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Schaltungsanordnung zur Einzelauflösung isolierter W3ichen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur Auflösung des Verschlusses isolierter
Weichen in Fahrstrassen mittels den einzelnen Weichen zugeordneter Verschlussrelais. Es sind bereits Schai- tungen bekannt geworden, in denen jeder Weiche ein Verschlussrelais zugeordnet ist. Die Rückstellung dieser Verschlussrelais erfolgt dabei durch dem Fahrweg zugeordnete Auflöserelais. Es ist ferner vorgeschlagen worden, die Auflösung der Weichen nach Drrchfahrt des Zuges einzeln herbeizuführen. Das ist jedoch schwierig, weil es nicht angängig ist, die Auflösung einer Weiche allein davon abhängig zu machen dass sie durch den Zug besetzt und wieder geräumt wird.
Man muss daher für die Auflösung noch weitere Vorgänge heranziehen, wenn man vermeiden will, dass durch eine Störung die Auflösung vorzeitig erfolgt. Andere bekannte Auf- löseschaltungen machen die Auflösung einer Fahrstrasse von der Besetzung und Räumung mehrerer Ab- schnitte abhängig, wobei man entweder für jeden Fahrweg besondere Auflöser verwendet oder die gleichen Auflöserelais in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung umschaltet, so dass sie in verschiedener Reihenfolge wirken. Alle diese Lösungen sind verwickelt und zu aufwendig, wenn die erforderlichen Schaltmittel für jede einzelne Weiche vorgesehen werden müssen.
Es ist bereits eine Schaltung für Stellwerke mit elektrischen Verschlüssen und fahrstrassenweiser Einstellung der Weichen bekannt, wobei für jede Weiche ein Verschliesser vorgesehen ist, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass jeder Weiche Festleger zugeordnet sind (österr. Patentschrift Nr. 182743).
Weiters ist eine Schaltungsanordnung zur Auflösung von aus mehreren Teilfahrstrecken zusammengesetzten Fahrstrassen, in denen jedem Teilfahrweg Fahrstrassenrelais, z. B. Steller, Verschliesser usw. zugeordnet sind, bekannt, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass die Rückstellung der Fahrstrassenrelais ausschliesslich dadurch gesteuert wird, dass auch die Fahrstrassenrelais wenigstens eines an dem Teilfahrweg anschliessenden Teilfahrweges sich in Grundstellung befinden (deutsche Patentschrift Nr. 918394).
Schliesslich ist eine Eisenbahnsignaleinrichtung zur Auflösung von Fahrstrassen, wobei jeder Fahrstra- sse bzw. Teilfahrstrasse mehrere isolierte Gleisabschnitte zugeordnet sind und zu jeder Fahrstrasse zwei oder mehr von Gleisrelais gesteuerte Auflöserelais gehören, bekannt, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass für die Fahrstrassenauflösung in zwei Fahrtrichtungen Kontakte der Gleisrelais so angeordnet sind, dass die Auflöserelais in der einen Fahrtrichtung in anderer Reihenfolge zum Ansprechen gebracht werden als in der andern (deutsche Patentschrift Nr. 891400).
Die Erfindung schlägt demgegenüber vor, dass das eine Auflöserelais durch Kontakte einer der anschliessenden Weichen und das andere durch vom Gleisrelais gesteuerten Schaltmittel in der Weise eingeschaltet wird, dass die Verschlussauflösung der Weiche sowohl vom Durchfahren des zugehörigen Abschnittes mit einem Zug oder einer Rangierabteilung als auch von der Verschlussauflösung einer im Fahrweg anschliessenden Weiche abhängig ist, und dass die Auflöserelais nach ihrem Ansprechen in Haltestromkreisen erregt bleiben, wobei das vom Gleisrelais gesteuerte Auflöserelais durch den Entladestromkreis eines Kondensators erregt wird.
Bei dieser Anordnung ist die Auflösung einer Weiche durch Störung zur Unzeit ausgeschlossen. Ausserdem ist es nicht notwendig, die Auflösevorgänge in Abhängigkeit von der Fahrtrichtung durch jeweils andere Schaltmittel vorzunehmen, sondern man braucht nur noch einen von der Weichenlage abhängigen Kontakt, der angibt, welche der beiden am Plus-und Minusende der Weiche anschliessendenWeichenbei Steuerung des Auflösevorganges mitwirken sollen.
Die Auflösung der ersten Weiche im Fahrweg erfolgt dadurch, dass sie vom Zug durchfahren wird und dass ein vor der Weiche liegender isolierter Eingangsabschnitt durchfahren ist, oder dadurch, dass die Wei-
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ehe selbst besetzt und wieder geräumt wird, oder auch dadurch, dass ein im Fahrweg hinter der Weiche liegender weiterer Gleis- oder Weichenabschnitt besetzt bzw. durchfahren wird. Welche dieser drei Muglichkeiten zur Anwendung kommt, hängt von den örtlichen Verhältnissen ab, also in erster Linie davon, ob an den Fahrweg anschliessende Gleisabschnitte vorhanden sind und ob der Schaltzustand der zu diesen Abschnitten gehörenden Schaltmittel durch die Fahrt eine Änderung erfährt.
Weitere Merkmale der Erfindung sind an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Das Ausführungsbeispiel zeigt zwei isolierte Gleisabschnitte a und b, zwischen denen drei isolierte Weichenabschnitte Wl, W2 und W3 angeordnet sind. Der Besetzungszustand der Abschnitte wird durch Gleisrelais Ga, Gl usw. überwacht und angezeigt. Jeder Weiche sind zwei Auflöserelais A und B, z. B. Al und Bl, A2a und B2a usw., zugeordnet. Die den einzelnen Weichen zugeordneten Verschlussrelais VI, V2a, V2b und V3 sind als Stützrelais ausgebildet, von denen nur die Ruckstellwicklungen dargestellt sind ; die. Einstellwicklungen sinc1 weggelassen, da lie Vorgänge bei der Bildung einer Fahrstrasse und beim Verschluss der Weichen nicht Gegenstand der Erfindung sind.
Im Ruhezustand, d. h. bei nicht eingestellter Fahrstrasse, sind die Anker der Rückstellwicklungen abgestützt, die Kontakte V12, V21a, V22a, V22b und V31 sind geschlossen, die Kontakte V13, V23a, V23b, V33 und V34 geöffnet, wie aus der Zeichnung zu ersehen.
Es sei angenommen, dass eine Fahrstrasse von Signal A nach Gleis b eingestellt und verschlossen sei.
Dann sind die (nicht gezeichneten) Einstellwicklungen der Verschlussrelais eiregt worden, wodurch die Anker der Rückstellwicklungen abgefallen sind und ihre Kontakte sich in der entgegengesetzten Lage befinden. Um das Einfahrsignal A zu stellen, wird die Taste STA gedrückt, so dass der Signalsteller SA anspricht und seine Kontakte Sla, S3A und S4A schliesst und seinen Kontakt S2A öffnet. Die in den Stromkreis des Signalstellers SA eingeschalteten Überwachul1gskontakte der Fahrstrasse gehören nicht zum Gegenstand der Erfindung und sind deshalb in der Zeichnung nicht enthalten. Durch den Kontakt SIA wird die Fahrtlampe FLA des Signals A eingeschaltet, wobei der Überwacher FA anspricht und durch seinen Kontakt FIA die Haltlarnpe HLA abschaltet.
Infolgedessen fällt der Haltüberwacher HA ab, öffnet seinen Kontakt H2A und schliesst seinen Kontakt HIA. Sobald der Zug in den Abschnitt a einfährt, fällt das Gleisrelais Ga ab und legt seinen Kontakt Gla um. Infolgedessen wird der Kondensator Ca über den Wider- stand Wia aufgeladen. Sobald der Abschnitt a durchfahren und geräumt ist, spricht das Relais Ga wieder an und schaltet seinen Kontakt Gla zurück, so dass jetzt der Entladestrom des Kondensators Ca über das Relais Ba fliesst und es zum Ansprechen bringt, worauf es sich über seinen Kontakt Bla einen Haltestromkreis bildet. Der Kontakt B3a schaltet den Signalsteller SA aus, so dass seine Kontakte zurückgestellt werden. Das Signal geht in Haltestellung zurück, wobei der Fahrtüberwacher FA wieder abfällt und der Halt- überwacher HA wieder anspricht.
Dann wird über die Kontakte B2a, H2A und S2A das Auflöserelais Al der Weiche l erregt, das sich über seinen Kontakt A13 einen Haltestromkreis bildet. Das Relais Ba fällt ab, sobald der Entladestrom des Kondensators Ca abgeklungen ist.
Während dieser Vorgänge ist der Zug in den Abschnitt der Weiche Wl eingefahren ; infolgedessen fällt das Gleisrelais Gl ab, so dass der Kondensator Cl aufgeladen wird, denn im Augenblick des Einfahrens in den Weichenabschnitt 1 ist der Abschnitt a noch besetzt und daher der Kontakt A12 des Auflösers Al noch geschlossen.
Wird danach auch die Weiche 1 wieder geräumt, so zieht das Relais Gl wieder an und legt seinen Kontakt Gl1 zurück, so dass jetzt das Auflöserelais Bl der Weiche l anspricht. Über die Kontakte All und B13 wird die Rückstellwicklung VI des Verschlussrelais der Weiche 1 eingeschaltet, wodurch die Weiche l aufgelöst wird. Sobald das Verschlussrelais VI zurückgestellt ist, wird über den wieder geschlossenen Kontakt V12, den noch geschlossenen Kontakt B12 und den von der Lage der Weiche W2b abhängigen Kontakt W21b das Auflöserelais A2a der Weiche W2a erregt, so dass der Verschluss dieser Weiche ebenfalls aufgelöst werden kann, sobald der Zug ihren Abschnitt durchfahren hat.
Das Auflöserelais B2a kann dabei durch einen Kontakt B24b des Auflöserelais B2b eingeschaltet werden, da die Weichen W2a und W2b in einem gemeinsamen isolierten Abschnitt liegen. Die Weichen W2b und W3 werden sinngemäss in der gleichen Weise durch den weiterfahrenden Zug zur Auflösung gebracht.
Die Verschlussauflösung eines Abschnittes kommt also nur zustande, wenn im Stromkreis der Rückstellwicklung eines Verschlussrelais Kontakte der beiden zu der Weiche dieses Abschnitts gehörenden Auflöserelais zugleich geschlossen sind ; dabei ist das Schliessen des Kontaktes des jeweiligen Relais A abhän-
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von der Besetzung und Räumung des eigenen Abschnittes (über den Gleisrelaiskontakt) abhängt.
Für die Beschreibung der Schaltvorgänge bei einer Rangierfahrt sei angenommen, dass eine solche von
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