DE9413509U1 - Systeme zur Dauerbremsung eines Fahrrades - Google Patents
Systeme zur Dauerbremsung eines FahrradesInfo
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Description
BESCHREIBUNG
Dipl.-Ing. Laugwitz
Die in den Ansprüchen aufgeführten Kombinationen erweitern die Anwendungsmöglichkeiten des Fahrrades, und verbessern ausserdem den üblichen Gebrauch,
Neben anderen Nutzungsformen werden Trainingsmöglichkeiten von Standfahrrädern und Cycletrainern auf das im Freien bewegte Fahrrad übertragbar.
Zugrunde liegt die technische Aufgabe, ein Fahrrad permanent bremsen zu
können, und diese Dauerbremsung während des Fahrens genau und komfortabel steuerbar zu machen.
Bekannte Vorrichtungen
Zur permanenten Bremsung von Fahrrädern sind bereits verschiedene Vorrichtungen
angemeldet worden. Zwei U.S.-Patente, Nr.3,546,960 und Nr.4,785,683 ,
stellen modifizierte Bremshebel vor. Diese Handbremshebel können jeweils in variabler Position fixiert, bzw. aus dieser wieder gelöst werden.
Angestrebter Zweck ist die Entlastung der Hand bei längeren Abfahrten. Für ein häufigeres Regulieren der Dauerbremsung sind diese Hebel nicht
vorgesehen und wegen der Verriegelung auch wenig geeignet. Die Einstellung der Dauerbremswirkung ist vermutlich nur grob möglich:
Bei effektiven Bremssystemen ist die Elastizität von Bremse und Kraftübertragung
gering, folglich die Bewegung der Bremshebel im belasteten Zustand sehr begrenzt, und Abstufungen nur auf diesem kurzen Weg möglich.
Ausserdem ist ein zusätzlich zu montierender Spannhebel bekannt: Publ. 0 280 601 Motobecane/Frankreich (IPC B 62 L 3/02+06).
Diese Vorrichtung sieht nur eine Rastposition vor, und ermöglicht somit keine genaue Regelung des Bremswiederstandes in einem weiteren Bereich.
Insbesondere soll dieser Zusatz zur Bremsunterstützung bei Abfahrten mit dem Mountenbike dienen.
Wie die aufgeführten Bremsvorrichtungen schon aufzeigen, ist der normale
Handbremshebel für länger andauernde Bremsungen keine zufriedenstellende Lösung.
Standfahrräder (Heimtrainer)
Zum Training des Kreislaufs haben Standfahrräder inzwischen weite Verbreitung
gefunden. Je nach Ausführung und Qualität ermöglichen sie ein mehr oder weniger genaues Herz-Kreislauftraining.
Sine Schwäche dieser Geräte liegt darin, daß man auf der Stelle tritt:
Es fehlen die typischen Anregungen, die das Radfahren im Freien attraktiv machen.
Hintergrund
Standfahrräder ermöglichen ein Training bei gewählter Bremskraft und günstiger
Trittfrequenz, also unter kontrollierbarer Belastung. Mit einem Fahrrad ohne besondere Bremsvorrichtung hingegen sind Trainingsformen, wie auf dem Standfahrrad üblich, kaum umsetzbar. Fahren mit dem
Fahrrad erfordert in aller Regel häufiges Bremsen und Beschleunigen mit entsprechenden Gangwechseln. Eine sinnvolle Trainingsleistung führt
immer wieder zu höheren Geschwindigkeiten (z.B. bei 130 Watt zu ca 25 km/h mit einem Sportrad in der Ebene).
Eine solche Fahrweise erfordert Übung und Erfahrung, sowie hohe Aufmerksamkeit
für Fahrweg und Verkehr. Sie kommt deshalb nur für routinierte Fahrer auf guten und übersichtlichen Strassen in Frage.
Die genannten Einschränkungen werden hinfällig, wenn der Fahrwiederstand
zusätzlich durch Bremsung regelbar wird.
Analog zum Standfahrrad wird hierzu die Anordnung verschiedener Bremssysteme
am Fahrrad vorgestellt.
Vorteile
Die folgenden Ausführungen gelten für Bremssysteme gemäss den Ansprüchen
1 bis 6. Bei Systemen entsprechend den Nebenansprüchen 7 und 8 sind nicht alle Vorteile nutzbar, was je nach Ausführung leicht nachvollziehbar ist.
Dafür können diese nahezu verschleiss- und wartungsfrei arbeiten.
Mit einem regelbaren Dauerbremssystem kann der Fahrer eine für ihn angemessene
Trainingsleistung erbringen, seine Geschwindigkeit aber unabhängig durch variables Bremsen der Situation anpassen. So wird jederzeit sicheres
Fahren mit dem erforderlichen Überblick gewährleistet. Beispielsweise kann bei konstanter Trainingsleistung eine gleichmässige
Geschwindigkeit von 15 km/h auch bei wechselnden äusseren Anforderungen (Gefalle,Wind,mit Einschränkungen auch Strasseneinmündungen etc.) gehalten
werden. In diesem Falle fährt man mit passender Trittfrequenz sogar ohne
Gangwechsel.
Natürlich ist auch gebremstes Fahren mit variablem Tempo möglich.
Natürlich ist auch gebremstes Fahren mit variablem Tempo möglich.
Durch den verbesserten Überblick gewinnt der Fahrer die notwendige Aufmerksamkeit
für sein körperliches Befinden. Der Puls kann ausserdem mit einem Instrument beobachtet werden.
Radfahren in der aufgezeigten Form ist wesentlich abwechslungsreicher
und interessanter als mit einem Standfahrrad im Hause, da die Bedingungen des echten Radfahrens erlebt werden.
Die mechanische Dauerbremse kann beim Fahren jederzeit aktiviert und wieder
ausgeschaltet werden.
Im Vergleich zum Standfahrrad ist der technische Aufwand für das zusätzliche
Dauerbremssystem, sofern gemäss der Ansprüche 1 bis 6 ausgebildet, gering. Es kann an jedem Fahrrad angebracht und ständig mitgeführt werden, da
hierdurch das Gewicht nur geringfügig erhöht wird. Die ursprüngliche Nutzbarkeit bleibt erhalten.
Extra Stellfläche in der Wohnung ist nicht erforderlich.
Ein "runder Tritt", bei Standfahrrädern nicht immer gegeben, ist bei dieser
Anordnung gewährleistet.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten und Vorzüge
a.) Bei Fahrten in der Gruppe: Stärkere Fahrer können sich bei gewohnt
höherer Leistung auf das Tempo der schwächeren Fahrer herunterbremsen.
b.) Verbesserung des Aufwärmens bei kalter Witterung durch verminderten Fahrtwind und/oder erhöhte Belastung.
Aufwärmen vor dem Sport, z.B. schon auf dem Weg zur Sportanlage.
c.) Radsport: bes. Trainingsformen, z.B. Simulieren von Bergfahrten.
d.) Bremsunterstützung bei Abfahrten.
e.) Zusätzliche Sicherheit, wenn das System auch normales Verzögern vorsieht.
f.) Abstreifen der Felge (Miniraaleinstellung) kann bei Regen die Bremswerte
verbessern.
g.) bei Maximaleinstellung: grosse Standfestigkeit des Rades beim Abstellen
und Anlehnen.
Dauerbremsen werden in vielfältigen Ausführungen an Standfahrrädern und
an Cycletrainern eingesetzt. Grundsätzlich können diese Typen auch zum permanenten Bremsen des im Freien bewegten Fahrrades verwendet werden.
Bei Cycletrainern wird die Bremsenergie elektromagnetisch (mittels Wirbelstrombremse)
und auch durch Luftturbulenz (Windräder, Propeller) gewandelt. Die Anordnung dieser Bremsen direkt am fahrbaren Fahrrad regeln die
Ansprüche 7 und 8.
Im Folgenden werden Bremssysteme mit mechanischen Bremsen anhand der Komponenten
dargestellt (Ansprüche 1 bis 6).
Eine einfache und erprobte Ausführung wird anhand der Zeichnung erläutert.
Eine einfache und erprobte Ausführung wird anhand der Zeichnung erläutert.
a.) Bremse
Zur permanenten Bremsung des Fahrrades können die bereits am Rad montierten
Bremsen verwendet werden. Grenzen der Belastung sind durch die zulässige Erwärmung gesetzt. U.U. wird es erforderlich, eine geeignetere Bremse zu
montieren, oder auch eine zusätzliche Bremse anzubringen (z.B. Cantilever zus. zur Trommel).
Das Beispiel zeigt eine Cantilever-Bremse (1) am Hinterrad, die über einen
Zugdraht (2) mit einem Handhebel (3) für normales Verzögern verbunden ist.
b.) Betätigungsorgane für Dauerbremsung
Die Dauerbremsung soll mit einer Hand komfortabel und präzise gesteuert
werden. Um diese Hand vom ständigen Spannen der Bremse zu befreien, ist es von Vorteil, wenn das Betätigungsorgan nach dem Einstellen die Bremse
selbsttätig unter Spannung hält.
Für die hier vorgesehenen Nutzungen der permanenten Bremsung sind die
Betätigungskräfte deutlich geringer, als die zum normalen Verzögern des Fahrrades notwendigen Kräfte.
Die Hand soll zudem, den Erfordernissen des Fahrens entsprechend, den Lenker
ständig in natürlicher Haltung greifen.
Unter diesen Vorgaben wird deshalb zusätzlich zu den Bedienungselementen
für normales Verzögern ein speziell für die Dauerbremsung ausgelegtes
Betätigungsorgan vorgesehen.
Hierzu können ergonomische Organe verwendet werden, ähnlich denen, die
für Gangschaltungen von Fahrrädern üblich sind, vorzugsweise mit abgestufter Positionierung.
Prinzipiell kommt ein Drehgriff in Frage, oder aber ein Betätigungsorgan,
das mit dem Daumen, oder auch mit Daumen und Zeigefinger bedient wird.
Wenn im Bereich des Handgriffes neben der Dauerbremse auch die Gangschaltung
betätigt werden soll, ist eine Ausstattung mit zwei sich ergonomisch ergänzenden Betätigungsorganen erforderlich.
Beispielsweise kann neben einem Drehgriff für die Dauerbremsung zum Schalten
ein Daumenschalter montiert werden, und umgekehrt. Gleichzeitiges Bedienen ist nicht erforderlich.
Im dargestellten Beispiel ist ein Drehgriff (8) zum Steuern der Dauerbremsung
angeordnet.
c.) Kraftübertragung für Dauerbremsung
Um eine präzise Regelung zu ermöglichen, wird die Übertragung elastisch
ausgebildet. Das zusätzliche System kann auch zum normalen Verzögern genutzt werden, wenn ein Anschlag oder dergleichen den elastischen Übertragungsbereich begrenzt. Dies erhöht die Sicherheit des Fahrrades.
Eine ggf. zusätzlich montierte Bremse kann bei längeren Abfahrten vorteilhaft eingesetzt werden.
Die Übertragung erfolgt entweder separat zur entsprechenden Bremse, oder
sie wird in ohnehin vorhandene Übertragungen eingeleitet. Auch hydraulische Systeme und Kopplung von hydraulischen und mechanischen
Teilen sind möglich.
Im Beispiel sind die Zugdrähte (5a und 5b) über eine Zugfeder (6) verbunden.
Diese ist durch einen Anschlag (7) in der Längung begrenzt. Ein umgekehrter Aufbau mit durchgehendem Zugdraht und einer äusseren Druckfeder
ist ebenso möglich.
Die am Drehgriff eingestellte Kraft wird über ein Klemmstück (4) in den
Bremszug (2) eingeleitet.
Claims (8)
1. System zur Dauerbremsung eines Fahrrades,
- bestehend aus Betätigungsorgan, Kraftübertragung, und mechanischer Bremse,
dadurch gekennzeichnet,
- daß zusätzlich zu den Betätigungsorganen für normales Verzögern
ein spezielles Betätigungsorgan für die Dauerbremsung angeordnet ist,
- und damit der Bremswiederstand wie bei Standfahrrädern (Heimtrainern)
über einen Bereich reguliert werden kann,
- und hierzu die Kraftübertragung elastisch ausgebildet ist.
2. System nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Betätigungsorgan eine Drehgriffhülse ist.
3. System nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Betätigungsorgan mit einem oder zwei Hebeln für Daumen und/oder Finger ausgestattet ist, und
- diese Hebel direkt neben dem Handgriff unter dem Lenker angeordnet
sind.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Bremse(l) auch mit dem Handhebel(3) für normales Verzögern
zu betätigen ist.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis
dadurch gekennzeichnet,
- daß eine hydraulisch betätigte Bremse verwendet wird, und
- in der Kraftübertragung ein Übergang von Seilzug auf Hydraulik erfolgt.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis
dadurch gekennzeichnet,
- daß die zunächst elastische Kraftübertragung nach Erreichen einer
Begrenzung starr erfolgt.
7. System zur Dauerbremsung eines Laufrades,
- in welchem die Bremse aus einem oder mehreren Windrädern oder Propellern besteht,
dadurch gekennzeichnet,
- daß dieses System am fahrbaren Fahrrad angeordnet ist.
8. System zur regelbaren Dauerbremsung eines Laufrades,
- in welchem die Bremse eine Wirbelstrombremse ist, dadurch gekennzeichnet,
- daß dieses System am fahrbaren Fahrrad angeordnet ist.
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