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Vorrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe färbig erscheinender Bilder, insbesondere Reihenbilder.
Die Erfindung betrifft eineVornchtung zum Zwecke, nach den bekannten Grundsätzen der Zweibzw. Dreifarbenphotographie Bilder, insbesondere Reihenbilder aufzunehmen und durch Projektion oder subjektive Betrachtung wiederzugeben.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass durch parallel zur optischen Achse des Objektivs gestellte Spiegelflächen, die so nahe an die optische : Achse gerückt sind, als ohne wesentliche Verengung der Eintrittspupille möglich ist, auf der lichtempfindlichen Schicht zwei oder mehrere gegeneinander spiegelverkehrte, bis auf geringe der Grösse der Eintrittspupille entsprechende parallaktische Verschiedenheiten identische Teilbilder erzeugt und hinter verschiedenen Lichtfiltern aufgenommen werden.
Die so gewonnenen Teilbilder können durch Anwendung analoger Spiegelflächen durch Ptojektion vereinigt werden oder als Grundlage für den Dreifarbendruck dienen.
In der Zeichnung ist die Anordnung nach vorliegender Erfindung in mehreren Beispielen schematisch dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 die Anordnnng mit nur einem Spiegel in der Draufsicht, Fig. 2 dieselbe Anordnung in der Vorderansicht, Fig. 3 eine Anordnung mit 2 Spiegeln in der Vorderansicht, Fig. 4 die Anordnung der Bilder auf der Bildfläche, Fig. 5 die Anordnung für stereoskopische Reihenbilder.
In der Anordnung nach Fig. 1 und 2 ist 1 der photographische Apparat mit der lichtempfindlichen Schicht 2 und der Objektiveintrittspupille 4. Parallel zur optischen Achse 5 ist ein vertikaler Spiegel 6 derart angebracht. dass er den Kreisumfang der Eintrittspupille berührt. Es sei beispielsweise angenommen, dass die Länge des Spiegels in der Richtung der optischen Achse das Zehnfache der Brennweite des Objektivs betragen möge.
Wie aus dem gezeichneten Strahlengang zu ersehen, wird der Gegenstand 7 in 71, ferner das Spiegelbild des Gegenstandes in 8 abgebildet. Ausser dass das Bild 81 gegen 8 spiegelverkehrt ist, unterscheidet es sich auch von demselben durch eine kleine parallaktische Verschiedenheit. Um deren Grösse zu beurteilen, kann angenommen werden, dass die Abbildung 8'durch das Spiegelbild des Objektivs erzeugt wird, dessen optische Achse 5'von der realen Achse. 5 um den Durchmesser der Eintrittspupille 4 absteht.
Die parallaktische Verschiedenheit der beiden Teilbilder entspricht daher nur einer Standpunktverschiedenheit gleich dem Durchmesser der Eintrittspupille, die also bei einigermassen grosser Gegenstandsentfernung die Deckungsmöglichkeit der Bilder nicht wesentlich beeinflusst.
Vor jedem der auf der lichtempfindlichen Schicht erzeugten Teilbilder wird ein Lichtfilter geschaltet. z. B. vor dem vom Gegenstand entworfenen Bild ein Filter, das die kurzwellige Hälfte des Spektrums verschluckt, vor dem vom Spiegelbild entworfenen Teilbild einFilter das den langwelligen Teil verschluckt. Wird nach der Aufnahme ein Diapositiv hergestellt und unter Vorschaltung der gleichen Filter projiziert, während gleichzeitig an das Objektiv des Projektionsapparates parallel zu dessen optischer Achse, gleich wie bei der Aufnahme beschrieben, ein Spiegel angesetzt wird, so ist es leicht möglich. am Projektionschirm die beiden Teilbilder zur Deckung zu bringen, wodurch bei geeigneter Wahl der Filter ein Bild mit grosser Farbenmannigfaltigkeit entsteht.
Für Gegenstände, welche vollkommen über bzw. unter der durch die optische Achse gehenden Horizontalebene liegen können (Brustbilder, Gemäldewiedergaben) oder bei dessen Aufnahme die optische Achse nicht horizontal ist (Aufnahmen vom Flugzeug), kann die Einrichtung zu einer solchen für voll- kommenes Dreifarbenverfahren ausgestaltet werden.
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der Eintrittspupille parallel zur optischen Achse und senkrecht zum Spiegel 6 steht. Wie leicht einz-1sehen. werden durch die beiden Spiegel vier Bilder entworfen, deren Anordnung im Bildfeld in Fig. 4 dargestellt ist.
Hiebei zeigt die nicht schraffierte Bildfläche die unmittelbare Abbildung des Gegenstandes, die einfach schraffierten Felder geben die einmal gespiegelten Bilder und die doppelt schraffierte Fläche das zweimal gespiegelte Bild, das beim Dreifarbenverfahren nicht weiter zur Verwendung kommt.
Nach dem Drei-bzw. Vierfarbenverfahren werden vor den einzelnen Teilbildern entsprechende Lichtfilter möglichst dicht vor der Aufnahmsplatte angebracht.
Durch gegenseitige Abstimmung der Filter kann die Belichtungszeit für alle Teilaufnahmen gleich gemacht werden. Vorteilhaft wird natürlich vor dem unmittelbaren, d. h. ohne Spiegelung entworfenen Teilbild jenes Lichtfilter geschaltet, für das die Empfindlichkeit der Aufnahmsplatte die geringste ist, also je nach dem verwendeten Sensibilisator Rot oder Grün.
Ein nach dem Negativ hergestelltes Diapositiv kann durch Projektion mittels einer analogen Spiegelanordnung als naturfarbiges Schirmbild sichtbar gemacht werden, wenn hiebei dicht an dem Diapositiv den Aufnahmefiltern gleiche Lichtfilter eingeschaltet werden. Da bei einer Verschiebung des Diapositivs die gespiegelten Teilbilder gegenüber dem direkt projizierten am Schirm in entgegengesetzter Richtung wandern, kann die Deckung der einzelnen Teilbilder durch Heben und Senken bzw. Seitwärts- verschieben des Diapositivs leicht erreicht werden.
Es ist klar, dass diese Vorrichtung zur Herstellung farbiger Reihenbilder verwendet werden kann, wobei die Lichtfilter vorteilhaft im Bildfenster eingesetzt werden. Natürlich können die Teilbilder auch als Grundlage für die Herstellung von Papierbildern u. dgl. dienen.
Um mittels der eingangs beschriebenen und in den Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung naturfarbige Reihenbilder zu erhalten, die bei halber Breite die volle Höhe des gebräuchlichen Formates besitzen, dient folgende Anordnung : In das Bildfenster wird sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Projektion ein aus-einem gelben und blauvioletten Feld bestehendes Lichtfilter eingesetzt, u. zw. steht vor dem unmittelbar vom Gegenstand entworfenen Bild, also dem lichtstärkeren, das Gelbfilter. Die Blende, die zwei Ausschnitte besitzt und sich so dreht, dass nach jedem Bildwechsel ein Ausschnitt den Lichtstrahlengang freigibt, ist in einem Ausschnitt mit einem Filter versehen, das Grün verschluckt, während das Filter des andern Ausschnittes Orangerot verschluckt.
Die Absorptionsverhältnisse der beiden Filter entsprechen also den Farben Rose bengale und Patentblau der Höchster Farbwerke. Beide Filter lassen Blau und Violett durch, so dass hinter dem blauvioletten Felde des Bildfensterfilters einmal ein mehr rötlichviolettes, das andere Mal ein mehr blauviolettes Teilbild entsteht. Da Rose bengale alle Lichtstrahlen mit Ausnahme der grünen durchlässt, das gelbe Feld des Bildfensterfilters jedoch den blauen und violetten Anteil verschluckt, so entsteht dahinter ein orangerotes Teilbild. Patentblau lässt Grün, Blau und Violett durch, hievon wird durch das gelbe Filterfeld nur Grün durchgelassen, so dass dahinter ein grünes Teilbild entsteht.
Man erhält daher am Film immer zwei nebeneinanderliegende Bilder, die abwechselnd blaue und rote und blaue und grüne Seilaufnahmen sind.
Wird der Film mit einer analogen Filteranordnung projiziert, so erhält man am Schirm abwechselnd ein grünblaues und ein rotblaues Projektionsbild.
Diese schon zweifarbigen Teilbilder verschmelzen im Auge viel besser zu einem naturfarbigen Bewegungsbild, als es bei der bekannten aufeinanderfolgenden Projektion der dlei einzelnen Teilbilder der Fall ist.
Um stereoskopische naturfarbige Reihenbilder zu erzeugen, dient die Anordnung nach Fig. 5.
Die beiden um die Augdistanz abstehenden kinematographischen Aufnahmsapparate 11 und 12 sind miteinander gekuppelt. Vor jedem der Objektive sind wieder vertikale Spiegel 6 entsprechend Abb. 1 und 2 gestellt.
Im Bildfenster des einen Aufnahmeappa. rates ist vor dem unmittelbar entworfenen Bild ein orangerotes, vor dem gespiegelten Bild ein blaues Lichtfilter geschaltet, während die Filter im ändern Apparat grün und blau sind. Theoretisch richtiger, aber praktisch nicht so leicht durchzuführen wäre die Anordnung eines roten und blaugrünen Filters in dem einen Bildfenster und eines gelben und violetten Filters im andern Bildfenster.
Werden die so erhaltenen Filme mit zwei Projektoren unter Vorschaltung der Alfnahmsfiltern gleichen Filter und der analogen Spiegelanordnung projiziert, so kann mittels an sich bekannter Einrichtungen, z. B. Stroboskopischer Scheiben, Spiegeleinrichtungen u. dgl. dem linken Auge nur das linke Teilbild, dem rechten Auge nur das rechte dargeboten werden. Wie im österr. Patent Nr. 84145 be-
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bilder den beiden Augen nacheinander oder gleichzeitig dargeboten werden.
Es können daher auch die rechten und linken Teilaufnahmen abwechselnd hintereinander auf einen einzelnen Positivfilm kopiert werden, so dass mit einem einzigen Projektor das Auslangen gefunden wird. Hiebei muss dann entweder die Filteranordnung verwendet werden, wie sie für die Projektion der nicht
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Umständen auch gewöhnliche Spiegelglasplatten verwendet werden, die zur Vermeidung von Doppelbildern auf der Rückseite mit einem in optischen Kontakte mit der Glasfläche stehenden schwarzen Belag versehen sind. Da die Lichtstrahlen unter sehr kleinem Winkel auf den Spiegel fallen, ist auch die Spiegelung an der unbelegten Glasfäche stark genug, um ein zumindest für die Blaufilteraufnahme genügend helles Bild zu geben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe farbig erscheinender Bilder, insbesondere Reihenbilder, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl am Aufnahmeapparat als auch am Wiedergabeapparat (Projektionsapparat) vor dem Objektiv zu dessen optischer Achse parallele Spiegel angeoldnet sind, deren Abstand von der optischenAchse gleich oder etwas kleiner als der Halbmesser der Eintrittspupille ist.