DE547086C - Selbsttaetiges Streckenblocksystem mit punktfoermiger Beeinflussung - Google Patents

Selbsttaetiges Streckenblocksystem mit punktfoermiger Beeinflussung

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DE547086C
DE547086C DE1930547086D DE547086DD DE547086C DE 547086 C DE547086 C DE 547086C DE 1930547086 D DE1930547086 D DE 1930547086D DE 547086D D DE547086D D DE 547086DD DE 547086 C DE547086 C DE 547086C
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automatic route
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Expired
Application number
DE1930547086D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr-Ing Hermann Arndt
Dipl-Ing Gotthold Rehschuh
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Vereinigte Eisenbahn Signalwerke GmbH
Original Assignee
Vereinigte Eisenbahn Signalwerke GmbH
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Publication date
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Publication of DE547086C publication Critical patent/DE547086C/de
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L13/00Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle
    • B61L13/04Operation of signals from the vehicle or by the passage of the vehicle using electrical or magnetic interaction between vehicle and track, e.g. by conductor circuits using special means or special conductors

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 18. MÄRZ 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2Oi GRUPPE
20t V 423.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Dezember 1930 ab
Bei den im allgemeinen verwendeten selbsttätigen Streckenblocksystemen, den sogenannten Linienblocksystemen, werden die Signale mit Hilfe von Gleisstromkreisen gesteuert, die sich über die ganze Länge der Blockstrecke ausdehnen. Offenbar besitzen die Liniensysteme den höchsten Grad der Sicherheit, aber diese Art der Streckenblockung hat die betriebliche Unbequemlichkeit, daß die beiden Fahrschienen in ganzer Ausdehnung gegeneinander isoliert sein müssen, wodurch die Verwendung von Eisenschwellen unmöglich bzw. erschwert wird. Außerdem sind die Verluste an elektrischer Energie über Bettung und Fahrschienen stark, und die Länge der Gleisstromkreise ist dadurch hinsichtlich des wirtschaftlichen Betriebes begrenzt. Es kommt vor, daß eine Blockstrecke in mehrere Gleisstromkreise unterteilt werden muß. Dann werden die Kosten für die Errichtung und Unterhaltung des selbsttätigen Streckenblocks verhältnismäßig hoch. Diese werden weiter vergrößert durch die metallischen Schienenveras binder, mit denen die einzelnen Schienenstöße überbrückt werden müssen. Auch bei Einschienenbahnen ist die Verwendung des Linienblocksystems nur bei Anbau einer besonderen Blockschiene möglich, was ebenfalls unerwünschte Kosten verursacht.
Aus diesem Grunde hat man selbsttätige Punktblocksysteme geschaffen, bei denen die Steuerung der Signale durch den Zug erfolgt, wobei aber diese Steuerung nur durch Beeinflussung an einzelnen Punkten der Strecke bewirkt wird. Dieses System bietet nicht die hohe Sicherheit des Liniensystems. Es kann aber unter gewissen Voraussetzungen an Stelle des teuren Liniensystems verwendet werden, wenn die Betriebsmittel der Bahnen mit durchgehenden selbsttätigen Bremsen ausgerüstet sind und wenn aus wirtschaftlichen Gründen Eisenschwellen verwendet werden sollen. Die bisher bekannten Punktblocksysteme haben aber gegenüber dem Linienblocksystem einige besondere sicherheitstechnische Nachteile, die durch die vorliegende Erfindung beseitigt werden.
Bei den rein selbsttätigen Signalen kann es vorkommen, daß die Signale infolge einer Störung in den Blockapparaten auch bei freier Blockstrecke Halt zeigen oder bei Lichtsignalen infolge Stromausfall oder Durchbrennens einer Lampe dunkel sind, was ebenfalls Halt bedeutet. Für diese Fälle muß die Möglichkeit geschaffen werden, unter Beachtung gewisser Vorsichtsmaßregeln am Haltsignal vorbei und die von diesem Signal gedeckte Blockstrecke zu durchfahren. Bei den Linienblocksystemen sind
*,' Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Hermann Arndt in Berlin und Dipl.-Ing. Gotthold Rehschuh in Berlin-Charlottenburg.
dafür im allgemeinen keine besonderen Signaleinrichtungen erforderlich. Allerdings muß der Zug, der ein Signal in der Haltstellung vorfindet, vor diesem halten, um dann die Blockstrecke mit verminderter Geschwindigkeit zu durchfahren, da unter Umständen das Signal nicht infolge einer Störung Halt zeigt, sondern weil die Strecke noch besetzt ist, z. B. von einem defekten ίο Zug. Der Zugführer muß also damit rechnen, in der Blockstrecke einen Zug anzutreffen. Für die Folgezüge entsteht dann keine Gefahr, denn das Blocksignal kann auch dann nicht auf Fahrt gehen, wenn der Vorzug die Strecke räumt, da ja der zweite Zug den Gleichstromkreis kurzgeschlossen und das Signal in der Haltstellung hält. Beim Punktblocksystem der bekannten Ausführungsformen ist diese Abhängigkeit nicht vorhanden. Wenn hier zwei Züge in eine Strecke fahren, so gibt im allgemeinen der erste die Strecke verlassende Zug diese Strecke bereits frei, und der zweite Zug ist gegen den dritten ungedeckt.
Dieser wesentliche Nachteil wird gemäß der Erfindung beseitigt. Dies kann man dadurch erreichen, daß man besondere Vorrichtungen vorsieht, die auf unmittelbarem oder mittelbarem Wege vom Zuge oder vom Zugpersonal betätigt werden müssen, ehe der Zug in eine Blockstrecke einfährt. Man kann z. B. am Signal ein besonderes Störungssignal vorsehen, das durch Einwirkung des Zugpersonals sichtbar gemacht wird und dann allen Folgezügen anzeigt, daß dieses Signal gestört ist und die Blockstrecke mit besonderer Vorsicht durchfahren werden muß. Weiter kann man einen besonderen Schalter, ein Relais o. dgl. vorsehen, durch dessen Betätigung das Störungssignal erscheint und gleichzeitig mit diesem Schalter Kontakte verbinden, die ein Auffahrtgehen des Signals hinter dem eingefahrenen Zug unmöglich machen. Durch diese Schalter wird aber andererseits auch dafür gesorgt, daß die Entblockung der rückwärtigen Blockstrecke trotz der Störung in der richtigen Weise erfolgt, damit nicht auch an dem rückliegenden Signal unnötigerweise eine Störung auftritt. Diese Schaltereinrichtungen wird man zweckmäßig so ausbilden, daß das Zeichen für die Kenntlichmachung des Störungszustandes vom Zugpersonal hervorgerufen werden kann, daß aber eine Beseitigung oder Zurücknahme der für den Störungszustand betätigten Apparate nicht vom Zugpersonal oder von fremder Hand erfolgen kann, sondern nur durch das Blockunterhaltungspersonal. Je nach dem Grad der gewünschten Sicherheit wird man das Störungssignal auch am nächst vorliegenden Blocksignal erscheinen lassen, da nicht ausgeschlossen ist, daß infolge der unten erwähnten Blockabhängigkeit ein Signal deshalb nicht auf Fahrt geht, weil das nächst vorliegende Signal regelwidrig hinter dem Zuge auf Fahrt geblieben ist. Die Betätigung der S törungsvorrichtungen selbst kann dabei auf ganz verschiedene Weise erfolgen, z. B. auf mechanischem, elektrischem, elektroinduktivem oder optischem Wege, was offensichtlich für den Erfindungsgegenstand bedeutungslos ist.
Ein anderes Mittel, das Einfahren mehrerer Züge in eine punktgesicherte Blockstrecke hinsichtlich der rückwärtigen Strekkenfreigabe unschädlich zu machen, besteht 111 der zusätzlichen Anordnung von an sich bekannten Speichereinrichtungen, z. B. Schrittschaltern, Achszählern o. dgl., derart, daß die Freigabe des rückwärtigen Blocksignals unmöglich ist, wenn nicht dieselbe Zahl von Einheiten die Strecke verlassen hat, die sie besetzt haben. Zweckmäßig wird man dabei von verhältnismäßig einfachen Schritthaltern mit nur einer kleiner Reihe von Schritten Gebrauch machen, die dann bei j eder Zugeinheit nur einmal betätigt werden. Fahren z. B. zwei Züge in eine Strecke ein, so macht dieser Schrittschalter beim Einfahren zusammen zwei Schritte. Der für die Entblockung vorgesehene Schrittschalter müßte dann ebenfalls zwei Schritte machen, um die Freigabe zu gestatten. Man könnte aber auch mit Hilfe der bekannten Achszähler die Achsen einzeln ' ein- und auszählen, was natürlich etwas teurer in Anschaffung und Unterhaltung ist. Einzelheiten über die Ausbildung dieser an sich bekannten Apparate sind dabei nebensächlich.
Bildet man die Störungseinrichtungen auf die erstgenannte Weise mit besonderem Schalter aus ohne Verwendung von Speichereinrichtungen, so entsteht, wenn ein Zug ein Haltsignal infolge von Unachtsamkeit überfährt, nicht nur für diesen und den Vorzug die Gefahr eines Zusammenstoßes, sondern auch für den dritten Zug, da ja der erste Zug die Blockstrecke freigibt, während sich der zweite noch darin befindet. Erfindungsgemäß wird die Blockanlage so ausgebildet, daß die Freigabe einer Blockstrecke nur erfolgt, wenn das Signal der vorliegenden Blockstrecke in der Fahrtstellung überfahren wird und hinter dem Zug ordnungsgemäß auf Halt gegangen ist.
Die bekannten Punktblocksysteme haben ferner den Nachteil, daß durch falsches Arbeiten der Apparate, durch Erdschluß und anderes sowie durch böswilligen Eingriff eine falsche Fahrtanzeige herbeigeführt werden kann. Ferner ist es nicht ausgeschlossen, daß
durch einen Zug unrechtmäßig eine mehrmalige Freigabe' einer Blockstrecke bewirkt wird.
Gemäß der Erfindung können nun diese Nachteile dadurch beseitigt werden, daß die für die Entblockung vorgesehenen Apparate selbsttätig in ihre Grundstellung zurückgeführt werden, wenn der Entblockungsvorgang beendet ist. Eine neue Betätigung dieser Apparate ist erst dann möglich, wenn der Zug die Blockstrecke durchfahren, sich geblockt hat und darnach das Signal wieder auf Fahrt gegangen ist. Die Schaltung ist ferner gemäß der Erfindung so durchgebildet, daß böswilliger Eingriff oder das Versagen irgendwelcher Apparate nur eine Haltanzeige herbeiführen kann.
Die Schaltung kann nach dem Ruhe- oder Arbeitsstromprinzip ausgebildet werden, wie im einzelnen unten erläutert wird. Das Ruhestromprinzip erfährt bei der Punktblockung gewisse Beschränkung. Bei Ausfall der Blockstromversorgung gehen nämlich sämtliche Signale in Halt, so daß die Blockabhängigkeit beseitigt und also ein ordnungswidriger Zustand herbeigeführt wird. Gemäß der Erfindung bildet man daher zweckmäßig das Punktblocksystem nach dem Arbeitsstromsystem unter Verwendung an sich bekannter Stütz- oder Kipprelais so aus, daß das Ausschalten der Anlage während der Betriebspausen möglich wird und die Signale beim Wiedereinschalten ihre vorherige Stellung wiedereinnehmen. Während man diese Arbeitsstromschaltung für die Zwischenblockstellen ohne Sorge anwenden kann, da man mit Hilfe der Blockabhängigkeit in derselben Weise wie beim Linienblocksystem prüfen kann, ob die Zugdeckung in der richtigen Weise vor sich gegangen ist, ehe die rückliegende Blockstrecke freigegeben wird, werden in dieser Beziehung bei den Anfangsblockstellen gewisse sicherheitstechnische Zusätze notwendig. Gemäß der Erfindung werden diese durch Anwendung eines kombinierten Arbeits- und Ruhestromprinzips für die Anfangsblackstellen vermieden. Nachstehend werden einige Ausführungsbeispiele an Hand \'0n Skizzen beschrieben, an denen im einzelnen die Erfindungsgedanken erläutert werden. Abb. ι zeigt eine Streckenblockschaltung nach dem Punktblocksystem. In der Abbildung sind die Fahrschienen, auf denen sich die Züge in der Pfeilrichtung bewegen, mit F bezeichnet. Die Strecke ist in einzelne Blockstrecken b, blt b2 usw. eingeteilt, die durch Signale S1, S2 usw. gedeckt weiden. Die Blockstrecke b„ ist von einem Zuge T besetzt. Die Beeinflussung der Streckenblockapparate durch den Zug erfolgt mittels Schienenkontakten Ii1 k„ usw., die um die Strecken S1, 2« usw. von den Signalen entfernt angeordnet sind. Die Blockung wird mit Hilfe des Relais B1, B2 und E1, E2 vorgenommen. Die Signale sind zweibegriffig. Bei freier Blockstrecke zeigen sie grünes, bei besetzter rotes Licht. Außerdem ist an den Signalen ein Störungssignal angebracht, das normalerweise nicht brennt, sondern, wie oben erwähnt, erst nach Betätigung durch das Zugpersonal. Die Schaltung ist nach dem Ruhestromprinzip durchgebildet. Bei freier Blockstrecke erhält Relais B1 über seinen Selbstschlußkontakt B11 und über den Kontakt E11 des Relais E1 Strom. Die grünen Signallampen G am Signal S1 erhalten Strom über einen Kontakt St11 des nicht betätigten Störungsschalters St1, Widerstand W1 und einen in angezogener Stellung geschlossenen Kontakt B14 des Relais B1. Die roten Signallampen R würden nach Abfallen des Relais B1 über die dann geschlossenen Kontaktwechsler B14. Strom erhalten, wie das am Signal S2 mit Relais B2 und Kontaktwechsler B24 zu sehen ist. Die Stromzuführung des Relais E1 ist bei freier Strecke vorbereitet durch den geschlossenen Kontakt B12 des angezogenen Relais B1; das Relais E1 ist jedoch abgefallen, da der Schienenkontakt K1 unterbrochen ist. Dieser wird bei Befahren durch den Zug ge- go schlossen, und Relais E1 erhält Strom. Sobald JS1 anzieht, unterbricht es seinen im Stromkreis von B1 gelegenen Kontakt E11, und Relais B1 fällt ab. B1 wieder unterbricht beim Abfallen den Selbstschlußkontakt B11 und bleibt daher stromlos, auch wenn Kontakt U11 infolge Unterbrechung der Kontakte B12 oder K1 und Abfall des Relais E1 wieder geschlossen wird. Das Relais B1 kann dann nur noch über die Leitung I1 von der vorliegenden Blockstelle erneut Strom erhalten. Sobald Relais B1 abfällt, unterbricht es seinen im Stromkreis des Relais E1 gelegenen Kontakt B12, wodurch Relais E1 zum Abfallen kommt, unabhängig von dem Zustand des Schienenkontaktes. Auf diese Weise wird ein erneutes oder dauerndes Betätigen des Schienenkontaktes K1 unschädlich gemacht, wie dies an der Blockstelle des Signals K2 zu sehen ist. Die Relais B1 und E1 nehmen dann die Stellung der Relais B2 und E2 an und behalten diese so lange, bis die Entblockung über die Leitung I1 bzw. -I2 durch Kontaktschluß der Kontakte B13, Is13 bzw. B23, -E23 usw. erfolgt. Während die Kontakte B13, B23 usw. geschlossen sind, solange die zugehörige Blockstrecke besetzt ist, zieht, wie erwähnt, das Relais E1 nur während des Blockvorganges kurzzeitig an, da es ja infolge des Anzuges des Relais B1 sofort wieder zum Abfallen gebracht wird. Dadurch werden die beiden in den Leitungen I1 I1 oder I2 gelegenen
Kontakte B13, E13 bzw. S23, E2S geschlossen, und die Entblockung findet statt. Das Relais E wird man zweckmäßig für langsamen Abfall einrichten, um ein sicheres Arbeiten der Apparatur zu erreichen. Ein zweimaliges Entblocken durch einen Zug ist also nicht möglich, desgleichen kann eine Entblockung nicht stattfinden, wenn ein Zug in eine besetzte Blockstrecke einfährt. Dies ist wichtig, ίο da ja sonst ein zweiter z. B. in Blockstrecke b„ fahrender Zug das Signal S1 auf Fahrt bringen würde. Verläßt jetzt der erste Zug &„, so geht S2 auf Fahrt, und der zweite Zug ist nicht mehr gedeckt. Es besteht aber noch die Gefahr des Zusammenstoßes des ersten und zweiten Zuges. Dies wird dadurch verhindert, daß gemäß der Erfindung ein Störungsschalter .Si1, St2 usw. vorgesehen ist, der betätigt werden muß, ehe ein auf Halt stehendes Signal überfahren wird.
Bei dem Beispiel nach Abb. 1 ist nun die Beeinflussung der Blockanlage durch den Störungsschalter derart gewählt, daß durch Umlegen eines Störungsschalters .Si1, Ft11 mit den Kontakten α und b die Stromzuführung zu den grünen Lampen unterbrochen und zu den roten Lampen sowie den Lampen eines am Signal angebrachten Transparentes V1, V2 geschlossen wird. Die Lampen des Transparentes und des roten Lichtes sind in Reihe geschaltet. Beim umgelegten Störungsschalter kann es also zugelassen werden, daß zwei Züge in eine Blockstrecke einfahren, da ein Fahrtsignal nicht erscheinen kann. Das Störungszeichen am Signal kann auch auf andere Weise gegeben werden. Die Lampen des Störungssignals könnten z. B. so geschaltet werden, daß ein Durchbrennen der Lampen des Haltsignals das Störungssignal nicht beeinflußt. Es könnte aber auch überhaupt auf die Verwendung eines Lichtsignals verzichtet und statt dessen eine Scheibe verwendet werden, die bei Eintritt der Störung am Signal unter Mithilfe des Zugpersonals kenntlich gemacht wird. Die Störungseinrichtungen können so ausgebildet sein, daß sie nur vom Blockunterhaltungspersonal beseitigt werden können.
Abb. 2 zeigt eine andere Ausführungsform, die gegenüber der Ausführungsform nach ' Abb. ι wesentliche Vorteile aufweist. Die Betätigung des Störungssignals erfolgt hier auf dieselbe Weise, jedoch wird das Störungssignal aus obenerwähntem Grunde auch am nächstvorliegenden Blocksignal erzeugt. Das kann, wie in der Zeichnung dargestellt ist, mit Hilfe eines Störungsrelais Sn, ST2 usw. durch die in der Leitung Z10, Z11, I12 liegenden Kontakte St11, St12, St21, St22 des Störungsschalters ,Si1, St2 geschehen. Z. B. wird über die Kontakte Si11 und St22 an den Störungsschaltern St1 bzw. St2, die in der Leitung I11 liegen, am Signal S2 ein Relais Sr2 geschaltet. Den grünen Lampen wird im normalen Zustand über einen in angezogener Stellung des Relais Sn, Sr2 geschlossenen Kontakt Sril, Sr21 Strom zugeführt. In abgefallener Stellung erhalten sowohl die roten Lampen wie die Lampen des Störungssignals V1, V2 über die dann geschlossenen Kontakte Srll, Srl2, Sr21, Sr22 Strom. Auf der Zeichnung steht der Zug T vor dem Signal S2, und der Störungsschalter St2 ist betätigt. Die Kontakte St11 und St22 des Störungsschalters sind unterbrochen und demnach, da St21 ebenfalls unterbrochen ist, Relais Srs, das an dem in der Zeichnung nicht mehr dargestellten Signal S3 untergebracht ist, abfallen und am Signal S3 das Störungssignal erzeugen.
Die Schaltung nach Abb. 2 unterscheidet sich weiter von der nach Abb. 1 wesentlich dadurch, daß an Stelle des Relais B1 ein sogenanntes Stützrelais 0, P und Q, Z verwendet ist. Dadurch wird erreicht, daß die Anlage zeitweise ausgeschaltet werden kann und die Signale nach Wiedereinschalten wieder in die Stellung gehen, die der vorherigen Streckenbesetzung entspricht, was bei Ausführung nach Abb. 1 nicht der Fall ist. Die Stützrelais bestehen aus zwei mit gegenseitiger Abstützung versehenen Magnetschaltern 0 und P1 deren Anker sich in bekannter Weise gegenseitig abstützen. Bei Betätigung des Schienenkontaktes k1 wird Relais E1 zum Anzug gebracht und der im Stromkreis des Stützrelais 0 gelegene Kontakt E11 geschlossen. Dadurch ändern die Stützrelais ihre Lage und nehmen die in Abb. 2 für 0. P gezeichnete Stellung ein. Diese Stellung behalten sie so lange bei, bis das Relais P während des Blockvorganges am Signal S„ Strom erhält.
Abb. 3 zeigt eine Ausführungsform·, die gegenüber den beiden vorgenannten Ausführungsformen weitere Vorteile hat. Bei dieser Ausführungsform wird ein Aufhaltgehen des Signals mit Hilfe des Relais C und einer isolierten Schiene i erreicht, während die Entblockung der rückwärtigen Blockstrecke zwar durch die genannten Apparate vorbereitet ist, aber erst mit Hilfe des Relais E und des Schienenkontaktes K vorgenommen wird. Das Relais C wird zweckmäßig als langsam arbeitendes Relais mit Schleppwechslern ausgebildet. Die Schaltung ist so durchgebildet, daß eine gegenseitige Kontrolle der einzelnen Relais stattfindet und daß eine Haltanzeige am Signal S auch dann erreicht wird, wenn der Schienenkontakt infolge eines mechanischen Fehlers dauernd geschlossen bleiben sollte. Das in der Zeichnung dargestellte Signal ist als Relaissignal ausgebildet. Das Signal hat
nur eine Linse. Der Farbwechsel wird mit Hilfe einer vom Relais R gesteuerten Blende mit Farbscheibe erreicht. Die Verwendung eines besonderen Relais zur Signalsteuerung ist natürlich nicht erforderlich. Die Blende des Relaissignals könnte z. B. auch unmittelbar durch die Stützrelais gesteuert werden. Das Relais C1 erhält bei Kurzschluß der isolierten Schiene über einen Transformator T1
ίο und über Kontakte E13 des Relais E1 und A11 des Relais R1 Strom und zieht an; kurz vor Beendigung seines Anzuges macht es sich von dem Relais R11 und dem Kurzschluß der isolierten Schienen unabhängig, da sein Selbstschlußkontakt C11 geschlossen wird. Gleichzeitig wird der Kontakt C12 in der Stromzuführung zu der Wicklung des Relais R1 unterbrochen, Relais R1 fällt ab, und Signal ,S geht auf Halt. Ferner wird der im Stromkreis des
ao Relais C1 liegende Kontakt R11 unterbrochen und der in der Leitung / liegende Kontakt Ji12 geschlossen, durch den die Entblockung von dem Erscheinen der Haltanzeige abhängig gemacht ist. Kommt der Zug auf Kontakt K1, so wird Relais E1 zum Anzug gebracht, da Kontakt C13 geschlossen ist. Nach Anzug des Relais E1 macht es sich von dem Schienenkontakt K1 unabhängig, da der Selbstschlußkontakt E14, geschlossen' wird. Gleichzeitig werden die Kontakte E11 und E12 geschlossen und E13 unterbrochen. Sobald E11 geschlossen wird, erhält Stützrelais 0 Strom, und die Stützrelais ändern ihre Lage. Dadurch werden die Kontakte O12 und P12 im Stromkreis des Relais R unterbrochen und die in der Leitung / liegenden Kontakte O13 und P13 geschlossen. Sobald Kontakt E13 unterbrochen wird, fällt das langsam arbeitende Relais C1 ab und schließt während des Abfallens kurzzeitig den Kontakt C14. Da jetzt alle übrigen in der Leitung I liegenden Kontakte geschlossen sind, erfolgt während des Kontaktschlusses von C14 die Entblockung. Bei weiterem Abfall des Relais C1 wird Kontakt C13 unterbrochen, und Relais E1 fällt wieder ab. Vorher ist jedoch auch Selbstschlußkontakt. C12 schon unterbrochen worden. Jetzt kann Kontakt E10 wieder geschlossen werden; denn da C11 und R11 unterbrochen sind, kann C1 auch nach Schließen von E13 keinen Strom erhalten. Würde die isolierte Schiene bei Halt zeigendem Signal überfahren, so wird Relais C1 nicht zum Anziehen gebracht werden. Infolgedessen wird auch keine Entblockung der rückliegenden Blockstrecke stattfinden. Weder das Klebenbleiben eines Relais noch Dauerkurzschluß an den Schienenkontakten kann eine falsche Fahrtanzeige herbeiführen. Der Entblockungsstrom fließt nur kurze Zeit.
Sollte befürchtet werden, daß das Relais C beim Abfallen gerade in der Stellung stehenbleibt, in der C14 geschlossen ist, könnte man z. B. das längere Fließen des Entblockungsstromes durch Einbau einer nach wenigen Sekunden abschmelzenden Präzisionssicherung verhüten. Die Betätigung des Störungssignals kann in derselben WTeise wie bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen erfolgen. Durch Unterbrechung des Kontaktes VSi11 wird das Relais R stromlos, und das Signal geht auf Halt. Durch den Kontakt St12 wird der Kontakt R11 überbrückt, so daß auch bei auf Halt stehendem Signal S1 eine Entblockung nach rückwärts stattfinden kann. Weiter sind die Kontakte O13 und P13 durch vS"i13 überbrückt, um bei gestörtem Stützrelais eine Entblockung nach rückwärts möglich zu machen. Aus dem gleichen Grunde könnten für den Störungszustand noch mehrere Kontakte in der Leitung / überbrückt werden. Die Einwirkung auf die Störungseinrichtungen kann entweder am Signal selbst oder vom Zuge aus durch Betätigung eines Streckenschalters o. dgl. oder durch induktive oder andere Beeinflussung erfolgen.
Die Signaleinrichtungen können in ähnlicher Ausführung unter Verwendung der obenerwähnten Speichereinrichtungen durchgebildet werden.
Sämtliche erwähnten Einrichtungen können in ähnlicher Weise für ein- und zweigleisige Strecken, für zwei- und mehrbegriffige Signale, für Licht- und Flügelsignale u. a. Verwendung finden. Sie können eine wertvolle Ergänzung erfahren durch Verwendung der nunmehr vom Blockstrom freien Schienen zur Übertragung von Überwachungsströmen bekannter Art, durch Zugbeeinflussung sowie optische oder induktive Zugschlußmeldung.

Claims (12)

  1. Patentansprüche:
    ι. Selbsttätiges Streckenblocksystem mit punktförmiger Beeinflussung, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einfahrt mehrerer Züge in denselben Blockabschnitt durch die Ausfahrt des ersten Zuges keine Freigabe der noch besetzten Blockstrecke bewirkt wird.
  2. 2. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Störungsmeldung besondere mechanische oder Schaltvorrichtungen vorgesehen sind, die auf unmittelbarem oder mittelbarem Wege vom Zuge oder Zugpersonal betätigt werden müssen, ehe der Zug bei unregelmäßigem Verkehr in eine Blockstrecke einfährt, deren Signal nicht Fahrt zeigt.
  3. 3. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Störungszustand nicht nur an dem gestörten Signal, sondern auch
    an dem nächst vorliegenden Signal kenntlich gemacht wird.
  4. 4. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Einrichtungen so beschaffen sind, daß eine Beseitigung des Störungszustandes nur dem Blockunterhaltungspersonal, nicht aber dem Fahrpersonal möglich ist.
  5. 5. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Speichereinrichtungen, wie Schritt-
    • schalter o. dgl., eine Freigabe des Signals verhindern, wenn nicht dieselbe Zahl von Einheiten die Strecke verlassen hat, wie die, die sie besetzt haben.
  6. 6. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überfahren eines HaItsignals ohne Beachtung der notwendigen Vorsichtsmaßregeln keine Blockung der riickliegenden Blockstrecke stattfindet.
  7. 7. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zugeinheit nur eine einmalige Entblockung der riickliegenden Blockstrecke bewirkt, auch bei mehrmaliger Beeinflussung der Übertragungsmittel zwischen Zug und Strecke.
  8. 8. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei unrichtigem Arbeiten der Apparate, unrichtigem Kurzschluß der isolierten Schienen oder Schienenkontakte, fremdem böswilligen Eingriff o. dgl. eine Haltanzeige, keinesfalls aber eine Freianzeige bewirkt wird.
  9. 9., Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Entblockung einer Blockstrecke nur stattfinden kann, wenn das Signal der nächstfolgenden Blockstrecke ordnungsgemäß in der Fahrstellung überfahren und dann in die Haltstellung gegangen ist.
  10. 10. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anfangsblockstellen das richtige Arbeiten der Signale mit Hilfe einer kombinierten Arbeits- und Ruhe-Stromschaltung überwacht wird.
  11. 11. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckenblockung bzw. Freigabe mit Hilfe sogenannter Stütz- oder Kipprelais bewirkt wird und ein Ausschalten der Anlage während der Betriebspausen ermöglicht wird, wobei die Signale ihre ursprüngliche Stellung wiedereinnehmen.
  12. 12. Selbsttätiges Streckenblocksystem nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützrelais unmittelbar ein Relaissignal steuern.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DE1930547086D 1930-12-07 1930-12-07 Selbsttaetiges Streckenblocksystem mit punktfoermiger Beeinflussung Expired DE547086C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1637427A1 (de) * 2004-09-20 2006-03-22 HAUBERT, Frank Anordnung und Verfahren zur Zugsicherung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP1637427A1 (de) * 2004-09-20 2006-03-22 HAUBERT, Frank Anordnung und Verfahren zur Zugsicherung

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