Antriebsanordnung für ein Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs
Die Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung für ein Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Kraftfahr- zeug-B ordnetz gemäß Anspruch 16.
Der Begriff„Verschlusselement" ist vorliegend weit zu verstehen. Er umfasst beispielsweise eine Heckklappe, einen Heckdeckel, eine Motorhaube, eine Sei- tentür, eine Laderaumklappe, eine Fensterscheibe, ein Hubdach o. dgl. eines Kraftfahrzeugs. Im Folgenden steht der Anwendungsbereich der motorischen Verstellung einer Heckklappe eines Kraftfahrzeugs im Vordergrund.
Die motorische Verstellung einer Heckklappe o. dgl. hat sich in den letzten Jah- ren insbesondere im Bereich der Kombi-Kraftfahrzeuge durchgesetzt. Hierfür ist der Heckklappe o. dgl. eine Antriebsanordnung mit einem elektrischen Antrieb zugeordnet, der über das elektrische Bordnetz des Kraftfahrzeugs ansteuerbar ist.
Die bekannte Antriebsanordnung (DE 10 2007 043 372 AI), von der die Erfin- dung ausgeht, ist mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet, der einer motori- schen Verstellung der Heckklappe o. dgl. dient. Dem Antrieb ist eine kabelba- sierte Kopplungsanordnung zugeordnet, mittels der der Antrieb elektrisch an- steuerbar ist. Im Einzelnen stellt die Kopplungsanordnung eine Kabelverbindung bereit, mittels der elektrische Energie für die Energieversorgung des Antriebs übertragbar ist. Die Kabel Verbindung umfasst zusätzlich Steuerleitungen für die Übertragung von Steuersignalen.
Zwar stellt die Ansteuerung des elektrischen Antriebs mittels einer kabelbasier- ten Kopplungsanordnung eine hohe Robustheit bereit. Eine Voraussetzung hier- für ist allerdings eine exakte mechanische Montage, um geplante Biegebewe- gungen der Kabelverbindung während der Verstellung des Antriebs einzuhalten. Bei Abweichungen kann es während der Lebensdauer des Kraftfahrzeugs zu ei- nem Kabelbruch kommen. Eine solche Exaktheit bei der Montage ist auch erfor- derlich, um die notwendige Dichtheit der Kabelverbindung zum Antrieb einer- seits und zu der Kraftfahrzeugkarosserie andererseits sicherzustellen. Entspre- chend sind in den letzten Jahren immer neue Werkzeuge und Konfektionen für die Kabelverbindungen, insbesondere für dortige Tüllen und Stecker, entwickelt
worden. Dadurch ergibt sich eine geringe Einsatzflexibilität der Antriebsanord- nung, da die Antriebsanordnung stets auf einen ganz bestimmten Anwendungs- fall konfektioniert werden muss. Verschärft wird diese Situation dadurch, dass die Kabelverbindung stets an einen im Fahrzeug schon vorhandenen Kabelbaum angeschlossen werden muss, der fest vorgegebene Anschlusspunkte aufweist. Auch insoweit ist die Einsatzflexibilität der bekannten Antriebsanordnung ent- sprechend eingeschränkt.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Antriebsanordnung der- art auszugestalten und weiterzubilden, dass deren Einsatzflexibilität mit gerin- gem Aufwand gesteigert wird.
Das obige Problem wird bei einer Antriebsanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass die Ansteuerung des Antriebs der Antriebsanordnung zumindest zum Teil kabellos erfolgen kann. Der Begriff „Ansteuerung" ist dabei weit zu verstehen. Er umfasst nicht nur die Energiever- sorgung des Antriebs mit elektrischer Energie, sondern auch die Übertragung von Steuersignalen zum Auslösen von Antriebsaktionen sowie zur Überwachung und Wartung des Antriebs.
Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass mittels der antriebsseitigen Kopplungs- anordnung mindestens ein kabelloser Übertragungsweg erzeugbar ist, über den der Antrieb im obigen Sinne ansteuerbar ist. Der kabellose Übertragungsweg verläuft vorzugsweise zwischen dem Antrieb und einer bordnetzseitigen Kopp- lungsanordnung. Grundsätzlich kann der kabellose Übertragungsweg aber auch zu anderen Kopplungsanordnungen führen, wie noch erläutert wird.
Die vorschlagsgemäße Lösung ermöglicht eine teilweise oder sogar vollständig kabellose Montage der Antriebsanordnung. Mit dem Entfall der aus dem Stand der Technik bekannten Kabelverbindung geht eine Erhöhung der Einsatzflexibi- lität des Antriebs einher, da die für eine Kabelverbindung erforderlichen, mecha- nischen Vorkehrungen ebenfalls wegfallen. Die für die Ansteuerung des Antriebs erforderliche Konfektionierung beschränkt sich auf eine Parametrierung des ka-
beilosen Ubertragungswegs, was steuerungstechnisch, insbesondere software- technisch realisiert werden kann.
Im Ergebnis Iässt sich der Antrieb in vielfältiger Weise einsetzen, ohne dass eine mechanische Anpassung auf den jeweiligen Anwendungsfall vorgenommen werden muss. Neben der Reduzierung der Werkzeugkosten ergibt sich dadurch eine Vereinfachung der Montage und dadurch eine Reduzierung der Taktzeiten bei der Herstellung. Ein weiterer Vorteil, der mit dem Wegfall einer Kabelver- bindung einhergeht, ist die hiermit verbundene Gewichtsreduzierung des An- triebs. Im Übrigen ergibt sich ganz generell eine höhere mechanische Robustheit, da ein Wassereintritt über Kabelöffnungen in den Antrieb einerseits und die Kraftfahrzeugkarosserie andererseits nicht mehr auftreten kann. Das gleiche gilt für hinsichtlich des Wegfalls von Kabelbrüchen o. dgl..
Bei der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 dient ein und derselbe Übertragungsweg für die Übertragung von Energie und für die Übertragung von Steuersignalen. Dies lässt sich beispielsweise dadurch realisieren, dass die jewei- ligen Steuersignale auf eine Wechselspannung aufmoduliert werden, wobei die Wechselspannung originär der kabellosen Energieübertragung dient. Eine solche Doppelnutzung des Übertragungswegs lässt sich mit einfacher Hardware realisie- ren.
In Abhängigkeit von den steuerungstechnischen Randbedingungen kann es aber auch vorteilhaft sein, dass zwei Übertragungswege mittels der antriebsseitigen Kopplungsanordnung erzeugbar sind, wobei ein erster kabelloser Übertragungs- weg der Übertragung von Energie und ein zweiter kabelloser Übertragungsweg der Übertragung von Steuersignalen dient (Anspruch 5). Dies kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn Steuersignale mit besonders hohem Informationsgehalt übertragen werden sollen.
Bei den weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 8 und 9 umfasst der kabellose Übertragungsweg eine induktive Übertragung von Energie und/oder Steuersignalen. Eine solche induktive Übertragung ist grundsätzlich bekannt und basiert auf der senderseitigen Erzeugung eines magnetischen Feldes, dass eine empfängerseitige Induktivität durchströmt. Eine senderseitige Magnet- feldänderung induziert eine elektrische Spannung in der empfängerseitigen In-
duktivität. Empfängerseitig lässt sich entsprechend elektrische Energie und/oder ein Steuersignal abgreifen. Grundsätzlich kann es auch hier so vorgesehen sein, dass die induktive Energieübertragung gleichzeitig auch die induktive Steuersig- nalübertragung ist, so dass der kabellose Übertragungsweg wie oben angespro- chen doppelt genutzt wird. Eine solche induktive Übertragung kann ohne weite- res bidirektional ausgelegt sein.
Alternativ kann es gemäß den Ansprüchen 10 und 1 1 vorgesehen sein, dass eine kapazitive Übertragung von Energie und/oder Steuersignalen realisiert ist. Bei einer kapazitiven Übertragung bildet die Übertragungsstrecke zwischen den bei- den Kopplungsanordnungen das Dielektrikum eines Koppelkondensators. Ent- sprechend weist der Koppelkondensator eine senderseitige Elektrode und eine empfängerseitige Elektrode auf. Dadurch, dass sich die elektrischen Ladungen an den Elektroden des Koppelkondensators betragsmäßig gleich verändern, lässt sich über den Koppelkondensator sowohl Energie als auch ein Steuersignal über- tragen.
Insbesondere für den Fall, dass die Energieübertragung separat von der Signal- übertragung erfolgt, kann es gemäß Anspruch 12 vorteilhaft sein, dass die Steu- ersignalübertragung mittels elektromagnetischer Wellen realisiert ist. Vorteilhaft dabei ist die relativ große Reichweite und die Tatsache, dass für eine solche Sig- nalübertragung bereits zahlreiche Funkstandards existieren, die einschließlich der dazugehörigen Hardware genutzt werden können. Dazu gehört der Industriestan- dard„Bluetooth" und eine Variante des Wireless-Lan (WLAN), das vorzugswei- se nach dem Industriestandard IEEE-802.1 1 Anwendung findet.
Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 13 ist ein an- triebsseitiger Energiespeicher zur Zwischenspeicherung von Energie vorgesehen, der zuvor mittels der bordnetzseitigen Kopplungsanordnung übertragen worden ist. Dadurch, dass für eine motorische Verstellung einer Heckklappe o. dgl. eines Kraftfahrzeugs in der Regel hohe Anlaufströme erforderlich sind, ist der Ener- giespeicher vorzugsweise als Kondensator, insbesondere als Doppelschichtkon- densator, ausgestaltet.
Der obige Zwischenspeicher ist insbesondere für eine Ausgestaltung gemäß An- spruch 14 vorteilhaft, bei der in einer Alternative der kabellose Übertragungsweg
ausschließlich in mindestens einer vorbestimmten Kopplungsstellung erzeugbar ist. Dies bedeutet, dass außerhalb der Kopplungsstellung eine Energieübertra- gung nicht möglich ist. Zur Überbrückung dient dann der Energiespeicher, so dass der Antrieb über seinen gesamten Verstellweg mit Energie versorgt ist. Vor- teilhaft bei der Energieübertragung ausschließlich in einer vorbestimmten Kopp- lungsstellung ist die Tatsache, dass die Übertragungsstrecke bei geeigneter Aus- legung außerordentlich kurz sein kann, was den Aufbau der Kopplungsanord- nung vereinfacht.
Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 16, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Kraftfahrzeug-Bordnetz mit einer Kopplungsanordnung für die Erzeugung eines kabellosen Übertragungswegs zu der Kopplungsanordnung eines vorschlagsgemäßen Antriebs beansprucht. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Antrieb, die geeignet sind, die Kopplungsanordnung des Kraftfahrzeug-Bordnetzes zu erläutern, darf verwiesen werden.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 den Heckbereich eines Kraftfahrzeugs, das mit einer vorschlagsge- mäßen Antriebsanordnung ausgestattet ist, und
Fig. 2 einen Antrieb der Antriebsanordnung gemäß Fig. 1 im Längsschnitt.
Die in der Zeichnung dargestellte Antriebsanordnung 1 dient der motorischen Verstellung eines Verschlusselements 2 eines Kraftfahrzeugs. Vorliegend han- delt es sich bei dem Verschlusselement 2 um eine Heckklappe des Kraftfahr- zeugs. Alle Ausführungen zu der in Fig. 1 dargestellten Heckklappe 2 gelten für alle anderen Arten von Verschlusselementen entsprechend.
Das Kraftfahrzeug weist ein elektrisches Kraftfahrzeug-Bordnetz 3 auf, das ne- ben einer Kraftfahrzeugbatterie eine Steuerungsanordnung sowie elektrische Verbindungen zur Übertragung von Energie, Steuersignalen o. dgl. umfasst. Die Antriebsanordnung 1 weist einen elektrischen Antrieb 4 auf, der antriebstech- nisch mit der Heckklappe 2 einerseits der Kraftfahrzeugkarosserie 5 andererseits gekoppelt ist. Bei dem in Fig. 1 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausfüh-
rungsbeispiel weist die Antriebs anordnung 1 vorzugsweise zwei Antriebe 4 auf, die jeweils an gegenüberliegenden Seitenrändern der Klappenöffnung 6 ange- ordnet sind. Im Folgenden ist im Sinne einer übersichtlichen Darstellung meist von nur einem einzigen Antrieb 4 die Rede. Alle diesbezüglichen Ausführungen gelten für einen eventuellen weiteren Antrieb 4 entsprechend.
Fig. 2 zeigt, dass dem Antrieb 4 eine Kopplungsanordnung 7 zugeordnet ist, mit- tels der der Antrieb 4 elektrisch ansteuerbar ist.
Wesentlich ist, dass mittels der antriebsseitigen Kopplungsanordnung 7 mindes- tens ein kabelloser Übertragungsweg 8 insbesondere zu einer bordnetzseitigen Kopplungsanordnung 9 erzeugbar ist, über den der Antrieb 4 ansteuerbar ist. Hinsichtlich der weiten Auslegung des Begriffs„Ansteuerung des Antriebs" darf auf die Ausführungen im allgemeinen Teil der Beschreibung verwiesen werden.
Fig. 2 zeigt weiter, dass hier die gesamte Ansteuerung des Antriebs 4 kabellos erfolgt, so dass eine irgendwie geartete Kabelverbindung zwischen dem Antrieb 4 und dem Bordnetz 3 nicht vorgesehen ist. Daraus ergibt sich bereits eine be- sonders einfache Montage des Antriebs 4, und zwar unabhängig von den oben beschriebenen, mit einer Kabel Verbindung einhergehenden Problemen.
Wie oben angedeutet, ist es hier und vorzugsweise vorgesehen, dass über den kabellosen Übertragungsweg 8 Energie für die Energieversorgung des Antriebs 4 übertragbar ist. Zusätzlich ist es vorzugsweise so, dass über den kabellosen Übertragungsweg 8 Steuersignale übertragbar sind. Bei diesen Steuersignalen kann es sich um solche Signale handeln, die vom Bordnetz an den Antrieb 4 übermittelt werden, um vorbestimmte Antriebsaktionen wie Vorwärtslauf, Rückwärtslauf, Antriebsstopp o. dgl. auszulösen. Bei den Steuersignalen kann es sich aber auch um solche Signale handeln, die vom Antrieb 4 an das Bordnetz 3 o. dgl. übermittelt werden. Solche Steuersignale umfassen beispielsweise Sen- sorsignale, Statussignale o. dgl.. Es darf darauf hingewiesen werden, dass der Übertragungsweg 8 hier und vorzugsweise bidirektional ausgelegt ist, zumindest soweit die Übertragung von Steuersignalen betroffen ist. Die Übertragung der Energie für die Energieversorgung des Antriebs 4 ist selbstredend unidirektional vorgesehen.
Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausfuhrungsbeispiel ist es so, dass über ein denselben Übertragungsweg 8 sowohl Energie als auch Steuersig- nale übertragbar sind. Es ist aber auch denkbar, dass mittels der antriebsseitigen Kopplungsanordnung 7 ein erster kabelloser Übertragungsweg zur Übertragung von Energie und ein separater zweiter kabelloser Übertragung s weg zur Übertra- gung von Steuersignalen erzeugbar ist.
Grundsätzlich kann es auch vorteilhaft sein, dass mittels der antriebsseitigen Kopplungsanordnung 7 ein kabelloser Übertragungsweg 8 zu einer von dem Kraftfahrzeug-Bordnetz 3 separaten Kopplungsanordnung 10 vorgesehen ist. Ei- ne solche von dem Kraftfahrzeug-Bordnetz 3 separate Kopplungsanordnung 10 ist in Fig. 1 angedeutet. Diese Kopplungsanordnung 10 ist Bestandteil eines Funkschlüssels 1 1. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang, dass der Funk- schlüssel 1 1 direkt kabellos mit dem Antrieb 4 in steuerungstechnischer Verbin- dung steht, um den Antrieb 4 entsprechend anzusteuern.
Weiter ist es denkbar, dass mittels der antriebsseitigen Kopplungsanordnung 7 ein kabelloser Übertragungsweg 8 mit der Kopplungsanordnung eines weiteren elektrischen Antriebs 4 erzeugbar ist. Damit ist beispielsweise eine kabellose Synchronisierung zweier Antriebe denkbar.
Eine Möglichkeit der vorschlagsgemäßen Übertragung mittels der antriebsseiti- gen Kopplungsanordnung 7 ist eine induktive Übertragung. Die grundsätzliche Funktionsweise einer induktiven Übertragung wurde im einleitenden Teil der Beschreibung erläutert.
Vorzugsweise umfasst der kabellose Übertragungsweg 8 eine induktive Energie- übertragung, wobei die antriebsseitige Kopplungsanordnung 7 eine induktive Energieübertragungsanordnung aufweist, die mit einer induktiven Energieüber- tragungsanordnung der bordnetzseitigen Kopplungsanordnung 9 zusammen- wirkt.
Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass der kabellose Übertra- gungsweg 8 eine induktive Steuersignalübertragung umfasst und die antriebssei- tige Kopplungsanordnung 7 eine induktive Steuersignalübertragungsanordnung
aufweist, die mit einer induktiven Steuersignalübertragungsanordnung der bord- netzseitigen Kopplungsanordnung 9 zusammenwirkt.
Vorzugsweise ist die obige induktive Energieübertragungsanordnung gleichzeitig auch die obige induktive Steuersignalübertragungsanordnung, so dass die hierfür erforderliche Hardware doppelt genutzt werden kann.
Grundsätzlich kann es aber auch sein, dass der kabellose Übertragungsweg kapa- zitiv vorgesehen ist. Auch die grundsätzliche Funktionsweise einer kapazitiven Übertragung wurde im allgemeinen Teil der Beschreibung erläutert.
Vorzugsweise umfasst der kabellose Übertragungsweg 8 eine kapazitive Ener- gieübertragung, wobei die antriebsseitige Kopplungsanordnung 7 eine kapazitive Energieübertragungsanordnung aufweist, die mit einer kapazitiven Energieüber- tragungsanordnung der bordnetzseitigen Kopplungsanordnung 9 zusammen- wirkt.
Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass der kabellose Übertra- gungsweg 8 eine kapazitive Steuersignalübertragung umfasst und die antriebssei- tige Kopplungsanordnung 7 eine kapazitive Steuersignalübertragungsanordnung aufweist, die mit einer kapazitiven Steuersignalübertragungsanordnung der bord- netzseitigen Kopplungsanordnung 9 zusammenwirkt.
Auch hier kann es grundsätzlich vorgesehen sein, dass die kapazitive Energie- übertragungsanordnung gleichzeitig die kapazitive Steuersignalübertragungsan- ordnung ist, so dass die diesbezügliche Hardware wiederum doppelt genutzt werden kann.
Insbesondere für die Steuersignalübertragung kann eine Übertragung mittels elektromagnetischer Wellen vorgesehen sein. Im Einzelnen wird hierzu vorge- schlagen, dass der kabellose Übertragungsweg 8 eine kabellose Steuersignal- übertragung mittels elektromagnetischen Wellen umfasst und die antriebsseitige Kopplungsanordnung 7 eine funkbasierte Steuersignalübertragungsanordnung aufweist, die mit einer funkbasierten Steuersignalübertragungsanordnung der bordnetzseitigen Kopplungsanordnung 9 zusammenwirkt. Vorzugsweise finden
für die kabellose Steuersignalübertragung Standards wie Bluetooth, WLAN o. dgl. Anwendung.
Insbesondere für den Fall, dass der kabellose Übertragungsweg 8 nicht über den gesamten Verstellbereich des Antriebs 4 zur Verfügung steht, ist vorzugsweise ein antriebsseitiger Energiespeicher 12 zur Zwischenspeicherung von Energie, die insbesondere mittels der bordnetzseitigen Kopplungsanordnung 9 übertragen worden ist, vorgesehen. Für die Ausgestaltung des Energiespeichers 12 können ganz unterschiedliche Varianten Anwendung finden. Grundsätzlich ist es denk- bar, dass der Energiespeicher 12 einen Akkumulator aufweist. Hier und vor- zugsweise ist es allerdings so, dass der Energiespeicher 12 mindestens einen Kondensator aufweist. Weiter vorzugsweise ist der Kondensator als Doppel- schichtkondensator ausgestaltet. Bei einem Doppelschichtkondensator handelt es sich um einen elektrochemischen Energiespeicher. Die Energiespeicherung er- folgt in einer elektrochemischen Doppelschicht, die auch als „Helmholtz- Schicht" bekannt ist („Lexikon-Aktuelle Fachbegriffe aus Informatik- und Tele- kommunikation", 9. Auflage, 2007, VDF Hochschulverlag AG, Seite 86"). Ein solcher Doppelschichtkondensator wird auch als„Superkondensator'%„Super- cap", „Ultracap" o. dgl. bezeichnet. Interessant bei einem solchen Doppel- schichtkondensator ist neben der kurzen Ladezeit eine hohe Leistungsdichte zu- mindest für eine erste Leistungsabgabe an den Antrieb 4. Damit ist gewährleistet, dass auch ein Anlaufen des Antriebs 4 aus Zwischenstellungen heraus gewähr- leistet ist.
Grundsätzlich kann es vorgesehen sein, dass der kabellose Übertragungsweg 8 unabhängig von der Stellung des Verschlusselements 2 erzeugbar ist. Dies stellt jedoch besondere Anforderungen an die Kopplungsanordnungen 7, da je nach Auslegung vergleichsweise große Übertragungsstrecken überbrückt werden müs- sen. Bei einer besonders einfachen Ausführungsform dagegen ist es so, dass der kabellose Übertragungsweg 8 ausschließlich in mindestens einer vorbestimmten Kopplungsstellung erzeugbar ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die zu über- brückende Übertragungsstrecke besonders kurz ist, so dass die Hardware der Kopplungsanordnung 7 einfach aufgebaut sein kann.
Für den Fall, dass der kabellose Übertragungsweg 8 ausschließlich in mindestens einer vorbestimmten Kopplungsstellung erzeugbar ist, ist die Realisierung eines
obigen Energiespeichers 12 zur Zwischenspeicherung von Energie besonders vorteilhaft. In den Zwischenstellungen, in denen der Übertragungsweg 8 nicht erzeugbar ist, liefert der Energiespeicher 12 die für die Versorgung des Antriebs 4 erforderliche elektrische Energie.
Antriebsseitig sind unterschiedliche steuerungstechnische Strukturen denkbar. Bei dem in Fig. 2 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine Antriebssteuerung 13 vorgesehen, die mit der Kopplungsanordnung 7 zu- sammenwirkt. Die Antriebssteuerung 13 wirkt auf einen Treiberbaustein 14, der die Antriebsleistung auf den Antriebsmotor 4a des Antriebs 4 schaltet.
Grundsätzlich können mit der vorschlagsgemäßen Lösung alle Arten von Antrie- ben 4 Anwendung finden. Hier und vorzugsweise ist der Antrieb 4 als Spindelan- trieb ausgestaltet. Entsprechend ist dem Antriebsmotor 4a des Antriebs 4 ein Spindelgetriebe 15 nachgeschaltet.
Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist nur die antriebsseitige Kopplungsanordnung 7 am Antrieb 4 angeordnet, während die bordnetzseitige Kopplungsanordnung 9 an oder in der Kraftfahrzeugkarosserie 5 angeordnet ist. Alternativ dazu kann es vorgesehen sein, dass die antriebsseitige Kopplungsanordnung 7 und die bordnetzseitige Kopplungsanordnung 9 jeweils am Antrieb 4 angeordnet sind. Dann ist es vorzugsweise so, dass die antriebssei- tige Kopplungsanordnung 7 und die bordnetzseitige Kopplungsanordnung 9 in ein Anschlussgelenk für den bewegbaren mechanischen Anschluss des Antriebs 4 an die Kraftfahrzeugkarosserie 5 oder das Verschlusselement 2 integriert sind. Die letztgenannte Ausgestaltung ist montagetechnisch besonders vorteilhaft, da der Antrieb 4 und die bordnetzseitige Kopplungsanordnung 9 nicht separat von- einander montiert werden müssen.
Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Kraftfahrzeug-Bordnetz mit einer Kopplungsanordnung 9 für die Erzeugung ei- nes kabellosen Übertragungswegs 8 zu der Kopplungsanordnung 7 eines An- triebs 4 beansprucht. Auf alle Ausführungen zu dem vorschlagsgemäßen Antrieb 4, die geeignet sind, das Kraftfahrzeug-Bordnetz 3 zu erläutern, darf verwiesen werden.
Es darf schließlich noch darauf hingewiesen werden, dass neben den obenge- nannten Möglichkeiten der Übertragung durch induktive Übertragung, kapazitive Übertragung und Übertragung über elektromagnetische Wellen auch andere Ar- ten der Übertragung Anwendung finden können. Grundsätzlich ist es beispiels- 5 weise denkbar, dass der kabellose Übertragungsweg 8 zumindest zum Teil durch eine optische Übertragung realisiert ist.