DE812961C - Verfahren zur Herstellung plastischer Massen - Google Patents

Description

(WiGBL S. 175)

AUSGEGEBEN AM 6. SEPTEMBER 1951

p 28377 IVc/ 39b D

Andre Gislon, Paris

ist als Erfinder genannt worden

Es ist bereits vorgeschlagen worden, als Weichmacher aliphatische Kohlenwasserstoffe mit langer chlorierter Kette zu verwenden, insbesondere chloriertes Gasöl aus der Hydrierung von Kohlenoxyd (Gasöl nach Fischer). Insbesondere hat man vorgeschlagen, dazu dieGasölfraktion, die zwischen 2OO und 350⁰ übergeht, zu chlorieren bis zu einem Chlorgehalt von 30 bis 40% oder sogar bis zu einem solchen von 60%. Die Erfahrung zeigt, daß die Produkte der Chlorierung des Gasöls selbst oder von Fraktionen so weiter Siedegrenzen wie der oben angegebenen den Nachteil haben, daß die mit ihnen plastifizierten Massen ein erhebliches Ausschwitzen zeigen, das sie für fast alle Anwendungsgebiete unbrauchbar macht.

Es wurde nun gefunden, daß überhaupt keine Ausscheidung oder Ausschwitzen auftritt, wenn man im Gegensatz zu dem vorerwähnten Verfahren von Fraktionen sehr enger Siedegrenzen ausgeht, beispielsweise von der Gasölfraktion von 185 bis 225° oder von der Fraktion zwischen 225 und 285⁰ oder von der Fraktion zwischen 255 und 285⁰ oder sogar von derjenigen zwischen 285 und 360⁰.

Mischt man dagegen zwei oder mehr dieser Fraktionen miteinander und benutzt man diese Mischungen nach dem Chlorieren als Plastifizierungsmittel, so tritt das Ausschwitzen wieder auf. Daraus ergibt sich, daß es erwünscht ist, der Chlorierung nur schmal herausgeschnittene Fraktionen von einer gewissen Homogenität zu unterwerfen.

Weiter wurde _vaber gefunden, daß die Mischungen von Trikresylphosphat oder homologen Körpern mit chloriertem Gasöl die Eigenschaft aufweisen, daß die mit solchen Mischungen plastifizierten Massen, insbesondere solche auf der Grundlage von Polyvinylchlorid, in ihren mechanischen Eigenschaften denjenigen überlegen sind, die man erhält, wenn man entweder Trikresylphosphat allein oder chloriertes Gasöl allein als Plastifizierungsmittel verwendet. Diese überraschende Wirkung ist in der folgenden Tabelle niedergelegt.

Muster ι wurde plastifiziert mit 40% des Plastifizierungsmittels, das erhalten wurde durch Chlorieren einer Fraktion von Gasöl (nach Fischer) mit den Siedegrenzen zwischen 225 und 255⁰, bis zu einem Chlorgehalt von 45 %.

Muster 2 wurde erhalten mit 40⁰/o eines Plastifizierungsmittels, gewonnen durch Chlorierung einer Gasölfra'ktion (nach Fischer) mit Siedegrenzen zwischen 225 und 285⁰, bis zu einem Chlorgehalt von 45%.

Muster 3 wurde erhalten durch Verwendung von 2o°/o des Plastifizierungismittels 1 und 2θ^σ/ο Trikresylphosphat.

Muster 4 wurde erhalten durch Mischen von 20% des Plastifizierungsmittels 2 und 20% Trikresylphosphat.

Muster	40% Fraktion 225 bis 2550, chloriert ... 40% Fraktion 255 bis 2850, chloriert ... 20% Trikresylphosphat und 20% Plasti fizierungsmittel I 20% Trikresylphosphat und 20% Plasti fizierungsmittel 2	Zerreißfestigkeit je mm2 R	Dehnung % A	Produkt AXR
I 2 3 4	1,14 1,69 2,q 2,8	105 67 304 340	120 II3 885 955

Es wurde indes gefunden, daß die Mischungen von chloriertem Gasöl und Trikresylphosphat nicht ausschwitzen. Wenn man also die Körper in Mischung anwendet, ist es nicht mehr nötig, das Gasöl vor dem Chlorieren zu fraktionieren.

Mit dem Ausdruck Plastifizierungsmittel in der Beschreibung sind Weichmacher bezeichnet.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Verfahren zur Herstellung plastischer Massen, insbesondere aus Vinylverbindungen,

   unter Verwendung chlorierter Gasölfraktionen nach Fischer), dadurch gekennzeichnet, daß Fraktionen enger Siedegrenzen in der Größen-Ordnung von 20 bis 30⁰ chloriert und als Weichmachiungsmittel verwendet werden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung chlorierten Gasöls mit Trikresylphosphat und homologen Körpern als Weichmachungsmittel verwendet wird.

   1456 8.