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Kinematographische Bildkamera Bei der Aufnahme mit einer Kinobi,idkamera
ist es unerläßlich, daß der Kameramann (Hauptoperateur) dauernd den Ausschnitt des
Bildes, der auf dem Film abgebildet wird überwacht. Dies geschieht in bekannter
Weise meist durch die Beobachtung des Bildes von rückwärts durch den Film hindurch
mittels einer Lupe. Durch diese Tätigkeit ist der Kameramann völlig in Anspruch
genommen, so daß ihm andere, sehr notwendige, aber mehr mechanische Aufgaben nicht
übertragen werden können. Für diese Aufgaben, zu denen in. erster Linie die laufende
Kontrolle und Nachstellung der Bildschärfe gehört, wird ein Kameraassistent (Hilfsoperateur)
herangezogen. Da das - Einstellen der Schärfe auf Grund von Abstandsmessungen oder
-schätzungen mit Hilfe der Schärfenskala nicht immer genügt, ist bereits vorgeschlagen
worden, die Kamera mit zwei ;gleichartigen Objektiven auszustatten, von denen das
eine zur Aufnahme und das andere Objektiv zur Kontrolle der Scharfeinstellung dient.
Bei der' Kinoaufnahme ist es jedoch notwendig, daß der Kameraassistent während der
Aufnahme ohne den geringsten Verzug die Schärfe des Aufnahmeobjektives jederzeit
nachstellen kann. Dies ist aber selbst bei Verwendung einer Kamera mit zwei gleichartigen
Objektiven nicht möglich.
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Die Erfindung betrifft eine solche kinematographische Bildkamera mit
zwei gleichartigen Objektiven, deren eines das aufzunehmende Bild und deren anderes
das Sucherbild entwirft, und mit je einer gesonderten; Beobachtungsvorrichtung für
jedes der Bilder sowie gemeinsamen Einstellmitteln für die beiden Objektive. Zur
Behebung des geschilderten Mangels sind erfindungsgemäß die beiden Beobachtungsvorrichtungen
so angeordnet,
daß sie während der Aufnahme gleichzeitig von je
einer Person eingesehen werden können und ist jeder Beobachtungsvorrichtung ein
gesondertes Betätigungsorgan für die gemeinsamen Einstellmittel zugeordnet.
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Im folgenden ist die- Erfindung an einer Kamera beschrieben, die mit
einem zweiäugigen Objektiv ausgerüstet ist. Durch das Objektiv 6 in Abb. i wird
ein Bild auf dem Film 8 entworfen. Das Objektiv 7 entwirft das gleiche Bild auf
eine Mattscheibe 12. Der Beobachtungsteil der Kamera i ist von dem eigentlichen
Aufnahmeteil durch eine Wand 2 lichtdicht abgeteilt.
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Eine weitere Beobachtungseinrichtung kann darin bestehen, daß das
Bild von der ersten Mattscheibe durch eine zweckentsprechende Optik vergrößert auf
eine größere Mattscheibe übertragen wird, so daß direkte Beobachtung möglich ist.
In diesem Fall wird das auf die Mattscheibe fallende äußere Nebellicht zweckmäßig
durch einen Tubus abgedeckt.
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Zur Erzielung größerer Lichtstärke auf dem zur Beobachtung dienenden
Bild ist dafür Sorge zu tragen, daß der für die Fortschaltung des Films erforderliche
Verschluß nicht durch den Strahlengang der Beobachtungseinrichtung hindurchgeht.
An der einen Seitenwand der Filmkamera besitzt diese einen Stutzen, der von Außenwänden
3 begrenzt ist. Auch dieser Stutzen ist durch eine Zwischenwand q. in zwei voneinander
getrennte Räume unterteilt.
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Der von den Wänden 3 gebildete Stutzen wird an seiner Vorderseite
abgeschlossen durch einen verschiebbaren Überwurf 5, der zwei Objektive 6 und 7
trägt.
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Es dient beispielsweise der linke Teil des Kameragehäuses für die
Bildaufnahme, während der rechte Teil zur gleichzeitigen Beobachtung der Kameraeinstellung
während der Aufnahme dient. Durch das Objektiv 6 wird das aufzunehmende Bild auf
die Filmebene 8 geworfen. In üblicher Weise kann hinter dem Film ein Tubus 9 angeordnet
sein, durch defi eine Beobachtung des auf den Film projizierten Bildes möglich ist.
Das rückwärtige Ende des Tubus 9, der im übrigen eine Optik zur Beobachtung des
vergrößerten und richtiggestellten Bildes auf dem Film 8 enthält, besitzt einen
Abschluf:')ring i o aus Filz oder Gummi. Dadurch wird ein lichtdichter Abschluß
der rückwärtigen öffnung des Tubes 9 erzielt, wenn zur Beobachtung des Filmbildes
das Auge gegen diesen Ring io angedrückt wird. In der Abbildung ist nicht dargestellt,
wie durch das Andrücken des Auges an den Ring io eine Blende geöffnet wird, welche
normalerweise den lichtdichten Abschluß des Tubus 9 bewirkt. Neben dem zur Bildaufnahme
dienenden Objektiv 6 ist an dem Überwurf 5 auch noch ein Objektiv 7 vorgesehen,
welches der ständigen Beobachtung der Entfernungseinstellung der Kamera dient. Durch
das Objektiv wird ein Bild auf einer Mattscheibe 12 entworfen. Infolge lichtdichter
Abtrennung des den Film 8 enthaltenden Kamerateiles von dem die Mattscheibe 12 enthaltenden
Teil. ist es möglich, vermittels eines Tubtis 13, welcher wiederum eine Optik zur
Vergrößerung und Umkehrung des Bildes der Mattscheibe 12 enthält, das Bild auf der
Mattscheibe 12 jederzeit zu beobachten, ohne daß es notwendig ist, im Tubus 13 eine
Blende für den lichtdichten Abschluß vorzusehen. Gegebenenfalls kann der Ring io
fehl:n oder auch die rückseitige Gehäusewand i der Kamera lediglich mit ,einer öffnung
versehen sein, weil es nicht erforderlich ist, das Auge unmittelbar und lichtdicht
gegen das rückwärtige Ende des Tubus 13 anzudrücken.
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Damit sich der Kameramann und sein Assistent bei gleichzeitigem Einblick
nicht behindern, kann man entweder die beiden Einblicksöfnungen in ausreichender
Entfernung voneinander anbringen, wobei allerdings das Auftreten einer stärkeren
Parallaxe unvermeidlich ist. Man kann aber auch die wechsel.seitige Behinderung
ohne grof'ae Parallaxe dadurch vermeiden, daß man in von verschiedenen optischen
Instrumenten her bekannter Art den oder die Lichtwege mittels eingeschalteter reflektierender
Flächen beliebig umlenkt.
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Die beiden Objektive 6 und 7 sind auf einem gemeinsamen Überwurf 5
befestigt, so daß durch Vorziehen oder Zurücknehmen des überwurfes 5 für beide Objektive
gemeinsam die Entfernungseinstellung geändert wird.
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Die Sicherung eines genau gleichen Vorschubes beider Objektive 6 und
7 ist beispielsweise. dadurch erreicht, daß durch insgesamt vier Exzenterantriebe,
von denen in der Zeichnung zwei Antriebe 2o und 21 erkennbar sind, der überwurf
5 gleichzeitig und gleichmäßig an vier Punkten angetrieben wird, von denen ebenfalls
nur zwei Punkte 22 und 23 in der Zeichnung erkennbar sind. Die Exzenterantriebe
20 und 21 besitzen gleiche Exzenterkurbeln 24 und 25 und je eine Schubstange
26 und 27. Angetrieben werden die Exzenter 2o und 21 mit Hilfe zweier Schraubenräder
29 und 30, welche durch eine Welle 31 miteinander gekuppelt sind. Die Welle ist
derart durch das ganze Gehäuse hindurchgeführt und es sind an ihren beiden Enden
die Einstellknöpfe 32 und 33 derart angebracht, daß die Entfernungseinstellung von
auf verschiedenen Seiten der Kamera oder nebeneinander aufgestellten Personen gleichzeitig
erfolgen
kann. Der Knopf 32 besitzt beispielsweise einen Zeiger oder eine Marke, die in der
Zeichnung nicht dargestellt sind und welche über einer Entfernungsskala bewegt werden.
Die Schraubenräder 29 und 3o besitzen :entgegengesetzten Gang, so daß die Exzenterräder
20 und 2 r bei einer Verdrehung des Knopfes 32 Bewegungen in @entgegengesetztem
Sinne ausführen. Die beiden nicht sichtbaren Exzenterräder befinden sich auf der
Achse der sichtbaren Räder 2o und 21. Der überwurf 5 besitzt zur Lichtabdichtung
dienende Ansätze 3 q. und 3 5, die in das Innere des Kameragehäuses hineinragen.
An diesem sind die Zapfen 22 und 23 angebracht, an denen die Schubstangen 26 und
27 angreifen.