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Kinematographischer Aufnahmeapparat mit zwischen dem Aufnahmeobjektiv
und dem Bildfenster liegender Vignettiereinrichtung Es ist bekannt, vor dem Objektiv
von kinematographischen Aufnahmeapparaten Vorsätze, wie Irisblenden, Schleiermasken
u. dgl., anzuordnen, um dadurch -Umrandungen oder bestimmte Abgrenzungen des Filmbildes
zu erreichen. Diese bekannten Einrichtungen sind deswegen besonders störend, weil
sie vor dem Apparat liegen und dadurch die Baulänge des Apparates vergrößern; außerdem
sind ihre Wirkungen mit Rücksicht auf ihre Anordnung vor - dem Objektiv nicht immer
dem Wünsche entsprechend.
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Man hat auch bereits vorgeschlagen, zwischen dem Bildfenster und Objektiv,
und zwar unmittelbar vor dem Film, Ausschnitte einzulegen, um das Bildfeld in bestimmter
Form zu umgrenzen. Diese Ausschnitte werden ein für allemal für die betreffende
Aufnahme in den Apparat eingeschoben oder eingesetzt und sind dann unveränderlich,
besitzen aber andererseits die oben angegebenen störenden Wirkungen der vor das
Objektiv gesetzten Vorsätze nicht.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Einrichtung, welche die
Vorzüge der beiden vorher erwähnten Einrichtungen miteinander vereinigt, ohne gleichzeitig
auch ihre Nachteile zu besitzen.
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Zwischen dem Aufnahmeobjektiv und dem Bildfenster ist eine Vignettiereinrichtung,
deren das Bildfenster abdeckende Teile (Jalousien, Irisblenden) in einer zur Filmebene
parallelen Ebene bewegt werden, gemäß der Erfindung so angeordnet, daß sie von außen
zu betätigen und zu verstellen ist. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß die
innere Vignettiereinrichtung, ähnlich wie die vor das Objektiv aufgesetzten Vorsätze;
während der Aufnahme beliebig eingestellt werden kann, andererseits aber in keiner
Weise die Baulänge des Apparates vergrößert und die sonstigen unerwünschten Eigenschaften
von Vorsätzen aufweist.
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Es ist zwar bei kinematographischen Aufnahmeapparaten, bei denen zwischen
dem Aufnahmeobjektiv und dem Bildfenster eine in der optischen Achse des Apparates
einstellbare Vignette angeordnet ist, schon bekannt, die Anordnung so zu treffen,
daß die Vignette auch während der Aufnahme verstellt werden kann. Durch eine derartige
Einrichtung kann jedoch während der Aufnahme lediglich die lineare Größe der Umrandung
des Bildfeldes geändert werden, während gemäß der vorliegenden Erfindung eine beliebige
Änderung der geometrischen Form des Bildfeldes möglich ist.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung,
und zwar ist
Abb. i ein Längsschnitt durch den Aufnahmeapparat,
während Abb. 2 eine Ansicht auf einen Teil der vorderen Platine zeigt.
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In der Zeichnung sind a und b zwei durch den gesamten Aufnahmeapparat
von vorn nach hinten, und zwar bis durch die rückwärtige Wand c der Kamera hindurchgehende
Achsen. Die beiden Achsen tragen vorn je ein Zahnrädchen d und e, die in Verzahnungen
an den Jalousien oder Schiebern f, g einfassen. Letztere sind in der Seitenrichtung
verschiebbar und können demnach durch Drehen der einen oder anderen Achse beliebig
in das Bildfeld geschoben werden. Auf der Rückseite tragen die Achsen Zahnrädchen
h, die mit den Jalousien f und g entsprechenden Schiebern i
und k,
die ebenfalls Verzahnungen tragen, zusammen arbeiten. Diese Schieber i und k können
vor ein außen an der rückwärtigen Kamerawand c markiertes Bildfeld l geschoben werden.
Sie bewegen sich durchaus entsprechend den Jalousien f und g, decken also das markierte
Bildfeld l genau so ab, wie das tatsächliche Bildfeld in durch die Jalousien f und
g vignettiert wird. Die Bedienung erfolgt durch die Kordelknöpfe n. Die LagerstQllen
o und p der Achsen a und b sowie die Jalousien oder Schieber f und g sind
in kreisförmigen Teilen q der Apparateplatine r angeordnet, und dieser Teil q kann
samt den Achsen und den Schiebern beliebig gedreht werden. An der rückseitigen Kastenwand
befinden sich entsprechende Kreisbogenausschnitte o. dgl., durch welche die Lagerstellen
s und t der Achsen sowie die hinteren Schieber i und k die Möglichkeit haben, die
Bewegung der Scheibe q mitzumachen. Man kann demnach die Schieber um das Bildfeld
um einen beliebigen Winkel bis zu go° schwenken, um auf diese Weise die Abblendung
von der. waagerechten Richtung bis zu der senkrechten Richtung abändern zu können.
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In Abb. 2 sind die Schieber und Achsen in punktierten Linien um 45°
gedreht dargestellt.
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Neben der erwähnten Blendeneinrichtung kann noch-eine weitere Irisblende
w (Abb. i) vorgesehen sein, die durch einen Kordelknopf u betätigt wird. Die Lagerung
der Achse v für die Irisblendenverstellung befindet sich auf dem festen Teil der
Platine r, und die Stellung der Irisblende wird an der rückwärtigen Wand durch einen
einfachen Zeiger z bewirkt.
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Natürlich kann man die Einrichtung konstruktiv auch anders durchführen,
insbesondere kann die Einrichtung, durch- welche die Schieber oder Jalousien vor
und zurück geschoben werden, mit beliebigen anderen mechanischen Mitteln betätigt
werden. Die Jalousien oder Schieber sind auswechselbar, d. h. man kann an Stelle
der in der Zeichnung dargestellten - rechteckigen Schieber auch beliebig geformte
oder ausgeschnittene Schieber wählen. Ein großer Vorteil der Einrichtung liegt darin;
daß sie außerordentlich klein gehalten werden kann, da ja das Gesichtsfeld niemals
größer als etwa 30 mm in der Diagonale ist. Man kann also bei der Anordnung
der Jalousie und der Blende zwischen Objektiv und Bildfeld diese Teile in so kleinen
Abmessungen halten, daß die gesamten Ausmaße des Apparates dadurch nicht vergrößert
werden.
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Durch geringe Verschiebungen der Einrichtung senkrecht zu dem Bildfeld
kann man die erwünschten Wirkungen der Schärfe oder Unschärfe ganz gewaltig verändern.
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Durch die Anordnung des markierten Bildfeldes auf der Rückseite der
Kamera, das auch in vergrößertem Maßstab aufgezeichnet sein kann, erkennt man genau
die jeweilige Stellung der Schieber vor dem Bildfeld, so daß die den Apparat bedienende
Person stets über die Einstellung Bescheid weiß.
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An Stelle der aus zwei Schiebern bestehenden Vignettiereinrichtung
kann man natürlich auch nur einen oder mehr als zwei Schieber vorsehen, ebenso kann
man, wenn dies gewünscht wird, die Vignettiereinrichtung anstatt um den Bildfeldmittelpunkt
auch um irgendeinen anderen, exzentrisch zu diesem liegenden Punkt schwenkbar anordnen.
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Die Auswechslung der Jalousien f und g gegen andere Formen oder gegen
bemalte Glasscheiben, Gazescheiben, ausgeschnittene Blechstücke u. dgl: kann in
beliebiger Weise erfolgen.