DE949048C

DE949048C - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern zur Verwendung als Fuellmittel fuer Kautschuk und Kunststoffe aus feinverteilten Oxyden

Info

Publication number: DE949048C
Application number: DED14115A
Authority: DE
Inventors: Dr Harry Kleopfer
Original assignee: Degussa GmbH
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1953-01-17
Filing date: 1953-01-17
Publication date: 1956-09-13

Description

Verfahren zur Herstellung von Formkörpern zur Verwendung als Füllmittel für Kautschuk und Kunststoffe aus feinverteilten Oxyden Es ist bekannt, Oxyde in sehr feifinverteilter Form durch thermische Zersetzung von dampfförmigen bzw. verdampften Verbindungen, unter oxydierenden und/oder hydrolysierenden Bedingungen als Aerogel zu gewinnen. Diese feinverteilten Stoffe sind einer vielseitigen Verwendung, z. B. als aktive Füllstoffe für Kautschuke und Kunststoffe aller Art, zugänglich. Für bestimmte Verwendungszwecke, wie sie z. B. für auf nassem Wege gewonnene Kieselsäuregele bekannt sind, ist es erwünscht, diese Aerogele in zlveckmäßige Formkörper überzuführen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Aerogele mit Wasser angeteigt und anschließend getrocknet Formkörper von erheblicher Festigkeit ergeben. Hierbei kann die Trocknung bereits in entsprechend ausgebildeten Formen erfolgen, oder die getrockneten festen Massen können nachträglich auf die gewünschte Korngröße zerkleinert werden. Es war in keiner Weise vorauszusehen, daß das Trocknen der zugesetzten Flüssigkeit, vor allem Wasser, nicht wieder zu einem Zerfallen der Formkörper führt. Auf diese einfache Weise ist man in der Lage, die Aerogele in jede gewünschte Form, z. B kleinstückig, Granalien, Briketts usw., überzuführen. Hierbei können nicht nur chemisch einheitliche Aerogele, sondern auch Mischungen verschiedener als Aerogel gewonnener Oxyde verwendet werden. In gleicher Weise können auch Fremdstoffe, die nicht in Aerogelform vorliegen, zugesetzt werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zur Herstellung von Formkörpern Kieselsäure-Aerogel verwandt, das durch hydrolytische Spaltung von Siliciumhalogenid, vorteilhaft Siliciumtetrachlorid bzw. Siliciumchloroform, in der Hitze, vorzugsweise in der Flamme, gewonnen wurde. In ähnlicher Weise können auch Aerogele anderer Oxyde, insbesondere Aluminiumoxyd, ferner Titanoxyd, Zirkonoxyd usw. zu Formkörpern verarbeitet werden. Bei der Gewinnung der Aerogele kann an Stelle der Hydrolyse in der Hitze auch eine Sauerstoffspaltung, z. B. in einer Kohlenoxydflamme, zur Anwendung gelangen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird das Aerogel durch Anteigen mit Wasser in eine sirupöse Form übergeführt, die gegebenenfalls unter Zugabe eines Koagulationsmittels (Elektrolyt) koagulieren kann. Diese sirupöse Flüssigkeit läßt man in eine organische Flüssigkeit, z. B. Petroleum. eintropfen, die auf etwa 800 erwärmt ist. Unter dem Einfluß der Wärme tritt in sehr kurzer Zeit eine Koagulation des Aerogels unter Bildung eines perlartigen Körpers ein. Die erzeugten Perlen werden aus dem Koagulationsgefäß entnommen und anschließend getrocknet.
Besonders für die Verarbeitung der Aerogele, z. B. als aktive Füllstoffe bei Kautschuk, Kunstharz usw., kann es von Vorteil sein, an Stelle feinen Staubes kleine Formkörper, wie Perlen, Granalien u. dgl., gemäß der Erfindung zu verwenden.

Claims

PATENTANSPRUCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern zur Verwendung als Füllmittel für Kautschuk und Kunststoffe aus feinverteilten Oxyden durch Anteigen mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß als Aerogel gewonnene Oxyde mit Wasser angeteigt und ohne Erhitzen getrocknet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mischungen verschiedener Aerogele zur Anwendung gelangen.
3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Formkörper als Aerogel gewonnene Kieselsäure verwendet wird.
4. Verfahren zur Herstellung von perlförmigen Produkten nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit Wasser dickflüssig angeteigten Aerogele in erwärmte organische Flüssigkeiten, z. B. Erdöl, eintropfen läßt.

In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 532 497, 2 567 140, 2 506 3I6; deutsche Patentschriften Nr. 830 786, 728 800; deutsche Auslegeschrift G 1263 IVa/ I2g.