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Kinematographische Aufnahmeeinrichtung zur wahlweisen Herstellung
von Stereobildern und Flachbildern Die Erfindung betrifft eine kinematographische
Aufnahmeeinrichtung zur wahlweisen Herstellung von Stereobildern und Flachbildern,
die nach den verschiedensten Verfahren und mit unterschiedlichen Mitteln aufgenommen
werden.
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Gemäß der Erfindung wird die kineinatograpliische Aufnahmeeinrichtung
aus folgenden, in sich geschlossenen Teileinrichtungen zusammensetzbar gestaltet,
nämlich a) aus einem den Film nebst seinen Führungs- und Fortschaltmitteln sowie
gegebenenfalls Vorratsbehälter aufweisenden Kameragehäuse, im wesentlichen also
ohne Abbildungsoptik und ohne Verschlußeinrichtung, b) aus einem Vorsatz
dazu, der für die Herstellung von Stereoteilbildern sämtliche zur Bildung der Strahlengänge
erforderlichen Mittel, wie Objektive, Umlenkelemente, Mittel zur Basis- oder/und
Konvergenzänderung, Filter, Sonnenblende, Verschlußeinrichtun#g, aufweist, und c)
aus einem anderen Vorsatz, der für die Herstellung von Flachlbildern die erforderlichen
Mittel, also z. B. Objektive bzw. Ob-
jektive und Rotationsblende, aufweist.
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Diese Aufteilung einer kinematographischen Aufnahmeeinrichtung in
Teileinrichtungen sowie die Hereinnahme insbesondere der Objektive und der Verschlußeinrichtungen
in die Vorsätze gemäß b) und c), -,vobei das Kameragrundgehäuse sich auf
die Aufnahme von Führungs- und Fortschaltmitteln
sowie gegebenenfalls
Vorratsbehälter für den Film beschränkt, führt zu außerordentlich vielseitigen,
Ausgestaltungs- und Verwendungsmöglichkeiten für die unter Schutz gestellte kinematographische
Aufnahmeeinrichtung.
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Es kann z. B. neben einen Vorsatz für Stereoaufnahmen gemäß b); der
für Normalbereiche mit Aufnahmebasen in der Größenordnung des menschlichen Augenabstandes
und kleiner ausgelegt ist, ein solcher für Fernaufnahmen mit einer Basis von
500 mm und größer und eingebamten Teleobjektiven treten.
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. Es ist zwar bekannt, vor das Objektiv normaler kinematographischer
Aufnahmeappaxate Spiegel-oder Prismenvorsätze für stereoskopische Aufnahmen zu schaltem
Diese enthalten jedoch entweder keine Objektive oder keine Verschlußeinrichtung.
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Durch die Hereinnahme der Verschlußeinrichtung in den auch die Objektive
und gegebenenfalls Prismen enthaltenden Vorsatz können, die einzelnen Ba,uelemente
der Aufnahmeeinrichtung optimal aufeinander abgestimmt werden.
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Die nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung zusätzlich zu den
Prismen für die bereits erwähnte Basisvariaution vorgesehenen Umlenkp rismen für
eine Bildumkehr wflxden die Verwenr dung einer einzigen Verschlußeinrichtung im
Kameragrundgehäuse, wenn überhaupt, nur unter Inkaufnalune umständlicher zusätzlicher,
konstruktiver Mittel ermöglichen. Dem wird durch die vorgeschlagene Aufteilung der
Aufnahmeeinrichtung und der geeigneten Zuordnung der genannten Bauelemente Rechnung
getragen.
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In gleicher Weise bietet die Aufgliederung in Teileinrichtungen bei
Vorsätzen für Flachbildaufnahmen gemäß c) vorteilhafte und vielgestaltige
Verwendungsmöglichkeiten für diese kinematographische Aufnahmeeinrichtung. An Stelle
eines Vorsatzes in Form eines Normalkamerakopfes mit optischer Ausrüstung, wie sie
im normalen Atelierbetrieb benötigt wird, kann z. B. eih Vorsatz treten, der in
Verbindung mit einem Kamerakörper gemäß a) mit schnellaufendem Filmantrieb als Zeitlupenmeßeinrichtung
ausgestattet werden kann, wenn in den Vorsatz e) neben der Bildoptik und
der Verschlußeinrichtung geeignete Zeitmarkengeber eingebaut werden. Auch andere
Ausgestaltungsmöglichkeiten für den Vorsatz gemäß c) sind durch die vorgesehene
Aufteilung der kinematographischen Aufnahmeeinrichtung gemäß der Erfindung gegeben.
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Weitere Einzelmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Inder Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Vorderansicht einer Kinokamera mit angebrachter
Stereoeinrichtung, wobei diese teilweise aufgebrochent wiedergegeben ist; Abb. 2
und 3 bringen Teilschnitt#e durch den die Ster.eoeinrichtung enthaltenden
Vorsatz für verschiedene Stellungen, der die Aufnahmebasis - ergebenden Umlenkmittel
in den beiden Teilbildstrahlengängen; Abh- 4 stellt eine Teilseitenansicht des Kameravorderteiles,
gesehen von der Triebwerksseite des Aufnahmeapparates her, dar, wobei der Stereovorsa,tz
aufgeschnitten gezeichnet ist; Abb. 5 ist eine Gesamtseitenansicht der Kamera,
gesehen von der Sucherseite her, während Abb. 6 eine teilweise aufges#,lmi-ttene
Draufsicht dazu wiedergibt.
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Wie insbesondere die Abb. i sowie 4 bis 6 erkennen lassen,
ist die Kamera i auf der nach dem Auf-
nahmeobjekt -zu gelegenent Seite 2,
mit einem zu der nicht gezeichneten Bildbühne führenden Ausbruch3 versehen" an dem
ein in seiner Gesamtheit mit 4 bezeichneter Vorsatz anbringbar ist, der zur Aufnahme
aller auf die Stereateilbildstrahlengänge A
und B Einfluß nehmender
Mittel dient, die im folgenden näher beschrieben sind.
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Der Vorsatz 4 ist an seinem nach dem Objekt zu gelegenen Teil entsprechend
groß und den Kameraumriß überragend ausgestaltet, so daß darin eine als Verschlußeinriehtung
auf die Strahlengänge A und B wirkende Rotationsblende 5 mit
einstellbarem öffnungsbereich 6 (Abb. i) Platz findet. Die Einstellung dieses
Bereiches 6 kann nach Abnehmen des deckelaxtigen Vorderteiles 34 des Vorsatzes
4 von vern her erfolgen. Die Blende 5
sitzt auf einer Welle 7, die
ebenfalls im Vorsatz gelagert ist und die ihren, Antrieb über ein Zahnrad
8 empfängt, das seinerseits von einem Zahnra,d, 9 des nicht näher
dargestellten Kame#ratriebwerkes aus betätigt wird (vgl. da;zu Abb. 6). Beim
Anbringen des Vorsatzes 4 an der Kamera i ist da,rauf zu achten, daß die Zahnräder
8 und 9 immer nur in einer ganz bestimmten Lage, die z. B. durch Marken
od. dgl. kenntlich gemacht wird, in Eingriff miteinander kommen, damit die Öffnung
und Schließung des Verschlusses beim Arbeiten zum richtigen Zeitpunkt eintreten.
Damit für beide Teilstrahlengänge A und B eine gleichmäßige Öffnung -und
Schließung und damit eine gleichzeitige Belichtung beider Teilbilder :2o und 21
durch die Blende 5
zustande kommt, ist, wie insbesondere Abb. i erkennen läßt,
die Anordnung so getroffen, daß die Verbindungslinie der Blendenachse
7 mit den Mitten der Prismeneintrittsöffnungen angenähert auf einer Geraden
gelegen ist.
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Hinter der Blende 5 sitzen, in Richtung der Strahlengänge
A und B zum Film hin gesehen und umlenkend auf diese wirkend, Vorschaltprismen
io und. i i, die um die Längsachse der Aufnahmeobjektive 12 -und 13 schwenkbar gelagert
sind und von außen her mittels entsprechender, bei 14 und 15
am Vorsatz 4
befestigter Betätigungshebel 16 und 17 gegeneinander so verdreht werden,
können, daß sich je nach der Lage der Prismen io und ii mit ihren Umlenkflächen
zueinander drei verschiedene Aufnahmebasislängen ergeben (vgl. Abb. i bis
3).
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Auf die Prismen io und ii folgen im Sinne des Strahlenverlaufes
A und B vom Objekt zum Film die im Hinterteil des Vorsatzes 4 sitzenden,
schon erwähnten Objektive 12 und 13, die zum Zwecke eines Höhen- und Seitenauggleiches
der beiden Teilbildstrahlengänge in an sich bekannter Weise
exzentrisch
in ihren Halterungen gelagert sein können. Anschließend, an die optischen Elemente
1.2 und 13 beeinflussen ebenfalls im Vorsatz 4 befestigte Verdrehungsprismen 18
und ig, die der Deutlichkeit der Darstellung wegen nur in Abb. 3
wiedergegeben
sind, die von den Objektiven 12 und 13 entworfenen Teilbilder;2o und :21 derart,
daß sie hochkant nebeneinanderstehend auf der Breite des Films zu liegen kommen.
Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß die Objektive 12 und 13 auswechselbar
ausgebildet sein können" um sie im Bedarfsfalle gegen länger oder kürzer brennweitige
Optiken auszutauschen.
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Um bei der Aufnahme noch näher gelegene Gegenstände mit Rücksicht
auf die erforderliche Konvergenz einwandfrei erfassen zu können, werden Vorschaltkeilt
vor die Prismen io und i i in die StrahlengängeA und B gebracht. Beim Ausführungsbeispiel
sind zwei Sätze 22 und 23 solcher jeweils aus zwei Einzelkeilen bestehender
Vorschaltkeilanordnungen vorgesehen, (s. Abb. i und 4), die in je einer Fassung
24 und :25 um Umlenkpunkte 26 und 27 am Vorsatz schwenkbar gelagert
sind. Ihre Einschaltung in die Strahlengänge A und B kann im Bedarfsfalle
nach Abnehmen des Vorsatzdeckels 34 von vorn her geschehen.
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Der Deckel 34 ist objektseitig für den Zutritt der Lichtstrahlen zu
den Prismen io, i i usw. mit einem viereckigen Fenster 28 versehen, das durch
eine Glasplatte 29 zur Verhütung eines Zutrittes von, Staub usw. in das Innere des
Vorsatzes abgeschlossen, ist. An Stelle der Glasscheibe 29 sind in eine Führung
3o Farbfilter 31 einschiebbar (vgl. Abb. 4). Weiterhin ist der Deckel 34 mit einer
Befestigungsmöglichkeit 32 für eine Sonnenblende 33
oder für weitere
Vorsatzelemente versehen (s. Abb. 5
und 6).
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Die Entfernungseinstellung der Objektive 1:2 und 13 erfolgt
mittels eines Einstellknopfes 35, der auf der kameraseitig gelegenen Hinterfläche
des Vorsatzes 4 angeordnet ist und der über eine Welle 36 auf einen Einstellexzenter
37 einwirkt, der seinerseits die die Objektive 12 und 13 sowie die Prismen
io und i 1, 18 und ig tragende Lagerplatte 38 entsprechend längs verschiebt
(s. dazu Abb. i und 4). Eine nicht mit dargestellte Feder hält die mit dem Exzenter
37 zusammenarbeitenden Gegenflächen 39 an der Platte 38 in
dauernder Berührung mit dem Einistellelernent 37. Der EinstellknOPf
35
trägt, was nicht dargestellt ist, eine Entfernungsskala, die gegenüber
einer am Vorsatz 4 angebrachten Festmarke ausgerichtet werden kann. Es besteht dieMögl-ichkeit,
die verschiedenenAufnahmebasiseinstellungen im Bereich der Entfernungseinstellskala
in geeigneter Weise sichtbar zu machen, so daß man sich bei der Entfeirnungseinstellung
immer vergewissern kann, ob auch die dafür geeignete Basisgröße eingestellt worden
ist. Unter Umständen läßt sich auch die Entfernungseinstellung mit der dafür in
Betracht kommenden Aufnahmebasiseinstellung kuppeln, derart, daß an gewissen Cbergangsstellen
in der Entfernungseinstellung el selbsttätig die Umschaltung auf die entsprechende
Größe der Aufnahmebasis vor sich gehen kann. In gleicher Weise läßt sich eine Kenntlichmachung
bzw. selbsttätige Kupplung der Ein- bzw. Ausschwenkung der die Konvergenz der Teilstrahlengänge
beeinflussenden Keilanordnungen 2:2 und :23 gegenüber der Entfernungseinstellung
vornehmen.
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Oberhalb des Entfernungseinstellknopfes 35 sitzt ebenfalls
auf der Vorsatzrückseite ein weiterer Einstellknopf 40, der über eine Zwischenwelle
41, einen Schraubentrieb 42 und einen Rädertrieb- 43 gemeinsam auf die nicht näher
dargestellten Objektivblenden in öffnendem bzw. schließendem Sinne je nach
der Drehrichtung einwirk-t (s. Abb. i und 6).
Auch dieser Einstellknopf 40
trägt eine nicht gezeichnete Skala, die gegenüber einer Festmarke am Vorsatz 4 einstellbar
'ist.
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Es ist ohne weiteres möglich, in die Teilstrahlengänge A und
B im Bereich der optischen Elemente 10, 11, 12, 13, 18,
19, 22, 23 noch zusätzliche Nebenbildstrahlengänge e-inzuspiegeln,
um so auf den auf dem Film abzubildenden Teilbilde-rn2o und 21 irgendwelche Skalen,
Uhrzeiten od. dgl. mit wiederzugeben.
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Wie aus vorstehendem ersichtlich ist, besteht dadurch, daß mit dem
Vorsatz 4 sämtliche für die Beeinflussung der TeilbildstrahlengängeA und B maßgeblichen
Elemente verbunden bzw. darin untergebracht sind, die Möglichkeit, binnen kürzester
Frist diese Stereoeinrichtungen von der Kamera zu entfernen und statt dessen an
dem Auf-
nahmegerät ein normales einäugiges Objektiv mit Rotationsblende anzubringen
und es dadurch für die Aufnahme von Flachbildern verwendbar zu machen. Die gleiche,
gleichzeitige Teilbildbelichtung wie bei der oben beschriebenen Rotationsblendenausbildung
des Ausführungsbeispieles läßt sich auch erreichen, wenn, man, falls dies baulich
möglich ist, die Blendenwelle 7 so zwischen den Mitten der Prismeneintrittsöffnungen
unterbringt, daß auf der Verbindungslinie dieser Mitten sich angenähert die Wellenachse
befindet, und wenn man ferner die Blende 5 mit zwei um i8o' versetzten gleich
großen, üffnungsbereichen versieht. Die Verbindung der Rotationsblende
5 mit dem Kameratriebwerk kann anstatt wie beim Ausführungsbeispiel über
Zahnräder durch eine Klauenkupplung od. dgl. mit Eingriffsmöglichkeit der beiden
Kupplungseletnente nur in einer ganz bestimmten Stellung zueinander hergestellt
werden.