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Schaltungsanordnung zur Einzelauflösung isolierter Weichen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur Auflösung des Verschlusses isolierter
Weichen in Fahrstraßen mittels den einzelnen Weichen zugeordneten Verschlußrelais.
Es sind bereits Schaltungen bekanntgeworden, in denen in jeder Weiche ein Verschlußrelais
zugeordnet ist; die Rückstellung dieser Verschlußrelais erfolgt dabei jedoch durch
dem Fahrweg zugeordnete Auflöserel'ais. Es ist ferner vorgeschlagen worden, die
Auflösung der Weichen nach Durchfahrt des Zuges einzeln herbeizuführen. Das ist
jedoch schwierig, weil es nicht angängig ist, die Auflösung einer Weiche allein
davon abhängig zu machen, daß sie durch den Zug besetzt und wieder geräumt wird.
'.Ulan muß daher für die Auflösung noch weitere Vorgänge heranziehen, wenn man vermeiden
will, daß durch eine Störung die Auflösung vorzeitig geschieht. Andere bekannte
Auflöseschaltungen machen die Auflösung einer Fahrstraße von mehreren Abschnitten
abhängig, wobei man entweder für jeden Fahrweg besondere Auflöser verwendet oder
die gleichen Auflöserelais in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung umschaltet, so
daß sie in verschiedener Reihenfolge wirken. Alle diese Lösungen sind verwickelt
und zu aufwendig, wenn die erforderlichen Schaltmittel für jede einzelne Weiche
vorgesehen werden müssen.
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Die Erfindung schlägt demgegenüber vor, die Auflösung des Verschlusses
einer Weiche einerseits davon abhängig zu machen, daß die Weiche
vom
Zug bzw. von einer Rangierabteilung durchfahren ist, und außerdem noch davon, daß
der Verschluß einer der beiden an sie im Fahrweg anschließenden Weichen aufgelöst
ist. Bei dieser Anordnung ist die Auflösung: einer Weiche durch eine Störung zur
Unzeit ausgeschlossen. Außerdem ist es nichtnotwendig, dieAuflösevorgänge inAbhängigkeit
von der Fahrtrichbung durch jeweils andere Schaltmittel vorzunehmen, sondern "man
braucht nur noch-einen von der Weichenlage abhängigen Kontakt, der angibt, welche
der beiden am Plus-und Minusende der Weiche anschließenden Weichen bei Steuerung
des Auflösevorgangs mitwirken soll.
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Die Auflösung der ersten Weiche im Fahrweg erfolgt ebenfalls dadurch,
daß sie vom Zug durchfahren wird, und außerdem dadurch, daß ein vor der Weiche liegender
isolierter Eingangsabschnitt durchfahren ist, oder dadurch, daß die Weiche -selbst
besetzt und wieder geräumt wird, oder auch dadurch, daß ein im Fahrweg hinter der
Weiche liegender weiterer Gleis- oder Weichenabschnitt besetzt bzw. durchfahren
wird. Welche dieser drei Möglichkeiten zur Anwendung kommt, hängt von den .örtlichen
Verhältnissen ab, also in erster Linie davon, ob an den Fahrweg anschließende Gleisabschnitte
vorhanden sind und ob der Schaltzustand der zu diesen Abschnitten gehörenden Schaltmittel
durch die Fahrt eine Änderung erfährt.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert.' Das Ausführungsbeispiel zeigt zwei isolierte Gleisabschnitte
a und b, zwischen denen drei isolierte Weichenabschnitte Wi, W2 und
TY3 angeordnet sind. Der Besetzungsiustand der Abschnitte wird durch Gleisirelafs
Ga, G i usw: überwacht und, angezeigt. Jeder Weiche sind zwei Auf= löserelais
A und B; z. B. A i und B i, A:2 a und
B 2 a
usw., zugeordnet.. Die den einzelnen Weichen zugeordneten- Verschlußrelais
V i, I12 a; T12 b und T13 sind als Stützrelais ausgebildet, von denen
nur die Rückstellwicklungen dargestellt sind; die Einstellwicklungen sind weggelassen,
da die Vorgänge bei -der Bildung einer Fahrstraße und beim Verschluß der Weichen
nicht Gegenstand der Erfindung sind. Im Ruhezustand, d. h. bei nicht eingestellter
Fahrstraße, sind die Anker der Rückstellwicklungen abgestützt, die Kontakte V
12, T121 a, T122 a, T121 b, -
1122 b und T131 sind geschlossen,
die Kontakte Tr 13, T123 a, T123 b, T133 und T134 geöffnet, wie aus
der Zeichnung zu ersehen. .
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Es sei angenommen, daß eine Fahrstraße von Signal A nach Gleis b eingestellt
und verschlossen sei-; dann sind die (nicht gezeichneten) Einstellwicklungen der
Verschlußrelais erregt worden, wodurch. die Anker der Rückstellwicklungen abgefallen
sind und ihre Kontakte sich in der entgegengesetzten Lage befinden. Um das Einfahrsignal
A zu stellen, wird die Taste STA gedrückt, so daß der Signalsteller SA anspricht
und seine Kontakte S'iA, S3A und S4A schließt und seinen Kontakt S2A öffnet. Die
in den Stromkreis des Signalstellers SA eingeschalteten- Überwachungskontakte der
Fahrstraße gehören nicht zum Gegenstand der Erfindung und sind deshalb in der Zeichnung
nicht enthalten. Durch den Kontakt,S i A wird die Fahrtlampe FLA des Signals
A eingeschaltet, wobei der Überwacher FA anspricht und durch seinen Kontakt
F i A die Haltlampe HLA abschaltet. Infolgedessen fällt der Haltüberwacher
HA ab, öffnet seinen Kontakt H2A und schließt seinen Kontakt H i
A. Sobald der Zug in den Abschnitt a einfährt, fällt das Gleisrelais
Ga ab und legt seinen Kontakt G i a um. Infolgedessen wird
der Kondensator Ca
über den Widerstand Wia aufgeladen. Sobald der Abschnitt
a durchfahren und geräumt ist, spricht das Relais Ga wieder an und schaltet
seinen Kontakt G i a zurück, so daß jetzt der Entladestrom des Kondensators
Ca über das Relais Ba fließt und es zum Ansprechen bringt, worauf es sich über seinen
Kontakt B i a einen Haltestromkreis bildet. Der Kontakt B 3 a schaltet den Signalsteller
SA aus, so daß seine Kontakte zurückgestellt werden. Das Signal geht in Haltstellung
zurück, wobei der Fahrtüberwacher FA wieder abfällt und der Haltüberwacher
HA wieder anspricht. Dann wird über die Kontakte B 2.a, H 2 A und
S 2 A das Auflöserelais A i der Weiche i erregt, das sich über seinen Kontakt A
13 einen Haltestromkreis bildet. Das Relais Ba fällt ab, sobald der Entladestrom
des Kondensators Ca abgeklungen ist.
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Während dieser Vorgänge ist der Zug in den Abschnitt der Weiche i
eingefahren; infolgedessen fällt- das Gleisrelais G i ab, so daß, da der Kontakt
G i i umschaltet, der Kondensator C i aufgeladen wird, denn im Augenblick des Einfahrens
in den Weichenabschnitt i ist der Abschnitt a noch besetzt und daher der Kontakt
A 12-des Auf lösers A i noch geschlossen.
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Wird danach auch die Weiche i wieder geräumt, so zieht das Relais
G i wieder an und legt seinen Kontakt G ii zurück, so daß jetzt das Auflöserelais
B i der Weiche i anspricht. Über die Kontakte A i i und B 13 wird die Rückstellwicklung
V i des Verschlußrelais der Weiche i eingeschaltet,. wodurch die Weiche i aufgelöst
wird. Sobald das Verschlußrelais V i zurückgestellt ist, wird über den wieder geschlossenen
Kontakt V 12, den noch geschlossenen Kontakt B 12 und den von der Lage der
Weiche W 2 b abhängigen Kontakt W:2 i b das Auflöserelais
A?, a der Weiche W 2 a erregt, so daß auch der Verschluß dieser
Weiche aufgelöst werden kann, sobald der Zug ihren Abschnitt durchfahren hat. Das
Auflöserelais B 2 a kann dabei durch einen Kontakt B 24 b des Auflöserelais
B 2 b eingeschaltet werden, da die Weichen W 2 a und W 2 b in einem
gemeinsamen isolierten Abschnitt liegen. Die Weichen W 2 b und W 3 werden sinngemäß
in der gleichen Weise durch den weiterfahrenden Zug zur Auflösung gebracht.
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Die Verschlußauflösung eines Abschnitts kommt also nur zustande, wenn
im Stromkreis der Rückstellwicklung eines Verschlußrelais Kontakte der beiden zu
der Weiche dieses Abschnitts gehörenden Auflöserelais zugleich geschlossen sind;
dabei ist das Schließen des Kontaktes des jeweiligen RelaisA abhängig von der Räumung
und Auflösung des
zurückliegenden Abschnitts (über Kontakte der
zum zurückliegenden Abschnitt gehörenden B- und TI-Relais), während das Schließen
des Kontakts des jeweiligen Relais B von der Besetzung und Räumung des eigenen Abschnitts
(über den Gleisrelaiskontakt) abhängt.
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Für die Beschreibung der Schaltvorgänge bei einer Rangierfahrt sei
"angenommen, daß eine solche von Signal B nach a stattfinden soll und daß
die Fahrstraße bereits eingestellt und verschlossen ist, so daß die Verschlußrelais
TI ihre Kontakte bereits umgelegt haben. Zur Auflösung des Abschnitts der Weiche
3 kann der Gleisabschnitt b nicht herangezogen werden, da damit zu rechnen ist,
daß er vor Beginn der Rangierfahrt bereits besetzt ist und, nachdem die Rangierabteilung
am Signal B vorbeigefahren ist, durch einige stehengebliebene Wagen besetzt bleibt.
Die Auflösung der Weiche W 3 ist daher außer von der Besetzung und Räumung ihres
Abschnitts auch noch von der Besetzung und Räumung des folgenden Abschnitts abhängig
gemacht. Die einzelnen Vorgänge spielen sich dabei in ähnlicher Weise wie oben beschrieben
ab.
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Das Fahrtlicht FLB wird ebenso wie oben über die Taste STB und den
Signalsteller SB eingeschaltet. Beim Abfallen des Gleisrelais G3 wird der Kondensator
C 3 aufgeladen, da der Kontakt G 31 seine andere Lage eingenommen hat. Sobald das
Gleisrelais wieder anspricht, wird durch den Entladestrom des Kondensators C3 das
Relais B3 erregt, welches sich über seinen Kontakt B 34 und den geschlossenen Kontakt
T134 hält. Der Kontakt B 32
schaltet den Signalsteller SB wieder ,aus; der
Stromkreis für die Haltlampe HLB ist daher wieder geschlossen und der Haltrnelder
HB wieder erregt, so daß sein Kontakt H 1 B schließt. Nachdem die Rangierabteilung
den Abschnitt W2 durchfahren hat, spricht auch das Relais B:2 b an. Sein
Kontakt B 24 b schaltet das Auf löserelais A 3 ein, so daß jetzt das Verschlußrelais
V3 zurückgestellt wird. Dann wird über die Kontakte B 31, T131 und LT'21
a auch das Auflöserelais A2 b eingeschaltet, so daß auch das Verschlußrelais
V2 b zurückgestellt wird. Die Auflösung der Weichen W2 a und
W i erfolgt sinngemäß in der gleichen Weise. -Der Kontakt D im Stromkreis
des Auflöserelais A 3 wird in Abhängigkeit von nicht gezeichneten Schaltmitteln
geöffnet, z. B. von einem Durchrutschwegsteller, wenn eine Fahrt von A in Gleis
b endet. Dieser Kontakt soll verhindern, daß bei einer solchen Fahrt das Auflöserelais
A 3 vorzeitig durch die Auf löserelais B 2 b eingeschaltet wird.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Insbesondere kann das Ausführungsbeispiel durch Maßnahmen ergänzt werden,
die verhindern, daß bei Ausfall des Netzes für die Gleisspannung eine vorzeitige
Auflösung eintritt. Das kann in bekannter Weise dadurch geschehen, daß bei Netzausfall
die Rückstellung der Verschlußrelais verhindert wird. Eine andere Möglichkeit besteht
erfindungsgemäß darin, Gleisrelais einer besonderen Bauart zu verwenden, die bei
Netzausfall nicht in Besetztstellung . gehen, sondern in einer Zwischenstellung
stehen bleiben, so daß also z. B. der Kontakt G 1 a bei Netzausfall auf beiden
Seiten offen ist und der Kondensator Ca weder aufgeladen noch das Relais Ba an ihn
angeschaltet wird.