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Verfahren zur Erzeugung von Parallaxstereogrammell.
Die als Panoramastereogramme bezeichneten Bilder geben bei freier zweiäugiger Betrachtung, auch wenn diese unter einem in ziemlich weiten Grenzen beliebigen Bildwinkel erfolgt, von dem aufgenommenen Gegenstand einen körperlichen Eindruck, der sieh mit dem Betrachtungswinkel stetig im gleichen Sinne ändert wie der Anblick des Gegenstandes selbst bei Änderung des Betrachtungwinkels. Solche Bilder bestehen aus aneinanderschliessenden beispielsweise 0.3 mm breiten Bildstreifengruppen, wobei jeder Bildstreifen aus einer grösseren Anzahl ineinander übergehender Streifen besteht, die je einer Aufnahme aus einem andern Betrachtungswinkel entsprechen.
Wird ein derartiges Bild mit einem Betrachtungsraster gleicher Teilung, wie sie die Bildstreifengruppen besitzen, in einem bestimmten kleinen Abstand überdeckt, der aus sehr feinen durchsichtigen Linien in opaker Grund besteht, so wird durch jede Linie nur ein schmaler Ausschnitt der Bildstreifen gesehen, der der Aufnahme aus einem ganz bestimmten Winkel entspricht. Bei zweiäugiger Betrachtung wird durch jedes Auge ein anderes Bild gesehen. Da die beiden gesehenen Bilder stets Aufnahmen aus verschiedenem Bildwinkel entsprechen, so entsteht eine stereoskopische Wirkung. Da ferner bei der Betrachtung des Bildes aus einem andern Winkel ein anderer Teil der Bildstreifengruppen gesehen wird, der einer Aufnahme aus einem andern Winkel entspricht, so ändert sich auch damit die Ansicht des Gegenstandes.
Die Negative für derartige Bilder werden mit Hilfe eines Linienrasters gewonnen, der sehr feine lichtdurchlässige, durch breitere, lichtundurchlässige Linien getrennte Linienelemente besitzt. Der Raster wird entweder in einem gewissen Abstande vor der lichtempfindlichen Schichte fest angeordnet, und es wird die parallaktische Verschiebung der Abbildung bei der Aufnahme mit seitlich bewegtem Apparat zur Gewinnung von aneinanderschliessenden bzw. ineinander übergehenden Bildstreifensystemen ausgenutzt, oder es wird der Raster dicht vor der Aufnahmeschicht angeordnet und während der Verschiebung des Apparates relativ zur Aufnahmeschieht um eine Rasterteilung verschoben.
Es ist auch bekannt, statt des Linienrasters einen Zylinderlinsenraster zu verwenden, der die Objektivöffnung bzw. eine in diese eingesetzte Schlitzblende als schmales Liniensystem abbildet.
Schliesslich wurde auch vorgeschlagen, eine Reihe vonungerasterten Einzelaufnahmen aus verschiedenen Standpunkten aufzunehmen und die Einzelaufnahmen unter Vermittlung eines vor der Kopierschieht angeordneten Linienrasters zu vereinigen, indem der Linienraster nach dem Kopieren jedes Einzelbildes um die Breite der lichtdurchlässigen Linien verschoben wird.
Die Verfahren, die mit im parallaktischen Abstand vor der Bildsehichte angeordneten Rastern arbeiten, verursachen infolge der Lichtbeugung an den Rasterlinien eine gewisse störende Unschärfe.
Aber auch die Zylinderlinsenraster stellen naturgemäss kein so streng korrektes optisches System dar, dass die Summenwirkung der Streifenbilder nicht Mängel aufweisen würde. Neben Unschärfe ist es besonders die streifenartige verschiedene Helligkeit in der Abbildung gleichmässig heller Flächen, die störend empfunden wird und die ihre Ursache darin hat, dass die durch die Randstrahlen erzeugten Abbildungen lichtschwächer sind als die in den optischen Achsen oder besser gesagt optischen Ebenen der einzelnen Zylinderlinsen liegenden Abbildungsstreifen, eine Erscheinung, die dem sogennaten Vignettieren mindergut korrigierter Objektive analog ist.
Einwandfrei scharfe und gleichmässig helle Bilder können nur hinter einem dicht vor der Bildschicht angeordnetem Linienraster gewonnen werden, sei es nun, dass der Raster vor der Aufnahmeschicht verwendet wird oder vor der Kopierschicht auf die nacheinander parallaktisch verschiedene Einzelaufnahmen kopiert, z. B. vergrössert werden.
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Vollkommen unmöglich ist die Streifenzerlegung mittels Linsenraster wenn so verfahren wird, dass von dem Gegenstand eine Reihe von gewöhnlichen Einzelaufnahmen aus verschiedenen Standpunkten gemacht werden und diese dann nacheinander, z. B. mittels eines Projektionsapparates, auf die Bildschichte vergrössert werden. Da hiebei die optische Achse auf die gleiche Stelle der Bildschicht gerichtet bleibt, würden auch die Abbildungen durch die Rasterzylinder immer auf die gleiche Stelle fallen und diese überbelichten, ohne eine Zerlegung des Bildes in Streifen zu erzeugen. In diesem Falle kann nur mit einem dicht vor der Bildschicl1te angeordneten, jeweils um eine Linienbreite zu verschiebenden Linienraster gearbeitet werden.
Die Betrachtung der Bilder durch einen im parallaktischen Abstand angeordneten, dem Aufnahmeraster analogen Linienraster gibt grosse Lichtverluste und ist nur in der Durchsicht möglich.
Um lichtstarke Bilder zu erhalten, die auch in Aufsicht betrachtet werden können, sind nur Zylinderlinsenraster verwendbar. Gemäss der Erfindung werden nun lichtstarke, von optischen Fehlern freie Parallaxstereogramme dadurch gewonnen, dass die Aufnahme bzw. das Zusammenkopieren von einer Reihe Einzelaufnahmen mittels eines dicht vor der Aufnahme-bzw. Kopierschieht angeordneten verschiebbaren Linienrasters vorgenommen, und das positive Streifensystembild mit einem Zylinderlinsenraster entsprechender Teilung überdeckt wird.
Die hiedurch erzielte wesentlich e Bildverbesserung ist darin begründet, dass bei der Bildgewinnung hinter dem dicht vor der Bildschicht angeordneten Linienraster ein scharfes und gleichmässig helles Bildstreifensystem gewonnen wird, während das unvollkommene optische System des Zylinderlinsenrasters sich bei der Betrachtung nicht so nachteilig auswirkt, wie bei der Aufnahme. Bei der Betrachtung wirkt der Linsenraster als breit streuendes Beleuchtungssystem, da ja hiefür die ganze freie Umgebung als Öffnung wirkt, während die betrachtenden Augen mit ihrem engen Eintrittspupillen für das System Zylinderlinse-Auge jeweils nur einen sehr schmalen Bildstreifen abblenden.
Wie aus der schematischen Figur ersichtlich ist, wird durch jeden Zylinder des Linsenrasters L die Pupille p des Auges A nur als schmaler Streifen p'abgebildet. Es wird also hinter jeder Rasterreihe nur ein schmaler Streifen, der Bildstreifen B gesehen, der jeweils der Aufnahme aus einem bestimmten Bildwinkel entspricht. Durch jede Rasterlinse wird aber etwa ein dem Winkel W entsprechender Lichtstrom auf eine Fläche F abgebildet, die der Rasterteilung entspricht. Der ganze Lichtraum H ! beleuchtet daher das Bild.
Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht auch Stereogramme durch Druck zu vervielfältigen und mit Rastern zu überdecken, die in bekannter Weise durch Einpressen der Linsensysteme in Zelluloid od. dgl. erzeugt wird.