DE955600C - Verfahren zur Herstellung von ammoncitratloeslichen, vorwiegend Dicalciumphosphat enthaltenden Duengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ammoncitratloeslichen, vorwiegend Dicalciumphosphat enthaltenden Duengemitteln

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DE955600C
DE955600C DEO3061A DEO0003061A DE955600C DE 955600 C DE955600 C DE 955600C DE O3061 A DEO3061 A DE O3061A DE O0003061 A DEO0003061 A DE O0003061A DE 955600 C DE955600 C DE 955600C
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Dr Walter Mueller
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B11/00Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes
    • C05B11/04Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid
    • C05B11/06Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid using nitric acid (nitrophosphates)

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von ammoncitratlöslichen, vorwiegend Dicalciumphosphat enthaltenden Düngemitteln Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von ammoncitratlöslichen, vorwiegend Dicalciumphosphat enthaltenden Düngemitteln durch stufenweise Fällung von salpetersauren Rohphosphataufschlußlösungen mit Ammoniak.
  • Bei der bekannten Herstellung von Di.calciumphosphat durch Fällung einer mineralsauren Aufschlußmasse von Rohphosphat mit Ammoniak oder einer anderen Base ergibt sich die SchwieTi.gkeit, daB bei der Fällung häufig Niederschläge entstehen, die nach dem Trocknen nur eine ungenügende Ammoncitratlöslichkeit nach P e t e r -m a n n aufweisen und demnach die Phosphorsäure zum Teil in einer nur schwer von der Pflanze aufnehmbaren Form enthalten.
  • Die Bildung des kalkärmeren, ammoncitratlöslichen sekundären Phosphates gegenüber dem kalkreichen, ammoncitratunlöslichen Apatit kann durch langsames Fällen mit verdünnten Basen begünstigt werden; doch ist, besonders im Falle der Verwendung von Salpetersäure, wegen der erforderlichen Rückgewinnung der Salpetersäure in Form von Nitraten eine Verdünnung aus wirtschaftlichen Gründen nur beschränkt durchführbar. Nach anderen- bekannten Verfahren wird die Bildung von Dicälciumphosphat beim Fällen des Salpetersäureaufsehlusses durch Entfernung des hinsichtlich des herzustellenden sekundären Calciumphosphates im Überschuß vorhandenen Calciumions entweder durch Ausfrieren von Calciumnitrat (Oddaverfahren) oder durch Mitverwendung von Schwefelsäure, Sulfaten oder Phosphorsäure erreicht.
  • Diese Arbeitsweisen erfordern aber zusätzliche Arbeitsvorgänge und Chemikalien und führen auch meist zu Mischdüngern und nicht zu reinem Dicalciumphosphat, das wegen seines hohen P205 Gehaltes ein erstrebenswertes Endprodukt ist.
  • Vielfach wurde versucht, durch geeignet erscheinende Maßnahmen bei der Fällung, beispielsweise durch vorsichtige stufenweise Fällung, diesem Übelstande zu begegnen. So hat man aus einer salpetersauren Aufschlußlösung von Rohphosphaten mit Hilfe von Kalk oder Branntkalk, jedoch bei gewöhnlicher Temperatur und nur unter Einhaltung bestimmter Konzentrationsverhältnisse der Bestandteile schrittweise zuerst die Verunreinigungen und anschließend das Dicalciumphosphat gefällt. Bei der Behandlung salpetersaurer Aufschlußlösungen mit Ammoniak zum Zwecke der Mischdüngerherstellung hat man ferner dieFällung bei Temperaturen über ioo°, zum Teil bis 13o°, durchgeführt. Eine solche Fällung, ausschließlich bei höheren Temperaturen, ist jedoch bei der-Herstellung von reinem Dicalciumphosphat deshalb nicht anwendbar, weil letzteres in wäßrigem Medium dabei weitgehend zu Apatit hydrolysiert würde. Ferner versuchte man den bei der Fällung saurer Rohphosphatlösungen mit alkalischen Stoffen sich bildenden Hydröxylapatit dadurch in Dicalciumphosphat umzuwandeln, daß man die Fällung bei gewöhnlicher Temperatur unter Aufrechterhaltung saurer Reaktion teilweise durchführte, das Fällungsgut stundenlang sieh selbst überließ, bis der Apatit sich mit der Phosphorsäure in Dicalciumphosphat umgewandelt hatte, und dann erst mit dem restlichen Alkali die Fällung zu Ende führte. Durch dieses Verfahren sollte also die Bildung von Hydroxylapatit vermieden werden. Das Entstehen des noch weniger erwünschten Fluorapatits aber bzw. die weitere Einwirkung zuvor gefällter Fluoride auf das Dicalciumphosphat nach dessen Fällung und insbesondere bei seiner Trocknung konnte bisher nicht verhindert werden.
  • Zur Erzeugung von Dicalciumphosphat wird die mineralsaure, meist salpetersaure Aufschlußmasse mit Ammoniak oder einer anderen Base gefällt, bis die Phosphorsäure weitgehend als Dicalciumphosphat vorliegt, welches dann abfiltriert wird. Das Filtrat, welches das restliche Calcium als Nitrat neben Ammonni.trat gelöst enthält, wird nach bekannten Verfahren aufgearbeitet.
  • Bei dieser Arbeitsweise zeigte sich aber, daß *-ßer der bereits erwähnten Schwierigkeit, zu gut ammoncit,. atlöslichen Endprodukten zu kommen, auch die Filtrationseigenschaft des Fällungsgemisches so schlecht ist, daß hierdurch eine großtechnische Anwendung dieses Verfahrens in Frage gestellt ist. Diese Sch-evierigkeit läßt sich auch dadurch nicht beseitigen, daß man die Fällung bei höherer Temperatur vornimmt.
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden und bildet den Gegenstand der Erfindung, daß man ausgezeichnet filtrierbare Fällungen mit sehr guter Ammoncitratlöslichkeit erhält, wenn man die Fällung bei mäßiger Temperatur beginnt, nach Zusatz einer gewissen Menge des Fällungsmittels, welche aber zur vollständigen Fällung von Dicalciumphosphat nicht ausreicht, die Temperatur erhöht, hierauf wieder abkühlt und die Fällung durch Zusatz des restlichen Fällungsmittels vervollständigt.
  • Der Zeitpunkt, zu dem die Fällung unterbrochen und das Fällungsgemisch erwärmt wird, ist zweckmäßigerweise dadurch gegeben, daß man die erste Teilfällung etwa bis zur weitgehenden Ausscheidung des noch im stärker sauren Bereich zunächst ausfallenden Calciumfluorides und selbstverständlich auch der übrigen fällbaren Verunreinigungen, wie Eisen und Aluminium, durchführt, wobei aber unter technischen Bedingungen eine geringe Menge Dicalciumphosphat mit dem Calciumfluorid mit ausfällt. Außer dem Calciumfluorid werden auch andere Verunreinigungen (z. B. Eisen und Aluminium) bereits in diesem Bereich ausgefällt. Die Phosphorsäure liegt in diesem Stadium noch überwiegend als gelöstes, primäres Calciumphosphat vor. Die Hauptmenge des Dicalciumphosphates wird aber erfindungsgemäß erst nach der ersten Teilfällung, Erwärmung und Wiederabkühlung der Mischung durch weiteren Zusatz des Fällungsmittels ausgefällt. Es zeigte sich nämlich, daß bei zu weitgehender erster Teilfällung, also bei Mitausfällen einer größeren MengeDicalciumphosphat, durch das nachfolgende Erwärmen eine Hydrolyse des bereits mitausgefällten sekundären Phosphates eintritt, wodurch die Ammoncitratlöslichkeit und die Filtrierbarkeit der erzeugten Fällung verschlechtert wird.
  • Wird die Säuremenge für den Aufschluß so berechnet, daß alle Basen gebunden und die Phosphorsäure sowie die anderen Säuren in Freiheit gesetzt werden, so beträgt die für die erste Fällungsstufe erforderliche Laugenmenge etwa 35 bis 5001o der gesamten für die praktisch vollkommene Dicalciumphosphatfällung bis zum p],-Wert = 4. erforderlichen Menge. Dieser für die erste Teilfällung erforderliche Anteil ist selbstverständlich stark von der für den Aufschluß verwendeten Säuremenge abhängig.. Die Festlegung der günstigsten Bedingungen innerhalb dieses engen Bereiches .erfolgt für jedes Rohphosphat zweckmäßig durch einen Versuch, wodurch das Optimum hinsichtlich Filtrierbarkeit und Ammoncitratlöslichkeit leicht ermittelt werden kann.
  • Im Sinne der Erfindung erfolgt also nach der ersten Teilfällung bei etwa 2o bis 5o° das Erwärmen des Reaktionsgemisches auf Temperaturen von rund 70° biss Siedebeginn, vorzugsweise auf 95°. Das Aufheizen kann 1/4 bis i Stunde dauern, ebenso die nachträgliche Abkühlung des Reaktionsgemisches auf die anfängliche Temperatur von etwa 2o bis 5o°, bei der dann die weitere Fällung bis zur vollständigen Abscheidung des Dicalciumphosphates fortgeführt wird. Das Aufheizen und Abkühlen wird technisch zweckmäßig unter Mitbenutzung von Wärmetauschern vorgenommen.
  • Durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise ist es auch möglich, die erste Teilfällung, welche den Hauptteil des Calciumfluorides und nur verhältnismäßig wenig Phosphat, beides aber in einer technisch gut filtrierbaren Form enthält, vor der Ausfällung der Hauptmenge des Dicalciumphosphates abzufiltrieren und gegebenenfalls für sich zu verwerten. Ohne Erwärmen nach der ersten Teilfällung ist eine Filtration des fluorreichen Niederschlages technisch nicht durchführbar Aus dem Filtrat der ersten Teilfällung kann das Dicalciumphosphat in besonders reiner Form, praktisch frei von den Verunreinigungen des Roh- ; phosphates und von Fluor, gewonnen und eventuell für anspruchsvollere Verwendungszwecke, z. B. als Futtermittelzusatz, verwendet werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit Vorteil dann anwendbar, wenn vom Aufschluß her das ; Calcium in Form löslicher, Salze der H N 03, der H Cl oder der Phosphorsäure vorliegt, wenn also die Gefahr einer Rückbildung von Apatit besteht_ im Sinne der GleichunL-
    6 Ca H P 04 -I- Ca F2 -f- 3 Ca (NO3)2 - C a F2 -i- 6 H N 03.
    Die Fällung könnte außer mit Ammoniak auch mit anderen Basen, z. B. Kalkmilch oder Natronlauge, durchgeführt werden, wobei bei Verwendung von dem Ammoniak äquivalenten Mengen dieser Fällungsmittel durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens die gleiche günstige Beeinflussung von Filtrierbarkeit und Ammoncitratlöslichkeit des Endproduktes gewährleistet ist. Zweckmäßig wird das Ammoniak, wenn es nicht gasförmig verwendet wird, nicht in Wasser, sondern in einer Ammonnitratlösung gelöst, welche man nach Abfiltrieren des sekundären Calciumphosphatniederschlages aus der Mutterlauge--gewinnt, die man nach dem Ausfällen des gelösten Calciums, z. B. mit Ammoncarbonat, erhalten hat.
  • Durch die erfindungsgemäße Erhitzung nach der ersten Teilfällung werden die bis dahin ausgefällten Verunreinigungen in eine schwerer lösliche und damit reaktionsträge Form umgewandelt, also inaktiviert, so daß bei der späteren Fällung des reinen Dicalciumphosphates und insbesondere bei der Trocknung des Fällungsgemisches aus Calciumfluorid, Sesquioxyden und Dicalciumphosphat eine Umsetzung insbesondere der Fluorverbindungen mit dem Dicalciumphosphat nicht mehr stattfinden kann, letzteres bleibt völlig unverändert erhalten. Beispiel i i o kg grobgemahlenes Rohphosphat (28,r5 % P205) werden mit 22,5 kg Salpetersäure (q.70/0) aufgeschlossen. Nach beendetem Aufschluß wird die Aufschlußmasse mit 66o g Ammoniak in Form einer ammoniakalischen, ammonniträthaltigen Fällüngslauge unter starkem Rühren bei einer Temperatur von 400 versetzt. Das Reaktionsgemisch wird dann auf g5° aufgfwärmt und nach Abkühlen auf 40° mit der ammoniakalischen Fällungslauge bei einem weiteren Einsatz von g25 g NH3 bis zum pA Wert = 4 gefällt. Nach der Filtration des gebildeten technischen Dicalciumpbosphates und Trocknung in einer Trockentrommel werden 8,32 kg Produkt mit 3340/0 P2 05 erhalten. Der Gehalt des Produktes an ammoncitratlöslichem P205 beträgt 3i,320/0 (93,8'°/o Ammoncitratlöslichkeit). Bei einer Filterfläche von 0,8 m2 ist die Filtrationszeit etwa i Minute.
  • Zum Vergleich sei angeführt, daß ohne das Aufwärmen nach der Teilfällung im Sinne der Erfindung die Filtrationszeit unter sonst gleichen Bedingungen etwa 7 Minuten und die Ammoncitratlöslichkeit des getrockneten Produktes 79% beträgt. Beispiel e io kg gxobgemahlenes Rohphosphat (28,15 % P205) worden mit 22,5 kg Salpetersäure (q.70/0) aufgeschlossen. Die Aufschlußmasse wird mit 66o g NH3 in Form einer ammoniakalischen Ammorinitratlösung unter starkem Rühren versetzt und dann auf g5° aufgewärmt. Der resultierende Niederschlag wird abfiltriert und das Filtrat bei 400 mit der ammoniakalischen Fällungslauge bei einem weiteren Einsatz von g25 g NH3 bis zur praktisch vollständigen Ausfällung des Dicalciumphosphates (pH-Wert = 4) versetzt. Nach Filtration und Trocknung werden 6,25 kg technisch reines Dicalciumphosphat mit 40,5 % P2 05 erhalten, davon 38,i 0/a@ P2 05 in ammoncitratlöslicher Form (940/0 Ammoncitratlöslichkeit).
  • Zum Vergleich sei angeführt, daß ohne das Aufwärmen nach der ersten Teilfällung die erste Filtration technisch nicht durchführbar ist; bei einer Filterfläche von o,8 m2 beträgt die Filtrationszeit etwa i Stunde (gegenüber 4-Minuten bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise).

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von ammoncitratlöslichen, vorwiegend Dicalciumphosphat enthaltenden Düngemitteln durch stufenweise Fällung von salpetersauren Rohphosphataufschlußlösungen mit Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Stufe praktisch der gesamte Gehalt der Lösung an Fluor und den Sesquioxyden bei einer Temperatur unter 5o° mit Ammoniak ausgefällt wird, worauf die Reaktionsmasse ohne Filtration auf Temperaturen zwischen 75° bis zum Siedebeginn der Masse, vorzugsweise auf 95°, kurzzeitig erwärmt und nach Abkühlen auf eine Temperatur unter 50° in einer zweiten Fällungsstufe durch Zusatz weiterer Ammoniakmengen das Dicalciumphosphat gefällt und durch Filtrieren von der Mutterlauge getrennt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung in beiden Stufen mit ammoniakalischen Ammonnitratlösungen erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen r und s, dadurch gekennzeichnet, daß nach erfolgter Teilfällung der Rohphosphataufschlußlösung und Aufwärmen des Reaktionsgemisches der ausgefallene Niederschlag abfiltriert und aus dem Filtrat nach Abkühlung das Dicalciumphosphat durch Fällung und Abfiltrieren in besonders reiner Form gewonnen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 489 65i, 661 956, 677:208, 703 269, 812 434, 8I2 253; französisohePatentschriftenNr.'82--314, 971757, 966 939 französische Zusatz-Patentschrift Nr. 44 76o.
DEO3061A 1952-08-16 1953-07-16 Verfahren zur Herstellung von ammoncitratloeslichen, vorwiegend Dicalciumphosphat enthaltenden Duengemitteln Expired DE955600C (de)

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