DE19530628A1 - Mehrzweck- und Trainings- Bremssysteme für Fahrräder - Google Patents
Mehrzweck- und Trainings- Bremssysteme für FahrräderInfo
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Description
Die in den Ansprüchen aufgeführten Kombinationen erweitern die Anwendungs
möglichkeiten des Fahrrades.
Insbesondere werden Trainingsmöglichkeiten von Standfahrrädern und Cycle
trainern auf das im Freien bewegte Fahrrad übertragbar.
Die Nutzung eines derartigen Systems auch als Standbremse erleichtert
überdies den üblichen Gebrauch.
Zugrunde liegt die technische Aufgabe, ein Fahrrad permanent bremsen zu
können, und diese Dauerbremsung während des Fahrens genau und komfortabel
steuerbar zu machen.
Zur permanenten Bremsung von Fahrrädern sind bereits verschiedene Vorricht
ungen angemeldet worden. Zwei US-Patente, Nr. 3,546,960 und Nr. 4,785,683,
stellen modifizierte Bremshebel vor. Diese Handbremshebel können jeweils
in variabler Position fixiert, bzw. aus dieser wieder gelöst werden.
Angestrebter Zweck ist die Entlastung der Hand bei längeren Abfahrten.
Für ein häufigeres Regulieren der Dauerbremsung sind diese Hebel nicht
vorgesehen und wegen der Verriegelung auch wenig geeignet.
Die Einstellung der Dauerbremswirkung ist vermutlich nur grob möglich:
Bei effektiven Bremssystemen ist die Elastizität von Bremse und Kraftüber
tragung gering, folglich die Bewegung der Bremshebel im belasteten Zustand
sehr begrenzt, und Abstufungen nur auf diesem kurzen Weg möglich.
Außerdem ist ein zusätzlich zu montierender Spannhebel bekannt:
Publ. 0 280 601 Motobecane/Frankreich (IPC B 62 L 3/02+06).
Diese Vorrichtung sieht nur eine Rastposition vor, und ermöglicht somit
keine genaue Regelung des Bremswiderstandes in einem weiteren Bereich.
Insbesondere soll dieser Zusatz zur Bremsunterstützung bei Abfahrten mit
dem Mountainbike dienen.
Wie die aufgeführten Bremsvorrichtungen schon aufzeigen, ist der normale
Handbremshebel für länger andauernde Bremsungen keine zufriedenstellende
Lösung.
Zum Training des Kreislaufs haben Standfahrräder inzwischen weite Ver
breitung gefunden. Je nach Ausführung und Qualität ermöglichen sie ein
mehr oder weniger genaues Herz-Kreislauftraining.
Eine Schwäche dieser Geräte liegt darin, daß man auf der Stelle tritt:
Es fehlen die typischen Anregungen, die das Radfahren im Freien attraktiv
machen.
Standfahrräder ermöglichen ein Training bei gewählter Bremskraft und günst
iger Trittfrequenz, also unter kontrollierbarer Belastung.
Mit einem Fahrrad ohne besondere Bremsvorrichtung hingegen sind Trainings
formen, wie auf dem Standfahrrad üblich, kaum umsetzbar. Fahren mit dem
Fahrrad erfordert in aller Regel häufiges Bremsen und Beschleunigen mit
entsprechenden Gangwechseln. Eine sinnvolle Trainingsleistung führt
immer wieder zu höheren Geschwindigkeiten (z. B. bei 130 Watt zu ca. 25 km/h
mit einem Sportrad in der Ebene).
Eine solche Fahrweise erfordert Übung und Erfahrung, sowie hohe Aufmerksam
keit für Fahrweg und Verkehr. Sie kommt deshalb nur für routinierte Fahrer
auf guten und übersichtlichen Straßen in Frage.
Die genannten Einschränkungen werden hinfällig, wenn der Fahrwiderstand
zusätzlich durch Bremsung regelbar wird.
Analog zum Standfahrrad wird hierzu die Anordnung verschiedener Bremssysteme
am Fahrrad vorgestellt.
Die folgenden Ausführungen gelten für Bremssysteme gemäß den Ansprüchen
1 bis 6.
Mit einem regelbaren Dauerbremssystem kann der Fahrer eine für ihn ange
messene Trainingsleistung erbringen, seine Geschwindigkeit aber unabhängig
durch variables Bremsen der Situation anpassen. Wenn die ungebremste Ge
schwindigkeit nicht erwünscht ist, kann sie ständig im bevorzugten Bereich
gehalten werden.
So wird jederzeit sicheres Fahren mit dem erforderlichen Überblick gewähr
leistet.
Beispielsweise kann bei konstanter Trainingsleistung eine gleichmäßige
Geschwindigkeit von 15 km/h auch bei wechselnden äußeren Anforderungen
(Gefälle, Wind, mit Einschränkungen auch Straßeneinmündungen etc.) gehalten
werden. In diesem Falle fährt man mit passender Trittfrequenz sogar ohne
Gangwechsel.
Natürlich ist auch gebremstes Fahren mit variablem Tempo möglich.
Durch den verbesserten Überblick gewinnt der Fahrer die notwendige Aufmerk
samkeit für sein körperliches Befinden. Der Puls kann außerdem mit einem
Instrument beobachtet werden.
Radfahren in der aufgezeigten Form ist wesentlich abwechslungsreicher
und interessanter als mit einem Standfahrrad im Hause, da die Bedingungen
des echten Radfahrens erlebt werden.
Die mechanische Dauerbremse kann beim Fahren jederzeit aktiviert und wieder
ausgeschaltet werden.
Im Vergleich zum Standfahrrad ist der technische Aufwand für das zusätzliche
Dauerbremssystem, sofern gemäß der Ansprüche 1 bis 6 ausgebildet, gering.
Es kann an jedem Fahrrad angebracht und ständig mitgeführt werden, da
hierdurch das Gewicht nur geringfügig erhöht wird. Die ursprüngliche
Nutzbarkeit bleibt erhalten.
Extra Stellfläche in der Wohnung ist nicht erforderlich.
Ein "runder Tritt", bei Standfahrrädern nicht immer gegeben, ist bei dieser
Anordnung gewährleistet.
a) Bei Fahrten in der Gruppe: Stärkere Fahrer können sich bei gewohnt
höherer Leistung auf das Tempo der schwächeren Fahrer herunterbremsen.
- b) Verbesserung des Aufwärmens bei kalter Witterung durch verminderten Fahrtwind und/oder erhöhte Belastung. Aufwärmen vor dem Sport, z. B. schon auf dem Weg zur Sportanlage.
- c) Radsport: bes. Trainingszyklen, z. B. Simulieren von Bergfahrten. Auskühlung und Sturzrisiko im Winter verminderbar.
- d) Bremsunterstützung bei Abfahrten.
- e) Zusätzliche Sicherheit, wenn das System auch normales Verzögern vorsieht.
- f) Abstreifen der Felge (Minimaleinstellung) kann bei Regen die Bremswerte verbessern.
- g) bei Maximaleinstellung: große Standfestigkeit des Rades beim Abstellen und Anlehnen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 7 bis 10.
Den aufgeführten Vorrichtungen ist gemein, daß der Raum über und neben
dem Hinterrad genutzt wird.
Insbesondere eignet sich diese Anordnung zum Einsatz spezieller Dauerbremsen,
z. B. in Form von Scheibenbremsen, elektromagnetischen Bremsen (Wirbelstrom
o. ä.), Windrädern und Propellern oder auch Kombinationen davon.
Diese Typen arbeiten mehr oder weniger verschleißfrei, und sind außerdem
für hohe Dauerbelastung auslegbar.
Die aufgeführten Vorrichtungen können nach dem Training schnell und voll
ständig vom Rad abgenommen werden.
Aufgrund der genannten Eigenschaften kommen diese Systeme besonders für
Radsportler in Frage.
Im folgenden werden Bremssysteme mit mechanischen Bremsen anhand ihrer
Komponenten dargestellt (Ansprüche 1 bis 7).
Eine einfache und erprobte Ausführung wird anhand der Zeichnung erläutert.
Zur permanenten Bremsung des Fahrrades können mit Einschränkungen die zum
normalen Verzögern gebräuchlichen Bremsen verwendet werden. Grenzen der
Belastung sind durch die zulässige Erwärmung gesetzt. U.U. wird es erforder
lich, eine geeignetere Bremse zu montieren (z. B. Scheibe statt Trommel),
oder auch eine zusätzliche Bremse anzubringen (z. B. Cantilever zus. zum
Rücktritt).
Das Beispiel zeigt eine Cantilever-Bremse (1) am Hinterrad, die über einen
Zugdraht (2) mit einem Handhebel für normales Verzögern (3) verbunden ist.
Die Dauerbremsung soll mit einer Hand komfortabel und präzise gesteuert
werden. Um diese Hand vom ständigen Spannen der Bremse zu befreien, ist
es von Vorteil, wenn das Betätigungsorgan nach dem Einstellen die Bremse
selbsttätig unter Spannung hält.
Für die hier vorgesehenen Nutzungen der permanenten Bremsung sind die
Betätigungskräfte deutlich geringer, als die zum normalen Verzögern des
Fahrrades notwendigen Kräfte.
Die Hand soll zudem, den Erfordernissen des Fahrens entsprechend, den Lenker
ständig in natürlicher Haltung greifen.
Unter diesen Vorgaben wird deshalb zusätzlich zu den Bedienungselementen
für normales Verzögern ein speziell für die Dauerbremsung ausgelegtes
Betätigungsorgan vorgesehen.
Hierzu können ergonomische Organe verwendet werden, ähnlich denen, die
für Gangschaltungen von Fahrrädern üblich sind, vorzugsweise mit abgestufter
Positionierung.
Prinzipiell kommt ein Drehgriff in Frage, oder aber ein Betätigungsorgan,
das mit dem Daumen, oder auch mit Daumen und Zeigefinger bedient wird.
Wenn im Bereich des Handgriffes neben der Dauerbremse auch die Gangschalt
ung betätigt werden soll, ist eine Ausstattung mit zwei sich ergonomisch
ergänzenden Betätigungsorganen erforderlich.
Beispielsweise kann neben einem Drehgriff für die Dauerbremsung zum Schalten
ein Daumenschalter montiert werden, und umgekehrt.
Gleichzeitiges Bedienen ist nicht erforderlich.
Im dargestellten Beispiel ist ein Drehgriff (8) zum Steuern der Dauer
bremsung angeordnet.
Um eine präzise Steuerung zu ermöglichen, wird die Übertragung elastisch
ausgebildet. Das zusätzliche System kann auch zum normalen Verzögern genutzt
werden, wenn ein Anschlag oder dergleichen den elastischen Übertragungs
bereich begrenzt. Dies erhöht die Sicherheit des Fahrrades.
Eine ggf. zusätzlich montierte Bremse kann bei längeren Abfahrten vorteil
haft eingesetzt werden.
Die Übertragung erfolgt entweder separat zur entsprechenden Bremse, oder
sie wird in ohnehin vorhandene Übertragungen eingeleitet.
Auch hydraulische Systeme und Kopplung von hydraulischen und mechanischen
Teilen sind möglich.
Im Beispiel sind die Zugdrähte (5a und 5b) über eine Zugfeder (6) verbunden.
Diese ist durch einen Anschlag (7) in der Längung begrenzt.
Ein umgekehrter Aufbau mit durchgehendem Zugdraht und einer äußeren Druck
feder ist ebenso möglich.
Die am Drehgriff eingestellte Kraft wird über ein Klemmstück (4) in den
Bremszug (2) eingeleitet.
Claims (10)
1. System zur Dauerbremsung eines Fahrrades,
bestehend aus Betätigungsorgan, Übertragungsglied, und einer mechanischen Bremse,
dadurch gekennzeichnet,
bestehend aus Betätigungsorgan, Übertragungsglied, und einer mechanischen Bremse,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß zusätzlich zu den Betätigungsorganen für normales Verzögern ein spezielles Betätigungsorgan für die Dauerbremsung angeordnet ist,
- - und damit der Bremswiderstand wie bei Standfahrrädern (Heimtrainern) eingestellt werden kann,
- - und hierzu das Übertragungsglied elastisch ausgebildet ist.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan eine Drehgriffhülse ist.
3. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan mit einem oder zwei Hebeln
für Daumen und/oder Finger ausgestattet ist.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremse (1) auch mit dem Handhebel für normales Verzögern (3)
zu betätigen ist.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß eine hydraulisch betätigte Bremse verwendet wird,
- - und im Übertragungsglied ein Übergang von Seilzug auf Hydraulik erfolgt.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zunächst elastische Übertragung nach Erreichen einer Begrenzung
starr erfolgt.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Montage einer zusätzlichen Felgenbremse ein Gepäckträger oder
ein ähnliches Traggestell genutzt wird.
8. Vorrichtung zur Dauerbremsung eines Fahrrades,
bestehend aus einer Bremse, Teilen zur Abnahme der Bremsenergie vom
Laufrad und tragenden Elementen, die die Vorrichtung zu einer Einheit
zusammenfassen, Halterungen zum Fixieren dieser Einheit über oder auch
neben dem Hinterrad, sowie einem Stellorgan zur Steuerung der Bremsung.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, worin ein Reibrad o. ä. von einer Schwinge
auf dem Hinterrad geführt wird, wobei das Gewicht der Vorrichtung für den
Kraftschluß genutzt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
wobei zur Fixierung des Bremssystems ein Gepäckträger oder ein ähnliches
Traggestell genutzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19530628A DE19530628A1 (de) | 1994-08-22 | 1995-08-21 | Mehrzweck- und Trainings- Bremssysteme für Fahrräder |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19949413509 DE9413509U1 (de) | 1994-08-22 | 1994-08-22 | Systeme zur Dauerbremsung eines Fahrrades |
DE19530628A DE19530628A1 (de) | 1994-08-22 | 1995-08-21 | Mehrzweck- und Trainings- Bremssysteme für Fahrräder |
Publications (1)
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ID=6912678
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19949413509 Expired - Lifetime DE9413509U1 (de) | 1994-08-22 | 1994-08-22 | Systeme zur Dauerbremsung eines Fahrrades |
DE19530628A Withdrawn DE19530628A1 (de) | 1994-08-22 | 1995-08-21 | Mehrzweck- und Trainings- Bremssysteme für Fahrräder |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19949413509 Expired - Lifetime DE9413509U1 (de) | 1994-08-22 | 1994-08-22 | Systeme zur Dauerbremsung eines Fahrrades |
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