EP3007588B1

EP3007588B1 - Auszugssystem

Info

Publication number: EP3007588B1
Application number: EP14730113.9A
Authority: EP
Inventors: Peter Jährling; Daniel Rehage; Rüdiger BRINKMANN; Benjamin BEXTERMÖLLER
Original assignee: Paul Hettich GmbH and Co KG
Current assignee: Paul Hettich GmbH and Co KG
Priority date: 2013-06-14
Filing date: 2014-06-04
Publication date: 2021-10-06
Anticipated expiration: 2034-06-04
Also published as: JP2016521615A; US9675174B2; US20160128475A1; KR102240001B1; CN105407760B; ES2899163T3; EP3007588A1; DE102013113672A1; JP6393318B2; PL3007588T3; CN105407760A; KR20160021098A; WO2014198604A1; DE102013113672A8

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Auszugssystem nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Die WO 2012/065880 offenbart eine Auszugsführung, bei der zwischen einer Laufschiene und einer Führungsschiene eine Mittelschiene vorgesehen ist, und die Bewegung der Schienen über eine Seilzugsteuerung gesteuert ist. Dadurch kann vermieden werden, dass bei einer Bewegung der Laufschienen die Schienen relativ zueinander verrutschen und es bei einem solchen Schlupf zu einer Schiefstellung eines Schubelementes kommt. Zusätzlich können dadurch auch Anschlaggeräusche wesentlich reduziert werden. Eine solche Seilzugsteuerung kann zwar die Bewegung der Mittelschiene und der Laufschiene relativ zu der Führungsschiene steuern, allerdings kann gerade bei breiten Schubelementen das Problem auftreten, dass die Auszugsführungen an gegenüberliegenden Seiten versetzt bewegt werden und es zu einer unerwünschten Schrägstellung eines Schubelementes kommt.
Die EP 2 165 624 offenbart eine Synchronführung für ein Schubelement, die eine Koppelstange aufweist, um die Bewegung der Schienen zweier beabstandeter Auszugsführungen zu synchronisieren. Bei solchen starren Synchronisationseinrichtungen kann das Problem auftreten, dass diese bei schweren Schubelementen mechanisch stark belastet werden und die Lebensdauer begrenzt ist. Zudem kann nur schlecht ein Toleranzausgleich vorgenommen werden. Vielfach werden bei starren Synchronisationseinrichtungen Ritzel und Zahnstangen verwendet, wodurch störende Geräusche beim Verfahren des Auszugssystems entstehen können.
Die US 3,722,964 offenbart ein Schubelement mit zwei Auszugsführungen, die über zwei Seilzüge miteinander synchronisiert sind. Jeder Seilzug ist dabei um zwei Umlenkrollen an den beiden Schubladenschienen geführt.
US 5,492,400 offenbart eine Auszugsführung mit mehreren Schienen, deren Bewegung relativ zueinander über einen Seilzug gesteuert wird. Eine ähnliche Auszugsführung zeigen jeweils auch DE 39 36 754 und US 5,564,807 .
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Auszugssystem mit mindestens zwei Auszugsführungen bereitzustellen, bei dem die Bewegung der verfahrbaren Schienen auf einfache Weise synchronisiert ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Auszugssystem mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß umfassen die Mittel zur Synchronisierung mindestens ein flexibles Umlenkelement, um die Bewegung der verfahrbaren Schienen der mindestens zwei Auszugsführungen zu synchronisieren. Dadurch erfolgt die Kraftübertragung nicht über starre Elemente, wie Koppelstangen, sondern das flexible Umlenkelement sorgt für die Synchronisierung zwischen den bewegbaren Schienen der Auszugsführungen, was eine einfache Montage ermöglicht und einen Toleranzausgleich zulässt. Auch bei einem einseitigen Ziehen an einem Schubelement wird durch die Mittel zur Synchronisierung eine Öffnung auch an der gegenüberliegenden Seite des Schubelementes gewährleistet, wobei durch das geringe Eigengewicht des flexiblen Umlenkelementes eine leichtgängige Bewegung gewährleistet ist. Zusätzlich wird durch die Verwendung des flexiblen Umlenkelementes eine sehr geräuscharme und laufruhige Synchronisierung erzielt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Mittel zur Synchronisierung mit mindestens einer verfahrbaren Schiene gekoppelt. Die Mittel zur Synchronisierung können dann zusammen mit der mindestens einen verfahrbaren Schiene verfahren werden, beispielsweise der Mittelschiene einer aus drei Schienen ausgebildeten Auszugsführung.
Das flexible Umlenkelement ist erfindungsgemäß mit einem Abschnitt parallel zur Längsrichtung einer Auszugsführung und an einem Verbindungsabschnitt senkrecht zur Längsrichtung angeordnet. Dadurch kann der Verbindungsabschnitt zusammen mit mindestens einer Schiene der beiden Auszugsführungen bewegt werden, während die Abschnitte parallel zur Längsrichtung der Auszugsführungen dort über Umlenkelemente gespannt sind. Das flexible Umlenkelement kann über mindestens eine Umlenkrolle an der Schiene geführt sein. Dabei kann eine Umlenkung an jeder Auszugsführung an der Umlenkrolle um etwa 180° vorgenommen werden.
In einem Verbindungsabschnitt zwischen den Auszugsführungen kann das flexible Umlenkelement zumindest teilweise von einer Umhüllung umgeben sein. Die Umhüllung kann dabei als Kabelschlauch ebenfalls flexibel ausgebildet sein. Über die Umhüllung kann auf einfache Weise die Spannung des Umlenkelementes verstellt werden, indem die Länge der Umhüllung verstellbar ausgebildet ist. Dabei nimmt die Umhüllung Kräfte in Axialrichtung auf. Dies kann auf einfache Weise über entsprechende Gewindeverstellungen erfolgen.
Vorzugsweise sind daher ein oder mehrere Mittel vorgesehen, um die Spannung des flexiblen Umlenkelementes einzustellen. Zusätzlich können die Umhüllungen, vorzugsweise im Bereich der Umlenkrollen, durch Führungselemente geführt werden, damit das flexible Umlenkelement definiert an die Umlenkrollen übergeben werden kann.
Vorzugsweise ist die Spannung des flexiblen Umlenkelementes über eine Feder einstellbar. Über die Feder kann eine definierte Kraft zur Vorspannung des flexiblen Umlenkelementes aufgebracht werden, so dass Fehler bei der Montage vermieden werden können. Die eingestellte Vorspannung kann dann über ein Verriegelungsmittel fixiert werden, so dass bei einer Bewegung einer Schiene des Auszugssystems sich die eingestellte Vorspannung nicht ändert.
Das flexible Umlenkelement ist vorzugsweise umlaufend ausgebildet. Als Umlenkelement kann insbesondere ein in der Länge wenig änderbares Element, wie ein Band oder ein Seil oder ein Riemen, eingesetzt werden. Vorzugsweise wird ein Drahtseil verwendet, dessen Länge sich bei einer Zugbelastung nur unwesentlich ändert. Alternativ kann das flexible Umlenkelement auch aus mehreren, vorzugsweise vier, Teilelementen bestehen, die mindestens wirkverbunden sind.
Das erfindungsgemäße Auszugssystem umfasst vorzugsweise zwei Auszugsführungen, die eine stationäre Schiene, eine Laufschiene und eine dazwischen angeordnete Mittelschiene umfasst, wobei das flexible Umlenkelement an der Mittelschiene gehalten ist. Das flexible Umlenkelement kann dann an einer ersten Verbindungsstelle an der stationären Schiene und an der zweiten Verbindungsstelle an der Laufschiene fixiert sein, so dass durch die Mittel zur Synchronisierung auch die Bewegung der Schienen einer Auszugsführung gesteuert wird. Durch eine solche Ablaufsteuerung kann gewährleistet werden, dass sich die Laufschiene mit der doppelten Geschwindigkeit wie die Mittelschiene bewegt.
Alternativ kann das flexible Umlenkelement zusammen mit den Umlenkrollen auch als separate Baugruppe auf mindestens einem Träger angeordnet sein, der mit der Mittelschiene oder einer anderen Schiene, beispielsweise durch eine Clipsverbindung, lösbar oder unlösbar verbindbar ist. Dadurch kann das flexible Umlenkelement bei bestehenden Auszügen ohne großen Aufwand nachgerüstet werden. Lediglich die Verbindungen zu der mindestens einen weiteren Schiene müssen, beispielsweise durch Clipsen, nachgerüstet werden. Alternativ können die Verbindungen durch Elemente an der Schiene, die den Träger trägt, oder am Träger selber, die mit entsprechend ausgestalteten Bereichen der mindestens einen weiteren Schiene, beispielsweise Nuten oder Vorsprüngen, zusammenwirken, gebildet werden. Bei einer nicht ordnungsgemäßen Verwendung des Auszugssystems könnten diese Elemente ausgelenkt und somit eine Zerstörung der Synchronisierung verhindert werden.
Das erfindungsgemäße Auszugssystem kann zudem einen Selbsteinzug und/oder eine Dämpfung und/oder eine Öffnungsvorrichtung aufweisen, die zusätzlich zu der Synchronisierung vorgesehen sein können. Dabei kann der Aktivator für diese Zusatzbauteile vorteilhaft an dem flexiblen Umlenkelement angeordnet sein. Durch die erfindungsgemäße Synchronisierung ist eine Anordnung eines Selbsteinzuges bzw. einer Öffnungsvorrichtung auf einer Seite des Auszugsystems ausreichend. Dadurch können Kosten reduziert werden.
Das Auszugssystem kann dabei insbesondere bei einem Haushaltsgerät oder einem Möbel eingesetzt werden, aber auch andere Anwendungsfälle sind möglich.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1: eine perspektivische Ansicht einer Auszugsführung eines erfindungsgemäßen Auszugssystems;
Figuren 2A und 2B: zwei Seitenansichten der Auszugsführung der Figur 1 in unterschiedlichen Positionen;
Figur 3: eine Vorderansicht des Auszugssystems mit zwei Auszugsführungen;
Figuren 4A und 4B: zwei perspektivische Ansichten eines erfindungsgemäßen Auszugssystems in unterschiedlichen Positionen;
Figur 5: eine perspektivische Ansicht eines Korbes als Schubelement an einem erfindungsgemäßen Auszugssystem;
Figur 6: eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Auszugsführung eines erfindungsgemäßen Auszugssystems, und
Figuren 7 bis 9: mehrere Teilansichten einer Einrichtung zur Einstellung der Vorspannung des flexiblen Umlenkelementes der Auszugsführung der Figur 6.

Ein Auszugssystem umfasst zwei Auszugsführungen 1, wobei in Figur 1 nur eine dieser Auszugsführungen 1 dargestellt ist. Die Auszugsführung 1 umfasst eine Laufschiene 2, die mit einem Schubelement, wie einem Schubkasten, einem Aufnahmekorb oder einem anderen Schubelement, koppelbar ist. Die Laufschiene 2 ist an einer Mittelschiene 3 über Wälzkörper verfahrbar gelagert, wobei die Mittelschiene 3 über weitere Wälzkörper relativ zu einer stationären Schiene 4 verfahrbar ist. Die stationäre Schiene 4 ist über Befestigungswinkel 5 an einem Korpus eines Möbels oder eines Haushaltsgerätes fixierbar.
An der Laufschiene 2 der Auszugsführung 1 ist ein nach oben hervorstehender Haken 6 vorgesehen, der zur Verbindung mit dem Schubelement, wie einem Schubkasten oder einem Korb, verbindbar ist. Ferner ist an der Laufschiene 2 an der Vorderseite ein Stopfen 7 vorgesehen, der als Anschlag dient und beispielsweise mit einem Selbsteinzug oder einer Dämpfungseinrichtung koppelbar ist.
Um die Bewegung der Laufschiene 2 mit der Laufschiene 2 einer weiteren Auszugsführung 1 zu synchronisieren, sind entsprechende Mittel 10 zur Synchronisierung vorgesehen, die ein flexibles Umlenkelement 11 umfassen. Das flexible Umlenkelement 11 ist als Seil aus einem Draht ausgebildet, kann aber auch ein sonstiges Seil, Band oder anderes Element sein, das umlenkbar ist. Das flexible Umlenkelement 11 ist über einen Halter 12 mit der Laufschiene 2 gekoppelt, wobei das flexible Umlenkelement 11 an einer Verbindungsstelle 13 an dem Halter 12 festgelegt ist. Auf ähnliche Weise ist an der stationären Schiene 4 ein Halter 14 vorgesehen, wobei das flexible Umlenkelement 11 an einer Verbindungsstelle 15 an dem Halter 14 fixiert ist. An den Verbindungsstellen 13 und 15 kann das flexible Umlenkelement durch Schweißen, Kleben oder mit mechanischen Befestigungsmitteln an den Haltern 12 bzw. 14 fixiert sein.
Das flexible Umlenkelement 11 ist im vorderen Bereich um eine Umlenkrolle 16 um etwa 180° umgelenkt, die drehbar an einem Halter 17 gelagert ist, der an der Mittelschiene 3 festgelegt ist. Durch das flexible Umlenkelement 11 kann somit eine Ablaufsteuerung zwischen der Laufschiene 2, der Mittelschiene 3 und der stationären Schiene 4 erfolgen, die dafür sorgt, dass die Laufschiene 2 mit doppelter Geschwindigkeit wie die Mittelschiene 3 bewegt wird und ein Schlupf zwischen den Schienen vermieden wird.
Die Mittel 10 zur Synchronisierung umfassen ferner Führungsmittel, um das flexible Umlenkelement 11 von einer Auszugsführung 1 zu der gegenüberliegenden Auszugsführung 1 zu führen. Hierfür ist rückseitig an der Mittelschiene 3 ein weiterer Halter 24 vorgesehen, an dem eine obere Umlenkrolle 18 und eine untere Umlenkrolle 19 vorgesehen sind, die eine im Wesentlichen vertikale Achse aufweisen. Dadurch kann das flexible Umlenkelement 11, anders als bei der um eine horizontale Achse drehbaren Umlenkrolle 16, an den Umlenkrollen 18 und 19 horizontal umgelenkt werden. An dem oberen Halter 20 mit der Umlenkrolle 18 ist ferner ein Ring 22 vorgesehen, der über eine Gewindehülse 26 mit einer Rändelmutter 23 verbunden ist. Auf ähnliche Weise ist an dem unteren Halter 21 ein Ring 22 mit einer Gewindehülse 26 vorgesehen, auf die eine weitere Rändelmutter 23 aufgedreht ist. Dadurch kann die Spannung des flexiblen Umlenkelementes 11 eingestellt werden, wie nachfolgend noch erläutert wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Spannung des flexiblen Umlenkelementes 11 auch durch eine Verschiebung des Halters 17 und/oder des Halters 24 parallel zur Längsrichtung der Auszugsführung 1 eingestellt werden. Dazu können an den Haltern 17, 24 beispielsweise Langlöcher vorgesehen sein.
In den Figuren 2A und 2B ist die Auszugsführung 1 in unterschiedlichen Positionen dargestellt. In Figur 2A ist die Auszugsposition gezeigt, bei der die Laufschiene 2 vollständig vor die stationäre Schiene 4 verfahren ist. In Figur 2B ist die Einzugs- oder Schließposition gezeigt, bei der die Laufschiene 2 und die stationäre Schiene 4 übereinander angeordnet sind.
In Figur 3 ist das Auszugssystem mit den zwei Auszugsführungen 1 dargestellt, die in einem rückwärtigen Bereich, dem Verbindungsabschnitt, über das flexible Umlenkelement 11 miteinander verbunden sind. Das flexible Umlenkelement 11 ist durch Gewindehülsen 26 und durch die jeweiligen Rändelmuttern 23 geführt und dann in einer Umhüllung 25 angeordnet, die beispielsweise als flexibler Schlauch ausgebildet ist. Wenn das flexible Umlenkelement 11 gespannt werden soll, kann durch Drehen mindestens einer der, vorzugsweise beider auf einem Halter angeordneten, Rändelmuttern 23 relativ zu dem Ring 22 der Abstand zwischen der Rändelmutter 23 und der Auszugsführung geringfügig geändert werden, wodurch das flexible Umlenkelement wahlweise gespannt oder entspannt wird. Die Gewindehülsen 26 dienen zur Fixierung der eingestellten Spannung.
Wie in Figur 4A gezeigt ist, befinden sich zwei Auszugsführungen 1 beabstandet zueinander und sind im rückwärtigen Bereich über das flexible Umlenkelement 11 aneinander gekoppelt, wobei in Figur 4A die Umhüllung 25 zur besseren Anschaulichkeit weggelassen wurde. Das flexible Umlenkelement ist umlaufend ausgebildet und ausgehend von dem Halter 12 an der Laufschiene 2 auf der linken Seite um die Umlenkrolle 16 geführt und dann mit der stationären Schiene 4 der linken Auszugsführung 1 verbunden. In dem Bereich der Auszugsführung 1 ist das flexible Umlenkelement 11 parallel zu den Schienen 2, 3, 4 ausgerichtet. Im rückseitigen Bereich sorgen die Umlenkrollen 18 und 19 dafür, dass das flexible Umlenkelement 11 um etwa 90° umgelenkt wird. Die Auszugsführung 1 auf der rechten Seite kann baugleich zu der Auszugsführung 1 auf der linken Seite ausgebildet sein, wobei das flexible Umlenkelement jeweils an der Innenseite angeordnet ist. Dabei ist der Bereich des flexiblen Umlenkelementes 11, der mit dem Halter 14 an der linken Auszugsführung 1 verbunden ist, an der gegenüberliegenden rechten Auszugsführung 1 mit einem Halter 12 mit der Laufschiene 2 gekoppelt. Umgekehrt ist der Abschnitt, der mit der stationären Schiene 4 mit dem Halter 14 auf der linken Seite verbunden ist, über die Umlenkrolle 19 auf die gegenüberliegende Seite zu der Auszugsführung 1 geführt und dort über eine Umlenkrolle 18 mit einem Halter 12 verbunden, der an der Laufschiene 2 fixiert ist.
Wie in Figur 4B gezeigt ist, bewegt sich das flexible Umlenkelement 11 im rückwärtigen Bereich zusammen mit dem beiden Mittelschienen 3, wobei eine Synchronisierung der Bewegung der Laufschienen 2 derart erfolgt, dass bei einer einseitigen Belastung über das flexible Umlenkelement 11 auch die Auszugsführung 1 auf der gegenüberliegenden Seite verfahren wird. Dadurch wird eine extreme Schrägstellung eines Schubelementes weitgehend vermieden.
Wie in den Figuren 4A und 4B gezeigt ist, besitzt die rechte Auszugsführung an der Laufschiene 2 einen stegförmigen Aktivator 31, der mit einem Selbsteinzug 30 koppelbar ist. Der Selbsteinzug 30 umfasst einen Mitnehmer 32, der entlang einer Führung 33 bewegbar ist. Der Mitnehmer 32 ist mit einem Federelement in einer Patrone 34 gekoppelt, so dass die Auszugsführung 1 kurz vor der Schließposition in eine geschlossene Position gezogen werden kann. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, in der Patrone 34 einen Dämpfer vorzusehen, um eine Bewegung der Laufschiene vor Erreichen der Schließposition abzubremsen. Ein entsprechender Selbsteinzug und/oder Dämpfer kann auch auf der gegenüberliegenden Seite an der Auszugsführung 1 montiert sein.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das flexible Umlenkelement 11 umlaufend ausgebildet, also schlaufenförmig. Es ist natürlich auch möglich, eine Synchronisierung mit einem flexiblen Umlenkelement 11 vorzusehen, bei dem keine schlaufenförmige Anordnung vorhanden ist, sondern nur eine Verbindung zwischen zwei Auszugsführungen mit zwei freien Endabschnitten.
In Figur 6 ist eine modifizierte Auszugsführung 1' gezeigt, bei der wie bei dem vorangegangen Ausführungsbeispiel eine Laufschiene 2 über eine Mittelschiene 3 an einer stationären Schiene 4 verfahrbar gelagert ist. Zur Synchronisierung der Bewegung mit einer spiegelbildlich angeordneten Auszugsführung 1' sind Mittel 10' zur Synchronisierung vorgesehen, die ein flexibles Umlenkelement 11 in Form eines Drahtseils umfassen. Das flexible Umlenkelement 11 ist allerdings nicht umlaufend ausgebildet, sondern setzt sich aus mehreren Teilabschnitten zusammen. An der Laufschiene 2 ist ein erster Halter 50 fixiert, beispielsweise durch Kleben oder Schweißen, an dem zwei voneinander beabstandete Haken 51 vorgesehen sind. Jeder Haken 51 umgreift einen Endabschnitt des flexiblen Umlenkelementes 11, der benachbart zu einem verdickten Endabschnitt 52 angeordnet ist. Durch den Haken 51 ist sichergestellt, dass der verdickte Endabschnitt 52 nicht durch den Haken 51 herausgezogen werden kann, so dass das flexible Umlenkelement 11 über den Halter 50 in der gewünschten Spannung gehalten werden kann.
Ferner ist ein weiterer Halter 50 an der stationären Schiene 4 fixiert, der ebenfalls zwei voneinander beabstandete Haken 51 aufweist, die jeweils benachbart zu einem verdickten Endabschnitt 52 angeordnet sind, so dass ein Teilabschnitt des flexiblen Umlenkelementes 11 mit zwei verdickten Endabschnitten 52 jeweils an den Haken 51 einhängbar ist. Dies erleichtert die Montage des flexiblen Umlenkelementes 11, das in mehreren Schritten an den beiden Auszugsführungen 1' montiert werden kann.
Im hinteren Bereich der Auszugsführung 1' ist an der Mittelschiene 3 eine Führungsvorrichtung 60 für das flexible Umlenkelement 11 ausgebildet, wobei das flexible Umlenkelement 11 im Wesentlichen um 90° umgelenkt wird. Die Führungsvorrichtung 60 umfasst ein Gehäuse 61, in dem entsprechende Umlenkrollen angeordnet sind. Das Gehäuse 61 ist über einen Halteabschnitt 62 an der Mitteilschiene 3 festgelegt.
Wie in Figur 7 gezeigt ist, umfasst die Führungsvorrichtung 60 ferner zwei Hülsen 63, durch die jeweils ein flexibles Umlenkelement 11 geführt ist. Jede Hülse 63 besitzt mehrere seitliche Schlitze 64 und mittlere Schlitze 65. An den Schlitzen 64 und 65 ist ein Verriegelungselement 70 eingesteckt, mittels dem eine an dem flexiblen Umlenkelement 11 eingestellte Spannung fixiert werden kann.
Die Führungsvorrichtung 60 und die Spanneinrichtung sind in Figur 8 im Detail gezeigt. In den Hülsen 63 sind Federn 75 in Form von Schraubenfedern einfügbar, die auf Spannhülsen 80 wirken, die innerhalb der Hülsen 63 fixierbar sind.
Die Spanneinrichtung umfasst ferner die Verriegelungselemente 70, die als Winkel ausgebildet sind und zwei parallele Stege 71 umfassen, zwischen denen ein Mittelsteg 72 angeordnet ist. Der Mittelsteg 72 kann in die mittleren Schlitze 65 und die seitlichen Stege 71 in die Schlitze 64 an den Hülsen 63 eingesteckt werden.
Die Funktion der Spanneinrichtung wird in Figur 9 ersichtlich. In der Führungsvorrichtung 60 sind Umlenkrollen 67 um eine Achse 66 (Figur 7) drehbar gelagert, um die beiden Umlenkelemente 11 jeweils um 90° umzulenken. Um die Spannung des flexiblen Umlenkelementes 11 oder eines Teilabschnittes des flexiblen Umlenkelementes 11 einzustellen, wird die Feder 75 innerhalb einer Hülse 63 auf einer Seite abgestützt und liegt auf der gegenüberliegenden Seite an einem inneren Vorsprung der Spannhülse 80 an. Die Spannhülse 80 wirkt auf der gegenüberliegenden Seite auf eine Umhüllung 25, die um das flexible Umlenkelement 11 angeordnet ist. Wird nun die Spannhülse 80 nach rechts in Figur 9 bewegt, verlängert sich der Abschnitt der Umhüllung 25, der zwischen den gegenüberliegenden Gehäusen 61 angeordnet ist, während das flexible Umlenkelement 11 gespannt wird. Wird die Spannhülse 80 hingegen nach links bewegt, so wie dies bei der unteren Spannhülse 80 gezeigt ist, wird die Länge der Umhüllung 25, die zwischen den gegenüberliegenden Gehäusen 61 angeordnet ist, verkürzt, so dass die Spannung an dem flexiblen Umlenkelement 11 reduziert wird. Durch das Verschieben der Spannhülse 80 wird nicht die tatsächliche Länge der Umhüllung 25, sondern nur die freie sichtbare Länge, die zwischen den Gehäusen 61 angeordnet ist, verändert. Da die Umhüllung 25 unabhängig von dem Umlenkelement 11 verschoben wird, kann dadurch die Vorspannung des Umlenkelementes 11 eingestellt werden.
Die Feder 75 kann somit die Spannung vorgeben, die das flexible Umlenkelement 11 erhält. Dadurch kann die Vorspannung relativ genau erfolgen, was Fehler vermeidet, denn wenn das flexible Umlenkelement 11 mit zu großer Spannung geführt ist, entsteht Reibung, und das System läuft schwergängig. Wird hingegen eine zu niedrige Vorspannung eingestellt, kann keine optimale Synchronisation der beiden Auszugsführungen 1' mehr gewährleistet werden.
Um eine eingestellte Vorspannung zu fixieren, ist das Verriegelungselement 70 vorgesehen, das mit den Stegen 71 in die Schlitze 64 eingesteckt wird, wenn die Spannhülse 80 in der gewünschten Position ist. Dadurch wird ein Verschieben der Spannhülse 80 in Längsrichtung des Umlenkelementes 11 verhindert, da an der Spannhülse 80 am Außenumfang mehrere Nuten vorgesehen sind, in die ein Abschnitt des Steges 71 eingreift, so dass die Spannhülse 80 innerhalb der Hülse 63 fixiert gehalten ist, bis das Verriegelungselement 70 wieder aus der Hülse 63 herausgezogen wird. Auch andere Verriegelungselemente 70 oder Spanneinrichtungen können eingesetzt werden.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das flexible Umlenkelement 11 als Draht bzw. Drahtseil ausgebildet. Es ist natürlich auch möglich, ein Band oder einen Riemen als Umlenkelement vorzugsehen, wobei dann die Umlenkrollen 16, 18 und 19 entsprechend modifiziert werden müssen, denn bei den Umlenkrollen 16, 18 und 19 sind jeweils nutförmige Aufnahmen für das Seil ausgebildet.
Die Mittel 10 zur Synchronisation können statt bei zwei Auszugsführungen 1 auch bei drei oder mehr Auszugsführungen eingesetzt werden, um die Bewegung der jeweiligen Laufschienen zu vereinheitlichen.
Alternativ zum Ausführungsbeispiel kann die Anordnung der Umlenkrollen umgekehrt sein, so dass sich der Verbindungsabschnitt zwischen den mindestens zwei Auszugsführungen und die jeweils zwei Umlenkrollen im vorderen Bereich des Auszugssystems befinden und die jeweils eine Umlenkrolle im rückwärtigen Bereich des Auszugssystems angeordnet ist.
Das erfindungsgemäße Auszugssystem wird vorzugsweise in Möbeln oder Haushaltsgeräten eingesetzt. In Figur 5 ist ein Anwendungsbeispiel gezeigt, bei dem ein Korb 40 eines Kühlgerätes an einer Auszugsführung 1 fixiert ist. Hierfür ist eine obere Strebe 41 des Korbes 40 auf der Laufschiene 2 der Auszugsführung 1 fixiert. Der Korb umfasst mehrere vertikale Streben 43, die über horizontale Streben 42 miteinander verbunden sind, so dass ein gitterartiger Aufbau entsteht. Statt eines Korbes 40 kann allerdings auch ein Schubkasten oder ein anderes Schubelement an einem erfindungsgemäßen Auszugssystem montiert werden.

Bezugszeichenliste

1,1': Auszugsführung
2: Laufschiene
3: Mittelschiene
4: stationäre Schiene
5: Befestigungswinkel
6: Haken
7: Stopfen
10, 10': Mittel
11: Umlenkelement
12: Halter
13: Verbindungsstelle
14: Halter
15: Verbindungsstelle
16: Umlenkrolle
17: Halter
18: Umlenkrolle
19: Umlenkrolle
20: Halter
21: Halter
22: Ring
23: Rändelmutter
24: Halter
25: Umhüllung
26: Gewindehülse
30: Selbsteinzug
31: Aktivator
32: Mitnehmer
33: Führung
34: Patrone
40: Korb
41: Strebe
42: Strebe
43: Strebe
50: Halter
51: Haken
52: Endabschnitt
60: Führungsvorrichtung
61: Gehäuse
62: Halteabschnitt
63: Hülse
64: Schlitz
65: Schlitz
66: Achse
67: Umlenkrolle
70: Verriegelungselement
71: Steg
72: Mittelsteg
75: Feder
80: Spannhülse

Claims

Auszugssystem, mit mindestens zwei Auszugsführungen (1, 1'), wobei jede Auszugsführung (1, 1') eine stationäre Schiene (4), eine Laufschiene (2) und eine Mittelschiene (3) umfasst, die relativ zu der stationären Schiene (4) verfahrbar sind, und Mittel (10) zur Synchronisierung der Bewegung der verfahrbaren Schienen (2, 3) vorgesehen sind, wobei die Mittel (10, 10') zur Synchronisierung mindestens ein flexibles Umlenkelement (11) umfassen, wobei das flexible Umlenkelement (11) an der Mittelschiene (3) über Umlenkrollen (16, 18, 19) gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Umlenkelement (11) mit einem Abschnitt parallel zur Längsrichtung einer Auszugsführung (1, 1') und an einem Verbindungsabschnitt zwischen den Auszugsführungen senkrecht zur Längsrichtung angeordnet ist.
Auszugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel (22, 23) vorgesehen sind, um die Spannung des flexiblen Umlenkelementes (11) einzustellen.
Auszugssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (10, 10') zur Synchronisierung mit mindestens einer verfahrbaren Schiene (2, 3) gekoppelt sind.
Auszugssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (10, 10') zur Synchronisierung zusammen mit der mindestens einen verfahrbaren Schiene (2, 3) verfahrbar sind.
Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Umlenkelement (11) über mindestens eine Umlenkrolle (16, 18, 19) an einer Schiene (3) geführt ist.
Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkelement (11) zwischen den Auszugsführungen (1, 1') von einer Umhüllung (25) umgeben ist.
Auszugssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannung des Umlenkelementes (11) durch eine Längenänderung mindestens einer Umhüllung (25) um einen Abschnitt des Umlenkelementes (11) und/oder durch eine Verschiebung mindestens eines Halters (17, 24) paralel zur Längsrichtung einer Auszugsführung (1) verstellbar ist.
Auszugssystem nach Anspruch 2 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Feder (75) vorgesehen ist, um die Spannung des flexiblen Umlenkelementes (11) einzustellen und Verriegelungsmittel (70) um die eingestellte Spannung zu fixieren.
Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Umlenkelement (11) umlaufend ausgebildet ist oder aus mehreren Teilelementen gebildet ist.
Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Umlenkelement (11) und/oder die Umlenkrollen (16, 18,19) auf mindestens einem Träger angeordnet sind, der mit der Auszugsführung (1) verbindbar ist.
Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Umlenkelement (11) jeweils um eine Umlenkrolle (16) an einer Schiene (3) einer Auszugsführung (1, 1') umgelenkt ist.
Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Umlenkelement (11) an einer ersten Verbindungsstelle an der stationären Schiene (4) und einer zweiten Verbindungsstelle an einer Laufschiene (2) fixiert ist.
Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Umlenkelement (11) als Drahtseil ausgebildet ist.
Haushaltsgerät, insbesondere Kühlgerät oder Möbel, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auszugssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorgesehen ist.