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Verfahren zum seitenrichtigen optischen Kopieren von Linsenrasterfilmen
auf ebensolche Filme unter Beleuchtung des Negativfilms von der Rasterseite her
Es ist ein Verfahren zum seitenrichtigen Kopieren von Linsenrasterfilmen
auf fotografische Schichten ohne Linsenrasterung beschrieben worden, das im wesentlichen
dadurch gekennzeichnet ist, daß der Negativfilm mit Hilfe eines der Aufnahmeoptik,
insbesondere in bezug auf die Lage des Farbenfilters, funktionsgleichen Objektivs
von der Rasterseite her derartig durchleuchtet wird, daß er von der Emulsionsseite
aus ein Bild in den Komplementärfarben des Aufnahmegegenstandes zeigt. Falls der
zu kopierende, im folgenden stets als Negativ bezeichnete Film ein Positivfilm ist,
zeigt er ein Bild in den richtigen Farben des Aufnahmegegenstandes. Das vorliegende
Verfahren eignet sich selbstverständlich sowohl zur Herstellung eines Positivs von
einem Negativ wie eines Negativs von einem Positiv. Ebenso kann bei Verwendung eines
fotografischen Umkehrverfahrens von einem Negativ ein Negativ und von einem Positiv
ein Positiv gewonnen werden.
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Während bei Verwendung eines nicht mit Linsenrasterung versehenen
Kopiermaterials der Negativfilm bei der angegebenen Beleuchtungsart im Kontakt kopiert
werden kann, ist dies nicht mehr möglich, wenn das Kopiermaterial ebenfalls Linsenrasterfilm
ist. Es wurde nun gefunden, daß man Linseen rasterfilme farb- und seitenrichtig
auf ebensolch-Filme unter Beleuchtung des Negativfilms von der Rasterseite her kopieren
kann, indem man eine Projektionsoptik verwendet, welche vor dem Positivfilm von
der Ebene, in der sich bei der Aufnahme das Farbenfilter befunden hat, ein reelles
Bild in der der jeweils gewünschten Vergrößerung entsprechenden Größe und Entfernung
entwirft.
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Zur Erläuterung des Erfindungsprinzips soll nachstehend eine Linsenanordnung
beschrieben werden, wobei die durch die Rasterung des Negativfilms hervorgerufenen
Erscheinungen im Interesse der einfacheren Darstellung zunächst unberücksichtigt
bleiben. In Abb. i ist eine leuchtende Ebene E dargestellt, welche im Brennpunkt
eines Kondensors L, mit der Brennweite f, angeordnet ist. Die von E,
welches
z. B. eine gleichmäßig beleuchtete Mattglasscheibe sein kann, ausgehenden Lichtstrahlen
treffen parallel auf das Objektiv L, mit der Brennweite f, welches mit dem
bei der Aufnahme des -Negativfilms verwendeten Aufnahmeobjektiv funktionsgleich
ist. jeder Punkt von E wird -daher in der Brennpunktsebene des Objektivs
L, abgebildet, in der sich der Negativfilm N befindet. In der doppelten Brennweite
von
dem Objektiv L, ist die Linse L, angeordnet, deren Brennweite gleich derjenigen
von L, ist. Der Negativfihn N befindet sich also sowohl in der Brennpunktsebene
des Objektivs L2 wie in derjenigen der Linse L, jenseits der Linse L,
ist
in doppelter Brennweite von L, eine weitere Linse L, angeordnet, welche die gleiche
Brennweite wie die Linse L" und das Objektiv L.. hesitzt. jenseits der Linse L,
befindet sich, mit der Rasterseite nach der Linse zugewendet, in ihrer Brennpunktsebene
der Positivfilm P, auf den kopiert werden soll. Infolge dieser Anordnung wird das
von einem Punkt des Negativfilms ausgehende Licht parallel gerichtet, und die Ebene
F, in dem dem Aufnahmeobjektiv funktionsgleichen Objektiv L., welche derFilterebene
des Aufnahmeobjektivs entspricht, wird in F, als Filterbildebene abgebildet.
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Der eingezeichnete Strahlengang läßt erkennen, daß alle Strahlen auf
den Positivfilm unter genau den gleichen Verhältnissen auftreffen, wie die bei der
Aufnahme des vom Aufnahmeobjektiv auf den Negativfilm fallenden Strahlen. Insbesondere
erscheint die Filterbildebene F2, vom Positivfilm aus gesehen, in der gleichen Weise
wie bei der Aufnahme die Filterebene F, vom Negativfilm aus erschien. Da nun sämtliche
Linsenelemente des Positivfilms P von allen Punkten der Filterbildebene F, die gleichen
Bilder entwerfen, wie die Linsenelemente des Negativfilms N sie von den Punkten
der Filterbildebene F, bei der Aufnahme entworfen haben, so müssen hinter den einzelnen
Linsenelementen des PositivflIms P Schwärzungen entstehen, welche genau den hinter
den entsprechenden Linsenelementen des Negativfilms N vorhandenen Schwärzungen
entsprechen. Da die Bildung der Schwärzen durch die geometrisch-optischen Beziehungen
bedingt und unabhängig von dem Vorhandensein eines Farbenfilters vor dem Negativfilm
ist, so erübrigt es sich, ein solches anzubringen, und es kann mit weißem Licht
auf einen mit orthochromatischer Emulsion versehenen Linsenrasterfihn kopiert werden.
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Es ist bisher unberücksichtigt geblieben, daß die Linsenelemente des
Negativfilms den Strahlengang ändern. Die Rasterung dieses Films wirkt als optisches
Gitter und läßt von jedem Punkt der Filterebene, von deren genauer Abbildung die
Entstehung einer farbrichtigen Kopie abhängig ist, eine Reihe von Interferenzbildern
entstehen. Die Anzahl dieser Interferenzbilder ist um so kleiner, je länger
bei gleicher Anzahl von Linsenelementen je
Längeneinheit die Brennweite ist.
In solchen Fällen wird die durch die Interferenzbüder bedingte Verschwommenheit
der Abbildung verhältnismäßig gering, so daß die Kopien immer noch nahezu farbrichtig
werden. Wenn dagegen die Interferenzbilder sich senkrecht zu der Zylinderlinsenrasterung
weiter über das Gebiet der Filterbildebene hinaus erstrecken, hilft man sich in
der Weise, daß an der dem Aufnahmefilter entsprechenden Stelle des Beleuchtungsobjektivs
oder an der entsprechenden Stelle des von diesem vor dem Positivfilm entworfenen
reellen Bildes oder an beiden gleichzeitig Blenden angeordnet werden, welche das
Übergreifen der Interferenzbilder einer Zone der Aufnahmefilterebene in die einer
anderen Zone verhindern. Man kann hierzu Blenden verwenden, deren Öffnungen an denjenigen
Stellen liegen, die den Schwerpunkten der Filterstreifen entsprechen. In Abb. :z
ist eine Blende dieser Art dargestellt. Gegebenenfalls kann man auch an Stelle der
Blende in die Filterbildebene ein dem Aufnahmefilter gleiches Farbenfilter einsetzen,
ist aber dann auf die Verwendung eines panchromatischen Positivfilms beschränkt,
so daß sich dieses Mittel, welches auch eine Verringerung der Kopierlichtstärke
bedingt, nicht empfiehlt. Am sichersten wird jedes Übergreifen der Interferenzbilder
aus dem Bereich eines Filterstreifens in den eines andern verhindert, wenn man in
die Filterbildebene im Beleuchtungsobjektiv eine Blende einsetzt, welche senkrecht
zur Richtung der Zylinderlinsen des Negativfflms alle den Farbfilterstreifen entsprechenden
Flächen bis auf eine abdeckt. In der Ebene des von dieser Blende entworfenen reellen
Bildes ist dann eine entsprechende Blende in der der gewählten Vergrößerung entsprechenden
Größe anzuordnen. Zu diesem Zweck kann man eine treppenför Imge Blende, wie sie
in Abb. 3 dargestellt ist, verwenden. Eine noch einfachere Blendenform, welche
die gleiche Wirkung erreicht, zeigen die Abb. 4 und 5. Diese Blenden besitzen
spaltfönnige Öffnungen, welche unter einem spitzen Winkel zur Richtung der Zylinderlinsen
des Negativfilms verlaufen, und deren Breite so bemessen ist, daß die von ihnen
infolge der Linsenrasterung entworfenen Interferenzbilder sich nicht überdecken,
und daß der in der Ebene des vor dem Positivfilm entworfenen reellen Bildes angeordnete
Spalt nur das unabgelenkte Bild des vor dem Negativfilm befindlichen Spaltes durchläßt.
Hierdurch wird die bei dem bisherigen Kopierverfahren für Linsenrasterfilme häufig
auftretende Streifigkeit ausgeschlossen.