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Verfahren zum Herstellen und Projizieren von Filmen mit Panoramabildern
und Projektionseinrichtung für nach diesem Verfahren hergestellte Filme Zum Zweck,
mit den gebräuchlichen Filmen und Apparaten Panoramabilder aufzunehmen, bediente
man sich bis heute im allgemeinen eines Verfahrens, bei welchem man vor dem Kameraobjektiv
ein System von zylindrischen Linsen anbrachte. Man erhält auf diese Weise auf dem
Film Bilder, deren horizontale Abmessungen in einem andern Verhältnis verkleinert
sind als die vertikalen Abmessungen. Zum Zweck der Projektion bedient man sich wieder
einer gleichen vor dem Objektiv des Projektionsapparates angeordneten Einrichtung
mit zylindrischen Linsen, so daß man auf dem Bildschirm ein Panoramabild in den
richtigen Verhältnissen erhält. Dieses bekannte Verfahren hatte aber den Nachteil,
daß zu seiner Durchführung zylindrische Linsen notwendig waren, deren Herstellung
kompliziert und teuer ist, und welche oft nicht ein unbedingt scharfes Bild ergeben.
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Um die Verwendung solcher zylindrischer Linsen zu vermeiden, ist es
schon bekannt, das Verhältnis zwischen Höhe und Breite des Bildes zu verändern.
So wählte man an Stelle des gebräuchlichen Verhältniss@es 3:4 ein solches von
3:8. Wollte man nun einen normalen Film verwenden, dessen Breite ein für
allemal bestimmt ist, so war man gezwungen; die Höhe der Panoramabilder auf dem
Film auf die halbe Höhe eines normalen Bildes zu beschränken. Daraus folgt, daß,
wenn normale Projektionsapparate verwendet werden, die Beleuchtungsstärke auf dem
Bildschirm ungenügend wurde. Wenn man
auf der andern Seite bei gleichbleibender
Bildschirmhöhe dessen Breite verdoppelt, so ist man gezwungen, ebenfalls die Lichtstärke
der Lichtquelle zu verdoppeln, um so die gleiche Beleuchtungsstärke auf dem Bildschirm
zu erhalten. Der Lichtstärke der Lichtquelle sind aber nun gewisse Grenzen gesetzt,
wenn man nicht Gefahr laufen will, den Film zu beschädigen. Diese Grenze liegt normalerweise
bei ungefähr gooo Lumen, und nur die Verwendung gewisser Spezialeinrichtungen kann
Lichtstärken bis 14 000 und 15 ooo Lumen gestatten. Zieht man nun weiter in Betracht,
daß die Panoramabilder bei einem Verhältnis von Höhe zu Breite von 3:8 um die Hälfte
kleiner sind als normale Bilder, so ist leicht einzusehen, daß die Beleuchtungsstärke
des Bildschirmes für solche Panoraniahilder auch. bei Verwendung der genannten Spezialeinrichtungen
ungenügend bleiben wird.
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Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren zum Herstellen
und Projizieren von Filmen mit Panoramabildern von halber Höhe der Normalbilder
zu schaffen, welches es gestattet, eine genügende Beleuchtungsstärke des Bildschirmes
zu erhalten, indem der gesamte, durch das Bildfenster noTmaler Größe des Projektionsapparates
durchtretende Lichtstrom zur Projektion verwendet wird. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß man auf einem Positivfilm zwei gleiche Bilder von
je halber Normalbildhöhe untereinander aufbringt und diese beiden Bilder gleichzeitig
so projiziert, daß die getrenntem Bilder je über eine Ablenkeinrichtung auf einem
Bildschirm zur Deckung kommen.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Projektionseinrichtung
für nach diesem Verfahren hergestellte Filme, welche in allgemein bekannter Weise
eine Projektionslampe zur Beleuchtung des Bildfensters besitzt, vor welchem der
mit Doppelbildern versehene Positivfilm durchgeführt wird. Die Einrichtung ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Bildtrenner und zwei Bildablenker aufweist,
wobei der Bildtrenner dazu dient, jedes der beiden gleichen Bilder auf je einem
der Bildablenker zuzuleiten und wobei weiter jeder Bildablenker sein Bild mit Hilfe
eines Objektivs auf den Bildschirm wirft, und zwar so, daß sich die von den zwei
Ablenkern projizierten Bilder überdecken.
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Eine Ausführungsart des .erfindungsgemäßen Verfahrens sowie drei Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Einrichtung werden in der Folge an Hand der Zeichnung näher
erläutert werden.
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Fig. i zeigt schematisch das Negativ eines Films mit Panoramabildern,
deren Höhe und Breite im Verhältnis von 3 : 8 zueinander stehen; Fig.2 zeigt einen
entsprechenden, durch eine Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen
Positivfilm; Fig. 3 veranschaulicht das optische Schema einer ersten Ausführungsform
der Einrichtung zur Projizierung eines Films gemäß Fig. 2; Fig.4 zeigt das optische
Schema einer zweiten Ausführungsform der Einrichtung, bei welcher die Bildablenker
zwischen dem Film und den Objektiven angeordnet sind; Fig.5 zeigt in vergrößertem
Maßstab den optischen Teil einer Einrichtung nach Fig. 4; Fig. 6 stellt das optische
Schema einer dritten Ausführungsform der Einrichtung dar, bei welcher die Bildablenker
zwischen der Projektionslampe und dem Film angeordnet sind; Fig. 7 zeigt schematisch
den optischen Teil einer Einrichtung nach Fig. 6, und Fig. 8 veranschaulicht einen
Film, wie er für die Einrichtungen gemäß Fig. 4 und 6 verwendet wird. Fig. i stellt
das Negativ eines Films mit Panoramahildern dar, deren Höhe und Breite im Verhältnis
von 3:8 zueinander stehen. Die aufeinanderfolgenden Bilder i, 2, 3, 4, deren
Höhe die Hälfte derjenigen eines normalen Bildes ist, sind in einem Abstand der
Höhe eines solchen Bildes untereinander angeordnet. Zum Zweck, aus diesem Negativfilm
den Positivfilm zu erhalten, kopiert man fürs erste einmal den Negativfilm nach
Fig. r normal, so da:ß auch auf dem Positivfilm mit einem Abstand je eines Bildes
die Bilder i, 2, 3, 4 entstehen. Anschließend verschiebt man den Positivfilm um
die Höhe eines Panoramabildes und kopiert die Negativbilder i, 2, 3, 4 in die Zwischenräume
der Positivbilder z, 2, 3, 4 und erhält so die Bilder i a, 2 a, 3a, 4a, wobei die
identischen Bilder i-i a, 2-2a usw. unmittelbar untereinanderliegen.
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Der so erhaltene Positivfilm gemäß Fig.2 besteht demnach aus untereinanderliegenden
Paaren gleicher Bilder, wobei je ein Paar solcher Bilder die gleiche Oberfläche
besitzt wie ein einziges Normalbild. Soll ein solcher Film projiziert werden, so
ist es notwendig, die beiden übereinstimmenden Bilder je eines Paares zu trennen
und so abzulenken, daß sie gleichzeitig auf den Bildschirm projiziert werden und
sich dort überdecken. Auf diese Weise kann der ganze Lichtstrom, der durch das Bildfenster
des Projektionsapparates fällt, zur Beleuchtung des Bildschirmes verwendet werden.
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Dies kann nun mit der erfindungsgemäßen Einrichtung geschehen, von
welcher eine erste Ausführungsform schematisch in Fig. 3 dargestellt ist.
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Die von der Lichtquelle i ausgehenden Lichtstrahlen treffen auf den
Film :2 von der Art, wie er in Fig. 2 dargestellt ist. Die Bilder dieses Films werden
durch eine Optik 3 auf einen Bildtrenner ,4 projiziert. Bei der in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsform wird der Bildtrenner durch zwei Spiegel gebildet, welche unter einem
gewissen Winkel gegeneinander so angeordnet sind, daß das obere Bild des angestrahlten
Bildpaares auf dem oberen Spiegel und das untere Bild auf dem unteren Spiegel des
Bildtrenners 4 erscheint. Jedes dieser beiden Bilder auf den genannten Spiegeln
wird durch je eines der Objektive 5 und 6 auf einen Bildablenker 8 geworfen, der
seinerseits das Bild auf den Bildschirm 7 reflektiert. Die beiden Bildablenker 8
sind so angeordnet, daß sich die von ihnen reflektierten Bilder auf dem Bildschirm
7 überdecken.
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In den Fig. 4 und 5 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung dargestellt.
Diese Einrichtung weist eine Projektionslampe
i auf, deren Lichtkegel das Fenster 13 des Apparates ausfüllt. Der Film i4.,
welcher durch an sich bekannte Mittel vor dem Fenster 13 durchgezogen wird, ist
ein solcher gemäß Fig. 2, d. h., es befinden sich stets Paare von identischen Bildern
(2-2 a), deren Höhe sich zur Breite verhält wie 3 : 8 untereinander. Diese beiden
Bilder (2-2a), welche zusammen die gleiche Höhe besitzen wie ein Normalbild, befinden
sich also gleichzeitig vor dem Fenster 13- In Richtung der Lichtstrahlen sind vor
dem Film 14 ein Bildtrenner 15 und zwei Bildablenker 9 und io derart angebracht,
daß das obere Bild 2 auf den oberen Bildablenker 9 und das untere Bild 2 a auf den
unteren Bildablenker io reflektiert wird.
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Durch je einen der Bildablenker 9 und io sowie eines der Objektive
i i und i2 werden die Bilder so auf den Bildschirm 7 projiziert, daß sie sich dort
völlig überdecken.
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Wie schon an früherer Stelle ausgeführt, befinden sich bei diesem
Ausführungsbeispiel der Bildtrenner und die Bildablenker zwischen dem Film 14 und
den Objektiven ii und 12. Dies hat zur Folge, daß ein Teil des von der Lichtquelle
emittierten Lichtes im Abbildungsstrahlengang durch den Bildtrenne@r und die Bildablenker
absorbiert wird. Wenn auch in der Praxis diese Absorption unbedeutend ist, so kann
es Fälle geben, wo, im Abbildungsstrahlengang alle Lichtverluste vermieden «-erden
müssen.
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In solchen Fällen wird. mit Vorteil die dritte in den Fig. 6 und 7
dargestellte Ausführungsform der Einrichtung angewandt. Diese Einrichtung entspricht
im wesentlichen derjenigen gemäß den Fig. .I und 5, und entsprechende Teile sind
auch mit gleichen Bezugszeichen versehen. Der einzige Unterschied besteht darin,
daß der Bildtrenner 15 und die Bildablenker 9 und io zwischen der Projektionslampe
i und dem Bildfenster 13 angeordnet sind, vor welchem letzten der Film auf bekannte
Weise vorbeigezogen wird. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Lichtstärke der
Lichtquelle i um die durch den Bildtrenner und die Bildablenker al,sorbierte Lichtmenge
vergrößert werden kann, ohne daß dadurch der Film beschädigt würde.
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Auf dem mit dieser Einrichtung zu verwendenden Film sind die beiden
identischen Bilder um die doppelte Bilderhöhe gegeneinander versetzt, wie dies in
Fig. 8 dargestellt ist. Aus dieser Figur ist ersichtlich, daß zwischen zwei identischen
Bildern II und II a die Bilder I a und III eingeschoben sind und daß die Bilder
in der Reihenfolge I, 0 a, II, l a, III, II a, IV usw. angeordnet sind.
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Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel bestanden der Bildtrenner
und die Bildablenker aus Spiegeln. Ein solcher Aufbau ist aber nicht unbedingt notwendig,
und die gleiche Wirkung könnte auch mit andern optischen Mitteln erreicht werden.
So könnte beispielsweise auch ein Bildtrenner verwendet werden, der aus einem einzigen
Spiegel oder aus Prismen oder Linsen besteht. Auf gleiche Weise könnten auch die
Bildablenker aus Prismen oder Linsen aufgebaut sein. Wesentlich ist nur, daß es
das beschriebene Verfahren und die beschriebene Einrichtung gestatten, Panoramabilder
unter Vermeidung von zylindrischen Linsen zu projizieren.
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Das beschriebene Verfahren eignet sich ebenfalls zur Projektion stereoskopischer
Filme. Wenn zum Beispiel mit Hilfe eines stereoskopischen Prismenaufnahmegerätes
auf zwei verschiedenen Filmen Bilder aufgenommen werden, deren Seitenverhältnis
3:8 und deren Aufnahmepunkt um weniges verschieden ist (Linksbild und Rechtsbild),
so. können auf einen einzigen Positivfilm diese beiden- Bilder gemäß dem beschriebenen
Verfahren untereinander kopiert werden. Zur Projektion kann man sich unter Zwischenschaltung
von Polarisatoren der beschriebenen Einrichtungen bedienen, so daß die beiden um
weniges voneinander verschiedenen Bilder sich auf dem Bildschirm überdecken und
der Beschauer durch eine Polarisationsbrille- ein plastisches Bild sieht. Immerhin
ist bei dieser Verwendungsart darauf hinzuweisen, daß die Polarisatoren fast die
Hälfte des Lichtes absorbieren.
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Des weiteren macht es keinen Unterschied, ob beispielsweise diese
stereoskopischen Filme farbig sind oder nicht, so daß grundsätzlich stereoskopische
Farbenpanoramabilder projiziert werden können.