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Verfahren und Vorrichtungen zur Übertragung eines Lichtstriches für
Tonfilmzwecke Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Vorrichtungen zur
Übertragung eines Lichtstriches von einer Bildebene auf eine zweite beim Aufzeichnen
oder Abtasten. von Lichttonaufzeichnungen oder beim Kopieren derselben unter Änderung
des Seitenverhältnisses. Solche Lichtstriche haben im allgemeinen keinem. rechteckigen
Querschnitt.
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Es ist bei der Aufnahme von Tonaufzeichnungen bekannt, im Strahlengang
des Aufzeichnungslichtes zwei Spaltbilder vorzusehen, die mittels geeigneter optischer
Mittel auf dem Film übereinandergelagert werden, um die Intensität .des auf den
Film fallenden: Lichtes zu vergrößern. Es ist ferner bekannt, Töne auf einem Linsenrasterfilm
aufzuzeichnen, wobei der z. B. durch den beleuchteten Spalt erzeugte Lichtstrich
auf dem Film abgebildet wird. Hierbei wird der Lichtstrich durch die Rasterwirkung
in verschiedene Teile aufgeteilt. Ein ähnliches Verfahren. ist auch bei der optischen
Kopie von Tonaufzeichnungen bekannt, bei dem ein oder zwei Aufzeichnungsreihen von
einem Film auf einen zweiten Film so übertragen werden, daß ihre Lage zueinander,
insbesondere in b@ezug auf das Bild, ,geändert wird. Hierbei wurden die einzelnen
Reiben durch optische Mittel, z. B. Prismen und Linsen, .getrennt oder je für sich
übertragen. Auch hier wird also der zu übertragende Lichtstrich geteilt, und auf
dem zweiten Film werden die Teile von:ein.-ander ,getrennt abgebildet.
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Im Gegensatz hierzu besteht das Wesen der Erfindung darin, den zu
übertragenden Lichtstrichteil mit Hilfe optischer Mittel als ganzen mehrmals in
der zweiten Ebene derart abzubilden, daß entweder die Gesamtbilder des Lichtstrichteils
voneinander ,getrennt sind bzw. unmittelbar aneinanderstoßen oder Teile derselben
unter ,gegenseitiger Überdeckung der übrigen Teile aneinanderliegen.
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Es ist bereits aus der Bildtechnik bekannt, mittels Spiegelflächen
von einem gegebenen Bild mehrere nebeneinanderliegende Bilder zu erzeugen, um in
einem Arbeitsgang von dem Original gleichzeitig mehrere Kopien herzustellen, die
geeignet zu vergrößern sind. Ferner ist es auch in der Farbenkinematographie bekannt,
durch Spiegel am Kameraobjektiv ein Bild mehrfach aufzunehmen, so daß man durch
Vorschaltung von Lichtfiltern mehrere, z. B. drei Farbauszüge erhält, die bei der
Wiedergabe durch Spiegel wieder vereinigt werden. Im Gegensatz hierzu handelt es
sich bei der vorliegenden Erfindung im Prinzip darum, eine oder mehrere Tonaufzeichnungen
zu erzeugen, die nach ihrer Herstellung
gleichzeitig abgetastet
«erden, und speziell darum, das Format zii ändern und ein anderes Seitenverhältnis
des abzubildenden Lichtstriches zu erzielen. Die Erfindung besteht also nicht in
den an sich bekannten optischen Mitteln, sondern in der gekennzeichneten besonderen
Art ihrer Verwendung bei den eingangs genannten Verfahren.
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Bei der Herstellung photographischer Schallaufzeichnungen, insbesondere
bei der Kopie von Schmal- auf Normalfilm, und umgekehrt, ergibt sich z. B. oft die
Notwendi,;-keit, nicht nur einen -e-ebenen Liclitqu,L rsrhnitt zu verkleinern, sondern
auch das Seitenverhältnis zu verändern. Will man z. Il. einen Tonstreifen von 3
5 mm Breitfilm auf 16 nini Schmalfilm übertragen, so mul3 die Höhe des Lichtquerschnittes
im Verhältnis i : 2.5 verkleinert werden, während die Breite ohne weiteres ein anderes
Verhältnis haben kann und nveclcmähig auch haben soll. Hier genügt eine Verkleinerung
von etwa i : i,5. Aus dem Lichtquerschnitt --500.--51f, auf dem Negativfilm wird
also ein Lichtquerschnitt von etwa 160o # to 1s'= auf dem Positivfilm. Man kann
für diesen Zweck als Objektiv in bekannter Weise zwei zueinander senkrecht stehende
Zylinderlinsen mit i-erschiedenen Brennweiten nehmen. Diese Anordnung hat den -Nachteil,
daß Zylinderlinsen teuer, mit der erforderlichen Genauigkeit schwer herzustellen
und auch praktisch nicht zu korrigieren sind. Es ist auch schwierig, die Bildebene,
die sich aus den beiden Hauptschnitten der Zylinderlinsen ergaben, absolut genau
zur Deckung zu bringen. Ist letzteres nicht der Fall, dann ist die Abbildung in
einer oder beiden Ausdehnunen des Lichtstriches unscharf. Die Folge` sind Tonverzerrungen.
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Bei einer Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens, das die
Mängel der bekannten Verfahren vermeidet, wcrd@n die Bilder des zu übertraendeii
Lichtstriches unmittelbar nebeneinander oder übereinandeiabgebildet; diese Art des
Verfahrens ist besonders vorteilhaft. Die Bilder können sich aber auch, falls dies
aus besonderen Gründen gewünscht ist, teilweise überdecken, sie können aber auch
ganz voneinander- getrennt sein.
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Eitre zweckmäßige Form eines optischen Systems zur Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß unmittelbar neben und senkrecht
zum gegebcne-i:. Lichtstrich eine spiegelnde Ebene angeordnet ist, die ein virtuelles
Bild des al)zubildendcn Lichtstriches in dessen Verlängerung erzeugt. Beide Bilder
werden durch ein gemeinsamiLs Objektiv auf die Bildebene neheneinand:r projiziert.
Unter Umständen ist es auch zwcckmäbig, das Objektiv so anzuordnen, daß die optische
Achse parallel zur Spiegelebene in einem solchen Abstand verläuft, daP@ die Spiegelebene
die Eintrittspupille des Objektivs berührt. Bei dieser Anordnung kann das Objektiv
besser ausgenutzt bzw. kann mit einem. entsprechend kleineren Objektiv gearbeitet
werden.
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Zur Erzeugung der zweiten Abbildung können auch andere optische Mittel
verwendet werden, z. B. ein vor dem Objektiv oder zwischen. dessen Linsen angeordnetes
Prisma, durch das ebenfalls ein neben dem abzubildenden Lichtquerschnitt liegendes
iirtuelles Bild dieses Lichtquerschnittes erzeugt wird. Beide Lichtquerschnitte
werden wie oben durch ein. gemeinsames Objektiv auf die Bildebene projiziert. Bei
dieser Anordnung eniiifielilt es sich, die Basisebene des Prismuis in die optische
Achse zti legen.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung zunächst für ein Kopierverfahren
erläutert.
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i ist der abzubildende Lichtquerschnitt z. B. eines zu kopierenden
-Normalfilms, 2 der als Schmalfilm ausgebildete Kopierfilm, ; ist das Objektiv,
durch das der Lichtfleck von dein Film i auf den Film 2 abgebildet werden soll.
Das Geschwindigkeitsverhältnis der beiden Filme beträgt 1 :2,5. Die Höhe des rechtcekigeii
Lichtqticrschnittes muß also, falls inan eine unverzerrte Tomviedergabe erzielen
will, ini Verhältnis i : a,5, also 1-01i 25/1 auf Colt vermindert werden,
während die Breite des Lichtstriches im Sinne der obigen Auslührungen nur von 250o
lf auf 16oo,tf sinken soll. Abb. i -neigt die bekannte Optik mit den beiden Zylinderlinsen
4. und 5, deren Achsen zueinander senkrecht sind und die verschiedene Breilniveitcn
haben. Diese Optik ist, wie bereits erwähnt, teuer und dabei unzulänglich.
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Abb. 2 zeigt eine Optik zur Ausführung des erfindungsgemä13en Verfahrens.
t ist wiederum der abzubildende Lichtquerschnitt. 6 ein zur Zeicheneheiie senkrecht
steheiicl-,r Spiegel, ; ein sphärisches Objektiv, das auf den Film 2 abbildet, 8
und o sind die beiden nebeneinanderliegendcn Lichtquerschnitte in der Bildebene,
die dein -reellen Bild t und dem virtuellen Bild to in der Gegenstandsüben(# entsprechen.
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Das Objektiv kann auch in der aus Abb. ,; ersichtlichen Weise angeordnet
sein.
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Abt, .l zeigt ein Ausführttii-sbeispiel der Erfindung unter Benutzung
eines Prismas i i.
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das v(ri- das Objektiv gestellt ist.
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Das erhndttngsgemäße Verfahren kann jc -doch nicht nur bei der Kopie,
sondern auch bei der- Aufnahme und Wiedergabe vcrivendec iverdcii. Hier entspricht
dem Lichtstrich ein ausgeIctichteter Spalt. Wenn nun die vorn leuchtenden Objekt
ausgehenden Strahlen eine
beträchtliche Divergenz aufweisen, so
würde bei den bisher üblichen. Verfahren ein Objektiv sehr .großer Öffnung .erforderlich
sein, das entsprechend kostspielig ist; bei. Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dagegen, bei dem auch das virtuelle Bild neben das reelle projiziert wird, kommt
man dagegen mit einem wesentlich kleineren, etwa halb so großen Objektiv aus.
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Bei der Aufnahme und Wiedergabe von Lichttonaufzeichnungen kann die
Erfindung ferner besonders zweckmäßig dann ,angewendet werden, wenn die Form des
abzubildenden Spaltes beispielsweise quadratisch gewählt wird. Ein solcher Spalt
ist an ,sich günstiger in Bezug auf die Ausleuchtung. Die bekannte Anordnung besteht
hierbei darin, daß das Spaltbild durch eili Objektiv auf den Film abgebildet wird.
Bei einem quadratischen Spalt würde dann aber auf dem Film ebenfalls .ein quadratisches
Bild entworfen, was unvorteilhaft für die Tonqualität wäre.' Wenn nun- die Vorrichtung
nach der Erfindung angewendet wird, so kann aus dem quadratischen Spalt ohne weiteres
ein rechteckiger Spalt erzeugt werden. wie er für die Tonaufzeichnung und Tonwiedergabe
gebräuchlich ist. Es wäre also auch ili diesem Falle zwischen dem ausgeleuchteten
Spalt und dem Objektiv beispielsweise eine spiegelnde Fläche, wie es in den Ausführungsbeispielen
beschrieben ist, einzuschalten, so daß neben dem reellen auch noch ein virtuelles
Bild durch das Objektiv abgebildet wird.