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Verfahren zur Herstellung von mehrfarbig zu projizierenden, doppelseitig
beschichteten Filmen Die Erfindung bezieht sich auf ein. Verfahren der Farbenkinematographie
derjenigen Art, wobei während der Vorführung des Films. die subtraktive Wirkung
in Deckung miteinander angeordneter farbiger, durchscheinender, verschiedenen Teilfarbennegativen
entsprechender Positivbilder vereinigt wird mit der additiven Synthese: aufeinanderfolgerider
Bildabschnitte des Films, so daB sie auf der Leinwand ein Bild des photographierten
Gegenstandes annähernd in dessen natürlichen Farben ergeben.
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Bei Verfahren dieser Art ist es bereits vorgeschlagen worden, auf
j e zwei aufeinanderfolgende Bildabschnitte eines Positivfilms drei. durchscheinende,
farbige Bilder desselben Gegenstandes, die den drei Grundfarbenteilnegativen entsprechen,
zusammen mit einem Doppel eines dieser Positivbilder aufzunehmen, wobei jeder Bildabschnitt
zwei übereinander angeordnete Bilder enthält, von denen diejenigen auf der einen
Seite des Films abwechselnd den Teilfarbennegativaufnahmen zweier Grundfarben entsprechen,
und diejenigen auf der anderen Seite des Films ständig einem Teilfarbennegativ der
dritten Grundfarbe entsprechen. Die Herstellung eines derartigen Films geschah in
der Weise, daß diejenige Seite desselben, welche die wechselnden farbigen Aufnahmen
(beispielsweise Grundfarhe Blau und Grün) trägt, in der verbleibenden Grundfarbe
(z. B. Rot) und die andere Seite des Films, welche die ständig bleibende farbige
Aufnahme trägt, in der Komplementärfarbe zu der verbleibenden Grundfarbe (z. B.
Minusrot) getont werden. Die aufeinanderfolgenden Bildabschnitte des Films mußten
dann abwechselnd durch zwei sich in Additivsynthese ergänzende Filter projiziert
werden, wobei diese Filter so gefärbt waren, daß jedes derselben die Lichtstrahlen
absorbierte, welche von der Grundfarbe durchgelassen wurden, deren Aufnahme in dem
Bildabschnitt fehlte.
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Die Erfindung hat ein derartiges Verfahren für die Farbenkinematographie
zum Gegenstand, bei welchem der zu projizierende Film doppelseitig beschichtet ist,
wobei auf einer Seite in je zwei Bildabschnitten des Films zwei Teilbilder und auf
der anderen Seite das dritte Teilbild in Deckung mit einem der Teilbilder auf der
anderen Seite angeordnet sind, und die Teilbilder der einen Seite durchgehend in
einer Farbe und diejenigen auf der anderen Seite durchgehend in einer anderen Farbe
durchscheinend gefärbt werden.
Im folgmdenL-ßoll ein Ausführungsbeispiel
der Erfindungbeschrieben`werden.
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Man, erhalt-agf, .einem Zweipackfilm eine Negativaufnahme durch das
in der britischen Patentschrift 363' 3oo beschriebene Verfahren. Nach diesem Verfahren
werden aufeinanderfolgende Bildabschnitte des Zweipackfilms durch Gelb- und Magentafilfer'
belichtet, wodurch man. auf einem orthochromatischen Vorderfilm eine Negativaufnahme
in, der Grundfarbe Grün und eine solche in der Gruirdfaxbe Blau erhält, während
man auf dem hinteren Film zwei Aufnahmen in der Grundfarhe Rot erhält, von denen
sich die @eüie hinter der grünen und die andere hinter der flauen Aufnahme befindet.
Die grünen und blauen Aufnahmen auf dem orthochromätischen vorderen Film werden
auf eine Seite des doppelt beschichteten Positivfilms kopiert -und in der Grundfarbe
Rot- getönt. Ferner werden wechselnde"Rotaufnahmen von deni panchrömatischen hinteren
Film in Deckung .mit-der Kopie der Grünaufnahme- auf die andere Seite- des Positivfilms
kopiert und in der Grundfarbe Griin getont. Von :einem -Satz der Rotaufnahme -wird
auf dem Positivfilm keine Kopie hergestellt, wobei die Fläche hinter der Kopie von
den blauempfixldlichen Negativbildabschnitten unbelichtet gelassen wird. Es ist
gleichgültig; welcher der beiden Sätze der Rotaufnahmen für das Kopieren ausgewählt
wird, man wählt vorzugsweise denjenigen Satz, der in photographischer Hinsicht die
Negativaufnahmen auf dein vorderen Film am günstigsten ergänzt. In diesem Zusammenhang
ist zu bemerken, daß, ob= gleich die beiden Sätze der rotempfindlichen Aufnahmen
beide genau sind, was -ihre Teilfarbe anbetrifft, sie sich doch bezüglich der photographischen
Kontraste - und bezüglich ihres Belichtungsgrades unterscheiden können infolge der
verschiedenen Lichtdurchlaßwirkung der Gelb- und Magentafilter, durch die der Zweipackfilm
ursprünglich belichtet worden ist. -Bei der Projektion eines in vorstehend beschriebener
Weise hergestelltem Films- werden die.übereinander angeordneten Bilder in der Grundfarbe
Rot und der Gxun iarbe Grün -. durch einen Minus-Blaufilter projiziert, und das
,einzige Bild in der Grundfarbe Rot wird durch ein blaues Filter projiziert. Die
beiden projizierten Bilder werden durch Übereinanderanordnung: oder durch -das Haften
der Sichteindrücke auf der Leinwand miteinander vereinigt. Dieses Ausführungsbeispiet
der Erfindung hat folgende besondere Vorteile: Wie schon angegeben, ist eine Kopie
.von nur einem der beiden Sätze der rotempfindlichen Aufnahmen erforderlich; und
es ist daher möglich, denjenigen Satz auszuwählen, der die Grün- und Blauaufnahmen
am besten ergänzt. Außerdem wird in dem projizierten Bild, wie es auf der Leinwand
zu sehen ist, nur eins von den drei Subtraktivteilfarbbildern durch den hinteren
Film des Zweipacks erzeugt, und infolgedessen wird die Unschärfe, welche die Benutzung
eines Zweipacks bei der Aufnahme zu Folge hat, auf dieses eine Bild beschränkt,
wobei das Bild als Ganzes verbessert wird.
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Die additive Synthese aufeinanderfolgender Bildabschnitte des Positivfilms
kann durch das Haften der Sichteindrücke erzielt werden, während der Film am Bildfenster
des Projektionsapparates mit jeweils nur einem Bildabschnitt in gewöhnlicher Weise
vorbeigeführt wird. Oder aber man kann, wenn, man die Nachteile der großen Projektionsgeschwindigkeit
und die etwaige Anstrengung, die das Auge bei dem Verfahren der aufenanderfölgenden
Sichteindrücke erfährt, beseitigen will, eine optische Vorrichtung z. B. Doppellinsen,
Doppelprismen hinter jeder einzelnen Linse, Reflektoren oder Spiegel, anwenden,
um zwei Bildabschnitte zu projizieren. Hierbei ist für jeden dieser Bildabschnitte
ein geeignet gefärbtes Filter vor-, gesehen, und sie werden, während der Film jeweils
um zwei Abschnitte vorbewegt wird, gleich'>eitig projiziert, anstatt- daß wie gewöhnlich
nur ein Bildabschnitt projiziert wird. Unter Umständen können die einzelnen Bilder
anstatt den Raum eines vollständigen Bildabschnittes einzunehmen, in ihrer Größe
auf Abmessungen beschränkt werden, - bei denen die beiden zusammengehörigen Bilder
(von denen jedes; wie vorstehend beschrieben, aus einer zweifarbigen Aufnahme besteht)
auf den Raum eines gewöhnlichen Kinofilmbildabschnittes gebracht werden. Die beiden
Bildbestandteile können nebeneinagder oder in der Längsrichtung des Films aufeinanderfolgend
angeordnet sein. Für die additive Synthese der beiden Bestandteile jedes Bildabschnittes
können- die verschiedensten an. sich bekannten optischen Vorrichtungen verwendet
werden.
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Der Film kann außer den gefärbten Bildern eine Tonaufzeichnung tragen.
Wo dies der Fall ist und- wo die Projektionsfilter derart ausgebildet sind, daß
sie aus auf dem Film selbst angebrachten Färbungen bestehen, ist zweckmäßig die
Fläche des Films, welche die Schallaufzeichnung trägt; von den die Filter bildenden
Färbungen freizuhalten.
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Der Ausdruck aufeinanderfolgend, wie er . bei den Bildabschnitten
des Films angewendet ist soll Bildabschnitte bezeichnen, welche bei der Anwendung
eines- synthetischen Verfahrens unter Benutzung des Haftens der
Sichteindrücke
aufeinanderfolgend projiziert werden. Naturgemäß brauchen aber diese Bildabschnitte
nicht notwendigerweise aufeinanderfolgende Stellungen in der Längsrichtung des Films
einzunehmen. In optischer Hinsicht hat es sich als zweckmäßig herausgestellt, die
beiden Paare der zusammengehörigen Bilder (beispielsweise diejenigen, welche durch
additive Synthese miteinander vereinigt werden sollen) in voneinander getrennten
Bildabschnitten zu projizieren, was ermöglicht wird, wenn für die Projektion Doppellinsen
angewendet werden. Wo daher der übrige Text es zuläßt, soll der angewendete Ausdruck-
aüfeinanderfolgend so verstanden werden, daß Einzelbilder eines Films darunter fallen,
die ohne Rücksicht auf ihre gegenseitige Anordnung an dem Film selbst in additiver
Synthese damit vereinigt werden, indem sie in zeitlicher Folge projiziert werden,
wobei das Bild auf der Leinwand durch das -Haften der Sichteindrücke zustande kommt
oder durch die Vereinigung von zwei Bildern, welche gleichzeitig durch die zwei
zugehörigen Bildabschnitte des Films projiziert werden.
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Die Projektionsfilter können durch Färbungen gebildet werden, die
auf einer oder beiden Flächen des. Films.-angebracht sind, oder die Filter können
besöüdere von dem Film getrennte Vorrichtungein :seid, die, an einer drehbaren Sclveibie
befestigt, mit dem Projektor vereinigt sind, wobei sie in der Weise betätigt werden,
daß aufeinanderfolgende Abschnitte des Films abwechselnd durch die beiden Filter
projiziert "werden. Die Ersetzung desselben Bildes des Films durch eine durchscheinende
Farbe kann durch ein an sich bekanntes Farbverfahren erfolgen, beispielsweise durch
ein Verfahren, wie es in der britischen Patentschrift 377 7o6 beschrieben ist.