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Stereoaufnahmeeinrichtung Der Vorschlag nach der Erfindung befaßt
sich mit einer Stereoaufnahmeeinrichtung, bei der ein rechteckiges Bildformat mit
unabhängig von der Filmlaufrichtung horizontal gelegener längerer Seite durch eine
vertikale Trennlinie in zwei gleiche Bildfelder unterteilt ist und die Aufzeichnung
der zusammengehörigen Stereoteilbilder in gleicher Lage zueinander in diese Bildfelder
im Querformat erfolgt. Aufnahmeeinrichtungen dieser Art sind bekannt.
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Ebenso ist es nicht mehr neu, die zwei Teilbilder einer Stereoaufnahme,
die übereinanderliegend und aneinandergrenzend auf dem Schichtträger bei horizontal
laufendem Film mittels zweier Objektive aufgezeichnet werden, bei einer Wiedergabe
in vertikalem Lauf um go'° zu drehen, und zwar unter Zuhilfenahme von eine ungerade
Zahl von spiegelnden Flächen enthaltenden Prismensystemen. Dabei entstehen aber
die Bilder seitenverkehrt, so daß bei der Vorführung der Film mit der Schichtseite
nach dem Objektiv zu eingelegt werden mußte. Diese bei Stereostummfilmen allenfalls
anwendbare Maßnahme ist bei Stereotonfilmen nicht angängig, da dann die Tonspur
nicht mehr auf der Abtastseite des normalen Wiedergabegerätes liegt. Damit diese
Seitenvertauschung entfällt, hat man daran gedacht, bei der Aufnahme von Stereobildtonfilmen
die Tonspur auf der der üblichen Anordnung entgegengesetzten Seite aufzunehmen und
sie durch seitenverkehrtes optisches Kopieren auf den Kopierfilm zu übertragen.
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Der neue Vorschlag bezieht sich auf eine Stereoaufnahmeeinrichtung
der eingangs erwähnten Art. Gemäß der Erfindung werden zwischen den Objektiven
und
dem Schichtträger -an sich bekannt( optische Mittel angeordnet, die jedes der Teilbilde
um 9o° um die optische Achse als Drehachse verdrehen und gleichzeitig eine Seitenvertauschung
dei Teilbilder bewirken. Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß die projizierten
Stereoteilbildex seitenrichtig und auf der längeren Seite stehend erscheinen, wobei
der Film in den Projektor in normailer Lage und beä gleichem Fi,lmab:laufsinn wiE
bei der Aufnahme eingelegt werden kann, d, h., die Schichtseite des Films
ist der Lampe zugekehrt. Ferner wird durch die Anordnung der bilddrehenden und seitenumkehrenden
Mittel hinter dem Objektiv die Verwendung besonderer basisbildender Mittel vor dem
Objektiv konstruktiv begünstigt.
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Es sei hier eingeschaltet, daß es zwar nicht mehr neu war, Prismen
in Teilbildstrahlengänge von Stereoaufnahmesystemen einzuschalten. Sie saßen aber
objektseitig vor den Objektiven und-bewirkten auch entweder-überhaupt keine irgendwie
geartete Bilddrehung; sondern dienten lediglich zu dein Zwecke, die Aufnahmebasis
zu vergrößern, oder ergaben, falls schon dabei eine Bilddrehung beabsichtigt war,
eine solche in anderer Weise als bei der Erfindung. Ferner gingen bekannte Vorschläge
dahin, zwischen die Objektive und den Film in die Aufnahmestrahlengänge Prismensätze
einzuschalten, mit deren Hilfe jedoch nur eine entsprechende Ablenkung der Strahlengänge,
nicht aber eine Bilddrehung vorgenommen wurde. Dadurch war auch eine andere Art
der Bildaufzeichnung auf dem Schichtträger als bei dem jetzigen Vorschlag bedingt.
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In weiterer Entwicklung des Erfindungsgedankens ist daran gedacht,
die bilddrehenden Mittel drei, jeweils um 9ö° ablenkende, spiegelnde Flächen enthalten
zu lassen; hierdurch ergibt sich eine auf engstem Raum zusammendrängbareAnordnung
für die bilddrehenden Mittel. Es ist ferner vorgesehen, noch objektseitig vor den
Objektiven basisändernde Mittel anzuordnen, die eine Einstellung auf verschiedene
Basisgrößen zulassen. Damit besteht die Möglichkeit, das optische Aufnahmesystem
den jeweils vorliegenden Aufnahmebedingungen unter Innehaltung der Erzielung einer
entsprechenden Plastik der -Bilder anzupassen. Weiterhin trägt es 'zu einem gedrängten
Zusammenbau der optischen Elemente bei, wenn die Ausgestaltung so getroffen wird,
daß die vor den Objektiven gelegenen, basisändernden Mittel, in Verbindung mit den
bilddrehenden Mitteln hinter den Objektiven höhenausgleichend wirken. Eine besonders
zweckmäßige Bauform für die basisändernden Mittel vor den Objektiven ergibt sich
dadurch, daß man sie als rhombusähnliche Prismen ausbildet, die sich vorteilhafterweise
aus zwei Teilprismen zusammensetzen, die als Rhoimbusprismen wirken. Diese basisändernden
Mittel lassen sich ferner durch je zwei in ihrer Größe ungleiche, gleichschenklige
45 '`Prismen bilden.' Um die Veränderung der Basisgröße möglichst einfach vornehmen
zu können, ist daran gedacht, die basisändernden Mittel als schwenkbare Vorsatzprismen
auszugestalten,, die einzeln oder zusammen in eine solche Lage zueinander gebracht
werden können, daß sich -drei verschiedene Aufnahmebasen ergeben. Einen einfachen
Aufbau der Anordnung kann man ferner dadurch erhalten, daß als Schwenkachsen für
die Vorschaltprismen die Längsachsen der Objektive dienen, und daß für die Prismenverschwenkung
nach außen ragende Bedienungsmittel vorgesehen sind. Um außerdem eine möglichst
kleine Aufnahmebasis zu erhalten, ist daran gedacht, die in dieser Lage einander
zugekehrten Ecken der Vorschaltprismen entsprechend wegzulassen bzw. wegzuschneiden.
Endlich trägt es zu einer schnellen wechselweisen Umschaltung bei einer Anordnung
mit nur j e einer Einstellung auf eine größere und auf eine kleinere Aufnahmebasis
bei, wenn die Bedienungsmittel für die Vo:rschaltprismen so miiteinander gekuppelt
bzw. vereinigt sind, daß die Prismen beide gleichzeitig in die eine oder in die
andere Lage überführbar sind.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke beispielsweise näher erläutert.
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Abb, r zeigt in Schrägansicht ein Schaubild der zwischen Aufnahmegegenstand
und Schichtträger einzuschaltenden optischen Elemente; " Abb. 2 bringt eine teilweise
aufgebrochene Vordeiransicht einer Kamera mit derartigen optischen. Elementen, wobei
die, basisändernden Mittel in der der kleinsten Basislänge entsprechenden Lage wiedergegeben
sind; Abb. 3 zeigt als Ausschnitt die basisändernden Mittel. in, solcher Lage, daß
eine mittlere Basislänge resultiert, während aus Abb.4 diejenige Stellung der basisändernden
Mittel ersichtlich wird, in der sie die größte der möglichen Basislängen bilden.
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In den Zeichnungen bedeutet r das Symbol für den aufzunehmenden Gegenstand
von solcher Ausbildung; daß die sich im Verlauf des. S,truhlenganges ergebenden
Lageänderungen der Bilder anschaulich gemacht werden können, .2 den Bildträger (vorzugsweise
den Film), auf den die beiden Stereoteilbilder aufgezeichnet werden sollen, 3 das
rechte und 4 das linke der; die Aufnahmebasis bildenden, schwenkbaren Vorsatzprismen,
5 das rechte und 6 das linke Aufnahmeobjektiv, 7 das dem rechten und 8 das dem linken
Aufnahmestrahlengang zugehörende, um 9o° bilddrehende Mittel; 9 und ro um did Längsachsen
der Aufnahmeobjektive drehbar gelagerte Haltercungem für die Voirs;atzprismen 3
bzw: 4, -1z und 12 nach außen gehende Betätigungsmittel, vorzugsweise drehbar gelagerte
Hebelsysteme mit die Bedienung erleichternden Rändelköpfen für die Bewerkstelligung
der Schwenkbewegungen der Vorsatzprismen zur Veränderung der Basislänge, 13 den
Drehpunkt bzw. das Lager für den das rechte und 14 für den das linke Vorsatzprisma
betätigenden Hebel, 17 das rechte und 18 das linke Stereoteilbild, A die
dem rechten und B die dem linken Aufnahmeobjektiv zugehörende Achse, P den
Kreisbogen, auf dem sich beim Schwenken des rechten Vorsatzprismas um die zugehörige
Achse die Mitte der scheinbaren rechten Eintrittspupille bewegt,
Q
den Kreisbogen, auf dem sich beim Schwenken des linken Vorsatzprismas um die zugehörige
Achse die Mitte der'scheinbaren linken Eintrittspupille bewegt.
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Wie die Abb. i anschaulich zeigt, entsteht bei der Anwendung der bereits
erwähnten gö°' bilddrehenden Prismensysteme 7, 8 mit den drei jeweils um go° ablenkenden
spiegelnden Flächen eine Höhenversetzung dann, wenn sie - wie dargestellt - in solcher
Lage und Anordnung verwendet werden, daß eine Drehung des rechten und des linken
Teilbildes im gleichen Drehsinn erfolgt. Zum Ausgleich dieser Höhenversetzung sieht
die erfindungsgemäße Einrichtung vor, daß die vor den Objektiven 5,6 gelegenen
basisändernden Mittel 3,4 eine solche Anordnung erfahren, daß die durch die bilddrehenden
Mittel 7, 8 hervorgerufene Höhenversetzung ausgeglichen wird.
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Als has,isändeirnde Mittel kommen vorzugsweise rhombus:förmigeoder
rhombusähnlichePrismen oder Prismensysteme in Frage. Bessere Variationsmöglichkeiten
in der baulichen Ausgestaltung und vereinfachte Fabrikationsmöglichkeiten ergeben
sich, wenn derartige rhombusähnliche Prismen aus zwei Teilprismen aufgebaut werden,
die zusammen wie Rhombusprismen wirken.
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Zur Erzielung einer möglichst kleinen Aufnahmebasis, der für bestimmte
Aufnahmezwecke Bedeutung zukommt, sieht die beschriebene Aufnahmeeinrichtung als
basisänderndes Mittel eine als Rhombusprismen wirkende Kombination von je zwei gleichschenkligen
45°-Prismen unterschiedlicher Größe vor. Eine weitere Basisverkleinerung erzielt
man dadurch, daß -soweit dies dem Strahlengang zuträglich ist - die Vorsatzprismen
an den Stellen 15, 16 (Abb. i und 2) eine Beschneidung ihrer Größe erfahren.
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In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Stereoaufnahmeeinrichtung
werden diebasisändernden Mittel 3, 4 nach Art des Scherenfernrohres als schwenkbare
Vorsatzprismen ausgebildet. Zweckmäßigerweise dienen als Achsen, um die die Schwenkung
erfolgt, die Längsachsen der Aufnahmeobjektive A und B. In Abweichung
von den beispielsweise beim Scherenfernrohr vorliegenden Verhältnissen, woeinekontinuierlicheBasi,sänderung
zwischen einem kleinsten und einem größten Basiswert möglich ist, sind bei dem vorgeschlagenen
Gerät infolge des gleichzeitig durch die basisändernden Mittel zu bewerkstelligenden,
bereits beschriebenen Höhenausgleichs nur drei feste Basiseinstellungen möglich,
was aber der Praxis im allgemeinen genügt.
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Bei Schwenkung beispielsweise des rechten Vorsatzprismas 3 um die
Längsachse A des rechten Objektivs 5 wandert die Mitte der Eintrittspupille auf
dem Kreis P (Abb. 3), beim linken Vorsatzprisma 4 in entsprechender Weise auf Kreis
Q (Abb.4). Bei dieser Drehbewegung durchwandert jede der Eintrittspupillen auf dem
ihr zugehörenden Kreis zwei Stellungen, in denen die rechte und die linke Eintrittspupille
auf gleicher Höhe liegen. Diese Stellungen können beispielsweise durch Rasten festgelegt
werden und ergeben in Kombination drei verschieden- große Basislängen. In den Abb.
i und 2 ist dargestellt, welche Einstellungen der Vorsatzprismen erfolgen müssen,
um die kleinstmögliche Basis x zu erhalten, während aus Abb. 3 und 4' in entsprechender
Weise die Einstellung für eine mittlere y bzw. größtmögliche Basis z ablesbar sind.
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Die Verschwenkung der Vorsatzprismen 3, .4 erfolgt über Betätigungsmittel,
welche aus dem die Aufnahmevorrichtung umschließenden Gehäuse herausragen und im
Beispiel der Abb. 2 bis 4. als um die Drehachse 13 bzw. 14 drehbaren mit Rändelgriffen
1i, 12 versehenen Hebeln bzw. Hebelsystemen dargestellt sind.
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In denjenigen Fällen, in denen die Praxis eine Einschränkung auf die
Wahl zwischen zwei festen Basislängen gestattet, ist eine Kupplung des Schwenkvorganges
für das linke 4 und das rechte Vorsatzprisma 3 angezeigt, derart, daß durch Betätigung
eines Bedienungsgriffes beide Vorsatzprismen gleichzeitig und gemeinsam in die eine
oder andere Lage überführbar sind. Die Kupplung läßt sich dabei in einfaich@er Weise,
z. B. mittels Zahnrad@gehriebes oder durch Hebelkombinationen, erreichen.