DE944014C - Verfahren zur Kernalkylierung von hydroxylgruppenhaltigen aromatischen Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Kernalkylierung von hydroxylgruppenhaltigen aromatischen VerbindungenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C37/00—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
- C07C37/11—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by reactions increasing the number of carbon atoms
- C07C37/14—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by reactions increasing the number of carbon atoms by addition reactions, i.e. reactions involving at least one carbon-to-carbon unsaturated bond
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- C07C2601/00—Systems containing only non-condensed rings
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Description
Es wurde die überraschende Beobachtung gemacht, daß man leicht zu kernalkylierten, hydroxylgruppenhaltigen
aromatischen Verbindungen durch Einwirkung von Olefinen gelangt, wenn man die Olefine in Gegenwart von Metallen, die befähigt
sind, mit Phenolen Metallsalze zu bilden, auf aromatische, hydroxylgruppenhaltige Verbindungen
einwirken läßt.
Unter hydroxylgruppenhaltigen aromatischen Verbindungen seien hier verstanden Phenole, Naphthole
und andere aromatische Oxyverbindungen sowie deren im Kern substituierte Derivate. Auch
Verbindungen, die mehrere Oxygruppen im Molekül enthalten, sind geeignet.
Die zur Verwendung geeigneten Ol.efme sind
häuptsächlich die bei den Erdöl-Crackprozessen
auftretenden gasförmigen Olefine, wie Äthylen, Propylen, Butylen, Isobutylen. Auch Cycloolefine,
aromatisch substituierte Olefine, wie Styrol, sowie Mischungen von Olefinen können verwendet werden, ao
Die Aufarbeitung der Produkte kann durch Wasserdampf- oder Vakuumdestillation erfolgen.
Eine Trennung ist gegebenenfalls auch auf Grund der verschiedenen Alkalilöslichkeit der Produkte
möglich.
Als katalytisch wirkende Metalle sollen solche Metalle verwendet werden, die in der Lage sind,
den Wasserstoff der phenolischen Hydroxylgruppe zu ersetzen, wie z. B. Zink, Aluminium, Magnesium,
Calcium, Natrium oder Lithium. Auch Mischungen oder Legierungen dieser Metalle untereinander oder
durch geringe Mengen Quecksilber amälgamierte
Metalle können verwendet werden. Die Amalgamierung'des verwendeten Metalls,, die den Sinn hat,
die Auflösung desselben in dem betreffenden
Phenol zu erleichtern, kann z. B. in der Weise geschehen,-daß
man das Metall zusammen mit einer geringen Menge eines Queeksiibersalzes, z.B. Sublimat,
zur Anwendung bringt.
Wenn man beispielsweise Phenol mit 2% seines
Gewichtes an metallischem Zink in Form von Zinkstaub oder Zinkspänen versetzt und so lange
erhitzt, bis die Wasserstoffentwicklung beendet ist, und. alsdann in einem Druckgefäß unter Steigerung
der Temperatur auf etwa 300° Äthylen aufpreßt, so findet eine rasche Äthylenaufnahme statt. Hierbei
werden etwa, 2 Mol Äthylen aufgenommen.
Bei dem geschilderten Verfahren lagert sich das
Olefin an den Kern.-an; z. B. wird im Fall der Einwirkung des Äthylens auf Phenol neben dem
o-Äthylphenol das 2, 6-Diäthylphenol und ein Tri-'
äthylphenol erhalten. Die Anzahl der in den Kern eintretenden Alkylgruppen ist von Fall zu Fall
verschieden und abhängig von dem verwendeten Metall, der Temperatur und dem Druck.
Das Verfahren kann auch kontinuierlich durchgeführt werden, indem man in einer geeigneten
Apparatur die Olefine auf die hydroxylgruppenhaltigen
Aromaten oder deren Metallverbindungen einwirken läßt. ■
Da die Alkylierungsprodukte in güter Ausbeute entstehen, ist das neue Verfahren zur bequemen
Herstellung- einer bisher nur schwer zugänglichen Körperklasse geeignet. Die nach dem beschriebenen
Verfahren erhaltenen Produkte sind verwendbar als Zwischenprodukte für die Herstellung von
Farbstoffen, Arzneimitteln, Kunststoffen, Kautschukhilf sstoffen, Inhibitoren und anderen Zusatzmitteln
für Mineralöle.
Bei sp ie I ι
300 g Phenol, 6 g Aluminiumgrieß und 0,2 g Sublimat werden nach Verdrängung der Luft mit
Äthylen 3 Stunden auf 1500 erhitzt. Der dabei entstehende
Wasserstoff wird abgelassen und die Temperatur auf 340 bis 350° gesteigert. Jetzt läßt
man unter Rühren bei einem Druck von 200 atü Äthylen einwirken, das rasch absorbiert wird. Nach
etwa 6 Stunden sind 170 g Äthylen aufgenommen, was rund 2 Mol Äthylen pro 1 Mol. Phenol entspricht.
Die Aufarbeitung erfolgt durch Vakuumdestillation bei 50 Torr, nachdem der Autoklavinhalt
noch warm von geringen Mengen an fester Substanz durch Abfiltriere$i befreit worden ist.
Durch Rektifikation des entstandenen .Äthylphenolgemisches
werden 110 g o-Äthylphenpl, Kp.5o 1190,
und 90 g 2, 6-Diäthylphenol, Kp.5O I35°>
erhalten. Die Schmelzpunkte der entsprechenden Phenylurethane
liegen bei 141 und 1630.
Bei s-ρ i el 2 ·
300 g Phenol, 6 g Zinkstaub und 0,2g Sublimat
werden 3 Stunden auf 150° erhitzt, wobei sich Zinkphenolat bildet. Nach Entlüftung wird auf 340°
aufgeheizt, und es werden 200 atü Äthylen aufgepreßt,
die schnell aufgenommen werden. Nach 6 Stunden beträgt die Aufnahme 131 g, was einem
Molverhältnis Phenol zu Äthylen = 1 : 1,5 entspricht.
Die Aufarbeitung geschieht wie in Beispiel ι angegeben. Äußer 80 g 2-Äthylphenol und
Jo g 2, 6-Diäthylphenol ist auch ein Triäthylphenol, Kp.5O 155°, in einer Menge von 50 g entstanden.
■ Be i s ρ i e 1 3
300 g p-Kresol und 6 g Aluminiumgrieß werden 3 Stunden auf 1500 erhitzt, der gebildete Wasserstoff
wird verdrängt, und bei 340 bis 350° werden 100 g Äthylen aufgepreßt. Man erhält als Reaktionsprodukte 90 g 2-Äthyl-4-kresol, Kp.lo 1040,
und 85 g 2, 6-Diäthyl-4-kresol, Kp.lo 1170; F. 490.
. ■ .
B e i s ρ i e 1 4
300 g /J-Naphthol und· 6 g Zinkstaub werden
3 Stunden auf 1500 erhitzt, wobei Zinknaphtholat
entsteht. Anschließend werden 1,5 Mol Äthylen bei
340 bis 350° aufgepreßt. Bei der Aufarbeitung durch Vakuumdestillation erhält man in der Hauptsache
x-Äthyl-2-naphthol, F. 106 bis 107,5°;
Κρ·ο.2 145°, in einer Ausbeute von etwa 50% der
eingesetzten Naphtholmenge..
Bei spie 1 5
In ein Druckgefäß mit Rührer werden 150 g
Phenol, 3 g Zinkstaub und 155 g flüssiges· Propylen
eingefüllt. Nach dem Verschließen wird es auf 320 bis 340° hochgeheizt, wobei der Druck auf
300 Atm. ansteigt. Bei beendeter Reaktion nach 19 Stunden.ist der Druck auf 62 Atm. abgesunken.
Die aufgenommene Propylenmenge beträgt 127 g;
das entspricht einem Molverhältnis von Phenol zu Propylen = 1.: 1,9. Aus dem Rohprodukt werden
durch fraktionierte Destillation neben wenig unverändertem Phenol 26 % reines o-Isopropylphenol,
Kp.5o 1260 (o-Qxycumol), und -53%. reines
2, 6-Diisopropylphenol, Kp.5O 1490 (Phenylurethan,
F, i46p), gewonnen.
B ei spi e1 6
- In einem eisernen Autoklav werden 200 g o-Kresol zusammen mit 2 g Magnesiümspänen auf
3-40° erhitzt, und flüssiges Propylen wird bis zu einem Gesamtdruck von 250 Atm. aufgedrückt. In
dem Maße, wie das Propylen verbraucht wird, werden
in 6 Stunden insgesamt 450 Atm. Propylen naehgedrückf. Das Molverhältnis von o-Kresol zu
aufgenommenem Propylen beträgt jetzt 1 : 1,95.
Durch Rektifikation werden außer wenig Ausgangs- ' ' material 140 g 2-Methyl-6-isopropylphenol, Kp.5O iao
131° (Phenylurethan, F; 156 bis 156,5°), erhalten.
B e i s ρ i e 1 7
200 g Phenol werden zusammen mit 2 g Eisenpulver auf 340° erhitzt, und flüssiges Butylen wird
bis auf 250 Atm. aufgedrückt. Es erfolgt in 6 Stunden eine Aufnahme von insgesamt 190 g
Butylen. Aus dem Rohprodukt werden durch Rektifikation neben Ausgangsmaterial, Kohlenwasserstoffen
und höhersiedenden Phenolen 70 g o-sek.-Butylphenol, Erstarrungspunkt +12,3° (Phenylurethan,
F. 88 bis 890), und 60 g 2, 6-sek.-Dibutylphenol, Kp.lo 124 bis' 125°, erhalten.
In einem Druckgefäß werden 112,8 g Phenol
und 196,8 g Cyclohexen zusammen mit 2,3 g Eisenpulver 7 Stunden bei 3200 und einem Druck von
62 Atm. gut verrührt. Aus dem entstandenen Reaktionsgemisch werden 120 g o-Cyclohexylphenol,
Erstarrungspunkt 55,7, und 90 g 2, o-Dicyclohexylphenol,
Kp.15 2200, isoliert.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zurKernalkylierung von hydroxylgruppenhaltigen aromatischen Verbindungen durch Einwirkung von Olefinen, dadurch ge-. kennzeichnet, daß man die Olefine in Gegenwart von Metallen, die befähigt sind, mit Phenolen Metallsalze zu bilden, einwirken läßt.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 831 842;
österreichische Patentschrift Nr. 124 281;
USA.-Patentschriften Nr. 2 332 555, 2 371 550.© 609 518 5.56
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF14023A DE944014C (de) | 1954-02-25 | 1954-02-25 | Verfahren zur Kernalkylierung von hydroxylgruppenhaltigen aromatischen Verbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF14023A DE944014C (de) | 1954-02-25 | 1954-02-25 | Verfahren zur Kernalkylierung von hydroxylgruppenhaltigen aromatischen Verbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE944014C true DE944014C (de) | 1956-06-07 |
Family
ID=7087471
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF14023A Expired DE944014C (de) | 1954-02-25 | 1954-02-25 | Verfahren zur Kernalkylierung von hydroxylgruppenhaltigen aromatischen Verbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE944014C (de) |
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-
1954
- 1954-02-25 DE DEF14023A patent/DE944014C/de not_active Expired
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