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Vorrichtung zur gleichzeitigen Herstellung der Teilbilder einer mehrfarbenaufnahme
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur gleichzeitigen Herstellung der Teilbilder
einer Mehrfarbenaufnahme und bezweckt eine weitere Ausbildung der durch Patent d.21495
geschützten Vorrichtung. Bei letzterer sind die strahlenbegrenzend wirkenden Spiegelkanten
in der Ebene eines hinter dem Objektiv befindlichen Blendringes angebracht. Durch
die Anbringung der Spiegel in dieser Weise, und zwar zweckmäßig mit Neigung von
30 bis 40° zur optischen Achse, werden symmetrische Teile der wirksamen Blendenöffnung
herausgeschnitten, deren Schwerpunkte in einer Geraden nebeneinanderliegen, wodurch
geringe parallaktische Unterschiede der erzeugten Teilbilder hervorgerufen werden.
Bei dieser Ausbildung sind kreisförmige Irisblenden üblicher Art nicht anwendbar,
weil die äußeren Segmente in überwiegendem Maße weggeblendet werden, so daß schon
bei mittlerer Blende nur das mittlere Segment Licht erhielte. Es müssen daher elliptische
Steckblenden verwendet werden, bei denen jedoch die Schwerpunkte der segmentförmigen
Teilöffnungen an derselben Stelle bleiben. Die parallaktischen Abweichungen lassen
sich also bei dieser Ausbildung der Spiegel durch Abblendung nicht verkleinern.
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Um die üblichen Blenden anwenden und durch Abblendung die Tiefenschärfe
verbessern zu können, sind nach der Erfindung die zur Teilung der Lichtstrahlen
hinter dem Objektiv angebrachten Spiegel trapezförmig gestaltet und berühren sich
mit ihren kurzen Trapezkanten, so daß die ungespiegelten Lichtstrahlen zu beiden
Seiten der Spiegel vorbeigehen.
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Hierdurch wird auch erreicht, daß das Verhältnis der Lichtmengen der
gespiegelten und der ungespiegelten Teilöffnungen' zueinander durch die Blendenöffnung
beeinflußt werden kann, wodurch die Unterschiede in der Empfindlichkeit der Teilplatten
ausgeglichen werden können, und zwar ohne Verschiebung -der optischen Achse des
Objektivs gegen die Symmetrieachse des Strahlenteilers.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.
Abb. z ist ein waagerechter Schnitt durch eine mit' dem neuen Strahlenteiler versehene
Kamera, Abb.2 eine Seitenansicht der zungenförmigen Spiegel und des Spiegelträgers
und Abb.3 ein achsensenkrechter Schnitt durch den Strahlenkegel, der die Art der
Lichtteilung erkennen läßt. Die Abb.4 bis 7 erläutern die Wirkung der neuen Spiegelanordnung
in bezug auf Verbesserung der Tiefenschärfe, und die Abb. 8 bis 1 o lassen die Beeinflussung
des Lichtteilungsverhältnisses durch die neue Spiegelform erkennen.
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In Abb. r sind hinter dem Obj ektiv0 einer Kamera für Mehrfarbenaufnahmen
zwei Spiegel S' und S2 unter einem Winkel von 3o bis 40° angebracht. Die Spiegel
sind trapezförmig gestaltet und auf einem Spiegelträger T mit Hilfe. von
Säulen X, Y befestigt.
Der Spiegelträger T ist zu Justierzwecken
um eine Achse L (Abb. i und 2) schwenkbar. Die drei Kassettenträger KI, K2, K3 sind
mit Filtern F1, F2, F8 ausgerüstet. Die Abb. 3 zeigt einen achsensenkrechten Schnitt
nach I-I der Abb. i durch den Strahlenkegel oder, was dasselbe ist, die Form der
Zerstreuungskreise eines unendlich fernen Achsenpunktes und läßt erkennen, daß gemäß
der Erfindung die Strahlenteilung in sektorenartigen Ausschnitten erfolgt, so daß
die Fläche i die Platte P1 und die Fläche 3 die Platte P3 mit Hilfe der Spiegel
S1 und S2 belichtet. An den Spiegeln vorbei wird entsprechend den beiden Flächen
2, 2 durch direkte Strahlen die Platte P2 belichtet. Der punktiert eingezeichnete
kleinere Kreis .gibt die Form des abgeblendeten Lichtbüschels an und zeigt, daß
die runde Form der Irisblende anwendbar ist, indem von jedem Teilbüschel i, 2, z
und 3 Lichtmengen rveggenommen werden.
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Die Wirkungsweise der neuen Spiegelanordnung bei Abblendung ist aus
den Abb. 4 bis io zu ersehen. Die Abb.4 bis 7 stellen die Büschelquerschnitte dar,
die eingezeichneten Punkte die Schwerpunkte dieser Querschnittflachen. Diese Ouerschnittpurnkte
sind zugleich die Durchstoßungspunkte der Mittelstrahlen der Teilbüschel. Da die
gezeichneten Querschnitte den Zerstreuungsfiguren geometrisch ähnlich sind, so können
sie auch als Zerstreuungsfiguren betrachtet werden. Dann geben die eingezeichneten
Schwerpunkte die Orte der als sehr klein zu denkenden Zerstreuungsfiguren in bezug
auf den Achsenstrahl an.
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Abb.4 gibt die Teilung und Form der Strahlenbüschel einer mit den
Spiegeln nach Patent 421495 ausgerüsteten Kamera bei voller Öffnung, Abb. 5 dasselbe
bei elliptischer Blendung an. Man sieht, daß die Schwerpunkte e1, f1, g1 gegenüber
der vollen Öffnung e, f, g ihren Ort nicht verändert haben, daß also die Entfernung
der Mittelstrahlen durch die Abblendung nicht beeinflußt wird. Im Gegensatz dazu
stehen Abb. 6 und 7, die die neue Spiegelteilung darstellen. Die Mittelstrahlen
a, b, c, d bei voller öffnung. sind in Abb. 6, die Mittelstrahlen bei mittlerer
Blende a', b1, cl, dl in. Abb. 7 dargestellt. Man erkennt ohne weitres, daß die
Mittelstrahlen durch die Abblendung sämtlich dem Achsenstrahl näher gerückt sind
und infolgedessen eine Verbesserung der,parallaktischen Unterschiede eingetreten
ist. Bemerkt sei hierbei, daß die beiden Öffnungen, die den Mittelstrahlen c, c
entsprechen, selbstverständlich gesonderte Zerstreuungskreise hervorrufen, daß also
in diesem Fall die Tiefenunschärfe sich in Form doppelter Konturen auswirkt. Diese
Doppelkonturen rücken mitAbblendung näher aneinander, wie Abb. 7 darstellt, und
gehen im übrigen, da sie nur das rote Teilbild zeigen, im Zusammendruck unter und
werden nicht mehr bemerkt.
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Abb. 8 zeigt die Lichtteilung bei voller Öffnung, Abb. 9 die Lichtteilung,
wenn durch die Blende die Öffnung auf die Hälfte des Durchmessers verringert worden
ist. Abb. io stellt zur besseren Veranschaulichung der Verhältnisse eine geometrisch
ähnliche Vergrößerung von Abb. 9 auf den alten Durchmesser dar. Die Lichtmengen,
die die einzelnen Platten erhalten, sind den Größen der Flächen i bis 3 proportional.
Aus einem Vergleich der Abb. 8 mit der Abb. io erkennt man, daß die Flächen i und
3 an Größe gewonnen haben auf Kosten der Flächen 2, die durch die Abblendung verringert
worden sind. Es ergibt sich hieraus, daß durch Abblendung ,das Verhältnis der Lichtmengen,
welche die Platten i und 3 erhalten, zu der Lichtmenge, die die Platte :2 erhält,
vergrößert werden kann. Das Maß dieser Beeinflussung der Lichtmenge durch Abblendung
kann durch passende Wahl der Kantenlängen m, n und des Trapezwinkels der Spiegel
von vornherein genau den praktischen Bedürfnissen angepaßt werden.