Selbsttätiger elektrischer Noment- -imd Zeitausschalter. Es gibt viele Fälle, sowohl in der Stark-, als in der Schwaühstrointechnik, wo die Un zulänglichkeit der bekannten Schmelzsiche rungen mit sich bringt, dass ganz Appara- tensätze vorgesehen werden müssen, um einen Verbrauchskörper oder eine Arbeitsmaschine für alle im Betrieb vorkommenden Strom verhältnisse zu sehützen. Es ist beispiels weise bekannt, dass ein Motor mit Kurz- schlussanker auf die Dauer seine Anlauf stromstärke nicht ertragen kann.
Wird nun der Motor für eine Amp & ezahl, die kleiner ist als diese Stromstärke, abgesichert, so ist mit einem Schmelzen, der Sicherungen bei jeder Inbetriebsetzung zu rechnen, Werden dagegen die Sicherungen für eine höhere Stromstärke bemessen, so ist der Motor bei jeder Überlastung gefährdet.
In der Schwachstromtechnik, zum Bei spiel bei selbsttätigen Teleplionanlagen mit Wählerbetrieb, gibt es Schaltmagnete, die während sehr kurzer Zeit verhältnismässig grosse Stromstösse unbedingt halten müsseni, Magnete, welche aber niemals dauernd init einer Stromstärke gespeist werden dürfe'n, die nur einen Bruchteil derjenigen dieser Stromstösse ausmacht.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein selbsttätiger Moment- und Zeitaus schalter, das heisst ein Ausschalter, der sich sowohl als Zeit-, wie als Momentsicherung benützen lässt und so gestaltet werden kann, dass er sich an Stelle der gewöhnlichen Schmelzsicherungen bei jedem Verbrauchs körper verwenden lässt.
Dieser selbsttätige Moment- und Zeit ausschalter ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kontakte, die zur Unterbrechung des Stromkreises dienen, durch eine Vorrichtung geschlossen gehalten werden, die derart aus gebildet ist, dass sie sowohl durch die ther- #mische, als auch durch die elektromagne tische Wirkung des zu unterbrechenden Stromes die Kontakte öffnen kann.
Auf beiliegender Zeichnung sind bei spielsweise, inden Fig. 1bis 4, verschiedene schematisch gehaltene Ausführungsformen des Erfind:ungsgegenstandes dargestellt.
In den Fig. <B>5, 6, 7</B> und<B>8</B> ist<B>-</B>ein Siche rungsstöpsel gezeichnet, worin eine bei- spielsweise Ausführungsform des Ausschal ters untergebracht ist.
In Fig. <B>1</B> ist der Kreis des zu unterbre- chen-den Stromes durch ein Kontaktstück<B>1</B> geschlossen, das zwei Kontaktplättehen 2 und<B>3</B> überbrüekt. Das Kontaktstück<B>1</B> steht unter der Wirkung einer Feder 4, die bestrebt ist, es von den Kontakten 2 und<B>3</B> abzuheben. Die Feder stützt sich dabei auf einen Teil<B>5'</B> des Gehäuses, anderseits gegen einen Kopf<B>6,</B> der am Ende der Stange sich befindet, um welche diese Feder gewiekelt ist.
Die Wirkung dieser Feder 4 wird auf gehoben durch den Kopf<B>7</B> einer bi-metalli- sehen Blattfeder<B>8, 9,</B> welche in einem Teil <B>5</B> des Gehäuses festgehalten ist. Diese bi- metallische Feder<B>8, 9</B> besteht hier aus einem Eisenstreifen<B>9,</B> auf dem ein Kupferstreifen <B>8,</B> entweder durch Walzen oder durch Auf- nieten, festgemacht ist.
An dem Eisenstreifen<B>9</B> ist ein Eisenkern <B>10</B> angebracht, dessen Enden<B>11,</B> 12 so um gebogen sind, dass sie einem Weicheisen- .anker <B>13</B> gegenüberstehen, der ebenfalls in dem Teil<B>5</B> des Gehäuses eingespannt ist. Der Kern<B>10</B> trägt eine Spule 14, deren Windungen durch bewegliche Leiter<B>15, 16</B> an dem zu unterbrechenden Stromkreis an geschlossen sind.
Ein plötzlicher Stromstoss wird die Er zeugung eines starken magnetischen Feldes im Innern des Kernes<B>10</B> zur Folge haben und eine Anziehung dieses Kernes durch den feststehenden Anker<B>13</B> bewirken. Die bi- metallische Feder<B>8, 9</B> wird durch diese An ziehung gebogen. Durch diese Formverände rung werden die beiden Köpfe<B>6</B> und<B>7</B> von einander getrennt, wodurch die Wirkung der Feder 4 den Strom zwischen 2 und<B>3</B> unter, bricht.
Ist die Stromstärke zu klein, um ein so starkes magnetisches Feld im Kern<B>10</B> zu erzeugen, dass eine genügend grosse Anzie hung durch den Anker<B>13</B> stattfinden kann, aber gross genug, um dem zu sichernden Ver brauchskörper auf die Dauer gefährlich zu werden, so wird durch die Wicklung der Spule 14 genügend Wärme erzeugt, um durch die ungleiehmässige Ausdehnung des Eisen- bezw. Kupferstreifens eine Formver änderung des bi-metallisehen Gebildes<B>8, 9</B> zu verursachen, wodurch sich die Feder biegt ZD und der Strom unterbrochen wird.
In der Ausführungsform nach Fig. 2 ist der Kern<B>10</B> nicht auf dem bi-metallise.lion Gebilde<B>8, 9</B> festgcmaeht, sondern auf dem Anker<B>13.</B> Die Drahtspule 14 ist direkt auf die bi-metalliselie Feder gewiekelt, und der magnetische Kreis -,clit durch den Eisen- #D streifen in die umgebogenen Enden<B>11,</B> 12 des Kernes<B>10</B> und bewirkt eine ma(Tiie- tische Anziehung.
Die übrigen Teile des Aus schalters sind die gleichen wie im vorher- beschriebenen Beispiel und sind deshalb nicht erwähnt.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. <B>3</B> ist wiederum die Spule 14 auf die bi-metal- lische Feder<B>8, 9</B> gewiekelt. Der Kern<B>10</B> fehlt vollständig, aber der Anker<B>13</B> ist an seinem obersten Ende bei<B>17</B> gegen den Ei senstreifen der bi-metallischen Feder hin um gebogen. Die übrigen Teile der Vorrielltung sind die -leichen wie bei den vorher"ehen- den Beispielen.
Die Ausführungsform nach Filg. 4 unter- selleidet sieh von der vorhergehenden ledig- lioli dadurch, dass zur Herbeiführung der thermischen und der elektromaonetischen Wirkung zwei versehiedene Spulen<B>18, 19</B> vorgesehen sind.
Diese beiden Spulen sind parallel gesehaltet. Spule<B>18</B> bewirkt die Formveränderung der bi-nietallischen Feder unter dem Einfluss der Wärme, während die Spule<B>19</B> dies unter dem Einfluss des Elehtromao,netismus besorgd, Die bi-meial- lische Feder könnte clureh ir 'gend welche Vor richtung gleielier Art und Wirkung,
bei spielsweise dureh zwei unabhängig vonein- ahder eingeklemmte, voneinander räumlich getrennte, aber miteinander wirkende Lamel len von verschiedenen Ausdehnun--sI#oeffi- en zienten ersetzt werden.
Der in den Fig. <B>5</B> bis<B>8</B> dar-estellte <B>Stöp-</B> sel weist einen hohlen Porzella.nhörper 20 auf, der durch eine Wand 21 in zwei Kam mern geteilt ist. Alle die Vorrichtungen, die in der grösseren Kammer 22 untergebracht sind, sind in Fig. <B>5</B> in Ansicht dargestellt. Die den schematischen Figuren analogen Teile sind hier gleich bezeichnet. Die bi- metallische Feder<B>8, 9</B> wird mit dem Anker <B>13</B> durch eine Schrauben <B>23</B> im Porzellan körper 20 gehalten. Der Kern<B>10</B> wirkt hier als Anker und der Anker<B>13</B> als Kern.
Letz terer trägt eine Spule<B>18,</B> die lediglich dazu dient, wie anlässlich der Fig. 4 beschrieben, die magnetische Wirkung hervorzubringen. Die tliermische Wirkung wird durch eine Spule, die in unmittelbarer Nähe der bi- metallischen Feder<B>8, 9</B> untergebracht ist, hervorgerufen. Diese Spule<B>19</B> ist aus einem Schmelzdrallt gemacht, der unten an den mittleren Kontakt 24 des Stöpsels und oben an einen Winkelteil<B>25</B> des Kernes<B>13</B> ange lötet ist. Dieser Kern<B>13</B> trägt seitlich einen Lappen, welcher als Öse ausgebildet ist und als Lager für eine kleine Welle<B>26</B> dient.
Diese Welle dringt durch die Wand 21 Ein- durch und trägt in der Kammer 22 einen Hebel<B>28</B> und in der kleinen Kammer einen Nocken<B>29,</B> gegen welchen ein unter Feder wirkung stehender Hebel<B>30</B> sieh anlehnt. Letzterer ist in einem Ansatz<B>31</B> der Fas sung 32 des Stöpsels gelagert und kann sich dort drehen, um gegebenenfalls, das heisst wenn der Nocken<B>29</B> ihn niclit mehr daran hindert, die Stellung anzunehmen, die in Fig. <B>7</B> strichpunktiert angegeben ist.
<B>.</B> Oben ist der Porzellankörper 20 durch eine Mutter<B>33</B> geschlossen, in welcher ein Fenster 34 ausgespart ist. Der Hebel<B>28</B> hat vorn einen Haken, der bei normalem Strom- fluss unter den Kopf<B>7</B> der bi-metallischen Feder<B>8, 9</B> zu liegen kommt. Dann sind die Organe in Ruhestellung, und der Nocken<B>29</B> hat die in Fig. <B>7</B> "dargestellte Stellung inne.
Der Strom durehfliesst den Stöpsel von dem mittleren Kontakt 24 über den Draht<B>19,</B> den Teil<B>25</B> des Kernes<B>13</B> und gelangt über die Welle<B>26,</B> den Nocken<B>29</B> und den Hebel <B>30</B> in die Fassung 32. Die Spule<B>18</B> ist pa- rallel zur Spule<B>19</B> geschaltet. Die Moment auslösung wird bestimmt durch die Grösse des Luftspaltes zwischen Anker und Kern und die Zeitauslösung durch die thermische Wirkung des Drahtes<B>19</B> auf die bi-metal- lische Feder.
Letztere wird sich in beiden Fällen nach rechts, in Fig. <B>5,</B> krümmen, den Haken Us Hebels<B>28</B> loslassen und so dem Nocken<B>29</B> gestatten, sich unter dem Ein- fluss des Hebels<B>30</B> zu drehen und den Strom kreis zu öffnen. Der Hebel<B>28,</B> welcher unter der Wirkung der Feder<B>37</B> stellt, die bestrebt ist, diesen gegen das Fenster 34 zu drehen, springt gleichzeitig gegen das Fenster 34 und wirkt dort als Schauzeichen zur Be kanntgabe der Tätigkeit des Aussehalters.
Die Funkenstrecke in der Kammer 21 ist so gross gehalten, dass Stromstärken, äie das doppelte der normalen Bemessung des Stöp sels betragen, unbedenklich unterbrochen werden können. Schliesslich kann im Falle des Versagens des ganzen Mechanismus der Hitzdraht <B>19</B> durchsehmelzen. So wird die notwendige Sicherheit für den Stromunter- bruell erhöht.