abschließend noch tropfenweise mit ca. 100 ml Methanol versetzt, um die Kristallisation zu vervollständigen. Ausbeute: 20.1 g (68 mmol), 68 %; Reinheit: ca. 95 %ig nach 1H-NMR. Analo können die fol enden Verbindun en s nthetisiert werden:
A: Synthese der Liganden L:
Beispiel L1 :
Eine Lösung von 4.7 g (30 mmol) 1 ,3,5-Trivinylbenzol [3048-52-0] und 23.4 g (100 mmol) 5-Brom-2-phenyl-pyridin [27012-25-5] in 300 ml THF wird nacheinander mit 3.1 g (3 mmol) Pd2(dba)3 * CHCb [52552-40-4], 2.6 g (9 mmol) [(t-Bu)3PH]BF4 [131274-22-1] und 78.1 g (400 mmol) Dicyclohexyl-methyl-amin [7560-83-0] versetzt und dann 24 h unter Rück- fluss erhitzt. Nach Erkalten entfernt man alle flüchtigen Bestandteile im Vakuum, nimmt den Rückstand in 500 ml Dichlormethan auf, wäscht dreimal mit je 300 ml Wasser, einmal mit 300 ml gesättigter Kochsalzlösung, trocknet die organische Phase über Magnesiumsulfat, filtriert über ein Kieselgelbett ab, eluiert das Produkt mit Dichlormethan und engt dann im Vakuum zur Trockene ein. Das so erhaltene Rohprodukt wird zweimal aus Dichlormethan/Methanol umkristallisiert. Ausbeute: 11.3 g (6.1 mmol), 61 %; Reinheit: ca. 98%ig nach 1H-NMR.
Analog können folgende Verbindungen dargestellt werden, wobei die Reinigung der Rohprodukte durch Kugelrohrdestillation, Umkristallisation oder Chromatographie erfolgen kann. Wird ein Gemisch an Bromiden eingesetzt können neben den symmetrischen, durch chromatographische Trennung (CombiFlash Torrent, Fa. Axel Semrau GmbH&Co KG), auch Liganden mit verschiedenen zweizähnigen Teilliganden erhalten werden (s. Beispele L18 bis L27 und L28).
soern a wec en von , , - rvny enzo Beispiel L100:
Variante A, für Aldehyde:
Durchführung analog J. G. Muntaner et al., Org. & Biomol. Chem., 2014, 12, 286. Eine Lösung von 24.3 g (100 mmol) 4-(2-Pyridyl)anilinium-di- hydrochlorid [856849-12-2] in 200 ml Ethanol wird mit 97 ml einer 2N Natriumethanolat-Lösung in Ethanol versetzt. Dann gibt man 4.9 g
(30 mmol) 1 ,3,5-Benzol-tricarboxaldehyd [3163-76-6] zu und erhitzt das Gemisch 6 h unter Rückfluss. Anschließend destilliert man das Ethanol fast bis zur Trockene ab, nimmt den öligen Rückstand in 300 ml DCM auf, filtriert von unlöslichen Anteilen über ein mit DCM vorgeschlämmtes Celite-Bett ab, entfernt das DCM im Vakuum und kristallisiert das Rohprodukt aus Acetonitril/Cyclohexan um. Ausbeute: 15.5 g (25 mmol), 83 %. Reinheit: ca. 97 % n. 1H-NMR.
Beispiel L101 :
Variante B, für Ketone:
Durchführung analog P. Sulmon et al., Synthesis 1985, 192.
Eine Suspension von 24.3 g (100 mmol) 4-(2-Pyridyl)anilinium-di-hydro- chlorid in 200 ml Diethylether wird mit drei Tropfen Methanol und dann portionsweise mit 8.0 g (200 mmol) Natriumhydrid, 60 Gew.-%ige Dispersion in Mineralöl versetzt (Vorsicht: Wasserstoffentwicklung!). Nach 3 h bei Raumtemperatur ist die Wasserstoffentwicklung beendet. Man fügt 10.1 g (30 mmol) 1 ,3,5-Tripivaloylbenzol [23471-32-1] zu und kühlt die Reaktionsmischung im Eis/Kochsalz-Bad auf 0 °C ab. Dann tropft man 95 ml 1N Titantetrachlorid-Lösung in DCM zu, rührt 2 h nach, lässt auf Raumtemperatur erwärmen und erhitzt dann 18 h unter Rückfluss. Nach
Erkalten saugt man vom ausgefallenen Feststoff ab, wäscht dreimal mit 100 ml DCM nach, engt das Filtrat zur Trockene ein, nimmt den öligen
Rückstand in 300 ml DCM auf, wäscht dreimal mit je 100 ml 2N wässriger KOH-Lösung und trocknet dann über Magnesiumsulfat. Man entfernt das DCM im Vakuum und chromatographiert den Rückstand mit Cyclohexan: Ethylacetat:Triethylamin (90:9:1 , vv) an Kieselgel (desaktiviert mit Triethyl- amin). Ausbeute: 4.9 g (6 mmol), 21 %. Reinheit: ca. 97 % n. 1H-NMR.
Beispiel L102:
Ein Gemisch aus 3.7 g (30 mmol) 1 ,3,5-Triaminobenzol [108-72-5], 18.3 g (100 mmol) 4-(2-Pyridinyl)benzaldehyd [127406-56-8], 951 mg (5 mmol) 4-Toluolsulfonsäure-Monohydrat [6192-52-5] und 300 ml Mesitylen wird bis zur beendeten Wasserabscheidung unter Rückfluss erhitzt. Nach Erkalten entfernt man das Mesitylen im Vakuum und chromatographiert den Rückstand mit Cyclohexan:Ethylacetat:Triethyl-amin (90:9:1 , vv) an Kieselgel (desaktiviert mit Triethylamin). Ausbeute: 14.3 g (23 mmol), 77 %. Reinheit: ca. 97 % n. 1H-NMR.
Beispiel L200:
Eine gut gerührte Lösung von 3.8 g (30 mmol) Benzol-1 ,3,5-triol [108-73- 6] in 100 ml Dichlormethan wird mit 28 ml Triethylamin und dann tropfenweise mit einer Lösung von 21.8 g [100 mmol) 4(2-Pyridinyl)benzoylchlorid [ 90850-37-4] in 100 ml Dichlormethan versetzt und dann 12 h unter Rückfluss gerührt. Nach Erkalten entfernt man die flüchtigen Bestandteile im Vakuum und rührt den Rückstand mit 300 ml heißem Methanol aus, saugt vom Produkt ab, wäscht dieses dreimal mit je 50 ml Methanol und kristallisiert abschließend aus Ethylacetat/Methanol um. Ausbeute: 14.7 g (22 mmol), 73 %. Reinheit: ca. 97 % n.
1H-NMR.
Analog können folgende Verbindungen dargestellt werden, wobei die Reinigung der Rohprodukte durch Kugelrohrdestillation, Umkristallisation oder Chromatographie erfolgen kann. Wird ein Gemisch aus Alkoholen, Aminen oder Säurechloriden eingesetzt, können neben den symmetrischen, durch chromatographische Trennung (CombiFlash Torrent, Fa. Axel Semrau GmbH&Co KG), auch Liganden mit verschiedenen zweizähnigen Teilliganden erhalten werden.
76570-31-5
30
Eine Suspension von 6.7 g (10 mmol) L202 in 150 ml Dimethylacetamid wird portionsweise mit 1.2 g (50 mmol) Natriumhydrid versetzt und 30 min. bei Raumtemperatur gerührt. Dann gibt man 2.1 ml (33 mmol) Methyliodid [74-88-4] zu und erwärmt für 16 h auf 60 °C. Man fügt tropfenweise 20 ml konz. Ammoniaklösung zu, rührt 30 min. nach, entfernt das Lösungsmittel weitgehend im Vakuum, nimmt den Rückstand in 300 ml Dichlormethan auf, wäscht einmal mit 200 ml 5 Gew.-%igem Ammoniakwasser, zweimal mit je 100 ml Wasser, einmal mit 00 ml ges. Kochsalzlösung und trocknet dann über Magnesiumsulfat. Man entfernt das Dichlormethan im Vakuum und kristallisiert das Rohprodukt aus Ethylacetat/Methanol um. Ausbeute: 4.2 g (7.3 mmol), 73 %. Reinheit: ca. 97 % n. H-NMR.
Analog können folgende Verbindungen dargestellt werden, wobei anstelle von Methyliodid die angegebenen Elektrophile verwendet werden. Bei Verwendung sekundärer Alkylhalogenide wird 60 mmol NaH und 60 mmol des sekundären Alkylierungsmittels verwendet. Die Reinigung der
Rohprodukte kann durch Kugelrohrdestillation, Umkristallisation oder Chromatographie erfolgen.
Ein Gemisch aus 6.7 g (10 mmol) L206, 4.5 ml (40 mmol) lodbenzol [591- 50-4], 12.7 g (60 mmol) Trikaliumphosphat, 292 mg (1 .5 mmol) Kupfer(l)- iodid, 553 mg (3 mmol) 2)2,6,6-Tetramethyl-3,5-heptandion [1 1 18-71 -4], 50 g Glaskugeln (3 mm Durchmesser) und 150 ml o-Xylol wird 24 h auf 130 °C erhitzt. Nach Erkalten entfernt man das Lösungsmittel im Vakuum, nimmt den Rückstand in 500 ml Dichlormethan auf, filtriert von den Salzen
über ein vorgeschlämmtes Celite-Bett ab, wäscht>das Filtrat dreimal mit 100 ml 5 Gew.-%iger. Ammoiniak-Lösung, einmal mit 100 ml Wasser und trocknet dann über Magnesiumsulfat. Das nach Entfernen das Lösungsmittels erhaltene Rohprodukt wird aus Ethylacetat/Methanol umkristallisiert. Ausbeute: 6.1 g (6.8 mmol), 68 %. Reinheit: ca. 97 % n. H-NMR.
Analog können folgende Verbindungen, unter Anpassung der Stöchio- metrie der Reaktanden an die Zahl der NH-Funktionen, dargestellt werden. Die Reinigung der Rohprodukte kann durch Kugelrohrdestillation,
Ein gut gerührtes Gemisch aus 16.3 g (30 mmol) 1 ,3,5-Tris(2-brom- phenyl)benzol [380626-56-2], 31.1 g (100 mmol) 2-(4-Methoxyphenyl)-5- (4,4,5,5-tetramethyl-[1 ,3,2]dioxa-borolan-2-yl)-pyridin [1374263-53-2], 42.5 g (200 mmol) Trikaliumphosphat, 534 mg (1.3 mmol) S-Phos
[657408-07-6], 224 mg (1.0 mmol) Palladium(ll)acetat, 300 ml Toluol, 100 ml Dioxan, 300 ml Wasser wird 16 h unter Rückfluss erhitzt. Nach Erkalten, trennt man die wässrige Phase ab und engt die organische
Phase zur Tockene ein. Man nimmt den braunen Schaum in 300 ml Ethyl- acetat auf und filtriert über ein mit Ethylacatat vorgeschlämmtes Kieselgelbett (Durchmesser 15 cm, Länge 20 cm), um braune Anteile zu entfernen. Nach Einengen auf 100 ml wird die warme Lösung unter sehr gutem Rühren tropfenwiese mit 300 ml Methanol versetzt, wobei ein beiger Fest- stoff auskristallisiertt. Der Feststoff wird abgesaugt, zweimal mit je 100 ml Methanol gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 20.5 g (24 mmol), 80 %. Reinheit: ca. 95 %ig nach 1H-NMR.
Alalog können folgende Verbindungen dargestellt werden.
B: Synthese der Metallkomplexe:
Beispiel lr(L1):
Variante A:
Ein Gemisch aus 6.16 g (10 mmol) des Liganden L1, 4.90 g (10 mmol) Tris-acetylacetonato-iridium(lll) [15635-87-7] und 150 g Hydrochinon [123- 31-9] werden in einem 500 ml_ Zweihalsrundkolben mit einem glasummantelten Magnetkern vorgelegt. Der Kolben wird mit einem Wasserabscheider (für Medien geringerer Dichte als Wasser) und einem Luftkühler mit Argonüberlagerung versehen und in einer Metallheizschale platziert. Die Apparatur wird über die Argonüberlagerung von oben her 15 min. mit Argon gespült, wobei man das Argon aus dem Seitenhals des Zweihalskolbens ausströmen lässt. Über den Seitenhals des Zweihalskolbens führt man ein glasummanteltes Pt-100 Thermoelement in den Kolben ein und platziert das Ende kurz oberhalb des Magnetrührkerns. Dann wird die Apparatur mit mehreren lockeren Wicklungen von Haushaltsaluminiumfolie thermisch isoliert, wobei die Isolation bis zur Mitte des Steigrohres des Wasserabscheiders geführt wird. Dann wird die Apparatur
schnell mit einem Laborheizrührwerk auf 250 °C, gemessen am Pt- 00 Thermofühler, der in die aufgeschmolzene, gerührte Reaktionsmischung eintaucht, erhitzt. Während der nächsten 1.5 h wird das Reaktionsgemisch bei 250 °C gehalten, wobei wenig Kondensat abdestilliert und sich im Wasserabscheider sammelt. Nach Erkalten wird der Schmelzkuchen mechanisch zerkleinert und mit 500 mL Methanol ausgekocht. Die so erhaltene beige Suspension wird über eine Umkehrfritte filtriert, der beige Feststoff wird einmal mit 50 ml Methanol gewaschen und dann im Vakuum getrocknet. Der so erhaltene beige Feststoff wird in 200 mL Dichlormethan gelöst und über ca. 1 kg mit Dichlormethan vorgeschlämmtes Kieselgel (Säulendurchmesser ca. 18 cm) unter Luft- und Lichtausschluss filtriert, wobei dunkle Anteile am Start liegen bleiben. Die Kernfraktion wird herausgeschnitten, am Rotationsverdampfer eingeengt, wobei gleichzeitig kontinuierlich MeOH bis zur Kristallisation zugetropft wird. Nach Absaugen, Waschen mit wenig MeOH und Trocknen im Vakuum erfolgt die weitere Reinigung des orangenfarbenen Produkts durch fünfmalige kontinuierliche Heißextraktion mit Toluol/Acetonitril 3:1 (vv) und zweimalige Heißextraktion mit Ethylacetat (Vorlagemenge jeweils ca. 150 ml, Extraktionshülse: Standard Soxhietthülsen aus Cellulose der Fa. Whatman) unter sorgfältigem Luft- und Lichtausschluss. Abschließend wird das Produkt im Hochvakuum bei 280 °C getempert bzw. alternativ bei ca. 340 °C fraktioniert sublimiert. Ausbeute: 2.66 g (3.3 mmol), 33 %. Reinheit: > 99.9 % nach HPLC.
Die nachfolged gezeigten Metallkomplexe können prinzipiell durch
Chromatographie, Umkristallisation, Heißextraktion gereinigt werden. Die Entfernung von Restlösemittel und weitere Reinigung kann durch
Tempern im Vakuum / Hochvakuum bei typischerweise 250 - 330 °C oder durch Sublimation / fraktionierte Sublimation erfolgen. Die Metallkomplexe fallen üblicherweise als 1 :1 Mischung der Λ- und Δ- Isomere / Enatiomere an. Im Folgenden aufgeführte Abbildungen von Komplexen zeigen üblicherweise nur ein Isomer. Werden Liganden mit drei verschiedenen Teilliganden eingesetzt, bzw. werden chirale Liganden als Racemat eingesetzt, fallen die abgeleiteten Metallkomplexe als Dia- stereomerenmischung an. Diese können durch fraktionierte Kristallisation
oder chromatographisch getrennt werden. Werden chirale Liganden enantiomerenrein eingesetzt, fallen die abgeleiteten Metallkomplexe als Diastereomerenmischung an, deren Trennung durch fraktionierte Kristallisation oder Chromatographie zu reinen Enantiomeren führt. Analo können folgende Verbindun en dar estellt werden:
*: sofern a bweichend
Metallkomplexe der Liganden L15, L16, L17:
Durchfürung analog Beispiel lr(L1) unter Verwendung der in der Tabelle angegebenen Metallverbindungen. Heißextraktion mit Ethylacetat oder Dichlormethan.
D: Funktionalisierung der Metallkomplexe:
1) Halogenierung der Iridium-Komplexe:
Eine Lösung bzw. Suspension von 10 mmol eines Komplexes, der in paraPosition zum Iridium A x C-H-Gruppen (mit A = 1 , 2, 3) trägt, in 500 ml bis 2000 ml Dichlormethan, je nach Löslichkeit der Metallkomplexe, wird unter Licht- und Luftausschluss bei -30 bis +30 °C mit A x 10.5 mmol
N-Halogen-succinimid (Halogen: Cl, Br, I) versetzt und 20 h gerührt. In DCM schlecht lösliche Komplexe können auch in anderen Lösungsmitteln (TCE, THF, DMF, Chlorbenzol, etc.) und bei erhöhter Temperatur umgesetzt werden. Anschließend wird das Lösungsmittel im Vakuum weitgehend entfernt. Der Rückstand wird mit 100 ml Methanol ausgekocht, der Feststoff wird abgesaugt, dreimal mit 30 ml Methanol gewaschen und dann im Vakuum getrocknet. Man erhält so die in para-Position zum Iridium bromierten Iridium-Komplexe. Komplexe mit einem HOMO (CV) von ca. -5.1 bis -5.0 eV und betragsmäßig kleiner neigen zur Oxidation (Ir(lll) > Ir(IV)), wobei das Oxidationsmittel Brom, freigesetzt aus NBS, ist. Diese Oxidationsreaktion ist durch eine deutliche Grünfärbung der ansonsten gelben bis roten Lösungen / Suspensionen der Emitter zu erkennen. In solchen Fällen wird ein weiteres Äquivalent NBS zugesetzt. Zur Aufarbeitung setzt man 300 - 500 ml Methanol und 2 ml Hydrazin Hydrat als Reduktionsmittel zu, wodurch sich die grünen Lösungen / Suspension gelb verfärben (Reduktion Ir(IV) > Ir(lll)). Dann zieht man im Vakuum das Lösungsmittel weitgehend ab, versetzt mit 300 ml Methanol, saugt den Feststoff ab, wäscht dreimal mit je 100 ml Methanol und trocknet im Vakuum.
Unterstöchiometrische Bromierungen, z.B. Mono- und Di-Bromierungen von Komplexen mit 3 C-H-Gruppen para-Position zum Iridium, verlaufen meist weniger selektiv als die stöchiometrischen Bromierungen. Die
Rohprodukte dieser Bromierungen können chromatographisch
(CombiFlash Torrent der Fa. A. Semrau) getrennt werden.
Eine bei Raumtemperatur gerührte Suspension von 8.6 g (10 mmol) lr(L200) in 500 ml DCM wird auf einmal mit 5.6 g (31.5 mmol) N-Brom- succinimid versetzt und dann weitere 20 h gerührt. Nach Entfernen von ca. 400 ml des DCMs im Vakuum wird die gelbe Suspension mit 200 ml Methanol versetzt, der Feststoff wird abgesaugt, dreimal mit je ca. 50 ml Methanol gewaschen und dann im Vakuum getrocknet. Ausbeute: 10.6 g (9.3 mmol) 93 %; Reinheit: > 99.0 %ig nach NMR.
2) Suzuki-Kupplung an den bromierten Iridium-Komplexen:
Variante A, zweiphasige Reaktionsmischung:
Eine Suspension von 10 mmol eines bromierten Komplexes, 12-20 mmol Boronsäure bzw. Boronsäureester pro Br-Funktion und 40 - 80 mmol Tri- kaliumphosphat in einem Gemisch aus 300 ml Toluol, 100 ml Dioxan und 300 ml Wasser wird mit 0.6 mmol Tri-o-tolylphosphin und dann mit 0.1 mmol Palladium(ll)acetat versetzt und 16 h unter Rückfluss erhitzt. Nach Erkalten gibt man 500 ml Wasser und 200 ml Toluol zu, trennt die wässrige Phase ab, wäscht die organische Phase dreimal mit 200 ml Wasser, einmal mit 200 ml gesättigter Kochsalzlösung und trocknet über Magnesiumsulfat. Man filtriert über ein Celite-Bett ab, wäscht dieses mit
Toluol nach, entfernt das Toluol fast vollständig im Vakuum, gibt 300 ml Methanol zu, saugt vom ausgefallenen Rohprodukt ab, wäscht dieses dreimal mit je 50 ml Methanol und trocknet im Vakuum. Das Rohprodukt wird an Kieselgel gesäult. Der Metallkomplex wird abschließend getempert oder sublimiert. Das Tempern erfolgt im Hochvakuum (p ca. 10-6 mbar) im Temperaturbereich von ca. 200 - 300 °C. Die Sublimation erfolgt im Hochvakuum (p ca. 106 mbar) im Temperaturbereich von ca. 300 - 400 °C, wobei die Sublimation bevorzugt in Form einer fraktionierten Sublimation durchgeführt wird.
Variante B, einphasige Reaktionsmischung:
Eine Suspension von 10 mmol eines bromierten Komplexes, 12-20 mmol Boronsäure bzw. Boronsäureester pro Br-Funktion und 60 - 100 mmol der Base (Kaliumfluorid, Trikaliumphosphat (wasserfrei oder Monohydrat oder Trihydrat), Kaliumcarbonat, Cäsiumcarbonat etc.) und 100 g Glaskugeln (3 mm Durchmesser) in 100 ml - 500 ml eines aprotischen Lösungsmittels (THF, Dioxan, Xylol, Mesitylen, Dimethylacetamid, NMP, DMSO, etc.) wird mit 0.6 mmol Tri-o-tolylphosphin und dann mit 0.1 mmol Palladium(ll)- acetat versetzt und 1 - 24 h untererhöhter Temperatur (90 - 130 °C) oder Rückfluss erhitzt. Alternativ können andere Phosphine wie Triphenyl- phosphin, Tri-tert-butylphosphin, Sphos, Xphos, RuPhos, XanthPhos, etc. eingesetzt werden, wobei bei diesen Phosphinen das bevorzugte
Phosphin:Palladium Verhältnis 3:1 bis 1.2:1 beträgt. Man entfernt das Lösungsmittel im Vakuum, nimmt das Produkt in einem geeigneten
Lösungsmittel (Toluol, Dichlormethan, Ethylacetat, etc.) auf und reinigt wie unter Variante A beschrieben.
Synthese von I 00:
Einsatz von 11.0 g (10.0 mmol) lr(L200-3Br) und 7.3 g (60.0 mmol) Phenylboronsäure [98-80-6], 12.7 g (60 mmol) Trikaliumphosphat
(wasserfrei), 183 mg (0.6 mmol) Tri-o-tolylphosphin [6163-58-2], 23 mg (0.1 mmol) Palladium(ll)acetat , 300 ml Toluol, 100 ml Dioxan und 300 ml Wasser, Rückfluss, 16 h. Chromatographische Trennung an Kieselgel mit Toluol/Ethylacetat (7:3, v), anschließend fünfmalige Heißextraktion mit Ethylacetat. Ausbeute: 5.7 g (5.2 mmol) 52 %; Reinheit: ca. 99.9 %ig nach HPLC. Variante B:
Wie A jedoch Verwendung von 13.8 g (60 mmol) Trikaliumphosphat- Monohydrat, 693 g (0.6 mmol) Tetrakistriphenylphosphion-palladium(O), 150 ml DMSO, 90 °C, 24 h. Nach Erkalten, eingießen in 500 ml Methanol, absaugen vom Feststoff, dreimaliges waschen mit je 50 ml Methanol und Trocknen des Feststoffs im Vakuum. Die weitere Reinigung erfolgt chromatographisch und via Heißextraktion wie oben beschrieben. Ausbeute: 6.2 g (5.7 mmol) 62 %; Reinheit: ca. 99.9 %ig nach HPLC.
Analo können fol ende Verbindun en dar estellt werden:
30
3) Boryiierung der Iridium-Komplexe:
Ein Gemisch von 10 mmol des bromierten Komplexes, 12 mmol Bis- (pinacolato)diboran [73183-34-3] pro Brom-Funktion, 30 mmol Kalium- acetat, wasserfrei pro Bromfunktion, 0.2 mmol Tricyclohexylphosphin, 0.1 mmol Palladium(ll)acetat und 300 ml Lösungsmittel (Dioxan, DMSO, NMP, Toluol, etc.) wird 4-16 h bei 80-160 °C gerührt. Nach Entfernen des Lösungsmittels im Vakuum wird der Rückstand in 300 ml Dichlormethan, THF oder Ethylacetat aufgenommen, über ein Celite-Bett filtriert, das Filtrat wird bis zur beginnenden Kristallisation im Vakuum eingeengt und abschließend noch tropfenweise mit ca. 100 ml Methanol versetzt, um die Kristallisation zu vervollständigen. Die Verbindungen können aus Dichlormethan, Ethylacetat oder THF unter Zusatz von Methanol umkristallisiert werden.
Einsatz von 11.0 g (10 mmol) lr(L215) und 9.1 g (36 mmol) Bis(pinaco- lato)diboran [73183-34-3], Dioxan Toluol 1 :1 vv, 120 °C, 16 h, aufnehmen und Celite-Filtration in THF, Umkristallisation aus Ethylacetat: Methanol. Ausbeute: 7.3 g (6.0 mmol) 60 %; Reinheit: ca. 99.8 %ig nach HPLC.
Analog können folgende Verbindungen dargestellt werden:
4) Synthese von Krypta ten:
lrK1
Schritt A:
Ein Gemisch aus 5.2 g (5 mmol) lr(L500) und 100 g Pyridiniumhydro- chlorid wird unter gutem Rühren 5 h auf 190 °C erhitzt. Nach Abkühlen auf 80 °C versetzt man tropfenweise mit einem Gemisch aus 300 ml Wasser und 20 ml Essigsäure, lässt unter Rühren erkalten, saugt vom ausgefallenen Feststoff ab, wäscht diesen dreimal mit Wasser und trocknet im Vakuum. Der Feststoff wird zur Azeotroptrocknung in 200 ml Ethanol suspendiert, das Ethanol wird am Rotationsverdampfer abgezogen. Die Azeotroptrocknung wird noch zweimal mit je 200 ml Toluol wiederholt,
anschließend wird der Feststoff in 300 ml n-Heptan heiß ausgerührt, abgesaugt, mit etwas n-Heptan gewaschen und dann im Vakuum bei 150 °C getrocknet.
Schritt B:
Das so erhaltene Triphenol (4.7 g, 4.7 mmol, 93 %) wird in einem Gemisch aus 300 ml THF und 10 ml Pyridin gelöst, auf 0°C abgekühlt und dann tropfenweise mit einer Lösung von 1.3 g (4.8 mmol) Benzol-1 ,3,5-tri- carbonsäure-trichlorid [4422-95-1] in 100 ml THF versetzt. Man lässt auf Raumtemperatur erwärmen, rührt 2 h nach, erwärmt dann auf 40 °C und rührt 16 h nach. Dann entfernt man das Lösungsmittel im Vakuum, rührt den Rückstand mit 200 ml Methanol aus, saugt vom Feststoff ab, wäscht dreimal mit je 50 ml Methanol und trocknet im Vakuum. Die weitere Reinigung des Produkts erfolgt durch fünfmalige kontinuierliche Heißextraktion mit Ethylacetat (Vorlagemenge jeweils ca. 150 ml, Extraktionshülse:
Standard Soxhletthülsen aus Cellulose der Fa. Whatman) unter sorgfältigem Luft- und Lichtausschluss. Abschließend wird bei ca. 360 °C fraktioniert sublimiert. Ausbeute: 2.8 g (2.4 mmol), 48 %. Reinheit: > 99.9 % nach HPLC.
IrKIO: Alkylierung von lrK3
Analo können fol ende Verbindun en dar estellt werden.
5) Trennung der Diastereomeren von lr(L327):
5.0 g des Diastereomerengemischs von lr(L327) wird mit
ToluokEthylacetat (9:1) an Kieselgel (ca. 600 g, Säulengeometrie ca. 8 x 70 cm) in die Beiden enantiomeren-reinen Diastereomere A-lr(L327) (2.2 g) und A-lr(L327) (2.3 g) zerlegt.
Beispiel: Thermische und photophysikalische Eigenschaften sowie Oxidations- und Reduktionspotentiale
Tabelle 1 fasst die thermischen und photochemischen Eigenschaften sowie Oxidations- und Reduktionspotentiale (CV, Ox. in DCM, Red. in THF) der Vergleichsmaterialien IrPPy, Irl bis 5 (Strukturen s. Tabelle 2) und die ausgewählter erfindungsgemäßer Materialien zusammen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen eine im Vergleich zu den Materialien nach Stand der Technik verbesserte thermische Stabilität und Photostabilität auf. Während Materialien nach Stand der Technik nach siebentägiger thermischer Auslagerung bei 360 °C Braunverfärbungen und Veraschung zeigen und man im H-NMR Nebenkomponenten im Bereich > 1 mol % nachweisen kann, sind die erfindungsgemäßen Komplexe unter diesen Bedingungen weitgehend inert. Diese thermische
Robustheit ist insbesondere für die Verarbeitung der Materialien im
Hochvakuum (Vapor-Small-Molecule Devices) entscheidend. Außerdem weisen die erfindungsgemäßen Verbindungen eine sehr gute Photostabilität in wasserfreien C6D6-Lösung unter Bestrahlung mit Licht der Wellenlänge von ca. 455 nm auf. Insbesondere ist im Gegensatz zu Komplexen nach Stand der Technik, die zweizähnige Liganden enthalten, ist im 1H-NMR keine facial-meridional Isomerisierung nachzuweisen. Wie Tabelle 1 entnommen werden kann, zeichnen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen in Lösung (Raumtemperatur, entgaste Lösunen) durch durchweg sehr hohe PL-Quanteneffizienzen aus.
Tabelle 1 :
*: G. St-Pierre et al., Dalton Trans, 2011 , 40, 11726.
**: A. Ruggi et al., Eur. J. Inorg. Chem 2012, 1025.
Tabelle 2:
Ir4 Ir5
Herstellung der OLEDs
1) Vakuum-prozessierte Devices:
Die Herstellung von erfindungsgemäßen OLEDs sowie OLEDs nach dem Stand der Technik erfolgt nach einem allgemeinen Verfahren gemäß WO 2004/058911 , das auf die hier beschriebenen Gegebenheiten
(Schichtdickenvariation, verwendete Materialien) angepasst wird.
In den folgenden Beispielen werden die Ergebnisse verschiedener OLEDs vorgestellt. Glasplättchen, mit strukturiertem ITO (50 nm, Indium-Zinn- Oxid) bilden die Substrate, auf weiche die OLEDs aufgebracht werden. Die OLEDs haben prinzipiell folgenden Schichtaufbau: Substrat / Lochtransportschicht 1 (HTL1) bestehend aus HTM dotiert mit 5 % NDP-9 (kommerziell erhältlich von der Fa. Novaled), 20 nm / Lochtransportschicht 2 (HTL2) / optionale Elektronenblockerschicht (EBL) / Emissionsschicht (EML) / optionale Lochblockierschicht (HBL) / Elektronentransportschicht (ETL) / optionale Elektroneninjektionsschicht (EIL) und abschließend eine Kathode. Die Kathode wird durch eine 100 nm dicke Aluminiumschicht gebildet. Zunächst werden vakuumprozessierte OLEDs beschrieben. Hierfür werden alle Materialien in einer Vakuumkammer thermisch aufgedampft. Dabei besteht die Emissionsschicht immer aus mindestens einem Matrixmaterial (Hostmaterial, Wirtsmaterial) und einem emittierenden Dotierstoff (Dotand, Emitter), der dem Matrixmaterial bzw. den Matrixmaterialien durch Co-verdampfung in einem bestimmten Volumenanteil beigemischt wird. Eine Angabe wie M3:M2:lr(L1) (55%:35%:10%) bedeutet hierbei, dass das Material M3 in einem Volumenanteil von 55%, M2 in einem Anteil von 35% und lr(L1) in einem Anteil von 10% in der Schicht vorliegt. Analog kann auch die Elektronentransportschicht aus einer Mischung zweier Materialien bestehen. Der genaue Aufbau der OLEDs ist Tabelle 1 zu entnehmen. Die zur Herstellung der OLEDs verwendeten Materialien sind in Tabelle 6 gezeigt.
Die OLEDs werden standardmäßig charakterisiert. Hierfür werden die Elektrolumineszenzspektren, die Stromeffizienz (gemessen in cd/A) und
die Spannung (gemessen bei 1000 cd/m2 in V) bestimmt aus Strom- Spannungs-Helligkeits-Kennlinien (IUL-Kennlinien). Für ausgewählte Versuche wird die Lebensdauer bestimmt. Als Lebensdauer wird die Zeit definiert, nach der die Leuchtdichte von einer bestimmten Startleuchtdichte aus auf einen gewissen Anteil abgesunken ist. Die Angabe LD50 bedeutet, dass es sich bei der genannten Lebensdauer um die Zeit handelt, bei der die Leuchtdichte auf 50% der Startleuchtdichte abgefallen ist, also von z.B. 1000 cd/m2 auf 500 cd/m2. Je nach Emissionsfarbe wurden unterschiedliche Starthelligkeiten gewählt. Die Werte für die Lebensdauer können mit Hilfe dem Fachmann bekannten
Umrechnungsformeln auf eine Angabe für andere Startleuchtdichten umgerechnet werden. Hierbei ist die Lebensdauer für eine
Startleuchtdichte von 1000 cd/m2 eine übliche Angabe.
Verwendung von erfindungsgemäßen Verbindungen als Emitter- materiaiien in phosphoreszierenden OLEDs
Die erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich unter anderem als phosphoreszierende Emittermaterialien in der Emissionsschicht in OLEDs einsetzen. Als Vergleich gemäß dem Stand der Technik werden die Iridium-Verbindungen gemäß Tabelle 4 verwendet. Die Ergebnisse der OLEDs sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Tabelle 1 : Aufbau der OLEDs
Tabelle 2: Er ebnisse der Vakuum- rozessierten OLEDs
Lösungs-prozessierte Devices:
A: Aus löslichen Funktionsmaterialien
Die erfindungsgemäßen Iridium-Komplexe können auch aus Lösung verarbeitet werden und führen dort zu prozesstechnisch wesentlich einfacheren OLEDs, im Vergleich zu den vakuumprozessierten OLEDs, mit dennoch guten Eigenschaften. Die Herstellung solcher Bauteile lehnt sich an die Herstellung polymerer Leuchtdioden (PLEDs) an, die in der
Literatur bereits vielfach beschrieben ist (z. B. in der WO 2004/037887). Der Aufbau setzt sich aus Substrat / ITO / Lochinjektionsschicht (60 nm) / Interlayer (20 nm) / Emissionsschicht (60 nm) / Lochblockierschicht (10 nm) / Elektronentransportschicht (40 nm) / Kathode zusammen. Dazu werden Substrate der Firma Technoprint (Sodalimeglas) verwendet, auf welche die ITO-Struktur (Indium-Zinn-Oxid, eine transparente, leitfähige Anode) aufgebracht wird. Die Substrate werden im Reinraum mit DI Wasser und einem Detergens (Deconex 15 PF) gereinigt und dann durch eine UV/Ozon-Plasmabehandlung aktiviert. Danach wird ebenfalls im Reinraum eine 60 nm Lochinjektionsschicht durch Spin-Coating aufgebracht. Die benötigte Spinrate hängt vom Verdünnungsgrad und der spezifischen Spin-Coater-Geometrie ab. Um Restwasser aus der Schicht zu entfernen, werden die Substrate für 30 Minuten bei 200 °C auf einer Heiz- platte ausgeheizt. Die verwendete Interlayer dient dem Lochtransport, in diesem Fall wird HL-X092 von Merck verwendet. Die Interlayer kann alternativ auch durch eine oder mehrere Schichten ersetzt werden, die lediglich die Bedingung erfüllen müssen, durch den nachgelagerten Pro- zessierungsschritt der EML-Abscheidung aus Lösung nicht wieder abge- löst zu werden. Zur Herstellung der Emissionsschicht werden die erfindungsgemäßen Triplettemitter zusammen mit den Matrixmaterialien in Toluol oder Chlorbenzol gelöst. Der typische Feststoffgehalt solcher Lösungen liegt zwischen 16 und 25 g/L, wenn, wie hier, die für eine
Device typische Schichtdicke von 60 nm mittels Spincoating erzielt werden soll. Die lösungsprozessierten Devices vom Typ1 enthalten eine
Emissionsschicht aus M4:M5:lrL (30%:55%:15%), die vom Typ2 enthalten eine Emissionsschicht aus M4:M5:lrLa:lrLb (30%:34%:30%:6%), d.h. sie enthalten zwei verschiedene Ir-Komplexe. Die Emissionsschicht wird in einer Inertgasatmosphäre, im vorliegenden Fall Argon, aufgeschleudert und 10 min bei 160 °C ausgeheizt. Darüber wird die Lochblockierschicht
(10nm ETM1) und die Elektronentransportschicht (40nm ETM1 (50%) / ETM2 (50%)) aufgedampft (Aufdampfanlagen von Lesker o.a., typischer Aufdampfdruck 5 x 106 mbar). Zuletzt wird eine Kathode aus Aluminium (100 nm) (hochreines Metall von Aldrich) aufgedampft. Um das Device vor Luft und Luftfeuchtigkeit zu schützen, wird die Vorrichtung abschließend verkapselt und dann charakterisiert. Die genannten OLED-Beispiele sind noch nicht optimiert, Tabelle 3 fasst die erhaltenen Daten zusammen.
Tabelle 3: Ergebnisse mit aus Lösung prozessierten Materialien
Tabelle 4: Strukturformeln der verwendeten Materialien
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