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Verschlußauflöseschaltung für Stellwerke mit elektrischen Verschlüssen,
insbesondere für Spurplanstellwerke Die Erfindung bezieht sich auf eine Verschlußauflöseschaltung
für Stellwerke mit elektrischen Verschlüssen, insbesondere für Spurplanstellwerke,
bei welcher das Auflösen der einzelnen Weichenverschlüsse außer vom Besetztzustand
des betreffenden Weichenabschnittes auch vom Besetztzustand benachbarter Weichenabschnitte
abhängig ist.
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In Stellwerken mit elektrischen Verschlüssen wird das Auflösen einer
eingestellten Fahrstraße aus Sicherheitsgründen vom Zusammenarbeiten mehrerer Hilfsrelais
abhängig gemacht, die durch Gleisrelais von zwei oder mehr isolierten Abschnitten
gesteuert werden. Diese Hilfsrelais steuern Aullöserelais, die in Spurplanstellwerken
jeder einzelnen Weiche als der kleinsten Teilfahrstraßeneinheit zugeordnet sind.
Auf diese Weise kann der Verschluß jeder Weiche nach deren Befahren aufgelöst und
die Weiche zum Umstellen für eine andere Fahrstraße freigegeben werden. Nachdem
seit einiger Zeit allgemein gefordert wird, im Störungsfalle die Weichenverschlüsse
einzeln von Hand aufzulösen, kann auf die Abhängigkeit vom Verschlußzustand der
zurückliegenden Weiche verzichtet werden. Andererseits ist es jedoch erwünscht und
für einen Durchgangsbetrieb sogar erforderlich, daß alle Gleisabschnitte eines Fahrweges
besetzt gewesen sein, also alle Gleisrelais gearbeitet haben müssen. Diese Funktionsprüfung
der Gleisrelais geht zunächst verloren, wenn zum Auflösen des einzelnen Weichenverschlusses
nicht mehr erforderlich bleibt, daß der Verschluß der im Fahrweg zurückliegenden
Weiche aufgelöst ist.
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Es ist eine Schaltungsanordnung zum einzelnen Auflösen der Verschlüsse
isolierter Weichen in Fahrstraßen mit den einzelnen Weichen zugeordneten Verschlußrelais
bekannt, in der jedem isolierten Weichenabschnitt zwei Auflöserelais zugeordnet
sind, von denen das eine durch einen Kontakt des Gleisrelais des eigenen Abschnittes
und das andere durch Kontakte der Gleisrelais beider an den eigenen Abschnitt im
Fahrwerk anschließenden isolierten Abschnitte eingeschaltet wird. In einer anderen
bekannten Schaltungsanordnung wird die Einzelauflösung dadurch erreicht, daß das
Auflösen des Weichenverschlusses sowohl davon abhängig gemacht ist, daß die Weiche
vom Zug bzw. einer Rangierabteilung befahren ist, also auch davon, daß der Verschluß
einer der im Fahrweg anschließenden Weichen aufgelöst ist. In einer weiteren bekannten
Fahrstraßenauflöseschaltung sind die Auflöseschaltmittel zum Einzelauflösen des
Verschlusses jeder Weiche bzw. der in einem gemeinsamen Gleisstromkreis liegenden
Weichen unter gleichzeitiger Prüfung des Freizustandes des Weichenabschnittes und/oder
weitere Gleisabschnitte in den räumlich zusammengefaßten Weichen oder Gleisrelaisgrupen
angeordnet, und dabei kann der isolierte Weichenabschnitt mit einem oder mehreren
benachbarten Gleisabschnitten für die Auflösung der Weichenfestlegung zusammenwirken.
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In einer bekannten Schaltungsanordnung für nichtisolierte Weichen
in Stellwerken mit isolierten Weichenabschnitten, in denen die den einzelnen Weichen
zugeordneten Verschlußrelais nach Durchfahren des Abschnittes durch den Zug einzeln
zurückgestellt und die Verschlußrelais nichtisolierter Weichen nach dem Durchfahren
wenigstens eines im Fahrweg folgenden isolierten Weichen- oder Gleisabschnittes
zurückgestellt werden, sind zwei Hilfsrelais vorgesehen, die abhängig von den nachfolgenden
Weichen- oder Gleisabschnitten beide erregt werden, oder aber das eine Hilfsrelais
wird von dem Freimelde- oder Zugeinwirkungsschaltmittel des eigenen Abschnittes
und das andere von dem Schaltmittel des nachfolgenden Abschnittes erregt. In einer
anderen bekannten Anordnung zum Auflösen von Fahrstraßen sind am Ende der Fahrstraße
zwei Gleisstromkreise, isolierte Schienen od. dgl. vorgesehen, deren Gleisrelais
auf insgesamt drei oder mehr Hilfsrelais einwirken, die nacheinander in Abhängigkeit
von der Besetzung der beiden isolierten Schienen bzw. Gleisstromkreise durch den
Zug zum Anziehen gebracht werden.
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Weiterhin ist eine Stellwerksschaltung zum Umschalten der Signale
von selbsttätigem auf halbselbsttätigen Betrieb bekannt, bei der das Umschalten
durch Kontakte eines Umleithebels bewirkt wird.
Hierbei wird während
des selbsttätigen Betriebes ein die Fahrstraßenauflösung vorbereitendes Hilfsrelais
bei jeder Zugfahrt über einen Gleisrelaiskontakt eines vom Signal gedeckten Gleisabschnittes
angeschaltet; dieses Hilfsrelais bleibt unabhängig vom Zustand der Anrückstrecken
angeschaltet, so lange der Abschnitt besetzt ist bzw. das Signal auf Halt steht.
In einer anderen bekannten Schaltung für Gleisbildstellwerke, die bedarfsweise von
einem örtlich oder ferngesteuerten Regelbetrieb auf einen zuggesteuerten selbsttätigen
Durchgangsbetrieb umschaltbar sind, werden für jedes Durchgangsgleis nach Ein- und
Ausfahrstraße getrennt anschaltbare Speicherrelais angeordnet. Hierbei ist im Wirkstellstromkreis
eines dieser Speicherrelais, nämlich dem Durchgangsbetriebssteller der Einfahrt,
zum Überprüfen der Festlegung der Einfahrstraße mindestens ein Kontakt des Festlegers
der gesamten Fahrstraße oder je ein Kontakt sämtlicher Teilfahrstraßenfestleger
angeordnet. Eine solche Anordnung erfordert jedoch eine übergeordnete Schaltung
für alle Festlegekontakte der zugehörigen Teilfahrstraßen oder aber das Festlegen
der gesamten Fahrstraße im Stehstromkreis des Durchgangsbetriebsstellers.
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In Spurplanstellwerken, in denen die den einzelnen Weichen zugeordneten
Relaisgruppen nach dem Spurplan miteinander mittels Steck-, Klemm- oder Lötanschlüssen
verbunden sind, ist es weiterhin bekannt, eine Schaltungsanordnung zum Einzelauflösen
der Weichenverschlüsse zu verwenden, in der durch Änderung der Beschaltung von Anschlüssen
an den Relaisgruppen der einzelnen Weichen eine Änderung der Arbeitsweise eines
oder mehrerer in der Gruppe angeordneter, bei der Verschlußauflösung mitwirkender
Relais vorgesehen ist.
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Diese Vielzahl von bekannten Schaltungen zeigt, daß zum Erfassen aller
geforderten Betriebsbedingungen für die Verschlußauflösung der einzelnen Weichen
beim Aufbau von Stellwerken entsprechend viele diesen Bedingungen angepaßte individuelle
Schaltungen erforderlich sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese vielen Sonderschaltungen
völlig zu vermeiden, indem zum Erfassen aller geforderten Betriebsbedingungen für
die Verschlußauflösung nur eine dem Spurplan nachgebildete Auflöseschaltungsebene
verwendet wird, wobei in der Schaltung die unterschiedlichen Bedingungen durch Schaltbrücken
berücksichtigt werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jedem
Weichenabschnitt für die beiden Fahrtrichtungen je ein Auflöseprüfrelais zugeordnet
ist, deren Kontakte zusammen mit weiteren, vom Besetzt- und Freizustand des betreffenden
Weichenabschnittes abhängigen Kontakten in einer für jeden Weichenabschnitt vorgesehenen
symmetrisch aufgebauten Schaltung derart angeordnet sind, daß im Augenblick des
Freiwerdens eines Abschnittes, für den von seiner vorherigen Besetzung her das Besetztkennzeichen
und vom Wiederfreiwerden aller rückliegenden Abschnitte das Besetzt-Frei-Kennzeichen
zugeführt und diese beiden Kennzeichen gespeichert wurden, dieser Abschnitt nach
vorwärts ein Freikennzeichen abgibt, das im nächsten, noch besetzten Abschnitt zusammen
nur mit dem Besetztkennzeichen dieses Abschnittes wieder an den vorhergehenden Abschnitt
zurückgegeben wird und dort als letztes erforderliches Meldekennzeichen das Zurückstellen
des Verschlußrelais ermöglicht. Hierbei ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung
vorteilhaft, auswählbar einzufügende Schaltbrücken vorzusehen, mit denen für einen
Weichenabschnitt im letzten erforderlichen Meldekennzeichen die Besetztmeldung des
nächsten Weichenabschnittes und dessen Wieder-Frei-Meldung zusammengefaßt sind;
nach einem weiteren Erfindungsmerkmal ist es auch zweckmäßig; auswählbar einzufügende
Schaltbrücken vorzusehen, mit denen für einen Weichenabschnitt im Besetztkennzeichen
des nächsten Abschnittes die Besetztmeldung dieses Abschnittes und die Besetztmeldung
des weiterhin folgenden Weichenabschnittes zusammengefaßt ist. Gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung wird für den Gleisabschnitt vor dem ersten Weichenabschnitt
der Fahrstraße ein Kontakt aus der Relaisgruppe des Signals für diese Fahrstraße
zum Anschalten des Auflöseprüfrelais des ersten Weichenabschnittes verwendet.
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Um einen zusätzlichen Aufwand an Schaltmitteln in Anlagen mit einschaltbarem
Durchgangsbetrieb, bei dem für eine eingestellte Fahrstraße das Auflösen der Verschlüsse
der zugehörigen Weichen verhindert ist, zu vermeiden, werden nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung im Rückstellstromkreis der Verschlußrelais der Weichen zusätzliche
Kontakte angeordnet, die bei eingeschaltetem Durchgangsbetrieb nur betätigt werden,
wenn nach dem Befahren aller Gleisabschnitte im letzten Gleisabschnitt der Fahrstraße
das AufIösekennzeichen eingetroffen ist. In den Fällen, bei denen die Weichen nicht
grenzzeichenfrei isoliert werden können, ist es zum Einstellen der nachfolgenden
Fahrstraße vorteilhaft, wenn nach einem weiteren Erfindungsmerkmal von denjenigen
Auflöseprüfrelais, welche den stumpfen Seiten der Weichen zugeordnet sind, zusätzliche
Kontakte vorgesehen werden, welche über Schaltbrücken wirksam geschaltet werden
können und dann das Umstellen der betreffenden Weiche trotz Auflösung ihres Verschlusses
verhindern, solange das Auflöseprüfrelais in Wirkstellung ist. Gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung ist es zweckmäßig, daß das Ansprechen der Verschlußrelais
der einzelnen Weichen nicht von der Fahrtrichtung über die eingestellte Fahrstraße
abhängig ist, während in an sich bekannter Weise die Ansprechreihenfolge der Auflöseprüfrelais
jedes Weichenabschnittes von der Fahrtrichtung abhängig ist.
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Die Erfindung ist an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Ausschnitt aus einem Gleisplan mit den
Weichen W 1 bis W 4 und den Signalen S5 und S
6. Den Weichen W 1 und W 4 ist je ein eigener isolierter Abschnitt
zugeordnet; dagegen haben die Weichen W 2 und W 3 einen gemeinsam
isolierten Abschnitt. Das Signal S5 stellt beispielsweise den Startpunkt und das
Signal S6 den Zielpunkt für eine Fahrstraße dar.
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Unterhalb der einzelnen Spurplanglieder des gezeichneten Gleisplanausschnittes
sind Teile aus den zugehörigen Relaisgruppen dargestellt, soweit sie für das Verständnis
der Erfindung von Bedeutung sind. Die dick ausgezogenen Linien stellen die Verbindungen
der Schaltmittel innerhalb der Relaisgruppen dar; die dünn ausgezogenen Linien zeigen
die Verbindungen der Relaisgruppen untereinander, und die dünn gestrichelten Linien
stellen die Verbindung zu den nicht mehr dargestellten Spurplangliedern dar. Die
Verbindungen der Relaisgruppen untereinander sind
in gleichbleibender
Weise nach dem Spurplan vorgenommen. Die dick gestrichelten Linien stellen Brücken
dar, die je nach dem benötigten Auflösekennzeichen in den einzelnen Relaisgruppen
eingelegt werden.
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Aus den Weichenrelaisgruppen sind einheitlich folgende Schaltmittel
dargestellt: Die Auflöseprüfrelais GE 1 bis GE 4 mit ihren zugehörigen
Kontakten GE 11 bis GE 14 bzw. GE 21
bis GE 24, GE 31
bis GE 34 und GE 41 bis GE44, die das Auflösekennzeichen von der Weichenspitze her
aufnehmen; ferner die Auflöseprüfrelais GA 1 bis GA 4 mit ihren zugehörigen
Kontakten GA 11 bis GA 14 bzw. GA 21 bis GA 24, GA 31 bis GA
34 und GA 41 bis GA 44, die das Auflösekennzeichen über die Kontakte
WL 1.1 bzw. WL 21 bis WL 41 vorn Plus- bzw. vom Minusstrang
der Weiche her aufnehmen; außerdem die Gleisprüfrelais GP 1 bis GP 4 mit ihren zugehörigen
Kontakten GP 11 bis GP 13
bzw. GP 21 bis GP 23,
GP 31 bis GP 33 und GP 41 bis GP 43, die über die Kontakte
B 11 bzw. B 21 bis B 41 angeschaltet werden, wenn der dazugehörige Gleisabschnitt
besetzt wird.
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Die erwähnten Auflöse- und Gleisprüfrelais haben neben ihrer Anzugswicklung
eine Haltewicklung, die über einen eigenen Kontakt (z. B. die Wicklung des Relais
GP 1 vom Kontakt GP 12) angeschaltet wird und eingeschaltet bleibt,
solange der Verschluß vorhanden ist. Der Verschluß in den einzelnen Relaisgruppen
erfolgt durch je ein Verschlußrelais, z. B. durch Stützrelais, von denen in der
Zeichnung nur die Rückstellwicklungen FV 1 bis FV 4 dargestellt sind. Kontakte FV
11, FV 21, FV 31 und FV 41 dieser Verschlußrelais schalten die Haltestromkreise
der Auflöse- und Gleisprüfrelais vorbereitend ein.
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Von den nicht dargestellten Freimeldereiais befinden sich die Kontakte
Fr- 11 und Fr 12 bzw. Fr 21,
Fr 22, Fr 31, Fr 32, Fr
41 und F r 42 in der dargestellten Lage, wenn der zugehörige Gleisabschnitt
frei ist.
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Weiterhin sind in der Schaltung jeder Relaisgruppe Anschlußpunkte
vorgesehen, die mittels Schaltbrücken wahlweise verbunden werden können. Diese Schaltbrücken
sind in der Zeichnung mit einem Buchstaben und einer zweistelligen Nummer bezeichnet,
deren erste Ziffer die Zugehörigkeit zur Relaisgruppe des jeweiligen Spurplangliedes
und deren zweite Ziffer den Ort der Brücke in der Schaltung in Richtung Weichenspitze
(= 1) bzw. in Richtung der abzweigenden Stränge (= 2) angibt. Hiernach sind der
Relaisgruppe der Weiche W 1 die Brücken a 11, b 11, a 12 und
b 12 zugeordnet. Entsprechend können die Brücken a 21 bis b 22 bzw.
a 31 bis b32 und a41 bis b42 in den Relaisgruppen der Weichen W 2 bis W 4
ausgewählt werden.
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Die Auswahl der Brücken ist im wesentlichen abhängig von der Lage
der zugehörigen Weiche im Spurplan. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
Brücken b11, a12, a22, b21, b31, a32, a41
und b42 eingelegt.
In der Relaisgruppe der Weiche W 1 ist die Brücke a 12 ausgewählt, da eine getrennt
isolierte Weiche W 2 folgt. über die Brücke a 12 kann z. B. das Meldekennzeichen,
daß der eigene Gleisabschnitt der Weiche W 1 besetzt ist, in die Relaisgruppe der
Weiche W 2 übertragen werden. Die Brücke b 21 in der Relaisgruppe der Weiche W 2
ist eingelegt, weil diese Weiche einen gemeinsam isolierten Gleisabschnitt mit der
folgenden Weiche W 3 besitzt. 1Jie Brücke b 41, in aer tteiaisgruppe aer Weiche
W 4 wird verwendet, weil ein Signal S 6 anschließend an diese Weiche
folgt.
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Aus der Schaltung des mittleren Teiles der Zeichnung geht hervor,
daß jedem Weichenabschnitt für die beiden Fahrrichtungen je ein Auflöseprüfrelnis
(z. B. die Relais GA 1 und GE 1 dem. Abschnitt der Weiche W 1) zugeordnet ist. Kontakte
GA il und GA 14 bzw. GE 11 und GE 14 dieser Relais sind zusammen
mit weiteren, vorn Besetzt- und Freizustand des Abschnittes Weiche W 1 abhängigen
Kontakten Fr 11 und GP 11 in einer für jeden Weichenabschnitt vorgesehenen, symmetrisch
aufgebauten Schaltung angeordnet.
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Die erfindungsgemäß ausgebildete Verschlußauflöseschaltung sei beispielsweise
an einer Fahrt von Signal S 5 nach Signal S 6 erläutert.
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Beim Besetzen des Abschnittes der Weiche WI schließt der Kontakt B
11 uröd bringt das Oleisprüfrelais GP 1 zum Anziehen. Da jedoch zunächst
keines der Auflöseprüfrelais GE 1 und GA 1 angezogen hat, kann mit dem Kontakt GP
11 kein Meldekennzeichen abgegeben werden. Das Signal S5 wird uriabhängig von den
dargestellten Stromkreisen, z. B. in einem nach dem Spurplan aufgebauten Signalkuppelstromkreis,
in dem es auch auf Fahrt gestellt wird, auf Halt zurückgestellt, wenn die Weiche
W1 besetzt war und wieder frei ist. Durch das Haltstellen des Signals S 5 schaltet
der Kontakt A 51, der dann umgelegt ist, den Stromkreis für das Relais GE
1 .ein, und dieses zieht an. über den Kontakt GP 11, den Kontakt
Fr 11, der wieder wie dargestellt geschlossen ist, sobald die Weiche W1 wieder
frei ist, ferner den Kontakt GE 11, die Ruheseite des Kontaktes GA 14, die Schaltbrücke
a.12 und -den Kontakt WL 21 wird das Relais GA 2
zum Ansprechen gebracht,
das seine Kontakte GA 21
bis GA 24 umlegt. Der Kontakt GA 24
bereitet das Meldekennzeiclüber die Schaltbrücke a22 von der Relaisgruppe ,der Weiche
W2 zur Relaisgruppe der Weiche W1 vor. Beim Besetzen des isoliertere Gleisabschnittes
der Weichen W 2 und W 3 schließt der Kontakt GP 21 und läßt über .die Kontakte
GP 21
und GA 24, die Brücke a22 und den Kontakt WL 11 das Relais
GA 1 ansprechen. Damit liegen in der Relaisgruppe der Weiche W1 alle Auflösebedingungen
vor. über die Kontakte GE 13, GA 13, GP 13 und Fr 12 wird die
Rückstellwicklung FVl des Verschlußrelais der Weiche W1 erregt; der Kontakt FVll
wird in die dargestellte Lage zurückgelegt und unterbricht ,die Haltestromkreise
der Relais GP1, GE1 und GA 1.
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Diese Schaltvorgänge zeigen, daß in der Relaisgruppe der Weiche W1
beim Besetzen der Weiche das Besetztkennzeichen mit dem Anziehen des Relais
GP l und beim Wiederfreiwerden aller zurückliegenden Gleisabschnitte
(hier beim Haltstellen des Signals S5) das Besetzt-Frei-Kennzeichen mit dem
Anziehen des Relais GE 1 gespeichert wurde; sind diese beiden Kennzeichen vorhanden,
so wird nach vorwärts zur Relaisgruppe der Weiche W 2 ein Frei-Kennzeichen abgegeben,
sobald der Abschnitt der Weiche W1 frei wird. In der Relaisgruppe der Weiche
W 2 zieht das Relais GA 2 an; über dessen Kontakt GA 24 und
den umgelegten Kontakt GP 21,
der den Besetztzustand des Abschnittes
der Weiche W 2 kennzeichnet (Relais GP 2 hat angezogen), wird das noch erforderliche
Meldekennzeichen an die Relaisgruppe der Weiche W1 zurückgegeben, wo .dann
das
Relais GA 1 anzieht. Mit dem Schließen des Kontaktes GA 13 ist die
letzte Bedingung für das Zurückstellen des Verschlußrelais der Weiche W1 erfüllt.
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Um den Verschluß der Weiche W 2 aufzulösen, fehlt noch das Ansprechen
des Auflöseprüfrelais GE 2. (Der Kontakt GP 23 ist beim Besetzen
des Abschnittes der Weiche W 2 bereits geschlossen worden.) Da die Weiche
W 3 mit der Weiche W 2 gemeinsam isoliert ist, darf das Relais GE2
erst ansprechen, wenn die Weiche W 4 besetzt ist. Aus diesem Grunde ist in der Relaisgruppe
der Weiche W3 die Schaltbrücke b31 eingelegt. Wenn der gemeinsame Abschnitt
der Weichen W 2 und W 3 wieder frei ist, spricht das Relais GE3 über
die Kontakte GP21, Fr 21 und GA 21 sowie die Brücke b 21 an.
Nach dem Ansprechen dieses Relais wird über die Kontakte GP 31,
Fr 31, GE 31 und GA 34 sowie die Brücke a32 das Auflöseprüfrelais
GE4 erregt und legt seine Kontakte um. Mit dem Besetzen des Abschnittes der Weiche
W 4 spricht nun auch das Relais GA 3 über die Kontakte GP 41 und
GE 44 (umgelegt), die Schaltbrücke a41 und den Kontakt WL 31
an.
Über den geschlossenen Kontakt GA 31 und die Schaltbrücke b 31 wird
jetzt das Relais GE 2 erregt. Somit ist durch die ausgewählte Brücke b 31
das letzte noch erforderliche Meldekennzeichen für die Weichen W 2 und
W 3 vorhanden. In diesem Meldekennzeichen für die Relaisgruppe der Weiche
W 2 sind das Besetztkennzeichen des nächsten vorher besetzt gewesenen Abschnittes
der Weiche W 3 und die Besetztmeldung des Abschnittes der Weiche W 4 zusammengefaßt.
Mit dem Eintreffen dieses Meldekennzeichens werden, wie bereits beschrieben, die
Rückstellwicklungen der Relais FV 2 und FV 3 er-
regt, und die Kontakte
FV 21 bzw. FV 31 unterbrechen die Haltestromkreise der Relais GP2,
GE2 und GA 2 bzw. GP 3, GE 3 und GA 3.
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Für die Verschlußauflösung der Weiche W 4 fehlt in dem angeführten
Beispiel noch das Ansprechen des Auflöseprüfrelais GA 4. Dieses spricht an,
wenn der Abschnitt der Weiche W 4 wieder frei ist und das entsprechende Meldekennzeichen
über die Kontakte GP41, Fr41 und GE41 sowie die hierfür ausgewählte Schaltbrücke
b 42 zur Relaisgruppe des Signals S6 weitergegeben wurde. Aus dieser Relaisgruppe
wird ein Meldekennzeichen zurückgegeben, sobald der zum Signal S6 gehörende
Gleisabschnitt besetzt ist. Hierbei legt der Kontakt GP 61 um, so daß das Relais
GA 4 über die Kontakte GP 41, Fr 41 und ; GE 41, die
Schaltbrücke b 42 und die Kontakte GP 61 und WL 41 anzieht.
Nunmehr liegen auch alle Bedingungen für die Verschlußauflösung der Weiche 1i'4
vor.
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Wie aus dem dargestellten Beispiel hervorgeht, kann das Meldekennzeichen
in Fahrtrichtung immer nur abgegeben werden, wenn die betreffende Weiche besetzt
war, wieder frei ist und das erforderliche Meldekennzeichen von der zurückliegenden
Weiche vorhanden ist. Da dieselben Bedingungen auch für e diese Weichen gelten,
müssen also alle zurückliegenden Weichen besetzt gewesen und wieder frei geworden
sein. In entgegengesetzter Richtung genügt es, daß die nächste Weiche besetzt wird,
sofern diese getrennt isoliert ist. Durch Auswahl der Schaltbrücken 6 läßt sich
erreichen, daß auch der übernächste Abschnitt besetzt sein muß (z. B. durch Einlegen
der Brücke b 31), wenn zwei benachbarte Weichen (hier 1i'2 und W3) gemeinsam isoliert
sind. Außerdem kann das Auflösen des Verschlusses einer zwischenliegenden nichtisolierten
Weiche vom Besetzt- bzw. Freizustand beliebig vieler Nachbarabschnitte abhängig
gemacht werden. Schließlich kann das Besetztkennzeichen von mehreren Abschnitten
und für die Rückblockung herangezogen werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Verschlußauflöseschaltung kann auch dann verwendet
werden, wenn Spurplanglieder vorhanden sind, denen keine Auflöseschaltmittel zugeordnet
sind. In diesem Fall werden bei einem solchen Relaissatz nach beiden Seiten Schaltbrücken
ausgewählt, die dem Betriebsfall fehlender Isolierung zum Nachbarabschnitt entsprechen.
(Wählte man z. B. für die Relaisgruppe der Weiche W 4 die Brücken
b 41 und b 42
aus, so wäre das Übertragen von Meldekennzeichen
vom Kontakt GP 31 zur Relaisgruppe des Signals S6 nicht mehr von den
Kontakten GP41 und Fr41 abhängig, gegebenenfalls auch nicht mehr von Kontakten
GA 41 und GE 41, sofern deren Relais in der betreffenden
Relaisgruppe fehlen.) Auch beschränkt sich die Erfindung nicht auf die in der Zeichnung
dargestellten Arten von Spurplangliedern, sondern sie kann ebensogut bei Kreuzungen,
einfachen Gleisabschnitten u. dgl. angewendet werden, so daß sich eine einheitliche
Verschlußauflöseschaltung für beliebig zusammengesetzte Stellwerksanlagen ergibt.