DE963348C

DE963348C - Ausloeseeinrichtung mit einem thermisch verzoegerten Bimetall- und einem unverzoegerten elektromagnetischen Schnellausloeser

Info

Publication number: DE963348C
Application number: DES10024D
Authority: DE
Inventors: Hans Haas
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1944-02-02
Filing date: 1944-02-02
Publication date: 1957-05-09

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Auslöseeinrichtung für verzögerungsfreie bzw. schnell wirkende und auf thermischer Wirkung beruhende, insbesondere von Bimetallstreifen herrührende verzögerte Auslösung von elektrischen Schaltgeräten, z. B. Motorschutzschalter!!, Selbstschaltern od. dgl.

Mit derartigen und ähnlichen Schaltgeräten wurden bis jetzt vorwiegend getrennte Auslöser für die verzögerte Auslösung und die Schnellauslösung verwendet. Hierdurch ergaben sich verhältnismäßig verwickelte und kostspielige Schalterbauarten.

Est ist auch bereits für selbsttätige Moment- und Zeitausschalter, die an Stelle gewöhnlicher Schmelzsicherungen verwendet werden sollen, bekanntgeworden, den Bimetallstreifen eines thermischen Auslösers als Kern für einen magnetischen Auslöser auszubilden und die unmittelbar auf ihn aufgebrachte Heizwicklung als Erregerwicklung für den magnetischen Auslöser wirken zu lassen. Durch die Erfindung wird eine solche Auslöseeinrichtung für die Verwendung in Schaltgeräten dadurch weitergebildet und verbessert, daß der mit Verzögerung wirkende thermische Auslöser und der magnetische Schnellauslöser sowohl für sich auswechselbar sind als auch eine gemeinsam auswechselbare bauliche Einheit bilden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen

Fig. ι bis 3 die für sich eine bauliche Einheit bildende Auslöseeinrichtung im Längsschnitt, in der Vorderansicht und in der Draufsicht und

Fig. 4 eine Abwandlung des Ankers für Schnellauslösung.

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Mit ι ist ein als ein U-förmiiger Bügel ausgebildeter, z. B. mittels Schrauben an dem Schaltgerät bzw. dessen Grundplatte anzubringender Träger bezeichnet, auf dem ein oder mehrere Bimetallstreifen mit seiner Wicklung 3 bzw. seinen Wicklungen angebracht ist bzw. sind. Es bilden zugleich der Bimetallstreifen. 2 den Magnetkern und die Heizwicklung 3 des Bimetallstreifens die Sohnellauslöserwicklung. An dem U-förmigen Träger ι des Bimetallstreifens ist Zapfen 11 der bewegliche Anker 6 des Schnellauslösers schwenkbar angebracht. Der Anker 6 steht unter der Wirkung einer Rückzugsfeder 10 und ist so> ausgebildet, daß er im unerregten Zustande einen Spalt 5 mit der ihm zugekehrten Endstelle 4 des Bimetallstreifens 2 bildet. Zu diesem Zweck kann der Anker, wie die Bauarten nach Fig. 1 bis 4 der Zeichnungen zeigen, so gekrümmt werden, daß die mit 12 bezeichneten magnetischen Kraftlinien ohne nennenswerte Streuung von dem Bimetallstreifen auf den Anker 6 — der zugleich den Abschlußdeckel für den den Bimetallauslöser aufnehmenden Raum bilden kann■—übergehen, wobei trotzdem der Anker 6 kräftig und schnell angezogen werden kann-. Der für den Bimetallstreifen vorgesehene, also in dem Auslöser bereits vorhandene Auslösestift und ein Bügel 8 übertragen auch die Auslösebewegung beim Ansprechen des Schnellauslösers. Der Auslösestift 7 kann mittels einer Druckfeder 9 od. dgl. in der Ruhelage gehalten werden. Beim genügend starken. Stromdurchfluß durch die Wicklung 3 tritt das im Bimetallstreifen 2 erzeugte magnetische Feld an der Stelle 4 über den Luftspalt 5 zu dem beweglichen Anker 6 über, 35" wodurch der Anker angezogen wird, so· daß eine verzögerungsfreie bzw. schnell wirkende Auslösung erreicht wird.

Die Erfindung ist keineswegs auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann z. B. der Bimetallstreifen mit besonderem Vorteil so· ausgebildet werden, daß in seiner Ausbiegestellung der Luftspalt verkleinert wird, so daß der ohne Verzögerung arbeitende Auslöser gegenüber dem dargestellten Ausf ührungsbeispiel vorzeitig, d. h. schneller anspricht, als dies bei Ausbiegung des Bimetallstreifens etwa im Sinne einer Luftspaltvergrößerung der Fall wäre. Der Anker 6 des Schnellauslösers kann in einer beliebigen Weise gestaltet und angeordnet werden, indem er nicht, wie dargestellt, ein-, sondern z. B. zweiarmig ausgebildet werden kann. Es können ferner mehrere kombinierte Auslöseeinrichtungen in einem gemeinsamen Träger vorgesehen werden. Außerdem kann der Bimetallstreifen des thermisehen Auslösers als Magnetsystem sowohl für einen verzögerungsfrei wirkenden Auslöser als auch für einen Schnellauslöser verwendet werden. Auch die Anwendungsmöglichkeiten des Erfindungsgegenstandes sind auf Motorschutzschalter und Selbstschalter keineswegs beschränkt. So> können die Maßnahmen nach der Erfindung auf beliebige Leistungsschalter und sonstige, z. B. periodisch arbeitende' Unterbrechereinrichtungen od. dgl. angewandt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

i. Auslöseeinrichtung mit einem thermisch verzögerten Bimetall- und einem unverzögerten elektromagnetischen Schnellauslöser, bei der der Bimetallstreifen des thermischen Auslösers als Kern für den magnetischen Auslöser ausgebildet ist und die unmittelbar auf ihm aufgebrachte Heizwicklung als Erregerwicklung für den magnetischen Auslöser wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Verzögerung wirkende thermische Auslöser und der magnetische Schnellauslöser sowohl je für sich auswechselbar sind als auch eine gemeinsam auswechselbare bauliche Einheit bilden.
2. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker für die Schnellauslösung an einem U-förmigen Träger des thermischen Auslösers insbesondere schwenkbar angebracht bzw. in diesem mindestens zum Teil untergebracht ist.
3. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker derart ausgebildet ist, daß er den Raum, in dem sich der thermische Auslöser befindet, nach Art eines Deckels abschließt.
4. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker für die Schnellauslösung auf die bereits für die thermische Auslösung vorgesehenen Auslöse- bzw. Übertragungsglieder einwirkt.
5. Auslöseleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker für die Schnellauslösung, insbesondere an seinem Ende, so ausgebildet, insbesondere gekrümmt ist, daß ein kleiner Luftspalt zwischen dem Bimetallstreifen und dem Anker, und zwar ohne daß dadurch die Intensität bzw. der Hub bei der Ankerbewegung beeinträchtigt wird, entsteht.
6. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslösebewegung über einen Bügel und einen in dem Träger des' Bimetallstreifens geführten Stift erfolgt.
7. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihre beweglichen Teile in der Ruhelage durch Federn gehalten werden.
8. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bimetallstreifen des thermischen Auslösers als Magnetsystem sowohl für den verzögerungsfrei wirkenden Auslöser als auch für einen weiteren Schnellauslöser dient.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 737680, 658160, 652047, 623484, 597 445, 535 376, 525 939. 506752, 469878, 452520, 356226, 340024; schweizerische Patentschrift Nr. 121 430.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 512/410 5.57