DE955224C - Verfahren zur Herstellung von poroesen UEberzuegen oder Folien - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von poroesen UEberzuegen oder FolienInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von. porösen Überzügen oder Folien Bekanntlich lassen sich aus weichgemachtem Polyvinylchlorid, insbesondere nach dem Pastenstreichverfahren, hochwertige herstellen. Es besteht aber noch der Wunsch nach einem Iuftdurchlässigen, porösen Kurnstleder aus Polyvinylchlorid. Das gleiche gilt für Überzüge ganz allgemein und trägerlose Folien aus weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid.
- Es wurde schon vorgeschlagen, poröÖse Überzüge, Kunstleder und Folien aus Polyvinylchlorid-Weichmacher-Pasten herzustellen, die größere Mengen anorganischer oder organischer Füllstoffe enthalten, die ihrerseits eine in den Weichmachern unlösliche Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in mechanisch gebundener Form enthalten. Den Pasten können gegebenenfalls auch noch gasabspaltende Stoffe, z. B. Ammoniumbicarbonat, zugesetzt sein. Die so erhaltenen Überzüge und Folien haben aber infolge des erforderlichen hohen Füllstoffgehaltes keine völlig befriedigende Kratzfestigkeit. Durch Überstreichen der porösen Oberflächen mit einer Lösung von Polyvi-nylchlorid kann die Kratzfestigkeit zwar verbessert werden, es ist hierdurch aber ein weiterer Arbeitsgang erforderlich.
- Es wurde nun gefunden, daß man mit der Zugabe dieser, eine Flüssigkeit in .mechanisch gebundener Form enthaltender Füllstoffe sehr stark zurückgehen kann, wenn man der Paste härtbare Harze und gegebenenfalls in der Wärme gasabspaltende Stoffe zusetzt. Bei Zugabe gasabspaltender Stoffe, insbesondere wäßriger Lösungen dieser Stoffe, kann von der. Zugabe feuchter Füllstoffe sogar ganz abgesehen werden, wenn auf starke Porosität kein besonderer Wert gelegt wird. Man erhält so Erzeugnisse mit besonders guten mechanischen Eigenschaften und guter Kältefestigkeit.
- Als härtbare Harze eignen sich Harze aus Phenolen, Harnstoffen, Melaminen und Diurethanen und Formaldehyd. Es können auch durch Zusätze abgewandelte derartige Harze bzw. weicher eingestellte Harze verwendet werden. Als solche weichmachende Mittel können z. B. Weichharze herangezogen werden, wie sie die Ester mehrwertiger Alkohole mit mehrwertigen Säuren darstellen, z. B. der Adipinsäureester des Trimethylolpropans.
- Als Füllstoffe, die eine in den Weichmachern unlösliche Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in mechanisch gebundener Form enthalten, sind Bentonit, Kieselkreide, Kaolin, Kieselgel sowie feines Holzmehl, Korkmehl oder Gewebestaub zu empfehlen.
- Die Harze werden zweckmäßig in gelöster Form der Paste zugegeben. In die mit den Harzen vermischte Paste wird der feuchte Füllstoff mit oder ohne Zugabe von in der Wäme gasabspaltenden Stoffen, wie z. B. Ammoniumbicarbonat, eingerührt. Die Harze können auch in wäßriger Dispersion mit den Füllstoffen gemeinsam der Paste zugesetzt werden. Die Paste wird dann wie üblich auf eine Unterlage, z. B. auf Gewebe oder, im Falle der Herstellung trägerloser Folien, auf hochglanzpolierte Metalloberflächen, aufgetragen und durch Erhitzen ausgeliert.
- Je nach der Menge der -zugegebenen feuchten Füllstoffe mit oder ohne Beigabe .gasabspaltender Stoffe bzw. nur vorteilhaft in Wasser gelöster gasabspaltender Stoffe wird ein mehr oder weniger poröser Film erhalten. Bei stärkerer Porosität ist der Film auch für Wasser durchlässig. Hier kann eine sehr weitgehende Verbesserung erhalten werden, wenn der Paste gleichzeitig noch gewisse Mengen von wäßrigen Paraffinemulsionen zugegeben werden. Auch können der Paste geringe Mengen Siliconöl zugegeben oder die fertigen porösen Kunstleder bzw. Folien mit der Lösung eines Siliconöls überstrichen werden. Es kann so eine sehr starke Porosität erzielt werden, ohne daß die Erzeugnisse für Wasser durchlässig sind. Besonders wichtig ist diese Eigenschaft für Folien oder überzogene Gewebe, die zur Herstellung von Regenschutzkleidung dienen sollen.
- Es ist bekannt, Mischpolymerisate, die neben Chloratomen noch Hydroxylgruppen, Carboxylgruppen und Estergruppen enthalten, mit Melamin-oder Phenolharzen zu versetzen und Filme aus der Masse durch Erhitzen herzustellen. Dabei tritt Reaktion zwischen den nicht ausgehärteten Harzen und den aktiven Gruppen der Mischpolymerisate ein, und es wird ein unlösliches Produkt mit erhöhter Wärmestandfestigkeit erhalten. Bei jenem Verfahren handelt es sich nicht um Polyvinylchlorid, sondern um ganz andere Polymerisate, die wohl auch Vinylchlorid einpolymerisiert enthalten können, sich aber ganz anders als Polyvinylchlorid verhalten.
- Ferner hat man schon Phenol-Formaldehyd-Harze, die mit Weichmachern versetzt sind, mit Polyvinylchlorid und weiteren Mengen weichmachender Stoffe in Knetern oder auf Walzwerken verarbeitet. Gemäß der vorliegenden Erfindung soll aber Polyvinylchlorid daher als Zusatz von härtbären Harzen in Form von Pasten in Plastifizierungsmitteln verarbeitet werden. Ferner sollen Füllstoffe, die eine in den Weichmachern unlösliche Flüssigkeit, insbesondere Wasser, in mechanisch gebundener Form enthalten, und bzw. oder Stoffe, die beim Erwärmen Gase abspalten, mitverwendet werden, wodurch sich diese Arbeitsweise wesentlich von -der vorstehend geschilderten bekannten Arbeitsweise unterscheidet. Außerdem werden im Fall des Verfahrens der Erfindung poröse Überzüge oder Folien erhalten, während nach der erwähnten bekannten Arbeitsweise infolge der ganz anderen Art der Verarbeitung nichtporöse. Erzeugnisse entstehen.
- Beispiel i Zu. ioo Teilen einer Paste aus 6o Teilen Polyvinylchlorid wund 4o Teilen* Diöctylphthalat werden io Teile einer 6oo/oigen Lösung eines Harzes aus Butylphenol und Formaldehyd in Butanol und Teile Kieselkreide, die mit io Teilen einer 2a0/eigen Ammoniumbicarbonatlös.ung versetzt 'sind, gegeben. Das Ganze wird durch intensives, Rühren oder Abreiben auf einem kühlbaren Dreiwalzenstuhl .möglichst homogen verteilt. Die Paste wird nun in der üblichen Weise auf eine Unterlage aufgetragen und durch Erhitzen auf etwa 170' geliert. Es wird ein stark poröser Film mit einer kratzfesten Oberfläche erhalten. Der Film kann, wie üblich, geprägt öder bedruckt werden.
- Beispiel 2 .
- Zu 5oo Teilen einer Paste aus 55 Teilen Polyvinylchlorid und 45 Teilen Adipinsäurediäthylhexylester werden ioo Teile einer wäßrigen Dispersion zugegeben, die etwa 2o Teile eines Harnstoff-Formaldehyd-Harzes sowie etwa io Teile Bentonit und etwa 15 Teile Ammoniumbicarbonat enthält. Die Paste wird in der üblichen Weise auf eine Unterlage aufgetragen. Nach Ausgelieren bei 17o° verbleibt ein gut poröser Film mit kratzfester Oberfläche.
- Beispiel 3 Zu, ioo Teilen einer Paste aus 5o Teilen Polyvinylchlorid oder eines Mischpolymerisats aus überwiegenden Mengen Vinylchlorid und beispielsweise Estern der Acrylsäulre, Vinylacetat oder as-Dichloräthylen und"aus 5o Teilen eines Weichmachergemisches von Dioctylphthalat und Triäthylenglykolestern von Vorlauffettsäuren der Paraffinoxydation 'werden q. Teile eines Harnstoff-Formaldehyd-Harzes, das geringe Mengen eines Weichharzes aus Adipinsäuretrimethylolpropanester enthält, gegeben. Weiter werden der Paste noch 5 Teile Bentonit, der mit io Teilen einer ioo/oigen Ammoniumbicarbonatlösung versetzt wurde, zugefügt. Nach vollständig homogener Verteilung "#netden noch io Teile einer etwa 5oo/oigen wäßrigen Paraffinemulsion eingerührt. Nach Auftragen der Paste aurf eine Unterlage und Ausgelieren bei i5o bis 16o° verbleibt ein stark wasserabweisiernder Film mit guter Porosität und kratzfester Oberfläche..
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von porösen Überzügen oder Folien aus einer Paste aus Polyvinylchlorid und Weichmachern, dadurch gekennzeichnet, daß hierfür solche Pasten verwendet werden, denen härtbare Harze sowie gegebenenfalls Füllstoffe, die eine in den Weichmachern unlösliche Flüssigkeit, insbesondere . Wasser, in mechanisch gebundener Form enthalten, und bzw. oder Stoffe, die beim Erwärmen Gase abspalten, zugesetzt worden sind.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß solche Polyvinylchloridpasten verwendet werden, in die außerdem noch wäßTige Emulsionen von Paraffinen oder geringe Mengen Siliconöle eingearbeitet worden sind. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 437 28q., 2"458 639.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB19693A DE955224C (de) | 1952-03-26 | 1952-03-26 | Verfahren zur Herstellung von poroesen UEberzuegen oder Folien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB19693A DE955224C (de) | 1952-03-26 | 1952-03-26 | Verfahren zur Herstellung von poroesen UEberzuegen oder Folien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE955224C true DE955224C (de) | 1957-01-03 |
Family
ID=6960123
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB19693A Expired DE955224C (de) | 1952-03-26 | 1952-03-26 | Verfahren zur Herstellung von poroesen UEberzuegen oder Folien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE955224C (de) |
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1952
- 1952-03-26 DE DEB19693A patent/DE955224C/de not_active Expired
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