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Anordnung zur Steuerung von Strahlungen, insbesondere für bildtelegraphische
Zwecke Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Steuerung von Strahlungen, insbesondere
von Lichtstrahlungen für bildtelegraphische Zwecke, bei der die Steuerung durch
Anderung der Bildweite eines in seiner Form veränderlichen, die Strahlen sammelnden
Hohlspiegels erfolgt und das Lichtbündel in einer Blendenfläche einen Ouerschnitt
von der Größenordnung des Loches oder Schirmes der Blende hat. Eine solche Anordnung
ist bekannt. Erfindungsgemäß wird bei dieser Art der Strahlungssteuerung dafür Sorge
getragen, daß die von der Mitte des Spiegels ausgehenden Strahlen geringer Neigungsänderung
nicht zur Steuerung herangezogen werden. Dadurch wird die Wirkung der Anordnung
wesentlich verbessert, indem zu Steuerungszwecken nur die hierfür am besten geeigneten
Strahlen, nämlich die Strahlen herangezogen werden, welche unter der Einwirkung
des in der Fläche veränderlichen Hohlspiegels die größte Neigungsänderung erfahren.
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Die Strahlen geringer Neigungsänderung können nach einer Weiterbildung
der Erfindung seitlich herausgelenkt und zu anderen Steuerungs- und Beobachtungszwecken
nutzbar gemacht werden. Auch kann der Raum an dem von Strahlen geringer Neigungsänderung
getroffenen Teil des in seiner Form veränderlichen Hohlspiegels zur Anbringung steuernder
Mittel ausgenutzt werden. Ferner können die Blenden z. B. als Gitter mit umlenkenden
Mitteln verbunden sein. Auch kann die Anordnung so getroffen werden, daß das Strahlenbündel
mehrmals nach der gleichen steuernden spiegelnden Fläche hingelenkt wird, und weiterhin
können auch beide Seiten der Blende vorzugsweise mit Hilfe von Strahlenumlenkung
ausgenutzt sein.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung beispielsweise in mehreren
Ausführungsformen in schematischer Darstellung.
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In der Anordnung der Fig. i dient als zu steuernde Lichtquelle eine
eingekapselte Glühlampe i mit geradlinigem dünnem, verbreitert gezeichnetem Faden
a, der senkrecht zur Zeichnungsebene zu denken ist und nahe dem Brennpunkt einer
achromatischen Linse 3 seitlich der Linsenachse angeordnet ist. Das aus der Linse
3 austretende, nahezu parallele Strahlenbüschel fällt auf eine in der Fläche veränderliche
elastische ebene Spiegelmembran q., welche annähernd senkrecht gegen die Linsenachse
gestellt ist und das Lichtbüschel so in die Linsenanordnung zurückwirft, daß ein
Bild 5 des Glühlampenfadens seitlich vom Glühfaden nahe dem Brennpunkt der Linse
entsteht. Am Ort dieses schmalen Glühfadenbildes 5 ist eine geschwärzte undurchsichtige
Bandblende 6 von gleicher Breite angeordnet, die im Ruhezustand der Membran
das
auf ihr sich einschnürende Strahlenbündel restlos auffängt und abschirmt.
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Wird durch irgendwelche Kraftwirkungen die ebene Spiegelmembran q.
in ihrer Fläche verändert, z. B. konvex gegen die Linse durchgebogen, so verändert
sich hierdurch für das zurücklaufende Strahlenbüschel die durch Membran und Linse
bedingte Gesamtbrennweite und damit auch die Schnittweite oder Bildweite des Strahlenbüschels.
Das Strahlenbüschel schnürt sich gemäß den punktierten Linien der Fig. r erst an
einer entfernteren Stelle, z. B. bei der Stelle 7, zusammen, und es geht infolgedessen
ein größerer Teil der Randstrahlen an der Randfläche 6 vorbei. Der seitlich der
Blende 6 vorbeigehende Lichtanteil wird offensichtlich um so größer, je stärker
die Membrandurchbiegung und Bildweitenverlagerung ist. Seine Zusammenfassung beispielsweise
zur Bestrahlung lichtelektrischer Relaisvorrichtungen oder zu einer Lichtlinie für
Tonfilmaufnahmen oder zu einem Lichtpunkt für Registrierzwecke oder bildtelegraphische
übertragungen kann in bekannter Weise durch optische Hilfsmittel erfolgen: Im allgemeinen
wird man Blende und Fadenbild nach dem Vorgang anderer Lichtsteuerungen so zueinander
einsteilen, daß bei ungesteuerter Membran mittlere Helligkeit vorhanden ist. Dies
kann z. B. dadurch geschehen, daß man bei ebener Membran die Blende 6 so viel näher
der Linse einstellt; daB aus dem bei der Blende verbreiterten Bündel etwa in der
Art der Fig. r die Hälfte der Gesamtlichtmenge abgefangen wird. Eine Membrandurchbiegung
konkaver Art gegenüber der Linse ergibt dann Brennweitenverkürzung und stärkere
Einschnürung am Blendenört, also eine Vermehrung des Lichtverlustes durch die Blende,
d. h. eine Helligkeitsabnahme. Andererseits wird eine Konvexdurch-Biegung der Membran
eine Büschelverbreiterung bewirken, bei der die Schwächung noch vermindert und eine
Helligkeitszunahme eintritt.
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Einen bekannten Gefahrenpunkt bei Lichtsteuerungen, die mit der Kerrzelle
oder Interferenzen arbeiten, bildet die Übersteuerung der Hell- oder der Dunkelstellung.
Eine Sicherheit gegen übersteuerüng der Dunkelstellung ist leicht zu erreichen,
wenn man, wie in den Fig. 2 a, 2 b, 2 c dargestellt, durch Zerschneiden der Linse
3 der Fig. z längs eines Durchmessers und Auseinanderrücken der Linsenhälften oder
durch äquivalente optische Mittel, z. B. Einschalten von zwei Prismen oder von zwei
etwas schräg gestellten Platten oder durch schwach ablenkenden biprismatischem Anschliff
der planen Linsenfläche, zwei gegeneiiiander verschobene Strahlenbüschel
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und g hergestellt, welche in der Membrandunkelstellung gerade auf die Kantenstreifen
einer breiten Blende ro fällen, wie Fig. 2 a zeigt. Durchwölbungen der Membran,
die :eine Bildweitenvergrößerung ergeben, führen ;.dann wieder zu seitlichem, d.
h. äußerem Vor-@Uegehen von Licht an der Blende, wie der gestrichelte Strahlengang
in Fig. 2 b erkennen läßt. Bei Bildweitenverkürzung bleiben hingegen gemäß den punktierten
Linien der Fig. 2 c die Strahlen abgefangen.
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Um eine hohe Empfindlichkeit der Steuerungsanordnung zu erzielen,
wendet man sehr schmale Lichtlinien und Blenden an. Beispielsweise nimmt man für
Objektiv und Membran eine Öffnung mit 2o mm Durchmesser, eine Objektivbrennweite
von zoo min und für Glühfäden und Blende eine Breite von je o, i mm an. Geeignete
Membranen sind beispielsweise die hochebenen metallischen Spiegelmembranen, für
die zweckmäßig ein hartes, spezifisch leichtes Material von hoher elastischer Dehnung,
aber verschwindender bleibender Veränderung gewählt wird. Ferner können auch Membranen
aus organischen oder anorganischen Materialien mit spiegelndem Überzug, z. B. aus
Cellulose; Kunstharzen, gummiartigen Stoffen; Glas, Glimmer, Verwendung finden.
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Statt bei unbeeinflußter Membranform das Lichtbüschel an seiner engsten
Einschiiürungsstelle, dem Ort des Glühfadenbildes, durch eine Schirmblende abzufangen,
kann man umgekehrt auch die Lichtstrahlen durch einen schmalen Schlitz hindurchtreten
lassen. Änderungen der Abbildungsweite führen dann sinngemäß wieder zu starken Lichtänderungen
hinter der Blende. In beiden Fällen ist völlige Dunkelsteuerung erreichbar, wenn
man, wie in der Fig. r angedeutet, gemäß der Erfindung den weiteren Kunstgriff gebraucht,
die wenig steuernden Mittel-Büschel auszuschalten, z. B. durch eine Objektiv- öder
Membranspiegelblende o. dgl.
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Maßgebend für eine empfindliche Lichtsteuerung sind offenbar die Neigungsänderungen,
welche die verschiedenen Teile der Membranoberfläche liefern. Wenig wirksam sind
nicht nur die unmittelbaren Randteile, die man schon der geringen Ebenheit wegen
ausschalten wird, sondern auch der an sich gut ebene Mittelteil der Membran. Am
günstigsten wirken die Stellen des sogenannten größten Biegungspfeiles. Wie eine
nähere überlegung zeigt, tragen bei senkrecht stehenden linienartigen Einschnürungsstellen
und Blendenanordnungen von den verschiedenen Teilen der spiegelnden Membränfläche
nur diejenigen seitlichenLichtbüschelteile der steuernden Membranfläche zur wirksamen
Lichtsteuerung bei, welche von den waagerecht
neben der Membranmitte
liegenden Flächenteilen zurückgeworfen sind. Hingegen wirken wenig die oberhalb
und unterhalb der Membranmitte liegenden Flächenteile. In der Fig.3, welche die
spiegelnde Membran, in Richtung der Linsenachse gesehen, darstellt, sind diese besonders
wirksamen Spiegelteile mit l und r bezeichnet, während a die fadenförmige
Lichtquelle und 6 die Bildblende ist. Die Büschelverschiebungen, welche durch die
Neigungen der oberen und unteren Randteile c und at geliefert werden, bewirken nur
geringfügigeHelligkeitsänderungen, weil ihre kleine Bildbüschelerweiterung in der
Längsrichtung des Fadenbildes erfolgt. Eine geringere Steuerungswirkung hat auch
das schwach konvergente mittlere Lichtbüschel und übt eine störende Wirkung insbesondere
bei Schlitzblenden aus.
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Gemäß der Erfindung wird eine prinzipielle Verbesserung der Anordnung
dadurch erzielt, daß diese unwirksamen oder störenden Teile der steuernden Organe
statt für die Rückstrahlung zu anderen Zwecken, insbesondere zu Bewegungen der Membran,
verwendet werden. Zu diesem Zweck ist in Fig. i bis 2 c vor den wenig wirksamen
Reflektorteilen, d. h. also vor der Membranmitte oder vor dem ganzen senkrechten
mittleren Spiegelmembranstreifen, parallel zur Membranfläche eine nach der Linse
zu geschwärzte Hilfselektrode i i angeordnet, z. B. in Gestalt einer Kreisscheibe
oder eines senkrecht stehenden Metallstreifens. Eine gleichartige Hilfselektrode
12 liegt hinter der Membran.
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Werden die Elektroden ii und 1z auf entgegengesetzte Hilfsspannungen
geladen, beispielsweise auf -f- ioo Volt und - roo Volt, und der Membran positive
und negative Spannungsimpulse zugeführt, so erfährt die Membran elektrostatische
Anziehungen und Bewegungen gegen die eine oder andere Hilfselektrode. Die in Fig.
i bis a c angewendete doppelseitige Elektrodenanordnung ergibt lineare Beziehungen
zwischen Steuerspannung und Mernbrandurchbiegung und besonders hohe Empfindlichkeit,
so daß man derartige Anordnungen z. B. unmittelbar mit Mikrophonen ohne Zwischenverstärkung
steuern kann. Man erreicht indes auch schon mit einer einzigen Hilfselektrode beträchtliche
Empfindlichkeiten, insbesondere dann, wenn man zwischen Membran und Hilfselektrode
eine mäßige elektrostatische Vorspannung legt, welche durch die auftretenden Steuerspannungen
verändert wird. Die Durchbiegungs-und Steuerungswirkungen steigen dann bekanntlich
stärker als die Steuerspannungen an. Diese Eigenschaft kann aber verschiedentlich
mit Vorteil benutzt werden, z. B. um bei Lichtrelais in Art der Selenzellen und
Thalofidezellen das langsamere Ansteigen der Lichtstromkurve bei zunehmender Beleuchtung
auszugleichen.
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Anstatt auf elektrostatischem Wege kann die Membran auch durch magnetische
oder elektrodynamische Kraftwirkungen oder mechanische oder akustische Übertragungsmittel
der verschiedensten Art gesteuert werden. Vorderseitig unterzubringende Steuerungsorgane,
z. B. Steuerungsmagnete oder Spulen, können dabei erfindungsgemäßwieder vor den
wenig steuernden Membranteilen angeordnet werden. Eine akustische Bewegungssteuerung
kann z. B. mit Vorteil in der Weise ausgeführt werden, daß man vor der Membran oder
auf der ganzen Fläche hinter ihr eine Telephonmembran in geringem Abstand anbringt,
z. B. in dem Raum hinter der Membran eine magnetisch gesteuerte Telephonmembran,
welche mit der davorliegenden Spiegelmembran einen ganz oder nahezu abgeschlossenen
Hohlraum bildet. Schwingungen der Telephonmembran, welche durch Sprechströme, z.
B. für Zwecke der Lichttelephonie, hervorgebracht werden, bewirken dann vermöge
des dazwischenliegenden Luftpolsters entsprechende Bewegungen der Spiegelmembran
und auf diese Weise Lichtsteuerungen, welche den. ursprünglichen Sprechströmen und
Schallschwingungen entsprechen. Gegenüber Lichtsteuerungen mit der Kerrzellenanordnung
besteht hierbei der insbesondere für militärische Zwecke außerordentliche Vorteil,
daß die Kombination einer solchen Spiegelmembran mit einem einfachen Telephon keine
hohen Hilfsspannungen erfordert.
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In den Ausführungsbeispielen der Fig. i bis a c werden die Lichtanteile,
welche auf die wenig steuernden Membranteile treffen, durch geschwärzte Teile oder
Steuerungsorgane vernichtet. Erfindungsgemäß können diese Lichtanteile auch z. B.
durch eine schräg gestellte spiegelnde Fläche zwischen Objektiv und Membran seitlich
herausgelenkt und Kontroll- oder Kompensationsgeräten zugeleitet werden. Man kann
auf diese Weise z. B. die günstigste Einstellung von Lichtquelle, und Steuerblende
überwachen oder diese Lichtanteile bei Übertragungsschaltungen nach Schröter zu
Helligkeitsumkehrungen oder zum Ausgleich von störenden Schwankungen der Lichtquelle
benutzen.
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Fig. q. zeigt eine Ausführung der Strahlungssteuerung nach der Erfindung,
bei welcher eine unterteilte Lichtquelle dadurch erzielt wird, daß auf einem spiegelnden
Gitter, welches in schräger Lage schematisch. zu dem Brennpunkt angeordnet ist,
eine ausgedehnte Lichtquelle, z. B. ein Bogenlampenkrater, von rechts her abgebildet
wird. Als
spiegelndes Gitter kann z. B. ein geteilter Spiegelniederschlag
auf durchsichtiger, zweckmäßig temperaturwiderstandsfähiger Unterlage dienen: Beispielsweise
kann man eine Kombination aus zwei Prismen gemäß Fig. 5 verwenden, bei dem das rechte
Prisma an der Hypothenuse geeignet verspiegelt und der linke angesetzte Teil zur
Absorption der nach links durch die Lücken tretenden Strahlung und Wärme mit einem
absorbierenden Abschlußteil zg verbunden ist.
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Bei der Spiegelgitteranordnung der Fig. 4 geht von jedem spiegelnden
Streifen des Gitters wieder ein Lichtbüschel als sekundäre Lichtquelle zum Membranspiegel
hin. Das primäre Beleuchtungslicht; welches von rechts her, von der Bogenlampe kommend,
die Gitterlücken trifft, läuft' durch die Lücken nach links weiter und bleibt für
die Spiegelmembran unwirksam. Die Gesamtheit der spiegelnden Streifen wirkt also
gegenüber dem Abbildungssystem, das aus Linse und Membranspiegel besteht, wieder
wie eine aus feinen linienartigen Leuchtelementen aufgebaute Lichtduelle. Wird die
optische Achse der Anordnung: Linse-Membran wie in Fig. q. zentral durch einen spiegelnden
Streifen gelegt, so wird dieser durch das von der Membran zurückgestrahlte Lichtbüschel
offenbar in sich selbst wieder abgebildet, d. h. es tritt Autokollimation auf. Dieser
spiegelnde Zentralstreifen wirkt also für die zurückkehrenden Strahlen gleichzeitig
als Schirmblende. Die an den Zentralstreifen nach rechts anschließenden weiter rückwärts
liegenden leuchtenden Spiegelstreifen werden nach den bekannten Gesetzen der geometrischen
Optik links vom Zentralstreifen und in steigendem Maße der Linse zu näher abgebildet
unter gleichzeitiger zunehmender geringer Verkleinerung.
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Gemäß der Fig. 4 werden nun am Orte dieser Bilder ebenfalls Spiegelstreifen
in .entsprechender Breite als Blenden angeordnet. Außerdem Wird diese linke Streifenabteilung
gleich der rechten ebenfalls mit seitlichem Licht, z. B. von der Bogenlampe her,
bestrahlt. Gemäß der Umkehrbarkeit der optischen Wege fällen dann die Bilder, welche
von den strahlenden Spiegelstreifen der linken Abteilung herkommen, ihrerseits gerade
auf die Spiegelstreifen der rechten Abteilung, die . ihrerseits damit für das von
der Membran zurückkommende Licht auch gleichzeitig als Schirmblenden wirken. Änderungen
der Brenn- und Abbildungsweite, die das aus Linse und Spiegelmembran bestehende
optische System bei Membrandurchbiegungen erfährt, führen dann zu Büschelerweiterungen
und allgemeinem Lichtdurchtritt durch die Lücken des Spiegelgitters. Man kann auch
Umstellungen der Streifenlage um 90° und ebenso den Übergang von der Schirmblendeneinstellung
in Schlitzblendenjustierung durch Gitterverschiebung oder Membranneigung anwenden.
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Ist die Ausdehnung des Gitters in Richtung der optischen Achse vergleichsweise
klein zur Brennweite, so können mäßig kleine Teilungen mit gleichen Intervallen
ausgeführt oder als zusammenhängende öder wenig gekrümmte Gitterflächen hergestellt
werden. Andernfalls besteht die Möglichkeit, für Beleuchtung und Abschirmung getrennte
Gitter beiderseits der Achse anzuordnen und die Abschirmgitter durch photographische
Methoden herzustellen.
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Bei linearer Gittergestaltung gemäß der Fig.6 werden ähnlich wie beim
einfachen Spaltlicht nur die seitlichen Membranteile wirksam zur Steuerung ausgenutzt.
Eine günstigere Membranaüsnutzung ergeben Gitterblenden mit kreisförmiger Unterteilung
oder noch besser solche schachbrettartiger Musterung,: wie sie in Fig. 7 vergrößert
angedeutet sind und z. B. durch versetztes Übereinanderbringen von zwei geteilten
Spiegelflächen gemäß Fig. 8 hergestellt werden können. Gitterstabbreite und Lückenweite
brauchen natürlich bei keiner Ausführungsform identisch zu sein. Auch bei Gitterteilungen
doppelter Unterteilung nach dem Prinzip der Fig. 7 sind mannigfache Änderungen in
der Formgebung zur Erzielung besonderer Lichtsteuerungskurven möglich.
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Bei der Gitterbeleuchtung der Fig. 4 wird nur etwa die Hälfte. des
Lichtes gegen die steuernde Membran geworfen. Um diesen Mängel zu beseitigen, kann
man die durch die Lücken hindurchgehenden primären Lichtanteile nochmals in ähnlicher
Weise ausnutzen, z. B. mit weiteren Gittern in der gleichen oder einer anderen Apparatur
verwerten oder für Hilfszwecke, z. B. für Kontroll- oder Kompensationsgeräte, verwenden.
Eine besonders vorteilhafte und bauliche einfache Ausführungsform ist in Fig.9 schematisch
dargestellt. Das durch drei Streifen 2o, 2t, 22 angedeutete Spiegelgitter liegt
hier rechts seitlich der optischen Achse 54, 55 des abbildenden Systems. Parallel
zürn Spiegelgitter ist links von der optischen Achse eine spiegelnde Vollfläche
23 angeordnet. Vermöge dieser spiegelnden Hilfsfläche 23 werden auch die Lichtbüschel,
welche durch die Lücken des Spiegelgitters von rechts nach links hin durchtreten;
dem Membranspiegel zugelenkt. Spiegelgitter und Hilfsspiegel sind soweit der Linse
nahe gerückt, daß der Brennpunkt des abbildenden Systems am Schnittpunkt der Hilfsspiegelfläche
23 mit der optischen Achse 54, 55 liegt.
Der dann eintretende Strahlengang
ist in Fig.9 an sechs gegen das Spiegelgitter verlaufenden Strahlen a, b, c,
d, e, f genauer veranschaulicht. Der Strahl a, welcher unterhalb des Spiegelstreifens
22 gegen den HilfssPiege123 verläuft, trifft diesen in der Nähe des Brennpunktes
und wird in Richtung der optischen Achse dem abbildenden, aus Linse und Membran
bestehenden System zugelenkt,- also als Strahl a' in sich zurückreflektiert. Die
durch die Gitterlücken zwischen den Teilen 20 und 21 sowie 2r und 22 hindurchgehenden
Strahlen c und e werden durch die Spiegelfläche 23 mit verschiedenem Abstand parallel
zur optischen Achse der Linse zugelenkt und liefern vermöge der Symmetrie der Anordnung
reflektierte Strahlen c' und e', welche durch die Lücken des Spiegelgitters parallel
zur optischen Achseeweiterlaufen. Der zwischen c und e auf den spiegelnden Gitterstreifen
21 von rechts her treffende Strahl d wird zunächst von diesem Gitterstreifen 21
gegen Linse und Membran gelenkt und verläuft dabei zwischen den Strahlen c und e.
Der dem Strahl d entsprechende zurückkehrende Strahl d' verläuft dementsprechend
zwischen den Strahlen c' und e' und trifft nach Umlenkung an der Hilfsfläche 23
auf die spiegelnde Rückseite des Gitterstreifens 21, von der er zwischen c' und
e' ebenfalls in dem rückwärtigen Nutzraum weitergelenkt wird. In ähnlichem Strahlenverlauf
werden die Strahlen b und f, welche die Streifen 22 und 2o von rechts
her treffen, an der Rückseite der Streifen 2o und z2 als Strahlen b' und
f' in den rückwärtigen Nutzraum weitergeleitet.
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Für die zusammenwirkenden Lücken und Streifen, z. B. 2o; 22, entsprechen
außerdem die Gegenstands- und Bildweiten einander. Infolgedessen haben die Einschnürungsstellen
der zurückkehrenden Strahlenbüschel praktisch dieselbe Breite wie die ihnen entgegenstehenden
spiegelnden Streifen oder Blendlücken. Ändert man aber durch Membrandurchbiegung
die Abbildungsweite, so wird die Einschnürungsbreite der zurückkehrenden Strahlenbüschel
an den spiegelnden Streifen und Blendlücken vergrößert. Dies hat zur Folge, daß
nur noch ein Teil der zurückkehrenden Strahlenbüschel c', e' durch die Lükken
zwischen 22, 21 oder 2i, 2o in den rückwärtigen Nutzraum gelangen kann. Andererseits
fällt von den breiter gewordenen rückkehrenden Strahlenbüscheln b', d', f'
nur noch der mittlere Teil auf die Streifen 2o, 2i; 22, der Rest hingegen in die
Lücken, so daß auch von b', d', f' nur noch,ein Teil in den Nutzraum weitergespiegelt
wird. Die Anordnung der Fig:9 steuert also das volle primäre Licht. Benutzt man
zur Ausbildung der Spiegelflächen Prismenkombinationen o. dgl., so kann eine dabei
etwa eintretende Ungleichheit der beiden Strahlungswege bis zum Objektiv durch geeignete
Lagenverschiebungen bzw. durch Einfügung von Glasschichten o. dgl. ausgeglichen
werden. Eine derartige Spiegelgitterkombination ist in Fig. io schematisch angedeutet.
Das Spiegelgitter wird hier durch zwei aneinandergesetzte Glasprismen g und h gebildet,
die in ihrer Berührungsfläche streifenweise verspiegelt sind und mit diesen spiegelnden
Flächen parallel zur optischen Achse 5.4, 55 des abbildenden Systems liegen. Die
primären Lichtstrahlen i, k und die gesteuerten Lichtstrahlen i , k'
stehen
hier unter einem stumpfen Winkel. Im übrigen ist der Strahlenverlauf ohne weiteres
aus der Fig. io ersichtlich.
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Statt die abbildenden Strahlenbüschel nur einer einfachen Ablenkung
und Steuerung an der Membran zu unterwerfen, kann man zur Erhöhung der Empfindlichkeit
der Anordnung den Strahlenbüscheln eine mehrfache Ablenkung an der gleichen Membran
oder an verschiedenen Membranen erteilen. Ein Ausführungsbeispiel. hierfür, bei
dem zugleich der Vorteil erzielt ist, mit kleineren Membranen größere und stärker
konvergente Strahlenbüschel auszusteuern, ist in Fig. i i und 12 mit schematischer
Strahlenführung im Querschnitt und in Teilaufsicht für eine einzelne Lichtquelle
und Schirmblende dargestellt. Hier ist das die Bestrahlung der Membran bewirkende
Objektiv 26 auf der Seite nach der Membran q. zu mit einem Hilfsteil 27 verbunden,
der im wenig wirksamen mittleren Teil 28 gegen das Objektiv hin geschwärzt,
nach der Membran zu dagegen verspiegelt ist. In der anschließenden Ringzone 29 ist
dieser Zusatzteil27 so geschliffen, daß die Strahlen hier parallel gegen die Membran
austreten. Dieser Strahlenverlauf ist in der Zeichnung nicht näher dargestellt.
Die äußerste Ringzone des Hilfsteils 27 ist, wie Fig. 12 genauer erkennen läßt,
facettenartig so angeschliffen, daß hier aus parallelem Licht bestehende Teilbüschel
mit starker Inneneignung nach der Membran hin verlaufen. Die Neigung dieser Parallelbüschel
ist so gewählt, daß sie unter Beibehaltung ihres Charakters als Parallelbüschel
nach der -Reflexion an den Randbezirken der Membran zunächst gegen die verspiegelten
Mittelflächen 28 der Hilfsplatte geworfen werden, alsdann von dort gegen die gegenüberliegenden
Membranbezirke gemäß dem in Fig. i i angegebenen Pfeilverlauf gelangen und schließlich
durch die entsprechende Gegenfacette 30 wieder in das Objektiv zur Abbildung auf
der Schirmblende 31 weiterlaufen.
Gemäß der Symmetrie der Anordnung
verläuft das aus der linken Gegenfacette austretende Primärbüschel den umgekehrten
Weg ebenfalls unter doppelter Membranspiegelung. Zu der durch diese doppelte Spiegelung
bedingten Steuerungssteigerung kommt als weiterer günstiger Umstand hinzu, daß diese
durch ihre größere Fläche stark überwiegenden Facettenbüschel hinsichtlich der Schirmblende
eine weit stärkere Achsenneigung besitzen, also hinsichtlich Abbildungsweitenänderungen
wesentlich stärkere Überschneidungen und Steuerungen ergeben.