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Stereoskop-Aufnahmekamera Die Stereoskop-Aufnahmekamera gemäß der
Erfindung ermöglicht bei einfacher, leicht zu handhabender und wohlfeiler Ausrüstung
des Geräts die Herstellung gleichlaufend kopierfähiger und projizierbarer sowie
ohne weiteres auch bild- bzw. seitenrichtig betrachtungsfähiger, auch farbiger Stereobildstreifen
ohne Zwischenarbeiten, wie Filmzerlegung, Umkopieren u. dgl., und unter praktisch
verlustloser Ausnutzung des Filmmaterials. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß bei dieser Stereoskop-Aufnahmekamera zur Erzeugung eines von Bildmitte zu Bildmitte
jeweils drei Bildbreiten auseinanderliegenden, zusammengehörenden Stereobildpaares
auf dem oberhalb oder unterhalb der Objektivachsen und parallel zur Verbindungsevene
der Achsen der beiden Objektive ausgespannten, jeweils um zwei Bildbreiten fortschaltbaren
Filmband hinter jedem der beiden Objektive je ein mit seiner Scheitellinie die zugehörige
Objektivachse im Winkel von etwa q.5° schnei-' dender Winkelspiegel mit zwei im
Winkel von 9o° zueinander angeordneten Spiegelflächen vorgesehen ist.
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Eine derart ausgerüstete und zu bedienende Stereoskop-Aufnahmekamera
ermöglicht eine völlig schleifenlose und knickfreie Filmbandführung, insbesondere
auch für Rollfilm in Normalfilmbreite (35 mm). Die Bildfenster liegen auf einer
starr oder auch zur Schärfenregelung in der Höhe verstellbar angeordneten Bildbühne
zwischen den Innenwandungen des verhältnismäßig gering bemeßbaren Kameragehäuses.
Vorteilhaft ist auch das leichte und bequeme Einziehen und Herausnehmen des Films
nach der Belichtung. Der Filmbandvorschub von jeweils zwei Bildbreiten oder acht
Randlochungen beim Normalfilm ergibt bei um drei Bildbreiten jeweils auseinanderliegenden,
zusammengehörenden Stereoteilbildern im Zusammenhang mit der optischen Bildumkehreinrichtung
durch die hinter den Objektiven in der Kamera fest einzubauenden und verhältnismäßig
billig genau herstellbaren:UmkehrwinkeIspiegel einen Filmstreifen
mit
verlustlos auf seine ganze Länge gleichmäßig verteilten, ineinandergeschachtelten,
seitenrichtigen und nach der Ent,%vicklung sofort ohne Umkehreinrichtung betrachtungsfähigen
Bildpaaren, der auch ohne weiteres kopiert und projiziert werden kann.
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Die beiden Objektive können, wie bekannt, in einem Achsenabstand entsprechend
dem Mittenabstand je zweier zusammengehörender Teilbilder eines Bildpaares (z. B.
57 mm) fest oder aber auch in gewissen Grenzen zur Mittelachse der Kamera verschiebbar
angebracht sein, um z. B. bei Porträtaufnahmen den Objektivabstand zu verringern
oder bei Landschaftsaufnahmen vergrößern zu können. Obgleich bei einer solchen Objektivvtrschiebung
die Objektivachse gegenüber der Scheitellinie des zugehörigen, fest eingebauten
Umkehrwinkelspiegels abweicht, erhält man doch noch richtige Aufnahmen, solange
mindestens je eine Hälfte der Umkehrwinkelsp-iegel im Strahlenweg des zugehörigen
Objektivs liegt.
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Es sind bereits Stereoskopkameras für photographische Platten bekannt,
bei denen zur Bildumkehrung die beiden Objektive mit optisch genau. nur verhältnismäßig
kostspielig herstellbaren Dachkantenprismen ausgestattet sind sowie auch ein stereoskopisches
Betrachtungsgerät, bei dem zur bildrichtigen Betrachtung der mit gewöhnlichen Stereo-Aufnahmekameras
aufgenommenen photographischen Platten geneigte Umkehrwinkelspiegel hinter den Objektiven
vorgesehen sind. Ferner ist eine Rollfilmstereokamera für Aufnahmen mit handelsüblichen
Filmbändern bekannt, deren Bildvorschub zur vollständigen Ausnutzung des Filmbandes
gleich zwei Bildbreiten genommen worden ist und die Objektive um drei Bildbreiten
auseinanderstehen, bei der aber keine optische Bildumkehreinrichtung vorhanden ist,
so daß man entweder eine Maske verwenden oder zur bildrichtigen Betrachtung zunächst
ein Positiv vom Negativ herstellen muß.
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Von der unter Fortlassung nicht zum vorliegenden Erfindungsgegenstand
gehörender Einzelheiten beispielsweise dargestellten Stereo-Aufnahmekameras zeigt
Abb. i je zur Hälfte eine Frontaußenansicht und eine Innenansicht bei fortgeschrittener
Vorderwand des oben geschlossenen Kameragehäuses.
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Abb.2 ist eine Draufsicht auf die oben geöffnete Kamera nach Abb.
i. Die Abb. 3 und 4 veranschaulichen einen Umkehrwinkelspiegel in Front- bzw. Seitenansicht
mit Objektivschema. Im Filmstück Abb. 5 sind einige Bildpaarfolgen eingezeichnet.
Am Gehäuseunterteil i sind seitlich aufklappbare Kappenteile i" mit Scharnieren
i6 angelenkt und bilden mit dem anschließenden Mittelteil i, zusammen die bequem
zu öffnende Verschlußkappe der Kamera. Die wenig über Filmbreite auseinanderstehenden
Gehäuseaseitenwände td und i, enden in je einer Filmspulenkammer il, während ein
Gehäusevorbau ter jedem 2 die beiden der beiden Objektive Objektive 3 aufnimmt.
3 sind im Hin- Ge- -
häuseinnern Böcke 4 angeordnet mit tun 45° zur Objektivachse
geneigtem Winkelspiegelbett für die im Winkel von 9o° zueinanderstehenden, ebenen
Teilspiegel 5" und 56 der Umkehrwinkelspiegel. Das vom zugehörigen Objektiv her
einfallende Lichtbild wird durch diese Winkelspiegelanordnung durch je ein Fenster
7a der Bildbühne 7 auf das zwischen Spulen 9 unter einer Druckschiene 8 über die
Bildbühne 7 horizontal geführte Filmband 6 geworfen, das mittels der äußeren Stehrädchen
io jeweils um je zwei Bildbreiten oder acht Randlöcher 6" des Filmbandes 6 nach
jeder Aufnahme fortschaltbar ist.
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Die seitenrichtig auf dem Filmband 6 erzeugten, zusammengehörenden
S:ercobildpaare liegen dabei, wie in Abb. 5 mit römischen Zahlen eingetragen und
für die Bildpaare IV und VI besonders deutlich erkennbar, gleichmäßig über das ganze
Filmband ineinandergeschachtelt verteilt, jeweils drei Bildbreiten von Bildmitte
zu Bildmitte gemessen, auseinander.