DE415952C - UEberstromschalter zum Schutz von Kurzschlussmotoren - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 7.JULI1925

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21c GRUPPE

(V

Voigt & Haeffner Akt-Ges. in Frankfurt a.M.*). Überstromschalter zum Schutz von Kurzschiußmotoren.

Patentiert' im Deutschen Reiche vom 27. Januar 1924 ab.

Beim Einschalten von Motoren, besonders Kurzschlußmotoren, die durch Überstromschalter geschützt sind, tritt die Schwierigkeit auf, während der Anlaufzeit das Abschalten des Überstromschalters zu verhindern. Eine der möglichen Lösungen ergibt sich dadurch, daß man den magnetischen Stromkreis des Überstromschalters während der ersten Zeit nach dem Einschalten so schwach hält, daß ein Abschalten dann nur bei sehr starkem Überstrom möglich ist. Es wird zu diesem Zweck von der an sich bekannten Anordnung Gebrauch gemacht, bei der ein Uberstrommagnet zwei Anker besitzt, einen normalen Auslöseanker und einen zweiten Anker, der unter der Einwirkung einer Zeitverzögerung steht, die in Form irgendeiner Bremsanordnung, ζ. Β. einer Schleuderbremse, gebaut werden kann und der in seiner angezoge- - nen Stellung durch die verstärkte Wirkung ao

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Friedrich Schoof in Epstein i. T.

des magnetischen Flusses den Ausloseanker arbeitsfähig macht. Die Erfindung besteht nun darin, daß der Nebenanker nach dem Einschalten angezogen wird und in dieser angezogenen Stellung verharrt, während der Auslöseanker dann durch geringeren Überstrom angezogen werden kann. Beim Einschalten eines Kurzschlußmotors wird.dann der durch die Stromstärke erregte Überstrommagnet

ίο zunächst den näherstehenden Nebenanker anzuziehen versuchen. Dieser Anziehungskraft setzt sich das Zeitrelais in Form einer Bremseinrichtung entgegen, so daß das Heranbewegen des Ankers langsam und nur innerhalb einer gewissen Zeit vor sich geht. Wenn auch durch das Heranbewegen die magnetischen Kraftlinien im Magneten zunehmen, so fällt doch gleichzeitig die Stromstärke des Motors ab mit zunehmender Tourenzahl, so daß

ao die Gefahr eines zu frühen Auslösens vermieden wird. Nach erfolgtem Einschalten ist der Hilfsanker angeklappt und hier keine Luftstrecke mehr vorhanden, so daß der normale Hauptanker bei Überlastung im Betrieb

as in normaler Weise arbeiten kann.

In der Zeichnung bezeichnet α den Überstrommagnet mit seinem Joch b. c ist der Hauptanker, der durch Einwirkung auf die Klinke d die Auslösung des Schalters bewirken kann, e ist der Nebenanker, der mittels einer Übersetzung f und Ratsche g auf ein Zeitelement irgendeiner Art einwirkt. Beim Einschalten des Überstromschalters wird der Magneta sehr stark erregt, aber durch den Luftspalt zwischen b und e ist die magnetische Kraft nicht stark genug, den Anker c anzuziehen. Der Anker e wird entgegen dem Hemmwerk h langsam in Bewegung kommen und am Ende der Bewegung den Eisenweg zwischen b und α fest schließen. Da aber unterdessen der Motor auf Touren gekommen ist, so ist der Einschaltstrom vorüber und der Anker c wird nur bei dann eintretender Überlastung in Tätigkeit treten und durch Lösen der Klinke d die Abschaltung bewirken.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Überstromschalter zum Schutz von Kurzschlußmotoren mit einem Überstrommagnet mit zwei Ankern, von denen der eine (Nebenanker) in seiner Bewegung durch ein Zeitelement gehemmt wird und in seiner Endstellung den zweiten Anker (Auslöseanker) durch die verstärkte Wirkung des magnetischen Flusses arbeitsfähig macht, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenanker nach dem Einschalten angezogen wird und in dieser angezogenen Stellung verharrt, während der Auslöseanker dann durch geringeren Überstrom angezogen werden kann.