-
Reflex-Sucher für kinematographische Aufnahme-Apparate Die Verwendung
eines stationären Reflex-Suchers bei kinematographischen Aufnahme-Apparaten erfordert
eine Vorrichtung mit einer halbreflektierenden Fläche, da diese ständig in dem Weg
des vom Objektiv ausgehenden Lichtbündels bleibt im Gegensatz zu dem Verfahren bei
photographischen Apparaten, bei denen der reflektierende Spiegel während der Aufnahme
wieder aufgerichtet wird.
-
Aus praktischen Gründen eignet sich das Prisma für die in Frage stehende
Anwendung am besten. jedoch sind dabei noch folgende Schwierigkeiten zu überwinden:
a) Wenn man, wie bei photographischen IZeflex-Apparateit, die Gesamtheit des durch
das Objektiv gehenden Strahlenbündels reflektieren will, dann rriuß das Prisma von
solchen Ausmaßen sein, daß es nicht mehr in einem kinematographischen, mit einem
gewöhnlichen Objektiv ausgerüsteten Aufnahme-Apparat untergebracht werden kann;
b) die Glasstärke, durch die das Strahlenbündel in der Richtung des Films hindurchgehen
muß, wird so groß, daß sie erhebliche Abweichungen in der Ebene hervorruft. Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Reflex-Sucher für kinematographische
Aufnahme-Apparate, der die angeführten Mißstände beseitigen soll. Er besteht aus
einem in den Apparat zwischen dem Objektiv und dem Verschluß in den Durchgang des
von dem Objektiv ausgehenden Strahlenbündels gelegten Prisma, das eine halbreflektierende
Fläche aufweist, die nur einen Teil der Strahlen dieses Bündels auffängt, der jedoch
ausreichend ist, um das auf den Film zu projizierende Bild durch Reflexion auf einer
Mattscheibe hervorzurufen.
-
Die Zeichnung zeigt schematisch als Beispiel eine Ausführungsform
der Erfindung, und zwar ist Fig. i ein axialer Schnitt; Fig. 2 ist ein zur Erläuterung
dienendes Schema. Das Objektiv i ist teilweise im Aufriß gezeigt, und nur sein hinterer
Teil ist geschnitten. Der Verschluß ist mit 2 bezeichnet und die Ebene des Films
mit 3.
-
Zwischen dem Objektiv i und dem Verschluß 2 ist ein Prisma P angeordnet,
das aus drei Teilen 4, 5 und 6 besteht. Die Teile 4 und 5 bilden zusammen
einen
Körper von rechteckigem Querschnitt, der die halbreflektierende Fläche 7 enthält.
Der Teil 6 hat einen trapezförmigen Querschnitt, und seine kleinere Grundfläche
hat annähernd die gleichen Abmessungen wie die kleine Seite des Rechtecks 4, 5.
Seine große Grundfläche M'N' besitzt eine mattierte Oberfläche, auf der sich das
reflektierte Bild bildet.
-
Die halbreflektierende Fläche 7 hat erheblich geringere Abmessungen,
als notwendig wären, um das gesamte Strahlenbündel aufzufangen, dessen äußere Strahlen
mit a und b bezeichnet sind. Die Fläche 7 fängt nur den Teil des Strahlenbündels
auf, der notwendig ist, um auf dem Schirm M':\"' das auf die Ebene 3 des Films geworfene
Bild M-N zu erzeugen.
-
Die geringe Glasdicke, durch die das Bündel a, b hindurchgehen muß,
bringt keine schädlichen Abweichungen in der Ebene 3 des Bildes 31-A' hervor.
-
Um die schädlichen Wirkungen der Reflexion der Strahlen des Bündels
durch die ebenen Flächen d und e des Prismas P zu verringern, können diese Flächen
einer Behandlung unterzogen werden, die die Reflexionswirkung verringern.
-
Bei der beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten :Anordnung
können Strahlen, wie der Strahl A-B, die halbreflektierende Fläche 7 in einem Punkte
C treffen, dann von neuem durch die zweite ebene Fläche d des Prismas in einem Punkte
D reflektiert werden und schließlich auf die Mattscheibe in einem Punkte
F auftreffen. Die Gesamtheit dieser doppelt reflektierten Strahlen erzeugt alsdann
in der Ebene M'N' ein zweites, unerwünschtes Bild, das gegenüber dem Hauptbild umgekehrt
ist. Dieses zweite Bild kann beseitigt werden, wenn man verhindert, (laß die durch
die Fläche 7 und die zweite ebene Fläche d des Prismas zurückgeworfenen Strahlen
in die Ebene des Bildes M'N' gelangen. Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß man
einen Schirm E oberhalb der halbreflektierenden Fläche 7 und der Austrittsfläche
d des Prismas P benachbart anbringt. Dieser Schirm E kann z. B. durch eine einfache
schräge Fläche an dem Teil 6 des Glases gebildet werden. Der Rand des Schirms E
muß sich gegen eine Gerade legen, die durch M' geht und senkrecht auf der Schnittgeraden
der Fläche 7 mit der Austrittsfläche d des Prismenteils 5 steht.
-
Die Vorteile der beschriebenen Anordnung sind die folgenden: i. Infolge
der Anordnung des Suchers in dem Apparat vor dem Verschluß gibt es keine Verschwommenheit
des reflektierten Bildes; 2. die Lichtstärke des reflektierten Bildes bleibt die
gleiche im Ruhezustand und während einer Aufnahme; 3. das Prisma bildet eine feste
Anordnung, deren Reinigung man ohne Gefahr vornehmen kann; 4. die Anordnung des
Suchers gestattet, das Einstellen der Bildschärfe und das Suchen sowie das Einstellen
des Bildausschnitts ohne irgendwelche Parallaxe vorzunehmen.
-
Die beschriebene Anordnung kann in ihren Einzelheiten auch anders
ausgebildet sein, ohne über
den Umfang der Erfindung hinauszugehen. Der |
Teil 6 des Prismas kann einen anderen Querschnitt |
als den beschriebenen haben, z. K kann er recht- |
eckig sein. Dieser Teil könnte auch weggelassen |
werden und ein Mattglas an die Stelle der Fläche |
M'N' gesetzt werden. |
Fig. z zeigt schematisch, in welcher Weise inan |
praktisch die Abmessung der halbreflektierenden |
Fläche 7 bestimmen kann. Diese Figur zeigt bei 3 |
die Ebene des Films, undM,A@bezeichnendiebeiden |
gegenüberliegenden Kanten des projizierten Bildes. |
a und b sind die äußeren Strahlen des Strahlen- |
bündels, das durch die Öffnung N des Objektivs hin- |
durchgeht. 0-O ist die optische Achse. |
Ausgehend von der Mitte der Öffnung 8 zieht |
man die beiden Strahlen 9 und io bis zu den Punk- |
ten M und 1 '. |
An der für die Anordnung des lZeflektors gewähl- |
ten Stelle zeichnet man zu leiden Seiten der opti- |
schen Achse 0-O die Ebene dieser reflektierenden |
Fläche unter 45° ein und trägt alsdann die von 9 |
und io nach ii und 12 reflektierten Strahlen ein. |
Die Schnittpunkte der Strahlen i t und 12 mit a |
geben die Mindeststärke des Prismas Y an. |
Die beschriebene Anordnung ist insbesondere für |
Aufnahme-Apparate von Filmen kleinen Formats |
anwendbar, z. B. für Filme von 8 111m. |