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Kassette für Wiedergabekameras aus zwei lösbar miteinander verbundenen
Rahmen Bei Wledergabekameras, ist es bekannt, für die Bildeinstellung eine in einem
Rahmen gefußte Mattscheibe zu verwenden, die mittels einer mechanischen Einrichtung
in einer bestimmten Lage in der Kamera festgehalten ist und nach dem Einstellen
des Bildes gegen die Kassette ausgetauscht wird, die die photographische Platte
enthält.
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Die auf der Mattscheibe .einerseits und auf der photographischen Platte
andererseits erzeugten Bilder. :stimmen nun naturgemäß nur dann genau überein, wenn
die phostographische Platte in der Kamera genau in die gleiche Ebene gelangt, in
der sich vorher die Mattscheibe befunden hat. Das bietet bei sehr hohen Anforderungen
an Genauigkeit, wie :sie beispielsweise bei kartographischen Aufnahmen verlangt
werden" bei der obigen Arbeitsweisse gewisse Schwierigkeiten. Diese steigen aber
noch, wenn setwa zur Vornahme kleinster Entzerrungen oder Verzerrungen die Mattscheibe
ein wenig aus ihrer ebenen Lage herausgebracht werden muß, also Verbsogen wird.
Geringfügige Verbiegungen der Mattscheibe können bei Wiedergabekameras meist ohne
weiteres herbeigeführt werden. Es ist aber. dann keine Gewähr dafür gegeben, daß
nach dem Ausheben der Mattscheibe und dem Einsetzen der' Kassette die photogxaphische
Platte wirklich in genau der gleichen Weise verbogen wird', wie es vorher bei der
Mattscheibe der Fall war. Aller Voraussicht nach wird vielmehr die photographische
Platte eine andere Lage einnehmen, so daß sich eine Abweichung zwischen Bildeinstellung
und Bildaufnahme ergibt.
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Wegen dieser Schwierigkeiten hat man besonders für die erwähnten Aufnahmen
für kartographische Zwecke oder überhaupt für großformatische Aufnahmen die Reproduktionsapparate
so ausgebildet, daß die Kassette entbehrlich ist. Zu diesem Zweck wird der ganze
Apparat auf zwei Räume verteilt, wobei der eine belichtete Raum die Halteeinrichtungen
für die photographisch wiederzugebenden Originale aufnimmt und sich in dem anderen
als Dunkelkammer ausgebildeten Raum die Kamera mit der optischen Einrichtung und
den Einrichtungen zum Halten und Einstellen
der Mattscheibe und
der photographischen Platte befinden. Diese Einrichtungen sind so gestaltet, daß
man die Mattscheibe unmittelbar durch die photographische Platte ersetzen kann,
und zwar sind für diesen Zweck Halteleisten vorgesehen, in die man wechselweise
die Mattscheibe oder die photographische Platte einsetzt. Damit ist zwar die Gewähr
dafür gegeben, daß die photographische Platte genau die Lage einnimmt, die vorher
beim Einstellen des Bildes der Mattscheibe gegeben worden war, jedoch ist infolge
der Verteilung des Wiedergabeapparates auf zwei Räume und der besonderen Anforderungen,
die sich daraus ergeben, daß der eineRaum alsDunkelkammer ausgebildet sein muß,
dasArbeiten an demApparatumständlich.
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Zur Vermeidung dessen hat man auch schon Wiedergabekameras, die mit
dem Originalträger zusammen im gleichen Raum, gewöhnlich sogar auf dem gleichen
einheitlichen Gestell, untergebracht sind, so ausgebildet, daß die Kassette entbehrlich
ist und die photographische Platte unmittelbar gegen die Mattscheibe so ausgewechselt
werden kann, daß Einstellebene und Plattenebene genau übereinstimmen. Zu diesem
Zweck hat man die Wiedergabekamera mit entsprechenden Haltemitteln für die Mattscheibe
bzw. die photographische Platte und außerdem mit einem besonderen Deckel ausgerüstet,
durch den sie lichtdicht verschlossen werden kann. Beim Einsetzen der Plätte muß
dann aber dennoch außerdem die Möglichkeit vorhanden sein, den Aufstellraum verdunkeln
zu können. Dies ist wiederum nachteilig, weil der für gewöhnlich belichtete Aufstellraum
besondere Einrichtungen zur Verdunklung erhalten muß und überhaupt nach Gestaltung
und Verwendungszweck nicht recht für den Gebrauch als Dunkelkammer geeignet ist.
Es war dabei zwar auch bekannt, die Einspannvorrichtungen für die Einstellscheibe
und dem Schichtkörper sowie den Deckel in einem besonderen Anhang unterzubringen,
der mit dem Hinterkasten der Kamera lösbar verbunden war, jedoch war dabei keine
Möglichkeit vorgesehen, diesen Anhang für sich lichtdicht zu verschließen, so daß
er etwa mit der Platte transportiert werden konnte. Vielmehr sollte diese Abnehmbarkeit
nur die Möglichkeit geben, durch Ansetzen dieses Anhangs `Viedergabekameras, die
alt sich keine Einspannvorrichtung zum Austausch von Mattscheibe gegen Schichtträger
besaßen, nachträglich mit solchen Einspannvorrichtungen versehen zu können.
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Es sind auch Kassetten für Wiedergabekameras bekannt, bei denen außer
dem Deckel auch die die Jalousiewalze aufnehmende Haube und die Jalousie selbst
entfernt wer-' den können, um die Kassette bei der Bildeinstellung als Mattscheibenhalter
zu verwenden. Dabei wird die Mattscheibe in die für die photographische Platte vorgesehenen
Haltevorrichtungen eingesetzt. Die Handhabung dieser bekannten Kassetten ist aber
dadurch, daß Deckel, Haube und Jalousie entfernt bzw. im Bedarfsfalle wieder atn
Kassettenrahm,en angeordnet werden müssen, ziemlich umständlich.
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Weiterhin ist es bei Wiedergabekameras, die zur Vergrößerung von kleineren
photographischen Aufnahmen bestimmt waren, bekannt, sich einer Kassette zu bedienen,
die aus zwei lösbar miteinander verbundenen Rahmen bestand. Von diesen Rahmen war
der hintere mit einer Mattscheibe und einem Schieber versehen und konnte mit dem
vorderen ebenfalls mit einem Lichtabschlußschieber ausgerüsteten Rahmen vereint
werden. Man konnte somit in dem Falle, daß beide Schieber aufgezogen waren, auf
die Mattscheibe einstellen, dann die Kassette ,abnehmen, den Schichtträger vor der
Mattscheibe anbringen und das Ganze bei geschlossenen Schiebern zur Aufnahme wieder
an der Kamera anbringen. Nach der Aufnahme und Abnahme der Kassette soll dann der
Schichtträger in dem hinteren Teil als Entwicklungsschale entwickelt werden. Die
Zweiteiligkeit der Kassette war also wohl nur vorgesehen, um bei den einzelnen Arbeitsvorgängen,
soweit dies zulässig war, nicht durch das ganze Kassettengewicht und die gesamte
Sperrigkeit der Kassette belastet zu sein.
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Die Erfindung macht nun auch Gebrauch von der Unterteilung der Kassette
in zwei lösbar miteinander verbundene Rahmen, jedoch ist dabei ihr Ziel die Austauschbarkeit
; von Mattscheibe gegen photographische Platte, und zwar so, daß wie bei den oben
erwähnten Kameras die eine nach dem Austausch genau die gleiche Lage einnimmt wie
die andere. bie Erfindung besteht dernge- i m.äß darin, daß der hintere Rahmen die
Mittel zum lichtdichten Verschließen der Kassette in Gestalt eines fest angeordneten
Bodens und einer in den vorderen Rahmen einlaufenden Jalousie o. dgl. enthält, während
der vordere an der Kamera anbringbare Rahmen die Haltemittel für die photographische
Platte aufweist, gegen die eine Einstellscheibe unmittelbar austauschbar ist.
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Man ist somit nicht mehr darauf angewiesen, bei hohen Anforderungen
an die übereinstiminung der Bildeinstellung und Bildaufnahme auf den Gebrauch von
Kassetten zu verzichten.
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Die Kassette kann erfindungsgemäß in der Weise weiter ausgestaltet
sein, daß die Halteleisten mit den Haltemitteln für die Mattscheite
bzw.
die photographische Platte aus dem vorderen Rahmen herausragen und daß die Mattscheibe
bzwri die photographische Platte aus diesem Rahmen derart hervorsteht, daß zwischen
diesen und dem Rahmen Richtschienen, -Richtwinkel o. dgl. einstellbar angeordnet
werden können.
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Bisher bestand bei dem Gebrauch von Mattscheiben bei der photographischen
Reproduktion der Nachteil, daß ein Lineal oder sonstiges Meßgerät an die Außenseite
der Mattscheibe angelegt werden mußte, wogegen das Bild auf der inneren Seite entworfen
wird. Infolgedessen ergaben sich Ablesefehler durch Parallaxe, hervorgerufen durch
die Stärke der Einstellscheibe. Dieser Nachteil ist -bei dem Erfindungsgegenstand
in Verbindung mit der Unterteilung der Kassette m einen die Jalousie enthaltenden
Hinterrahmen und einen die Haltemittel für die photographische Platte oder die Mattscheibe
aufweisenden Vorderrahmen beseitigt, weil nunmehr das Lineal o. dgl. der Innenseite
der Mattscheibe, auf der das Bild entworfen wird, anliegt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigen Abb. i und 2 je einen der beiden Kassettenteile im
senkrechten Schnitt, Abb. 3 die geschlossene Kassette in Vorderansicht, Abb. q.
einen Teil der Kamera des Reproduktionsapparates mit angebrachter geschlossener
Kassette, Abb. 5 den als Rahmen ausgebildeten Kassettenteil in einer Ansicht auf
die Haltemittel für die Mattscheibe bzw. die photographische Platte, Abb.6 einen
senkrechten Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 5.
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Die Kassette besteht aus zwei Rahmenteilen i und z. Beide Teile lassen
sich so aneinanderfügen, daß sie einen Kassettenrahmen ergeben, der im wesentlichen
die bekannte Form hat. Nach dem Zusanmmenfügen werden die beiden Rahmenteile dusch
seitlich aufgeschobene Klammern 3 zusammengehalten.
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Die Kassettenra:hmen haben waagerechte Halteleisten q. zum Halten
der Mattscheibe bzw. der photographischen Platte. Die Halteleisten q. können in
bekannter Weise in senkreehter Richtung verstellt werden. Zum lichtdichten Verschließen
der Kassette auf der nach dem Einsetzen der Kamera dem Objektiv zugewendeten Seite
ist eine Jalousie mit Walze 6 vorhanden. Die Jalousie _führt sich in Nuten 7 des
Rahmens i und beim Öffnen in Nuten 8 des Rahmens 2. Nach außen ist die Kassette
durch eine fest eingesetzte Bodenplatte 9 lichtdicht verschlossen. Die Halteleisten
q. sowie die Führungsnuten 7 sind an dem Rahmen i angebracht. Hingegen sind die
Rolleneinrichtungen 6 für die Jalousie 5 mit den Führungsnuten 8 und der Bodenplatte
g am Rahmen 2 angeordnet. An diesem verbleibt gemäß Abb. 2 auch die Jalousie 5,
wenn der Rahmen i vom Rahmen 2 gelöst wird. Die Jalousie 5 wird in diesem Falle
auf der Außenseite vor die Bodenplatte 9 gezogen, wie Abb. 2 zeigt.
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Bei der Bildeinstellung verwendet man nur den Rahmen i mit eingesetzter
Mattscheibe. Dieser kommt dabei in der Kamera in genau die gleiche Lage, die er
hat, wenn die Kassette als Ganzes in die Kamera eingesetzt wird. Nach Einstellung
des Bildes auf der Mattscheibe wird diese in der Dunkelkammer gegen die photographische
Platte ausgetauscht, und die Rahmen i und 2 werden aneinandergefügt und mittels
der Klammern 3 verbunden. Beim Einsetzen der ganzen Kassette in die Kamera befindet
sich dann die lichtempfindliche Schicht der photographischen Platte in der Ebene,
in der sich bei der vorangegangenen Bildeinstellung die Mattschicht der Mattscheibe
befand.
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Wenn der Rahmen i selbständig verwendet wird; sind die Halteleisten
q. von außen gut zugängig. Das wird dazu benutzt, um die Halteleisten q. finit besonderen
Spannvorrichtungen zum Einspannen der Mattscheibe und der photographischen Platte
auszurüsten, die deren Feineinstellung ermöglichen. Zu diesem Zweck sind ,an den
Halteleisten q. gemäß den Abh. 5 und 6 Schieber i i, 12 und 13
angeordnet,
die auf den Halteleiis,ten eingestellt und mittels Klemmschrauben o. dgl. festgestellt
werden können. Der Scheber i i trägt ein gabelartiges Auflager 1q., auf das die
Mattscheibe oder die photographische Platte aufgesetzt werden kann, wobe-_ sie an
Warzen 15 der Lagergabel i q. :seitlich anliegen. Die Lagergabel 14 'hat
einen mit Schraubengewinde versehenien Schaft 16, auf dem eine Stellmutter 17 angebracht
ist, die in einem Schlitz i8 des Schiebers ii liegt. Die Schraubenmutter 17 ist
dadurch gegen Verschieben in Achsrichtung gesichert, und durch Drehen der Schraubenmutter
wird das Gabellager 1q. in der Höhe eingestellt.
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Der Schieber 12 der unteren Halteleiste sowe die beiden Schieber 13
der oberen Halteleiste besitzen @ebenfalls je eine Lagergabel i9, ,an der ein Stift
2o S,oiwi(e eine Schraube 2 i gelagert sind. Die Halteleisten werden so, eingestellt,
daß die Ränder ,dier Mattscheibe bzw. der -photographischen Platte in den Gabeln
i9 liegen, wobei die Platte bzw. die Mattscheibe seitlich durch dve Stifte j 2o
und die Schrauben 21 berührt werden: Die Stifte 2o sind federnd angeordnet, - und
durch
Einstellen der Schrauben 2 i kann mithin der eingesetzten Mattscheibe bzw. der photographischen
Platte eine gewisse Neigung gegen die Lotrechte gegeben werden. Durch Einstellen
der Schrauben 2 i läßt sich eine Schwenkung der Platte gegenüber der Vertikalebene
und durch Einstellen mittels der Schraube 17 eine 'Neigung gegen di Horizontale
erzielen, was aus Abb. 5 .ers,nchtlich ist. Auf diese Weise ist eine Feineinstellung
der Mattscheibe bzw. der photographischen Platte möglich, die z. B. der Bildentzerrung
dient.
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Wie Abb.6 zeigt, sind die Schieber an den Halteleisten so angebracht,
daß die eingesetzte photographische Platte oder die Mattscheibe aus dem Rahmen'
i herausragt. Man kann daher zwischen der Mattscheibe bzw. der Platte und dem Rahmen
i eine Richtschiene; 22 oder einen Richtwinkel einführen und diesen einstellbar
am Rahmen befestigen. Die Rkhtlmnte 23 der Schiene oder des Winkels liegt dabei,
der Mattschicht der Mattscheibe dicht an, so @daß beim Beobachten der Bildeinstellung
keine Parallaxe auftreten, kann.