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Verfahren und optische Vorrichtung zur Herstellung und zum Kopieren
mehrfach emulsionierter Filme Die Erfindung betrifft ein Verfahren und die zur Durchführung
desselben dienende optische Vorrichtung, um von Aufnahmefilmen. in denen je zwei
zusammengehörige spiegelsymmetrische Teilfarbenbilder in be-
kannter Weise
in der Laufrichtung des Films stehen, unter Deckung in ein Bildfeld eines doppelt
emulsionierten Films zu übertragen.
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Von anderen bekannten Verfahren, die ebenfalls zur Übertragung der
nebeneinanderstehenden Teilbilder auf einen doppelt emulsionierten Film dienen,
unterscheidet sich das -'erfahren gemäß der Erfindung dadurch, daß die Fortschaltrichtung
des Negativ- und Aufnahmefilms nicht einander parallel, sondern zueinander senkrecht
ist. Dies geschieht durch die Verwendung einer optischen Einrichtung mit nur zwei
den Lichtstrahlengang um je 9o° ablenkenden Prismen bzw. Spiegeln. Hierdurch wird
das an sich bekannte Verfahren, in der Laufrichtung des Films stehende Einzelbilder
auf gewöhnliche Filme so zu übertragen, daß sie in üblicher Weise zur Laufrichtung
senkrecht stehen, auf doppelseitig etnulsionierte Filme anwendbar mit dern besonderen
Vorteil, daß die optische Einrichtung wesentlich einfacher wird.
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Die weitere Ausgestaltung der Erfindung betrifft das Kopieren von
mehrfach emulsionierten Filmen und besteht darin, daß der lichtundurchlässige Film
auf beiden Seiten in der Aufsicht als Negativ erscheinende Bilder trägt. Die Zeichnung
zeigt Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Einrichtung. Abb. r zeigt schematisch
eine Vorrichtung in der Vorderansicht, mittels welcher die auf einem querlaufenden
Film in zwei aufeinanderfolgenden Feldern (Vorschub) aufgenommenen Teilfarbenbilder
auf einen normal laufenden Film in einem Feld sich deckend kopiert werden. Abb.
2 zeigt die in dieser Vorrichtung bewegten Filme in der Draufsicht. Abb. 3 zeigt
eine etwas abgeänderte Ausführungsform dieser Vorrichtung in der Vorderansicht.
Abb. d. zeigt die in der Vorrichtung nach Abb.3 bewegten Filme in der Draufsicht,
und Abb. 5 zeigt schematisch eine andere optische Vorrichtung in der Vorderansicht,
mittels welcher sowohl die Herstellung von mehrfach etnulsionierten Filmen aus einfach
emulsionierten als auch das Kopieren von mehrfach emulsionierten ermöglicht wird.
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Bei der Vorrichtung nach den Abb. t, 2, 3 und 4. wird zum Kopieren
ein Film verwendet, welcher vorteilhaft mit Hilfe einer optischen Zweiteilung und
einer Doppelhubkamera aufgenommen wird.
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Die Aufnahme erfolgt aber nicht so wie bei einem normalen Film von
oben herunter bzw. in lotrechter Richtung, sondern in waagerechter Richtung, so
daß je zwei kopfständige (spiegelsymmetrische) Teilfarbenbilder nebeneinander zu
liegen kommen, wie (lies aus Abb. 4 ersichtlich ist.
Es darf daher
der Vorschub des doppelt emulsionierten Films erst nach zwei Vorschüben des einfach
emulsionierten Films erfolgen.
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Die von den Lichtquellen i und 2 kommenden Strahlenbündel gehen durch
die nebeneinanderliegenden Teilfarbenbilder a1, a2 des zu kopierenden Films 3 mit
der Emulsion 4 hindurch und gelangen durch die Blenden 5, 6, 7 und 8, in welchen
erforderlichenfalls die Filter 9, io, i i und 12 eingesetzt werden können, ferner
durch die Projektionsobjektive 13 und 14 zu den Prismen oder Spiegeln 15 und 16.
Hier werden sie abgespiegelt und fallen auf die Emulsionen 17 und 18 des Films i9,
in welchem sie die Bilder a1' und a2' hervorrufen.
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Der Unterschied zwischen der in den Abb. i und 2 und der in den Abb.
3 und 4 dargestellten optischen Vorrichtung besteht darin, daß in der zweiten Ausführungsart
das Lichtstrahlenbündel i nach Verlassen des Projektionsobjektivs 13, ohne noch
weiter abgelenkt zu werden, auf die Emulsion 17 des Films i9 fällt, hingegen das
Lichtstrahlenbündel 2 durch mehrfache Abspiegelung (Prismen oder Spiegel 15 und
16) zur Emulsion 18 des Films i9 gelangt.
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Die letztere Bauart wird man wählen, wenn man die Zwischenräume der
aufeinanderfolgenden Teilfarbenbilder al, a2, bl, b2, cl, c2 usw. des Films
3 verkleinern will.
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Es ist selbstverständlich, daß in beiden Fällen die Filme quer zueinander
laufen müssen und daß in der ersten Ausführungsart die Ebenen der Filme zueinander
senkrecht, hingegen in der zweiten Ausführungsart zueinander parallel stehen.
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Auch kann man in Verbindung mit dem übertragungsprozeß eine Vergrößerung
oder Verkleinerung der Bilder vornehmen.
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Bei dem aus Abb. 5 ersichtlichen Apparat gehen von zwei Lichtquellen
2o und 21 die durch Hohlspiegel oder Linsen gerichteten Lichtstrahlen einerseits
durch die entsprechend zusammengesetzten Prismen 22 und 23 und andererseits durch
die in gleicher Art wie 22 und 23 zusammengesetzten Prismen 24 und 25 hindurch.
Diese zu den zu kopierenden Bildern des Films 26 gelangenden Lichtstrahlen werden,
wenn es sich um Durchsichtsbilder handelt, von diesen hindurchgelassen, und wenn
sie aber auf Aufsichtsbilder treffen, von denselben reflektiert und gelangen durch
die Blenden 27 und 28, die einstellbaren Reproduktionsobjektive 29 und 30, die Blenden
31 und 32 und durch die Prismen (Spiegel) 33 und 34 zu dem mehrfach emulsionierten
Film 35.
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In den Blenden 27, 28, 31 und 32 werden im Bedarfsfalle Filter 37,
38, 39 und 4o eingeschoben, von welchen ein oder das andere auch unter Umständen
(z. B. bei der Herstellung und beim Kopieren von Drei- und V ierfarbenfilmen) bei
jedem zweiten Vorschub der zu kopierenden Teilfarbenbilder bzw. des zu kopierenden
Films 26 mit einem andersfarbigen abwechselt.
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Bei Herstellung eines subtraktiven Zweifarbenfilms aus einem Film,
auf welchem die zwei zusammengehörigen Teilfarbenbilder in den zwei aufeinanderfolgenden
Kadern (Filmvorschub) aufgenommen wurden, spielt sich beispielsweise folgender Vorgang
ab Die von der Lichtquelle 2o kommenden Lichtstrahlen gehen durch das Farbenteilbild
(z. B. _ rot) des Films 26 hindurch, werden von dem Prisma 25 abgespiegelt und gelangen
durch die Blende z8, das Reproduktionsobjektiv so, die Blende 32 und infolge der
Abspiegelung durch das Prisma (Spiegel) 34 auf die untere Schicht 36 des Films 35.
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Bei diesem Vorgang ist selbstredend das vom Licht 21 kommende Strahlenbündel
unterbrochen oder das Licht 21 selbst abgelöscht.
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Nun wird der Film 26 um ein Kaderbild vorgeschoben, während der Film
35 an seiner Stelle bleibt. Auch wird an Stelle des Lichtes 21 das Licht 2o abgeblendet.
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Es gehen nun die von der Lichtquelle 2 i kommenden Strahlen durch
das zweite Teilfarbenbild (z. B. grün) hindurch und gelangen infolge der Abspiegelung
durch das Prisma 23, durch die Blende 27, Reproduktionsobjektiv 29, Blende 31 und
infolge der Abspiegelung des Prismas (Spiegels) 33 auf die obere Schicht 36' des
Films 35.
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Bei Verwendung eines nicht in Farben vorliegenden Negativfilms 26
muß sich zwischen den beiden Schichten 36 und 36' des Positivfilms 35 eine lichtundurchlässige,
auswaschbare Zwischenschicht befinden. Diese muß auch dann vorhanden sein, wenn
bei Verwendung eines farbigen Negativfilms die Schichten 36 und 36' des Positivfilms
35 nicht spezialsensibilisiert sind.
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Will man nun einen Dreifarbenfilm aus einem Film, auf welchem sich
die drei Teilfarbenbilder hintereinander, d. h. in den drei aufeinanderfolgenden
Feldern (Vorschub), befinden, herstellen, so wird wie im vorhergehenden vorgegangen,
und erfolgt ein Vorschub des dreischichtigen Films 35 erst nach drei Vorschüben
des einschichtigen Films 26, wobei beim ersten Vorschub des Negativfilms 26 die
Lichtquelle 21, beim zweiten Vorschub die Lichtquelle 2o und beim dritten Vorschub
wieder die Lichtquelle 21 abgeblendet werden muß.
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Zweckmäßigerweise wird man einen in Farben vorliegenden Negativ film
26 und einen
Positivfilm 35, dessen drei Schichten spezialsensibilisiert
sind, verwenden.
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Wird aber mit farbigem Licht gearbeitet, so bleibt in der Blende
3 1 das Filter (z. B. blau). Hingegen muß in der Blende 32 beim Kopieren
des ersten und dritten Bildes des Negativfilms das Filter gewechselt werden (z.
B. rot und hierauf gelb).
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Es ist selbstverständlich, daß man auch einen Vierfarbenfilm mit Hilfe
dieser Vorrichtung herstellen kann.
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Diese Vorrichtung eignet sich aber auch vorzüglich zum Kopieren von
Farbenfilmen, auf welchen die Teilfarbenbilder sich deckend übereinander, d. 1i.
in einem Feld (Vorschub), befinden.
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Sind auf dem Negativfilm schon die Farben vorhanden, muß man die vom
Negativ kommenden Strahlen durch entsprechende Rot- und Grünfilter 37, 38, 39, 40,
welche in den Blenden 27 und 28 bzw. 31 und 32 eingesetzt werden, auslesen, welche
nun in den spezialsensibilisierten Schichten 3() und 36' des Positivfilms 35 die
entsprechenden Teilfarbenbilder hervorrufen.
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Hierbei gehen die von den Lichtquellen 20 und 21 ausgesandten Strahlen
durch die sich deckenden Teilfarbenbilder des Negativfilms 26 hindurch. Das von
der Lichtquelle 20 kommende Strahlenbündel wird im weiteren Verlauf vom Prisma 25
abgespielt und gelangt durch die Blende -28 mit dem Filter 38, das Projektionsobjektiv
30, die Blende 32 (Filter 4o) und durch abermalige Abspiegelung im Prisma oder Spiegel
34 auf die Schicht 36 des Films 35, während das von der Lichtquelle 21 kommende
Strahlenbündel seinen Weg durch das Prisma 23, die Blende 27 mit Filter37, das Projektionsobjektic2c),
die Blende 31 (Filter 39) macht und von dein Prisma oder Spiegel
33 auf die andere Schicht 36' des Films 35 geworfen wird.
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Beim Kopieren von doppelt und beiderseits des Trägers einulsionierten
(subtraktiven) Zweifarbenfilmen ist es außerordentlich zweckmäßig, wenn man mit
rein weißem Licht kopiert und deshalb das Negativ auf einem weißen undurchsichtigen
Träger (Celluloid) herstellt und die Teilfarbenbilder nicht einfärbt. Bei Verwendung
des normalen durchsichtigen Negativfilms ist dies dadurch erreichbar, daß man den
belichteten -Negativfilm entwickelt, aber nicht fixiert, sondern das noch vorhandene
Bromsilber, welches als weißer Untergrund dient, lichtunempfindlich macht. Die Schichten
des Positivfilms sind in diesem Fall nicht spezialsensibilisiert, und zwischen denselben
muß sich, ob sie nun auf beiden oder nur auf einer Seite des Trägers liegen, eine
lichtundurchlässige auswaschbare Schicht befinden.
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In diesem Falle werden die von den Lichtquellen 20 und 21 kommenden
Strahlen von dem Negativfilm 26 reflektiert und gelangen infolge der Abspiegelung
durch die Prismen 23 und 25, durch die Blenden 27 und 28, die Objektive 29 und
30 und die Blenden 31 und 32 und durch die Reflexion der Prismen (Spiegel)
33 und 34 auf die Schichten 36' und 36 des Positivfilms 35.
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Die in diesen Schichten entstehenden Bilder werden entwickelt, fixiert
und entsprechend eingefärbt.
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Gleichartig geht das Kopieren von Drei-und Vierfarbenfilmen, bei welchen
sich die Teilfarbenbilder in einem Feld (Vorschub) sich deckend befinden, vonstatten,
nur kann man hierbei lediglich Negativfilzne in Farbe und Positivfilme mit spezialsensibilisierten
Schichten verwenden.