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Photographische Kamera mit über der Aufnahmekammer angeordneter Reflexsucherkammer
Die Erfindung betrifft eine .photographische Kamera mit über der Aufnahmekammer
angeordneter Reflexsucherkammer, deren Objektiv mit der Kamerascharfeinstellung
zum Zweck des selbstätigen Parallaxenausgleichs zwangsläufig gekuppelt ist.
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Bei derartigen Kameras wird in der Reflexsucherkamera eine Feldlinse
verwendet, und die eigentliche Scharfeinstellung erfolgt mittels eines eingebauten
Entfernungsmessers, dessen Bild vorzugsweise im Sucherschacht gleichzeitig mit dem
Reflexsucherbild beobachtet werden kann. Diese Anordnungen bedingen eine Kupplung
des Entfernungsmessers mit dem Kameraobjektiv, während die Reflexsucherkamera lediglich
als vergrößerter Brillantsucher ausgebildet ist.
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Soll nun bei derartigen Kameras ein mit dem Bildausschnitt .genau
übereinstimmendes Sucherbild erzeugt werden, so sind besondere Parallaxenausgleichsvorrichtungen
erforderlich, d. h. eine zusätzliche Kupplung zwischen der Scharfeinstellung -und
dem Reflexsucher.
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Erfindungsgemäß kann eine derartige Kamera mit ganz geringem Aufwand
mittels eines fest eingestellten optischen Systems mit einem Entfernungsmesser ausgestattet
werden, welches ein zweites kleines Kontrollbild in dem Suchergesichtsfeld abbildet,
derart, daß: es zusammen mit der Sucherkamera, einen Basisentfernungsmesser bildet,
bei dem die Teilbilddeckung durch die bereits vorhandene Parallaxenausgleicheinrichtung
erfolgt.
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Da die optische Achse des festeingestellten optischen Systems nicht
mit der optischen Achse der "Aufnahmekamera übereinzustimmen braucht, ist ein exakter
gleichzeitiger Parallaxenausgleich des Sucherbildes und eine genaue Teilbilderdeckung
für die gleiche Entfernung nicht möglich. Zu diesem Zwecke
wird
daher das optische System derart eingestellt, daß seine optische Achse diejenige
der Aufnahmekamera in einer mittleren Entfernung schneidet; das Zusatzsystem kann
natürlich auch ebenfalls selbsttätig auf den jeweiligen Schnittpunkt der Sucherachse
mit der Kameraachse eingestellt werden.
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Vorzugsweise wird der Entfernungsmesser und Reflexsucher mit der Kamerascharfeinstellung
gekuppelt, und zwar in der Weise, daß das Sucherobjektiv senkrecht zu seiner Ebene
verschiebbar und unmittelbar mittels einer Kurve o. dgl. mit i der Kameraeinstellfassung
gekuppelt ist.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine schaubildliche Darstellung der teilweise
aufgeschnittenen Kamera, und zwar in der Lage der Teile für Aufnahmen in der Augenhöhe,
Abb. 2 ,einen Querschnitt durch die Kamera, Abb.3 einen Schnitt durch eine schaubildliche
Darstellung der Kamera bei der üblichen Verwendung des Reflexsuchers und Abb. 4.
eine Darstellung des Gesichtsfeldes, wie es üblicherweise im Sucher erscheint. Die
Kamera besitzt den üblichen Aufbau einer zweiäugigen Reflexkamera mit dem Gehäuse
1o und dem Objektiv i i, dessen Fassung 12 in geeigneter Weise scharf eingestellt
werden kann, und zwar mittels eines Hebels 13.
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Das Kameragehäuse io ist mit einer waagerechten Trennwand 14 versehen,
welche die Kamera in die eigentliche Aufnahmekammer und Sucherkammer unterteilt.
Die Sucherkammer enthält einen Spiegel 15, der geneigt ist, so daß das durch das
Sucherobjektiv 16 einfallende Licht auf die Gesichtsfeldlinse 17 abgelenkt wird.
Die Feldlinse 15 kann natürlich mit einer geeigneten mattierten Auffangfläche versehen
sein oder auch durch eine einfache Mattscheibe ersetzt sein. Zweckmäßig wird jedoch
ein Brillantsucher verwendet. Mit dieser Anordnung wird gemäß Abb. 3 ein durch die
Feldlinse 17 sichtbares Bild erzeugt, das genau die gleichen Maße aufweist wie das
Bild des Objektivs i i.
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Zur Erleichterung der Beobachtung des Sucherbildes ist die- Feldlinse
17 mit einem zusammenklappbaren Lichtschacht, bestehend aus den Klappen 18, i9,
2o versehen, die bei Nichtgebrauch über die Feldlinse 17 geklappt «-erden können.
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Um nun diese Kamera auch in Augenhöhe benutzen zu können, ist innerhalb
dieses Lichtschachtes eine optische Einrichtung vorgesehen, durch welche das Sucherbild
beim Einblick längs einer der optischen Achse der Kamera parallele Achse zu beobachten
ist. Zu diesem Zweck ist gemäß. Abb. t ein Spiegel 21 vorgesehen, der an der Innenwand
der Lichtschachtklappe 2o angeordnet ist. Die Lichtschachtrückwand 18 ist mit einer
zentralen Einblicköffnung versehen, in welcher sichvorteilhaft eine schwache Okularlinse
22 befindet. Das Sucherbild ist durch das Okular 22 sichtbar, wenn der halbdurchlässige
Spiegel 23 zwischen das Okular 22 und die Feldlinse 17 geschwenkt wird, so daß dem
Beobachter 24 das Sucherbild in einer aufgerichteten senkrechten Ebene erscheint.
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Um diese Benutzung der Kamera in Augenhöhe noch zu begünstigen, ist
eine besondere Lichtschutzklappe 25 an dem Lichtschachtvorderteil 20 mit Hilfe eines
Scharniers 26 befestigt, wodurch das Innere des Lichtschachtes nach außen verschlossen
werden kann. Der halbdurchlässige Spiegel wird von einem Arm 27 getragen, der an
dem vorderen Lichtschachtteil 20 gelagert ist und mit Hilfe eines kleinen Knopfes
28 parallel zu dem Spiegel e i gemäß Abb. 2 geschwenkt werden kann.
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In dieser Lage kann die Klappe 25 in die Lage gemäß Abb.3 herabgeklappt
werden, worauf dann der Sucher als normaler Reflexsucher von oben betrachtet werden
kann.
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Bei den üblichen Reflexkameras oder zweiäugigen Reflexkameras ist
im allgemeinen die Feldlinse 17 mit einer Bildauffangfläche, d. h. einer Mattfläche
versehen, so daß das Bild scharf eingestellt werden kann, und in diesem Falle ist
das Sucherobjektiv 16 mit dem Kameraobjektiv 17 gleichlaufend gekuppelt. Dadurch
wird natürlich die Helligkeit des Bildes stark beeinträchtigt, so daß bei der Benutzung
der Kamera in Augenhöhe nur ein entsprechendes dunkles Bild zur Verfügung steht.
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Zu diesem Zwecke ist gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung
der Sucher des Brillantsuchers ohne Mattfläche ausgebildet und in der Kamera ein
besonderer Entfernungsmesser vorgesehen, und zu diesem Zweck ist in dem Spiegel
15 der spiegelnde Belag in einem kleinen Stück 29 herausgenommen, so daß er in diesem
Bereich lichtdurchlässig wird. An dem unteren Teil der Stirnwand der Kamera 1 o
ist ein Fenster 30 vorgesehen, hinter welchem ein Basisprisma 31 angeordnet ist,
welches das durch das Fenster 30 einfallende Licht nach der Durch-, brechung 29
des Spiegels 15 wirft.
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In diesem indirekten Meßstrahl ist ein Objektiv 32 angeordnet; welches
ein Bild des Aufnahmegegenstandes in genau der gleichen Ebene entwirft wie das Sucherobjektiv
16. Der Abstand zwischen der Sucherlinse 16 und dem Fenster 30 entspricht
der Basislänge des Entfernungsmessers, und die 'Deckung der
beiden-
Teilbilder wird in Übereinstimmung mit der Scharfeinstellbewegung des Objektivs
i i herbeigeführt, wobei entweder das eine oder beide Meßstrahlen abhängig von der
Scharfeinstellbewegung:derKamerageschwenkt werden.
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Bei der dargestellten Ausführungsform erfolgt diese Meßstrahlablenkung
durch das Sucherobjektiv 16, wodurch zugleich noch ein Parallaxenausgleich des gesamten
Sucherbil-. des selbst herbeigeführt wird.
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Zu diesem Zweck ist beispielsweise gemäß Abb. 3 die Fassung des Kameraobjektivs
i i mit ;einer Kurve 33 versehen, mit welcher eine Nase 3 ¢ der Fassung 3 5 der
Sucherlinse i 6 in Eingriff steht. Diese Sucherlinsenfassung 35 ist mit Hilfe einer
Nut 37 auf einem Stift 36 des Kameragehäuses verschiebbar, und zwar in der den beiden
Objektwachsen gemeinsamen Ebene. _Durch diese Verschiebung der Sucherlinse 16 entsprechend
der Einstellbewegung des Objektivs i i wird das gesamte Sucherbild 38 (Abb. q.)
gegenüber dem indirekten Entfernungsmesserbild 39 verschoben, und auf diese Weise
kann an Hand der Bilderdeckung der Bilder 38, 39 die Scharfeinstellbewegung des
Objektivs i i beobachtet werden. Durch diese Anordnung, wie eben bereits erwähnt,
wird zugleich erreicht, daß das gesamte Gesichtsfeld des Suchers zugleich einem
Parallaxenausgleich unterworfen wird.
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Auf diese Weise wird also das Sucherobjektiv zugleich als das Basisentfernungsmnesserobjektiv
verwendet, und es kann eine große Helligkeit des Sucherbildes erzeugt werden; da
keine besondere Einstellrnattfläche verwendet werden braucht, welche eine unnötige
Verdunklung des Bildes ergibt, die insbesondere bei Verwendung der Kamera in Augenhöhe
durch die erfindungsgemäße Anordnung als störend empfunden werden kann.
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Natürlich kann der Erfindungsgegenstand auch trotzdem an Kameras mit
Mattfläche oder anderen Reflexsuchertypen Verwendung finden.