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Kinematographischer Apparat mit drehbaren Blenden zum allmählichen
Abdecken - und Freigeben des Bildfeldes Es ist bekannt, bei kinematographischen
Aufnahmeapparaten vor dem Objektiv der Kamera Abdeckplatten über das Gesichtsfeld
hin zu bewegen, welche dazu dienen, während einer Anzahl aufeinanderfolgender Beächtungen
das Szenenbild allmählich abzudecken bzw. freizugeben und damit einen harmonischen
Übergang von einer Szene zur anderen herzustellen. Die Bewegung der Abdeckplatten
erfolgt entweder von Hand oder durch einen mit dem Antriebswerk der Kamera gekuppelten
Mechanismus mit von der Filmgeschwindigkeit verschiedener @einstellbarer Geschwindigkeit.
Zur Erzielung unterschiedlicher Wirkungen sind die Kanten der Abdeckplatten verschieden
geformt, ferner ist es möglich, zwei gegenläufige Platten zu verwenden und schließlich
die Richtung des Abdeckungsvorganges durch Drehung der'Plattenführung um die optische
Achse des Objek-
tivs zu verändern. Eine solche Einrichtung ist zwar sehr.
vielseitig; stellt jedoch ein verhältnismäßig kompliziertes Zusatzgerät dar.
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Es ist ferner vorgeschlagen, das gleiche Ziel, Abdeckung bzw. Freigabe
des Szenenbildes, auf einfachere Weise mit Hilfe einer vor dem Objektiv der Aufnahmekamera
angebrachten, mit Ausschnitten versehenen drehbaren Blendscheibe zu erreichen. Zur
Erzielung unterschiedlich geformter Bildabdeckungen kann auch hier den Ausschnitten
in den Blendscheiben der verschiedenen, als Zusatzgerät ausgebildeten Überblendungseinrichtungen
verschiedenartige Form gegeben werden. Der Antrieb erfolgt dabei von Hand. Die Gleichmäßigkeit.
der Ab- und Aufblendung ist natürlich bei einem solchen Gerät in Frage gestellt.
Andererseits ist jedoch der motorische Antrieb wegen der oft erwünschten Änderung
der Geschwindigkeit des Abdeckungsvorganges wiederum nur durch ein verhältnismäßig
kompliziertes Kupplungsglied möglich.
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Die Erfindung sucht diese Nachteile mit einfachsten Mitteln zu beheben
und gleichzeitig die Verwendungs- und Wirkungsmöglichkeit einer solchen Vorrichtung
zu steigern, indem erfindungsgemäß leicht auswechselbare Blendscheiben
verwendet
werden, deren Ausschnitte unter sich verschieden, geformt sind, so daß bei gleicher
Umdrehungsgeschwindigkeit der Blendenacbse- die Geschwindigkeit und Art des Abdeckungs-
bzw. F reigabevorgang@ innerhalb gewisser Grenzen in vorher zu be. stimmender Weise
selbsttätig verändert werden kann. Voraussetzung hierzu ist, daß die bei Konstruktion
der Kurvenformen angenommene Stellung der Blendenachse zur optischen Achse sowie
ihre Entfernung von der Bildebene auch beim späteren Gebrauch der Blenden eingehalten
wird. Diese Bedingung kann mit bekannten Mitteln auch bei solchen Ausführungsformen
: der Erfindung erfällt werden, die als Vorsatzgeräte zur Verwendung an verschiedenartigen
Kameratypen konstruiert sind.
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Nimmt man an, daß die Blendenachse sich in bestimmter Entfernung lotrecht
unter dem Bildfeld befindet, so ergeben sich die in den Fig: i bis 1q. gezeigten
Grundformen der Blenden, deren wirksame Kurven zum Teil von Hauptlinien des Bildfeldes,
wie Diagonale, Mittelsenkrechte usw. (Fig.I bis 6), zum Teil von exzentrischen Kreisen
(Fig. 7 bis io) oder Spirallinien (Fig. ii bis 1q.) abgeleitet sind. Sie lassen
sich durch entsprechende Kombinationen noch weiter vermehren. Evtl. besteht die
Möglichkeit, bei einzelnen Formen die Sektoren gegenseitig verstellbar anzuordnen.
- Nimmt man an, daß sieh, die Blendenachse mit gleichbleibender Geschwindigkeit
im Uhrzeigersinne dreht, so hängt die Dauer des Abdeckungsvorganges jeweils von
der zur vollständigen Abdeckung des Bildfeldes notwendigen Drehung der Blende ab:
Diese schwankt bei den einzelnen Formen zwischen (abgerundet) 45 und i8o°. Wenn
also z. B. die Blendenachse in etwa 16 Sekunden eine Umdrehung ausführt, so erfolgt
die Abdeckung j e nach der Blendenform innerhalb 2 bis 8 Sekunden. Dieser Spielraum
kann durch veränderliche Federwerksgeschwindigfeit entsprechend erweitert werden.
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Die Fig, 15 zeigt eine Ausführungsfarm der Erfindung; a ist die Vorderwand
der Kamera mit dem Objektiv b. Der Antrieb der Blende erfolgt durch ein zusätzliches
kleines Federwerk c, welches in bekannter Weise mittels einer geeigneten Klemmvorrichtung
so an der Kamera befestigt wird; daß die Achse die bei der Blendenkonstruktion zugrunde
gelegte Stellung zum Bildfeld einnimmt. Die verlängerte Aufzugsachse e des Federwerkes
trägt an. ihrem Ende die beiden Muttern t und g, zwischen denen die Blende lt eingeklemmt
ist: Die Mütter g dient gleichzeitig als Griff zum Aufziehen des Federwerkes und
ist zu diesem Zwecke entsprechend ausgebildet. Durch Druck auf . den Auslöseknopf
d kann das Federwerk zum Ablauf gebracht und damit die Blende in Umdrehung versetzt
werden. Eine schnellere Auswechslungsmöglich-..keit der Blenden kann in bekannter
Weise durch Bajonettverschluß erzielt werden.
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Mit der Geschwindigkeit ändert sich auch die Richtung und Form der
Bildabdeckung entsprechend den Kurvenlinien der jeweils verwendeten Blendscheiben.
Und zwar verläuft die Abdeckung von links nach rechts (Fig. i) oder von links oben
nach rechts unten (Fig. 3 und 9) oder von links unten nach rechts oben und die Freigabe
umgekehrt von links oben nach rechts unten (Fig: 2 und 7) oder von links oben nach
rechts unten und die Freigabe umgekehrt von links unten nach rechts oben (Fig. q.
und 8). Die beiden letzten Blendenformen wirken ähnlich wie ein auf und nieder gehender
Vorhang. Die Fig. i i und 12 stellen einige Kombinationsformen -dar. Bei i i verläuft
die Abdeckung beinahe in waagerechter Linie von unten nach oben, worauf dann das
Bildfeld von links nach rechts wieder freigegeben wird. Fig.i2 zeigt dasselbe Resultat,
nur erfolgt hier die Abdeckung von oben nach unten. Bei den Fig. 5, 6, 1o, 13 und
1d. erfolgt ein scherenartiges Abdecken des Bildes von links nach rechts und ein
gleichartiges Freigeben. Weitere Variationen ergeben sich bei einzelnen Blenden,
wenn dieselben umgekehrt auf der Achse befestigt werden oder wenn ihre Umdrehung
im Gegenzeigersinne erfolgt.
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Bringt man die Blendenachse bei gleichbleibender Entfernung in andere
Stellung zur Bildachse, so ändert sich auch die Wirkung der Blenden. Befindet sich
z. B. die Blendenochse links vom Bildfeld, so würde die Blende nach Fig. i --ein
Abdecken des Bildes von oben nach unten bewirken. Um in besonderen Fällen auch diese
Möglichkeiten auszunutzen, kann die Blendenachse zur Bildachse kreisförmig verstellbar
angebracht werden. Die Anwendungsmöglichkeit der Vorrichtung ist nicht auf spezielle
Aufnahmekameras beschränkt, sondern sie kann auch in Verbindung finit anderen kinematographischen
Apparaten, z. B. Kopiermaschinen, Projektoren usw., Verwendung finden.